„Es gibt keine Anführer auf Lebenszeit in der Kirche“ – Papst Franziskus und die Charismatische Erneuerung


Papst Franziskus während der Ansprache des Vorsitzender der charismatischen Gemeinschaft "Rinnovamento nello Spirito"
Papst Fran­zis­kus wäh­rend der Anspra­che des Vor­sit­zen­der der cha­ris­ma­ti­schen Gemein­schaft „Rin­no­va­men­to nel­lo Spi­ri­to“, Sal­va­to­re Martinez

(Rom) Papst Fran­zis­kus nahm am 3. Juli an einem Tref­fen von Rin­no­va­men­to nel­lo Spi­ri­to, der größ­ten cha­ris­ma­ti­schen Gemein­schaft in der katho­li­schen Kir­che teil. Das Tref­fen fand auf dem Peters­platz statt. Der Papst mein­te in sei­ner Anspra­che an die 35.000 Anwe­sen­den, daß es in der Kir­che kei­ne Ämter auf Lebens­zeit geben dür­fe. Bei der Bericht­erstat­tung eini­ger katho­li­scher und welt­li­cher Medi­en konn­te der Ein­druck ent­ste­hen, der Papst habe auch über das Petrus­amt gespro­chen und damit eine zeit­li­che Befri­stung oder eine Alters­gren­ze ange­regt. Ein The­ma, das erst 2013 durch den uner­war­te­ten Amts­ver­zicht von Ppast Bene­dikt XVI. auf­ge­tre­ten ist. 

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Trotz unprä­zi­ser For­mu­lie­run­gen sei­ner teils spon­tan gehal­te­nen Anspra­che bezog sich das katho­li­sche Kir­chen­ober­haupt aber expli­zit auf Ämter der cha­ris­ma­ti­schen Gemein­de­er­neue­rung. Am Beginn die­ses Kapi­tels sei­ner Rede sprach Papst Fran­zis­kus davon, daß es „sehr wich­tig“ sei, einen „ande­ren Punkt“ zu klä­ren „in die­ser Strö­mung der Gna­de“, eine For­mu­lie­rung, mit der er auf dem Peters­platz mehr­fach die Cha­ris­ma­ti­ker in der katho­li­schen Kir­che ansprach. Der Papst sag­te nicht, was ihn kon­kret zu die­ser Ermah­nung bewo­gen hat.

Wört­lich sag­te das Kirchenoberhaupt:

„Es gibt noch einen ande­ren Punkt, den es sehr wich­tig ist, zu klä­ren in die­ser Strö­mung der Gna­de: jene die füh­ren. Es gibt, lie­be Brü­der und Schwe­stern, eine gro­ße Ver­su­chung für die Anfüh­rer – ich wie­der­ho­le es, ich bevor­zu­ge den Begriff Die­ner, die die­nen – ; und die­se Ver­su­chung für die Die­ner kommt vom Teu­fel, die Ver­su­chung, zu glau­ben, uner­setz­lich zu sein, wel­ches auch immer die Auf­ga­be ist. Der Teu­fel bringt sie dazu, jene sein zu wol­len, die kom­man­die­ren, jene, die im Mit­tel­punkt ste­hen und so, Schritt für Schritt, in eine Auto­ri­ta­ris­mus schlit­tern, in den Per­so­na­lis­mus und die im Geist erneu­er­ten Gemein­schaf­ten nicht leben las­sen. Die­se Ver­su­chung führt dazu, daß die Posi­ti­on jener, die sich für uner­setz­lich hal­ten, „ewig“ ist; eine Posi­ti­on, die immer eine Form von Macht hat oder über ande­ren zu ste­hen. Fol­gen­des ist für uns klar: „Der ein­zi­ge Uner­setz­li­che der Kir­che ist der Hei­li­ge Geist, und Jesus ist der ein­zi­ge Herr. Ich fra­ge Euch: Wer ist der ein­zi­ge Uner­setz­li­che in der Kir­che? [Platz: Der Hei­li­ge Geist!“] Und wer ist der ein­zi­ge Herr? [Platz: Jesus!] Sagen wir, daß der Herr Jesus der Herr ist, loben wir Jesus, laut! Jesus ist der Herr! Es gibt kei­ne ande­ren. In die­sem Sinn gab es trau­ri­ge Fäl­le. Man muß die Ämter zeit­lich befri­sten, die in Wirk­lich­keit Dien­ste sind. Eine wich­ti­ger Dienst der Anfüh­rer, der Lai­en-Anfüh­rer, ist es, das Wachs­tum, die geist­li­che und pasto­ra­le Rei­fung jener zu för­dern, die am Ende ihres Dien­stes ihr Amt über­neh­men wer­den. Für alle Dien­ste in der Kir­che ist es zweck­dien­lich, daß sie eine Befri­stung haben, es gibt kei­ne Anfüh­rer auf Lebens­zeit in der Kir­che. Das geschieht in einen Län­dern, wo es Dik­ta­tu­ren gibt. „Lernt von mir; denn ich bin gütig und von Her­zen demü­tig“ [Mt 11,29b]. Die­se Ver­su­chung, die vom Teu­fel ist, macht dich vom Die­ner zum Herrn, du ergreifst Besitz von jener Gemein­schaft, von die­ser Grup­pe. Die­se Ver­su­chung läßt dich auch in die Eitel­keit schlit­tern. Und es gibt vie­le Leu­te – wir haben die­se bei­den Zeug­nis­se gehört, von dem Paar und von Ugo – wie vie­le Ver­su­chun­gen gibt es, die eine Gemein­schaft lei­den las­sen und ver­hin­dern, das Gute zu tun; und sie wer­den eine Orga­ni­sa­ti­on, als wären sie eine NGO. Es ist die Macht, die uns dazu führt – ent­schul­digt, aber ich sage es: Wie­viel Anfüh­rer wer­den eit­le Pfaue? – die Macht ver­führt zur Eitelkeit.

