Kreuzweg entfernt: „Mangel an Respekt gegenüber Nicht-Gläubigen und Moslems“


Kreuzweg entfernt: "Mangel an Respekt gegenüber Ungläubigen und Moslems"
Kreuz­weg ent­fernt: „Man­gel an Respekt gegen­über Ungläu­bi­gen und Moslems“

(Madrid) Die Sozia­li­stin Nata­lia Nuñez wur­de am ver­gan­ge­nen 24. Mai zur neu­en Bür­ger­mei­ste­rin von Cen­i­ci­ent­os in Spa­ni­en gewählt. Die Gemein­de in der Auto­no­men Gemein­schaft Madrid zählt 2073 Ein­woh­ner. Eine der ersten Amts­hand­lun­gen der PSOE-Ver­tre­te­rin war die Ent­fer­nung des Kreuz­we­ges, der die Klein­stadt mit der Mari­en­wall­fahrts­kir­che Nue­stra Seño­ra del Roble, der Stadt­pa­tro­nin verband.

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Für die Bür­ger­mei­ste­rin stell­te der Kreuz­weg einen „Man­gel an Respekt“ gegen­über Nicht-Gläu­bi­gen und jenen dar, die „die mos­le­mi­sche Reli­gi­on und Kul­tur beken­nen“. Nuñez bezeich­ne­te den Kreuz­weg in Inter­views abschät­zig als „die­se Steine“.

Die Zer­stö­rungs­wut der „Alcal­de­sa“ von Cen­i­ci­ent­os sorg­te spa­ni­en­weit für Auf­se­hen. Um so mehr da der Kreuz­weg aus Stein­ste­len bestand, auf dem ledig­lich die römi­sche Sta­ti­ons­zahl zu lesen war, aber ohne ein Kreuz oder ein ande­res reli­giö­ses Sym­bol. Ihre Auf­stel­lung war von den Bür­gern mit einer Unter­stüt­zung durch das Kul­tur­pro­gramm der Pro­vinz­ver­wal­tung von 3.000 Euro finan­ziert wor­den. Die Gemein­de Cen­i­ci­ent­os hat­te kei­ner­lei Kosten. Nur drei Mona­te nach ihrer Auf­stel­lung, inzwi­schen hat­ten die Kom­mu­nal­wah­len statt­ge­fun­den, wur­den sie wie­der entfernt.

„Wenn Steinstelen einen Moslem beleidigen, will man dann morgen die Kirchen und Kapellen abreißen?“

Ein Bür­ger­ko­mi­tee führ­te eine Unter­schrif­ten­samm­lung durch, die am 17. Juli im Rat­haus über­ge­ben wur­den. Das Komi­tee stellt der Bür­ger­mei­ste­rin die Fra­ge, ob die Zer­stö­rung eines Kreuz­we­ges, zudem noch von die­ser Schlicht­heit, nicht „man­geln­den Respekt gegen­über den Katho­li­ken“ dar­stel­le. Es for­dert die Rück­füh­rung der Stein­ste­len an ihren Platz.

Pater Jor­ge Gon­zá­lez Gua­d­a­lix, Prie­ster der Erz­diö­ze­se Madrid, bezeich­net den Aktio­nis­mus der Bür­ger­mei­ste­rin als „Sek­tie­rer­tum“. Es gebe einen „Wil­len, die Katho­li­ken nicht zu respek­tie­ren und sie zu belei­di­gen“. Info­Ca­to­li­ca zitiert den Prie­ster mit der Fra­ge: „Wie könn­ten Stein­ste­len ohne jedes reli­giö­se Sym­bol einen Mos­lem belei­di­gen. Er kennt ja nicht ein­mal ihre Bedeu­tung. Wenn nack­te Stei­ne schon belei­di­gen, um wie­viel mehr müs­sen dann Kir­chen und Kapel­len ‚belei­di­gen‘? Will man sie mor­gen alle abreißen?“

Laut Pater Gua­d­a­lix sei die­ser Tag nicht mehr weit für jene, die so den­ken: „Die Wahr­heit ist, daß man mit den Katho­li­ken Schluß machen will und mit allem, was an die Kir­che erin­nert. Das ist ein altes Ziel, unter dem Spa­ni­en bereits schwer gelit­ten hat. Die ‚Früch­te die­ser Tole­ranz‘ ken­nen wir nur zu gut“, mein­te der Prie­ster in Anspie­lung auf die anti­ka­tho­li­sche Ver­fol­gung in den 1930er Jahren.

Text: Giu­sep­pe Nardi
Bild: Tempi

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