Douglas Al-Bazi: “Einen gemäßigten Islam gibt es nicht“ – „Wir haben das Gesicht des Bösen gesehen: den Islam“


Der Islamische Staat reißt die Kreuze von den Kirchen
Der Isla­mi­sche Staat reißt die Kreu­ze von den Kirchen

(Rom) „Wenn immer noch jemand mei­nen soll­te, der Isla­mi­sche Staat reprä­sen­tie­re nicht den Islam, dann soll er wis­sen, daß er falsch liegt. Der Isla­mi­sche Staat reprä­sen­tiert den Islam und zwar zu hun­dert Pro­zent.“ Die­se Wor­te stam­men vom katho­li­schen ira­ki­schen Prie­ster Dou­glas Al-Bazi, dem Pfar­rer von Erbil. Al-Bazi war Gast­red­ner beim Mee­ting von Rimi­ni der Gemein­schaft Comu­nio­ne e Libe­ra­zio­ne (CL). Der katho­li­sche Prie­ster for­mu­lier­te einen Ver­gleich, wie ihn mit sol­cher Deut­lich­keit bis­her kaum jemand aus­zu­spre­chen wagte.

Narben des Islam am eigenen Körper

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Pfar­rer Al-Bazi trägt die Nar­ben des Islam an sei­nem eige­nen Kör­per. Vor neun Jah­ren war er von Dschi­ha­di­sten-Ban­den ent­führt und bru­tal miß­han­delt wor­den. „In den ersten vier Tagen bekam ich nicht ein­mal etwas zum Trin­ken“, so der Prie­ster in Rimini.

„Sie haben den gan­zen Tag Lesun­gen aus dem Koran ange­hört, um den Nach­barn zu zei­gen, was für bra­ve Gläu­bi­ge sie sind“. Dou­glas Al-Bazi ist kein Mann diplo­ma­ti­scher Wor­te, wie sie im Zusam­men­hang mit dem Islam der­zeit beson­ders in Mode sind. Er sagt mit kla­ren Wor­ten, was er zu sagen hat.

Kein Platz für Dialog-Appelle um jeden Preis

Islamist zertrümmert Kreuz
Isla­mi­scher Staat zer­trüm­mert Kreuze

Der katho­li­sche Pfar­rer von Erbil hat in sei­ner Rede kei­nen Platz für Appel­le, mit denen zu einem Dia­log um jeden Preis mit den mor­den­den Ban­den irgend­wel­cher Kali­fen oder Ima­men gewor­ben wird, wie sie unter euro­päi­schen Wis­sen­schaft­lern, Poli­ti­kern und auch Kir­chen­ver­tre­tern beliebt seien.

Was Pfar­rer Al-Bazi zu sagen hat, trifft sich nicht mit dem, was in den euro­päi­schen Salons und an west­li­chen Lehr­stüh­len gesagt und ger­ne gehört wird. Es trifft sich um so mehr mit den Aus­sa­gen der Chri­sten im Nahen Osten. Der chaldäi­sche Patri­arch von Bag­dad, Lou­is Rapha­el I. Sako wirft in sei­nem Buch „Stär­ker als der Ter­ror“ dem Aja­tol­lah Al-Sista­ni, der höch­sten Auto­ri­tät der ira­ki­schen Schii­ten, vor, kein Wort zu den Chri­sten­ver­fol­gun­gen durch die Dschi­ha­di­sten gesagt zu haben mit der Begrün­dung: „Sie hören ja ohne­hin nicht auf mich“.

„Ohne uns Christen wird niemand mehr zwischen Licht und Finsternis unterscheiden können“

Dou­glas Al-Bazi betreut zwei Zen­tren für christ­li­che Flücht­lin­ge bei Anka­wa. Zuerst kenn­zeich­ne­ten die Dschi­ha­di­sten die Häu­ser der Chri­sten mit dem Buch­sta­ben N für Naza­re­ner. „Das war vor einem Jahr. Vom frü­hen Mor­gen bis zum spä­ten Abend kamen Tau­sen­de Chri­sten auf der Flucht zu uns.“ Ein Exodus, der noch kein Ende hat, „weil die Mord­ban­den wei­ter morden“.