Text: iusep­pe Nardi
Bild: CTV (Screen­shot)

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Katho­li­sches war die erste katho­li­sche Publi­ka­ti­on, die das Pon­ti­fi­kat von Papst Fran­zis­kus kri­tisch beleuch­te­te, als ande­re noch mit Schön­re­den die Qua­dra­tur des Krei­ses versuchten.

Die­se Posi­ti­on haben wir uns weder aus­ge­sucht noch sie gewollt, son­dern im Dienst der Kir­che und des Glau­bens als not­wen­dig und fol­ge­rich­tig erkannt. Damit haben wir die Bericht­erstat­tung verändert.

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19 Kommentare

  1. „Eine wich­ti­ger Dienst der Anfüh­rer, der Lai­en-Anfüh­rer, ist es, das Wachs­tum, die geist­li­che und pasto­ra­le Rei­fung jener zu för­dern, die am Ende ihres Dien­stes ihr Amt über­neh­men wer­den. Für alle Dien­ste in der Kir­che ist es zweck­dien­lich, daß sie eine Befri­stung haben, es gibt kei­ne Anfüh­rer auf Lebens­zeit in der Kirche.“

    Dass er damit ein wesent­li­ches Pro­blem der cha­ris­ma­ti­schen Bewe­gung trifft, muss man aller­dings zugestehen!

    Ob er dies auch auf die geist­li­chen Ämter über­tra­gen wis­sen will, das geht für mich dar­aus nicht sicher hervor. 

    Bene­dikt hat die Sache ja so hin­ge­dreht, dass er irgend­wie das Petrsu­amt fort­führt, aber nur noch betend und ein zwei­ter soll dann den ande­ren, akti­ven Teil des Petrus­am­tes fort­füh­ren. Ein Petrus ist auf der via con­tem­pla­ti­va, der zwei­te auf der via acti­va. Das heißt: Irgend­wie ist er noch Petrus, aber irgend­wie auch nicht.

    Zu dem Kud­del­mud­del haben die cha­ris­ma­ti­schen Bewe­gun­gen aller­dings aus­führ­lich bei­getra­gen mit ihren Füh­rer­ge­stal­ten! Und nicht nur sie – wie kommt es, dass in Ita­li­en eben nicht Jesus am mei­sten ver­ehrt wird, son­dern der Pater Pio – das erge­ben Umfra­gen: Jesus und Maria ran­gie­ren erst nach ihm. Da stimmt was nicht – das muss jeder mer­ken. Und nicht zuletzt wur­de die­ses Gedu­del durch das Vati­ca­num II mit sei­ner täti­gen Teil­nah­me der Lai­en, aber auch der Über­zeich­nung des Bischofs- und des Prie­ster­am­tes (!) sowie­so eif­rigst geschürt. Die älte­re Kir­che hat den Auf­stieg solch anar­chi­scher und her­ri­scher Füh­rer­ge­stal­ten immer mit Arg­wohn beob­ach­tet und nicht noch hofiert.

