Vor der Bischofssynode – Vorrangige Option für die Familie (XXI)


Die Ehe, ein Sakrament
Die Ehe, ein Sakrament

Aus der Hand­rei­chung Vorran­gi­ge Opti­on für die Fami­lie. 100 Fra­gen und 100 Ant­wor­ten im Zusam­men­hang mit der bevor­ste­hen­den Bischofs­syn­ode über die Fami­lie vom 4. bis 25. Okto­ber 2015 im Vatikan.

Anzei­ge

41. Fra­ge: Hat die Kir­che über­haupt das Recht, sich in das Pri­vat­le­ben der Men­schen einzumischen?

Ant­wort: Die Kir­che ist kei­ne Kul­tur­lob­by, die eine Ideo­lo­gie ver­kün­det, son­dern eine Gesell­schaft gött­li­chen Ursprungs, die von Jesus Chri­stus den Auf­trag bekom­men hat, die See­len zur Wahr­heit, zur Hei­lig­keit und zum ewi­gen Heil zu füh­ren. Da die­ses Heil vor allem von der mora­li­schen Recht­schaf­fen­heit des pri­va­ten Lebens eines jeden Ein­zel­nen abhängt, hat die Kir­che die Pflicht und daher auch das Recht, die Men­schen zu lei­ten und zu beleh­ren, um sie zum Heil und nicht zur Ver­damm­nis zu führen.

42. Fra­ge: Die Sit­ten­leh­re der Kir­che ent­hält nur all­ge­mei­ne Regeln, die auch nicht abso­lut sind; wäre da nicht Raum für zahl­rei­che Aus­nah­men im Einzelfall?

Ant­wort: Even­tu­el­le Aus­nah­men kön­nen die Regel nicht außer Kraft set­zen, son­dern bestä­ti­gen sie eher, wie es sprich­wört­lich heißt. Im Ein­zel­fall berück­sich­tigt die Kasu­istik natür­lich bela­sten­de, mil­dern­de oder ver­hin­dern­de Umstän­de, doch die­se ändern den abso­lu­ten Cha­rak­ter der Prin­zi­pi­en und die Rich­tig­keit des Urteils nicht.
„Nun bezeugt die Ver­nunft, dass es Objek­te mensch­li­cher Hand­lun­gen gibt, die sich »nicht auf Gott hin­ord­nen« las­sen, weil sie in radi­ka­lem Wider­spruch zum Gut der nach sei­nem Bild geschaf­fe­nen Per­son ste­hen. Es sind dies die Hand­lun­gen, die in der mora­li­schen Über­lie­fe­rung der Kir­che ‚in sich schlecht‘ (intrin­se­ce malum), genannt wur­den: Sie sind immer und an und für sich schon schlecht, d.h. allein schon auf­grund ihres Objekts, unab­hän­gig von den wei­te­ren Absich­ten des Han­deln­den und den Umstän­den.“ (hl. Johan­nes Paul II., Enzy­kli­ka Veri­ta­tis Sple­ndor, Nr. 80).

.

Anga­ben zur Handreichung:
Aldo di Cil­lo Pagotto/​Robert F. Vasa/​Athanasius Schnei­der: Vor­ran­gi­ge Opti­on für die Fami­lie. 100 Fra­gen und 100 Ant­wor­ten im Zusam­men­hang mit der Syn­ode. Vor­wort von Jor­ge A. Kar­di­nal Medi­na, Edi­zio­ni Sup­pli­ca Filia­le, Roma 2015, www. sup​pli​ca​fi​lia​le​.org

Die gedruck­te Aus­ga­be in deut­scher Spra­che kann ange­for­dert wer­den bei:
Deut­sche Gesell­schaft zum Schutz von Tra­di­ti­on, Fami­lie und Pri­vat­ei­gen­tum (TFP)
Gla­dio­len­stra­sse 11
60437 Frank­furt am Main
segreteria.supplicafiliale [a] out​look​.com
www​.tfp​-deutsch​land​.org

Text: Giu­sep­pe Nardi
Bild: InfoVaticana

Print Friendly, PDF & Email
Anzei­ge

Hel­fen Sie mit! Sichern Sie die Exi­stenz einer unab­hän­gi­gen, kri­ti­schen katho­li­schen Stim­me, der kei­ne Gel­der aus den Töp­fen der Kir­chen­steu­er-Mil­li­ar­den, irgend­wel­cher Orga­ni­sa­tio­nen, Stif­tun­gen oder von Mil­li­ar­dä­ren zuflie­ßen. Die ein­zi­ge Unter­stüt­zung ist Ihre Spen­de. Des­halb ist die­se Stim­me wirk­lich unabhängig.

Katho­li­sches war die erste katho­li­sche Publi­ka­ti­on, die das Pon­ti­fi­kat von Papst Fran­zis­kus kri­tisch beleuch­te­te, als ande­re noch mit Schön­re­den die Qua­dra­tur des Krei­ses versuchten.

Die­se Posi­ti­on haben wir uns weder aus­ge­sucht noch sie gewollt, son­dern im Dienst der Kir­che und des Glau­bens als not­wen­dig und fol­ge­rich­tig erkannt. Damit haben wir die Bericht­erstat­tung verändert.

Das ist müh­sam, es ver­langt eini­ges ab, aber es ist mit Ihrer Hil­fe möglich.

Unter­stüt­zen Sie uns bit­te. Hel­fen Sie uns bitte.

Vergelt’s Gott!

 




 

2 Kommentare

  1. „42. Fra­ge: Die Sit­ten­leh­re der Kir­che ent­hält nur all­ge­mei­ne Regeln, die auch nicht abso­lut sind; wäre da nicht Raum für zahl­rei­che Aus­nah­men im Einzelfall?“
    Die­se Fra­ge könn­te auch direkt von Luzi­fer kom­men. Es ist doch alles nur all­ge­mein und nicht ver­bind­lich, macht doch was euch Spaß macht denn die Kir­che läßt in ihrer gro­ßen Barm­her­zig­keit doch so vie­le Aus­nah­men zu so das ich euch kei­ne Sor­gen machen braucht. Nehmt ihre Sit­ten­leh­re nicht so eng denn ihr habt doch nur ein Leben und die­ses Leben ist so kurz. Greift zu, das pral­le Leben ist euer gerech­ter Lohn und steht euch zu. Auf die­ser Schie­ne kann ich mir Luzi­fer leib­haf­tig vorstellen.
    Per Mari­am ad Christum.

  2. Shu­ca @ Lei­der, in Bezug auf Glau­ben und Sit­ten­leh­re bestehen Aus­nah­me­re­ge­lun­gen, die auch
    reich­lich genutzt wer­den. Aus dem Ein­zel­fall wird dann die Regel, wie jetzt die The­men und Vor-
    gaben der Herbst-Syn­ode bele­gen wer­den. Sie­he Hand­kom­mu­ni­on, Kom­mu­ni­on­hel­fer, Friedens-
    gruß und ande­re Unar­ten, die von der Kir­che als Aus­nah­men gedacht waren.

Kommentare sind deaktiviert.