Vor der Bischofssynode – Vorrangige Option für die Familie (XLIII)


Die Ehe, ein Sakrament
Die Ehe, ein Sakrament

Aus der Hand­rei­chung Vorran­gi­ge Opti­on für die Fami­lie. 100 Fra­gen und 100 Ant­wor­ten im Zusam­men­hang mit der bevor­ste­hen­den Bischofs­syn­ode über die Fami­lie vom 4. bis 25. Okto­ber 2015 im Vatikan.

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85. Fra­ge: Gibt es Bei­spie­le von „Zau­ber­wör­tern“, die auf der Syn­ode gebraucht wurden?

Ant­wort: Wir haben den Fall des Wor­tes „Ver­tie­fung“. Im gän­gi­gen Sprach­ge­brauch bedeu­tet es ein bes­se­res Ver­ständ­nis eines Begriffs oder einer Rea­li­tät, um deren Grund­la­gen zu ver­ste­hen. In der Pro­pa­gan­da der Mas­sen­me­di­en jedoch wird es gebraucht, um Ände­run­gen in der Beur­tei­lung eines Begriffs oder einer Rea­li­tät – im per­mis­si­ven Sinn – zu bezeich­nen, bis sogar die jewei­li­gen Fun­da­men­te geleug­net werden.

„Die soge­nann­ten ‚Ver­tie­fun­gen‘ sind also, nach den Absich­ten derer, die sie errei­chen wol­len, wesent­li­che Ände­run­gen in der bis­her vom kirch­li­chen Lehr­amt wei­ter­ge­ge­be­nen Leh­re, die man bes­ser als Bruch mit der Tra­di­ti­on bezeich­nen soll­te. Es han­delt sich um klei­ne Schrit­te in Rich­tung neu­er Regeln, die die Struk­tur der kirch­li­chen Dis­zi­plin als sol­che revo­lu­tio­nie­ren und damit einen wah­ren Bruch mit der Leh­re des Lehr­amts her­bei­füh­ren wür­den. (…) Ich fin­de den Gebrauch der Bezeich­nung ‚Ver­tie­fung‘ ziem­lich heuch­le­risch, weil es in Wirk­lich­keit um eine Reform der Kir­che geht, die am Ende die dog­ma­ti­schen Fun­da­men­te ihres Glau­bens und ihrer Dis­zi­plin außer Kraft set­zen wür­de“ (Msgr. Anto­nio Livi, ehem. Rek­tor der Phi­lo­so­phi­schen Fakul­tät der Päpst­li­chen Late­ran Uni­ver­si­tät, Appro­fon­di­men­to del­la dottri­na? No, ਠtra­di­men­to [Ver­tie­fung der Leh­re? Nein, das ist Ver­rat], La nuo­va Bus­so­la Quo­ti­dia­na, 21. Dezem­ber 2014].

86. Fra­ge: Könn­te man viel­leicht sagen, dass die gegen­wär­ti­ge Lage der Gleich­gül­tig­keit gegen­über dem katho­li­schen Glau­ben es ver­langt, dass die Wahr­heit und die mora­li­schen Regeln stu­fen­wei­se vor­ge­schla­gen und ange­wen­det wer­den, nach Maß­ga­be des Gewis­sens des Ein­zel­nen oder des Publikums?

Ant­wort: Die fort­schrei­ten­de Kennt­nis des Sit­ten­ge­set­zes befreit den Gläu­bi­gen nicht von der Pflicht, es voll­stän­dig zu ken­nen und zu praktizieren.

„Jedoch kön­nen sie (die Ehe­gat­ten) das Gesetz nicht als ein rei­nes Ide­al auf­fas­sen, das es in Zukunft ein­mal zu errei­chen gel­te, son­dern sie müs­sen es betrach­ten als ein Gebot Chri­sti, die Schwie­rig­kei­ten mit aller Kraft zu über­win­den. Daher kann das soge­nann­te ‚Gesetz der Gra­dua­li­tät‘ oder des stu­fen­wei­sen Weges nicht mit einer ‚Gra­dua­li­tät des Geset­zes‘ selbst gleich­ge­setzt wer­den, als ob es ver­schie­de­ne Gra­de und Arten von Gebot im gött­li­chen Gesetz gäbe, je nach Men­schen und Situa­tio­nen ver­schie­den“ (hl. Joan­nes Paul II., Fami­lia­ris Con­sor­tio, Nr. 34).

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Anga­ben zur Handreichung:
Aldo di Cil­lo Pagotto/​Robert F. Vasa/​Athanasius Schnei­der: Vor­ran­gi­ge Opti­on für die Fami­lie. 100 Fra­gen und 100 Ant­wor­ten im Zusam­men­hang mit der Syn­ode. Vor­wort von Jor­ge A. Kar­di­nal Medi­na, Edi­zio­ni Sup­pli­ca Filia­le, Roma 2015, www. sup​pli​ca​fi​lia​le​.org

Die gedruck­te Aus­ga­be in deut­scher Spra­che kann ange­for­dert wer­den bei:
Deut­sche Gesell­schaft zum Schutz von Tra­di­ti­on, Fami­lie und Pri­vat­ei­gen­tum (TFP)
Gla­dio­len­stra­sse 11
60437 Frank­furt am Main
segreteria.supplicafiliale [a] out​look​.com
www​.tfp​-deutsch​land​.org

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1 Kommentar

  1. Seit dem II. Vati­ka­num ist es Mode gewor­den, zwei­deu­ti­ge Reden und Ansich­ten zu verbreiten.
    Der Christ bedarf in die­ser unsi­che­ren Zeit, bezo­gen auf den Glau­ben, kla­re und richtungweisen-
    de Wor­te. Das Sit­ten­ge­setz soll­te jedem Chri­sten hei­lig sein, denn das Lehr­amt hat hier in hin-
    blick auf den Glau­ben, Vor­ga­ben und Leh­ren klar definiert.

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