    „Erschei­nun­gen“ am Fließ­band, cha­ris­ma­ti­sche Prie­ster und Lai­en­füh­rer (bei­de dür­fen sich hin­weg­set­zen über die nor­ma­len kirch­li­chen Regeln!) und dazu kommt ein aus­ge­dehn­tes Gre­mi­en­we­sen pro­gres­si­ver Dau­er­m­ecke­rer. Man darf in dem Zusam­men­hang auch durch die cha­ris­ma­ti­sche Über­zeich­nung Lefeb­v­res ent­spre­chend ein­or­den – auch das gab es nie und es war allei­ne aus kir­chen­recht­li­chen Grün­den nicht mög­lich. Denn auch die Mei­nung, einer, der sich selbst beruft, kön­ne mit Got­tes Segen dem Papst wider­ste­hen, ist irrig.

    Man­che sehen das pola­ri­siert: es gibt die Guten und die Bösen – aber in Wahr­heit hängt das alles zusam­men, und eines bedingt das andere…

    • Die über­zo­ge­ne Ver­eh­rung von Erz­bi­schof Mar­cel Lefeb­v­re trägt in der Tat Züge cha­ris­ma­ti­scher Ver­ir­run­gen. Die katho­li­sche Tra­di­ti­on der Sedis­va­kanz­the­se wie auch die „kon­zils­kirch­lich“ ori­en­tier­te Tra­di­ti­on wer­fen glei­cher­ma­ßen dem FSSPX-Grün­der vor, sich päpst­li­che Befug­nis­se ange­maßt zu haben. Von 1970 bis in das „kon­zils­kirch­li­che“ Pon­ti­fi­kat von Johan­nes Paul II. gab es in der FSSPX kei­ne ein­heit­lich zele­brier­te Form der triden­ti­ni­schen Mes­se. Es kamen bei ihren Prie­stern Ele­men­te der Bug­nini-Vor- und ‑Nach­zeit in der Lit­ur­gie zur Anwen­dung. Spä­ter mein­te Lefeb­v­re, er habe das Recht, das Mis­sa­le von 1962 für die triden­ti­ni­sche Mes­se als ver­bind­lich erklä­ren zu kön­nen. Erklä­run­gen der Ver­bind­lich­keit bestimm­ter For­men der Lit­ur­gie kann aber tat­säch­lich nur der Papst vornehmen.

      • Chodwig@ Die­se Behaup­tung ist unhalt­bar. Zu kei­ner Zeit hat Lefeb­v­re sich ange­maßt Hand­lun­gen zu bege­hen, die in den Bereich des Pap­stes oder der
        Leh­re fie­len. Dazu war er zu demü­tig und glau­bens­treu. Die Wahr­heit ist, gleich nach dem II.Vatikanum wur­de er als Feind, vor allem durch die Med-
        dien, aus­ge­macht. Er hat­te es gewagt in einer Zeit der all­ge­mei­nen Eupho­rie das Kon­zil zu kri­ti­sie­ren, was damals einem gei­sti­gen Selbst­mord gleich­kam. Bei den diver­sen Inter­ven­tio­nen an den Vati­kan, wur­de durch “ Hin­hal­ten “ und auf Zeit durch die kirch­li­chen Auto­ri­tä­ten, gespielt. Lefeb­v­re fühl­te sei­ne Kräf­te schwin­den und soll­te die Gemein­schaft wei­ter bestehen, so muss­ten Nach­fol­ger, also Bischö­fe geweiht wer­den. So kam was hät­te ver­hin­dert wer-
        den kön­nen, der offi­zi­el­le Bruch durch Rom. Wie weit die Ver­leum­dung und
        Ehr­ab­schnei­dung geht, zeigt bis in unse­re Zeit hin­ein, dass allein an dem Namen “ Lefeb­v­re “ ein Makel zu kle­ben scheint. Trotz neu­er Erkennt­nis­se wird wei­ter an dem Nega­tiv­bild festgehalten.

    • Schlimm, dass offen­bar der Vor­wurf der Evan­ge­li­ka­le, dass Katho­li­ken Göt­zen­dienst betrei­ben und Chri­stus bei­sei­te gescho­ben haben, bei vie­len Katho­li­ken zutrifft. Ich war auch platt als ein Med­jug­or­je-Anhän­ger schrieb, man kön­ne auch ohne den Glau­ben an die Pri­vat­of­fen­ba­rung geret­tet wer­den, halt wie ein Nicht-Christ, der auch geret­tet wer­den kann. Der Glau­be an Chri­stus allein ver­mit­telt dem­nach nur eine second-class-Ret­tung wäh­red der Glau­be an die Privatoffenbarungen/​Botschaten von Med­jug­or­je eine first-class Ret­tung ver­mit­telt. Wahn­sinn. Auch habe ich häu­fig beob­ach­tet, dass bei eini­gen Anhän­gern von Fausti­na und Med­jug­or­je, die Bibel kei­ne beson­de­re Hoch­schät­zung erfährt. Da wird das, was Fausti­na oder die Seher sagen mehr Gewicht und Auto­ri­tät zuge­bil­ligt als das, was in der Hei­li­gen Schrift geschrie­ben steht. In der katho­li­schen Kir­che scheint es wirk­lich über­all zu kriseln.