„Ich bin stolz, Ira­ker zu sein, ich lie­be mein Land. Aber mein Land ist nicht stolz dar­auf, daß ich ein Teil von ihm bin. Was mei­nen Leu­ten gesche­hen ist, ist ein Geno­zid. Ich rufe Euch zu: Sprecht nicht von einem Kon­flikt. Es ist ein Genozid!“

Der katho­li­sche Prie­ster will von einem „gemä­ßig­ten Islam“ nichts hören: „Wenn der Islam mit­ten unter Euch lebt, kann die Situa­ti­on viel­leicht akzep­ta­bel erschei­nen. Sobald jemand aber unter Mos­lems lebt, wird alles unmög­lich.“ Und wei­ter: „Wenn wir Chri­sten unser Land ver­las­sen, dann wird es dort nie­man­den mehr geben, der zwi­schen Licht und Fin­ster­nis zu unter­schei­den weiß.“

Moslems? „Ja, natürlich sind sie sympathisch, hier, bei Euch“

Pfarrer Douglas Al-Bazi von Erbil
Pfar­rer Dou­glas Al-Bazi von Erbil

„Man­che behaup­ten: ‚Aber ich habe vie­le mos­le­mi­sche Freun­de, die sym­pa­thisch sind‘. Ja, natür­lich sind sie sym­pa­thisch, hier, bei Euch. Dort aber ist die Situa­ti­on ganz anders“, so Al-Bazi.

Die Chri­sten wer­den ver­folgt, gejagt, ent­las­sen, ein­ge­sperrt, gefol­tert, ermor­det. Alle Mit­tel wer­den ein­ge­setzt, um die dazu zu brin­gen, ihren Glau­ben zu ver­leug­nen, ein­schließ­lich einer ritua­li­sier­ten Grup­pen­ver­ge­wal­ti­gung, die in eini­gen isla­mi­schen Staa­ten als eine Form von Stra­fe betrach­tet wer­de. Der Besitz der Bibel ist ein Ver­bre­chen, die Zele­bra­ti­on der Hei­li­gen Mes­se ist ver­bo­ten. „Wir sind in die Zeit der gehei­men Meß­fei­ern in ver­steck­ten Höh­len der ersten Mär­ty­rer zurück­ge­fal­len“, so der Pfar­rer von Erbil.

Er ris­kiert jeden Tag, auf offe­ner Stra­ße ermor­det zu wer­den. Den­noch folg­te er der Ein­la­dung zum Mee­ting nach Rimi­ni und sprach mit kräf­ti­ger Stim­me zu einem tau­ben Euro­pa, das Stim­men wie die Sei­ne nicht hören will.

„Wacht auf! Wir Christen des Nahen Ostens haben das Gesicht des Bösen gesehen: den Islam“

„Wir wis­sen nie, wenn wir eine Kir­che ver­las­sen, ob wir noch ein­mal lebend eine betre­ten wer­den. In Bag­dad haben sie mei­ne Kir­che in die Luft gesprengt, vor mei­nen Augen. Sie haben mir mit einer Kalasch­ni­kow ins Bein geschos­sen. Frü­her oder spä­ter wer­den sie mich wahr­schein­lich umbringen.“

Den­noch ist der Glau­ben stark: „Als sie mich wäh­rend mei­ner Ent­füh­rung in Ket­ten gelegt hat­ten, benütz­te ich die Rin­ge der Ket­ten für das Rosen­kranz­ge­bet. Ich fle­he Euch nicht um Hil­fe an. Ich bin nicht ver­äng­stigt, so wie auch mein Volk nicht mehr ver­äng­stigt ist. Ich den­ke, daß sie uns ver­nich­ten wer­den. Ich den­ke aber auch, daß das letz­te Wort nicht ihnen gehö­ren wird. Jesus hat uns gelehrt, daß auch wir unser Kreuz tra­gen müs­sen, und genau das tun wir Chri­sten im Nahen Osten. Ent­schei­dend ist dabei nicht, daß wir das Kreuz tra­gen. Ent­schei­dend ist, daß wir das Kreuz anneh­men, bis zum Schluß. Dazu sind wir bereit.“

Am Ende sei­ner Rede rich­te­te Pfar­rer Dou­glas Al-Bazi eine Mah­nung an den Westen: „Wacht auf! Der Krebs steht vor Eurer Tür. Sie wer­den auch Euch ver­nich­ten. Wir Chri­sten des Nahen Ostens sind die ein­zi­ge Grup­pe, die das Gesicht des Bösen gese­hen haben: den Islam.“

Text: Giu­sep­pe Nardi
Bild: Cor­ri­spon­den­za Romana

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