Aus der Handreichung Vorrangige Option für die Familie. 100 Fragen und 100 Antworten im Zusammenhang mit der bevorstehenden Bischofssynode über die Familie vom 4. bis 25. Oktober 2015 im Vatikan.
97. Frage: Wenn auch die Keuschheit theoretisch möglich scheint – wie kann man sie in unserer von Pansexualität geprägten Zeit in der Praxis noch verlangen?
Antwort: Keusch zu sein war schon immer schwer und es ist heute, in der modernen Gesellschaft, in der die Unzucht in Umwelt, Kultur und Medien geradezu beworben wird, noch schwerer geworden. Mehr denn je müssen die Gläubigen gegen den Strom schwimmen, um die Keuschheit zu bewahren. Dazu ist im Besonderen die Hilfe der göttlichen Gnade durch Gebet, Askese und Buße notwendig. Aber gerade deswegen – das kann man gar nicht oft genug wiederholen – ist ein Leben in Keuschheit heute verdienstvoller und lohnender als je zuvor.
„Die Würde des Menschen verlangt daher, dass er in bewusster und freier Wahl handle, das heißt personal, von innen her bewegt und geführt und nicht unter blindem innerem Drang oder unter bloßem äußerem Zwang. Eine solche Würde erwirbt der Mensch, wenn er sich aus aller Knechtschaft der Leidenschaften befreit und sein Ziel in freier Wahl des Guten verfolgt sowie sich die geeigneten Hilfsmittel wirksam und in angestrengtem Bemühen verschafft.“ (Gaudium et Spes, Nr. 17).
98. Frage: Wie soll es den Eheleuten möglich sein, in ehelicher Keuschheit zu leben?
Antwort: Die eheliche Keuschheit ist keine unerfüllbare Forderung; sie ist vielmehr die Bedingung für eine gesunde und gedeihliche Ehe und Familie, und damit auch eine Wohltat für die Gesellschaft.
„Dieses nachdrückliche Bestehen auf der Unauflöslichkeit des Ehebandes hat Ratlosigkeit hervorgerufen und ist als eine unerfüllbare Forderung erschienen. Jesus hat jedoch den Gatten keine untragbare Last aufgebürdet (vgl. Mt 11,29–30). (…) Durch die Wiederherstellung der durch die Sünde gestörten anfänglichen Schöpfungsordnung gab er selbst die Kraft und die Gnade, die Ehe in der neuen Gesinnung des Reiches Gottes zu leben. “ (Katechismus der Katholischen Kirche, Nr. 1615).
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Angaben zur Handreichung:
Aldo di Cillo Pagotto/Robert F. Vasa/Athanasius Schneider: Vorrangige Option für die Familie. 100 Fragen und 100 Antworten im Zusammenhang mit der Synode. Vorwort von Jorge A. Kardinal Medina, Edizioni Supplica Filiale, Roma 2015, www. supplicafiliale.org
Die gedruckte Ausgabe in deutscher Sprache kann angefordert werden bei:
Deutsche Gesellschaft zum Schutz von Tradition, Familie und Privateigentum (TFP)
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