    • Was sol­len denn cha­ris­ma­ti­sche Bewe­gun­gen ? Ich kann damit nichts anfan­gen. Die­se Vor­stel­lun­gen pas­sen eher zu evan­ge­li­ka­len Enthusiasten.

  2. Pater Pio wird in Ita­li­en mehr ver­ehrt als Jesus und Maria ? Das kön­nen doch nur Mär­chen sein, die kein ver­nünf­ti­ger Mensch und auch kein Christ wirk­lich glau­ben kann. Sol­che Mär­chen soll­ten wir
    den Kir­chen­fein­den über­las­sen. Pater Pio ist wirk­lich ein Hei­li­ger und er wür­de es sich ver­bit­ten, woll­te ihn jemand über Jesus und Maria stel­len. Des wei­te­ren : Bene­dikt hat die Sache so hinge-
    dreht … Hin­ge­dreht ? Was sind das für For­mu­lie­run­gen ? Wei­ter : Über­zeich­nung des Bischof- und
    Prie­ster­am­tes… Über­zeich­nung ? Eine Über­zeich­nung hat das II.Vatikanum bei dem allgemeinen
    Prie­ster­tum der Lai­en voll­zo­gen. Wei­ter­hin : cha­ris­ma­ti­sche Über­zeich­nung Lefebvres…selbst be-
    ruft ? Heu­te sind vie­le davon über­zeugt, dass Lefeb­v­res eine Sen­dung hat­te und noch hat. Dieser
    wur­de durch die Auto­ri­tä­ten der Kir­che zu dem gemacht was er nie sein woll­te, ein Außenstehen-
    der. Er hat nie am Pri­mat des Pap­stes gezwei­felt oder gerüt­telt. Aber woll­te er sei­ne Gemein­schaft am Leben erhal­ten, so muss­te er die nicht geneh­mig­ten Bischofs­wei­hen durch­füh­ren. Es war also
    eine gro­ße Not­la­ge und die ein­zi­ge Mög­lich­keit um die Pius­bru­der­schaft zu erhal­ten. Die Zukunft
    wird zei­gen, dass die­ser tap­fe­re Erz­bi­schof recht gehan­delt hat.

    Soviel zu dem Kom­men­tar von @ zeitschnur

  3. Das F. als Rota­ri­er ein Amt auf Lebens­zeit ablehnt muss nun gar nicht verwundern.Was Herr F.aber über­sieht ist,das geist­li­che Ämter etwas mit Beru­fung zu tun haben im Gegen­satz zu weltlichen.
    Aber das passt ja zu sei­ner ganzen,äusserst laxen Ein­stel­lung sei­nem „ober­sten Dienst­herrn“ gegenüber.
    Man kom­me mir jetzt nicht mit Bene­dikts Rücktritt,da kennt man weder die Grün­de noch die Umstände.
    Ja,er ist viel­leicht vor den Wöl­fen geflo­hen aber es soll­te am Ende so sein.

  4. Um zu begrei­fen, was in der katho­li­schen Kir­che los ist, emp­feh­le ich denen, die Eng­lisch ver­ste­hen, ein­mal die Rezen­si­on des katho­li­schen Jour­na­li­sten Chris Jack­son über die Enzy­kli­ka „Lau­da­to si‘ “ von Papst Fran­zis­kus lesen. Und dann ver­su­che man sich die­se Fra­gen zu beant­wor­ten: a) Wie kann ein Papst einen sol­chen unchrist­li­chen Unsinn ver­öf­fent­li­chen, den alle Katho­li­ken gemäß katho­li­scher Leh­re (und Kir­chen­recht zu glau­ben ver­pflich­tet sind (ordent­li­ches päpst­li­ches Lehr­amt)? b) Wie kön­nen mehr als 5.100 katho­li­sche Bischö­fe welt­weit eine sol­che Belei­di­gung Got­tes wider­spruchs­los hin­neh­men? c) Wie kann der ‚gro­ße Theo­lo­ge‘ Papst Bene­dikt XVI. hier­zu im Hin­ter­grund zustim­mend schwei­gen? d) Wie konn­ten über hun­dert Kar­di­nä­le Jor­ge Berg­o­glio als Papst wäh­len? e) Wie kann eine sol­che Kir­che noch den Anspruch erhe­ben, die wah­re Kir­che Jesu Chri­sti zu sein?
    http://​rem​nant​news​pa​per​.com/​w​e​b​/​i​n​d​e​x​.​p​h​p​/​f​e​t​z​e​n​-​f​l​i​e​g​e​n​/​i​t​e​m​/​1​8​1​9​-​w​h​y​-​i​-​m​-​d​i​s​r​e​g​a​r​d​i​n​g​-​l​a​u​d​a​t​o​-​s​i​-​a​n​d​-​y​o​u​-​s​h​o​u​l​d​-​too

    • …wer deutsch lesen kann, weiß, dass z.B. (aber nicht nur) ich die­se Fra­gen schon lan­ge stellt und auch im Sin­ne Ihres letz­ten Sat­zes beant­wor­tet, denn es bleibt einem logisch den­ken­den Men­schen kei­ne ande­re Wahl!

      Wie kann das sein? fra­gen Sie.

      Weil das schon lan­ge so geht. Und jetzt kommt auch wie­der ins Spiel, was ich schon lan­ge behaup­te: Die mei­sten Lai­en­ka­tho­li­ken, aber auch Prie­ster und Ordens­leu­te haben sich ein­lul­len las­sen dadurch, dass die Päp­ste, die defi­ni­tiv Sakri­le­gi­en began­gen haben – und das fängt eben mit Paul VI. unüber­seh­bar und unwi­der­leg­bar an, ist aber bereits bei Johan­nes XXIII. schon deut­lich zu erah­nen und bei sämt­li­chen 20.Jh – Päp­sten davor schon am Grum­meln, beson­ders bei Pius XII., haben sich also ein­lul­len las­sen dadurch, das all die­se Päp­ste schön brav einen 6.Gebots-Köder gewor­fen haben, jedes­mal, wenn es brenz­lig wur­de wegen gra­vie­ren­der ande­rer Din­ge kam wie­der eine ach so „glau­bens­treue“ Enzy­kli­ka, die die kirch­li­che Sexu­al­mo­ral bekräf­tig­te, aller­dings hin­ter­her in kei­ner Wei­se auch ein­for­der­te: taten­los sahen sämt­lich Päp­ste zu, wie selbst die Bischö­fe dage­gen oppo­nier­ten. Kei­ner wur­de des Amtes ent­ho­ben von den Gesel­len, nein: von der Sor­te wur­den auch noch wei­te­re zu Bischö­fen erho­ben von unse­ren ach so glau­bens­treu­en Päpsten.
      Eine Kir­che aber, in der der Papst sich selbst die Bischö­fe beruft, die ihm in den Rücken fal­len (oder viel­leicht doch nicht? viel­leicht ist das nur ein abge­kar­te­tes Spiel?), wohl wis­send um ihre Ein­stel­lung, ande­rer­seits aber sehr aggres­siv gegen ande­re Bischö­fe, die machen wol­len, was sie für rich­tig hal­ten, sein kön­nen, also durch­aus das Poten­zi­al gehabt HÄTTEN, durch­zu­grei­fen, kann nicht die wah­re Kir­che sein.

      Dass die Mehr­zahl der Katho­li­ken sich mit blo­ßer Moral zufrie­den stel­len lässt (bei allenn­an­de­ren, viel gra­vie­ren­de­ren The­men haben die­sel­ben Leu­te ALLES geschluckt: die Lit­ur­gie­re­form, den lit­ur­gi­schen, recht­li­chen und admi­ni­stra­ti­ven Ver­for­mungs­pro­zess z.B. der Wei­he­äm­ter, der Hei­lig­spre­chun­gen etc., die geist­li­che Dimen­si­on also über­haupt nicht erkannt, die da von Rom her geschaf­fen wur­de – das ist aller­dings auch ein Offen­ba­rungs­eid für die Laien.

      Es passt halt doch alles zusam­men: Wie der Herr, so’s Gescherr.
      Wenn aber die­ses Sprich­wort gilt, kann anders­her­um Jesus nicht der Herr die­ses Ladens sein! Man hat ihn raus­ge­wor­fen aus der Stadt – ein zwei­tes Mal. Und das ist der Unter­gang, der größ­te Ver­rat, der denk­bar war und ist.

      • kom­plet­te Zustim­mung bis auf die Schlussfolgerung.
        ER ist der Herr die­ses Ladens und die­ser Laden wird von denen, die den Laden schüt­zen, regie­ren und lei­ten sol­len, mit­samt dem Haupt mit genau den glei­chen poli­tisch kor­rek­ten, im Grun­de per­fi­den Behaup­tun­gen und Argu­men­ten, den welt­li­chen Mäch­ten, zum Zwecke der Liqui­die­rung, überlassen.
        Die Fra­ge ist, har­ren wir aus und hal­ten wir es aus, dass wir auf­ein­an­der ver­wie­sen wer­den „Sie­he dein Sohn!“ oder hal­ten wir es nicht aus.

      • P.S es fehl­te bei den per­fi­den Behaup­tun­gen, der Zusatz „wie damals im Jah­re 33“.
        Man lese die Pas­si­ons­ge­schich­te, über­le­ge, dass die Pha­ri­sä­er und der San­he­drin, DAS VOLK GOTTES waren und von IHM geformt wur­den und den­noch so kläg­lich ver­sagt haben!
        Dann wird das Bild klarer.

    • Katho​lisch​.de hät­te ich mehr zuge­traut. Was haben Sie dort denn heraus-gelesen?

      Je mehr über­heb­li­che Leu­te gegen from­mes Brauch­tum und gläu­bi­ge Hei­li­gen­ver­eh­rung anren­nen, umso stär­ker hal­ten die (echt) Gläu­bi­gen dar­an fest.
      Das hin­dert ande­re wie­der­um nicht, dies als ido­la­trisch – bit­te hel­fen Sie mei­nem schwa­chen Bil­dungs­ni­veau auf – abzuqualifizieren.

      Waren es nicht die­se beson­de­ren Typen, die schon vor dem Kon­zil einen Iko­no­klas­mus durch­zo­gen? Der Wirt von Schö­nes­berg hat dem Pfar­rer damals gesagt: „Die Figu­ren haben sich unse­re Vor­fah­ren vom Mund abge­spart. Die blei­ben drin­nen.“ In Ehe­kir­chen wur­de aus­ge­räumt und in Scheu­nen auf­be­wahrt, bis sich der Zeit­geist gedreht hat. Moden!!!

      Als in Ambach 1953 der Pfar­rer starb, über­nah­men die Pfar­rer von Hol­len­bach Sei­bolds­dorf und Ehe­kir­chen Ambach. Priestermangel!

      Jeden Sonn­tag hiel­ten die bei­den Pfar­rer drei Hei­li­ge Mes­sen: 7.30, 8.45,10.00. Bis nach dem Kon­zil die Schwät­zer kamen und von Rasen­den Wand­lern schmarrten!

      Jetzt haben wir auch Zelebrationsverweiger.

      Sind Sie wirk­lich frei von Ideo­lo­gie? Mir kön­nen Sie nur mit Ihrem Wis­sen imponieren

  5. @zeitschnur,
    Ein Mensch kann nichts dafür daß Beglei­ter auf dem Lebens­weg und nach­fol­gen­de Gene­ra­tio­nen ihn cha­ris­ma­tisch überhöhen.
    Die Fra­ter­ni­tas sacer­do­ta­lis St. Pius X ist pri­mär eine Prie­ster­bru­der­schaft um bei den pasto­ra­len Nöten des im Stich gelas­se­nen Kir­chen­volks aus zu helfen.
    Nichts mehr und auch nichts weniger.
    Der theo­lo­gi­sche Rats­mann v. Msgr. EB Lefeb­v­re, P.Barto OP, starb schon sehr früh am Ende des Kon­zils; und sei­ne vie­le Noti­zen, Brie­fe, Schrei­ben und Trak­ta­ten wer­den vom fran­zö­si­schen Domi­ni­ka­ner­or­den mit größ­ter Angst zurück­ge­hal­ten und nicht freigegeben.

    Omnia instaura­re in Chri­sto: Alles fest­ma­chen in Christus!
    Gera­de Msgr. Lefeb­v­re, der selbst äusserst beschei­den und demü­tig war aber zugleich-und das wird im am mei­sten ange­krei­det- den Mut hat­te beim Fest­stel­len der all­ge­mei­nen Ver­ir­rung und des Abdrif­tens vom rech­ten Weg des Glau­bens auf­zu­schrei­en und kon­se­quent den schwie­ri­gen Gang der Tra­di­ti­on gegen den auf­ge­leg­ten Moder­nis­mus hin zu gehen, nun über­kri­tisch zu sehen, ist nicht correct.
    Bei Ihren Wor­ten muß­te ich an die Wor­te v. Hein­rich Hei­ne über Kri­tik­aster an Mar­tin Luther denken:
    „Der­Zwerg, der auf den Schul­tern des Rie­sen sitzt, guckt wei­ter als der Riese;
    aber trotz­dem bleibt der Zwerg ein Zwerg und der Rie­se ein Riese.“

    Und was Ihre letz­te Aus­sa­ge betrifft (und in vie­len vor­aus­ge­hen­den schon zu lesen war):
    Sie soll­ten sich immer die letz­te Wor­te Unse­res Herrn vor Augen halten:
    „Und sie­he, ich bin mit Euch allen Tagen bis an der Welt Ende“.
    Mit Nör­geln und über­mä­ßi­ge Kri­tik erreicht man nichts.
    Selbst ist der Mann- und die Frau natürlich.
    Und wie das hebräi­sche Wort für Glau­ben auch mit Anleh­nen, mit einem Baum­stamm ver­wandt ist:
    so soll­te jede Gläu­bi­ge sich fal­len las­sen kön­nen in Got­tes Hand.
    Ein Bild, daß durch Frau Käß­mann total lächer­lich gemacht wur­de, und trotz­dem fun­da­men­tal war ist.
    Wir haben nur ein Evan­ge­li­um, und wohl das von U.H. Jezus Christus;
    und Sei­ne Zusa­ge daß er bei uns ist.
    Das muß und soll­te genü­gen: es gibt nichts mehr- aber es ist zugleich alles.
    Domi­ne labia mea aperies;
    ET OS MEUM ANNUNTIABIT LAUDES TUAS.

    • Scha­de, dass Sie mir eine per­sön­li­che Stand­pau­ke hal­ten anstatt nüch­tern zu argumentieren.
      Mit Sprich­wör­tern, die mich per­sön­lich nie­der­ma­chen samt mei­ner immer­hin begrün­de­ten Sicht, offen­ba­ren Sie, dass Ihnen nicht passt, was ich sage, Sie es aber nicht wider­le­gen können.

      Wie der EB Lefeb­v­re war – woher wol­len Sie das so genau wis­sen? Ich habe über ihn die ver­schie­den­sten Din­ge gehört, und Demut war eigent­lich nicht dabei, son­dern ein aus­ge­präg­ter Macht­wil­len. Und das wird an diver­sen Aus­ein­an­der­set­zun­gen deut­lich, die er z.T. sogar juri­stisch geführt hat. Tut mir leid, das ergibt ein ande­res Bild.
      Erst recht die unge­prüf­te Selbst­zu­schrei­bung, ein pro­phe­zei­ter „Ret­ter“ der Kir­che zu sein – nein, demü­tig ist das nicht, son­dern äußerst gefährlich.
      Von sei­nen vie­le Eigen­mäch­tig­kei­ten und Ver­stö­ßen gegen das Kir­chen­recht ganz zu schwei­gen – das ist alles kein Pap­pen­stiel, und der Zweck kann nie die Mit­tel hei­li­gen in der Kirche!

      Damit will ich nicht sagen, dass Gott nicht einen Ret­ter beru­fen kann (oder sogar eine Ret­te­rin – der EB ver­glich sich ger­ne in aller Beschei­den­heit mit der tap­fe­ren Jean­ne d’Arc…). das geschieht aber nicht durch eine ein­sa­me Selbst­zu­schrei­bung, für die man sich dann einen Fan­club heranzieht.

      Auch die Lei­er der Pio-Fans, der Arme sei ja so demü­tig gewe­sen und kön­ne für den Rum­mel um ihn nichts – das ist eine glat­te Ver­ken­nung der Fak­ten! Er hat wie Lefeb­v­re gera­de gemacht, was er woll­te und mit sei­nen selbst­zu­ge­schrie­be­nen außer­or­dent­li­chen Cha­ris­men legi­ti­miert. Dass das Kir­chen­recht das nie erlaubt hät­te, nicht für den größ­ten Hei­li­gen, galt für ihn nicht – ist das Demut? Er hät­te jeder­zeit sagen kön­nen: Ab heu­te sieht mich kei­ner mehr!
      Was an ihm so frag­wür­dig ist, ist die angeb­li­che Wun­der­ga­ben­bal­lung, die die Leu­te wie hin­ter einem Zau­be­rer her­ge­zo­gen hat – geist­lich ist wenig rum­ge­kom­men dabei und ich sehe kei­ne Früch­te, die in Kor­re­la­ti­on zum Rum­mel stünden…
      Blei­ben wir nüchtern!

      Wobei mir die Moti­ve Lefeb­v­res immer noch gerech­ter erschei­nen als die des Multi-Charismen-Paters.

      Man kann aber die „Hel­den­rol­le“ Lefeb­v­res auch ganz anders sehen, näm­lich kri­tisch inso­fern, als er mit sei­ner Bru­der­schaft gezielt den Tra­di­markt abge­schöpft hat und vie­le Mess­zen­tren, die ande­ren Bewe­gun­gen ange­hör­ten stra­te­gisch „ver­schluckt“ hat. Ihm ging es offen­bar drum, alles auf Pius-Linie zu brin­gen, was igrend­wie Tra­di ist.
      Falls die FSSPX also in die Irre geht (und damit muss man, wenn man wirk­lich demü­tig gewe­sen wäre rech­nen!), ist damit der Tra­di­markt end­gül­tig ver­lo­ren. Und so sieht es für mich aus. Tut mir leid – aber die­se Lefeb­v­re-Eupho­rie ist falsch. jetzt bie­dern sie sich an Rom wie­der an, ein end­lo­ses und ver­lo­ge­nes Hin und Her.

  6. Radio Vati­kan berich­tet „Rund 30.000 Teil­neh­mer ver­schie­de­ner christ­li­cher Kon­fes­sio­nen aus aller Welt sorg­ten bei war­men Som­mer­wet­ter für eine abwechs­lungs­rei­che Begeg­nung mit Gebet, Gesang und Zeug­nis­sen enga­gier­ter Christen.“

    Die­sem gemischt kon­fes­sio­nel­le Publi­kum teil­te er laut RV mit: 

    http://​de​.radio​va​ti​ca​na​.va/​n​e​w​s​/​2​0​1​5​/​0​7​/​0​4​/​p​a​p​s​t​_​t​r​a​f​_​c​h​a​r​i​s​m​a​t​i​s​c​h​e​_​b​e​w​e​g​u​n​g​_​a​u​f​r​u​f​_​z​u​_​e​i​n​h​e​i​t​/​1​1​5​5​982

    „Möge der Hei­li­ge Geist uns zur Ein­heit füh­ren. (…) Die Geschich­te hat uns getrennt – hilf uns, o Jesus, auf dem Weg der Ein­heit zu gehen oder auf dem der ver­söhn­ten Ver­schie­den­heit“, lau­te­te das spon­ta­ne Ein­gangs­ge­bet des Pap­stes, mit dem Fran­zis­kus das Tref­fen eröffnete.
    Sei­ne Zuhö­rer rief er zur „E i n h e i t i n V i e l f a l t“ auf: Wie in einem Orche­ster sol­le sich die cha­ris­ma­ti­sche Bewe­gung gera­de dadurch aus­zeich­nen, dass sie ver­schie­de­ne Spiel­ar­ten des Glau­bens in sich ver­ei­ni­ge und die Viel­falt der Cha­ris­men zum Klin­gen brin­ge. Gemein­sa­mes Band hier sei die Tau­fe, so Fran­zis­kus, die Erneue­rung im Hei­li­gen Geist. Ent­schie­den wand­te sich der Papst gegen Exklu­si­on und Selbst­be­zug der Bewe­gung: „Man kann zum Bei­spiel nicht sagen: ‚Wir sind der benann­te katho­li­sche Teil der Bewe­gung und ihr nicht.‘ Das kann man nicht sagen. Bit­te, Geschwi­ster, der Hei­li­ge Geist wirkt, wo, wann und wie er will.
    E i n h e i t i n d e r V i e l f a l t ist die W a h r h e i t, die Jesus selbst entspricht.“

    Der EKD Slo­gan „Ein­heit in Viel­falt“ wird somit vom regie­ren­den Papst als die Wahr­heit verkündet. 

    Ein­heit in der Wahr­heit, die in der katho­li­schen Kir­che besteht somit abgeschafft?
    Nur ein wei­te­rer Anfall von Öku­me­ni­tis? oder gar
    Grün­dung einer kom­mu­ni­sti­schen Inklusivkirche?

  7. ÖKUMENE Was ist das?

    Ich lebe mit mei­ner evan­ge­li­schen Ehe­frau seit 47 Jah­ren zusam­men. Sie ist immer noch nicht katholisch.

    Das ist ökumenisch:

    Das gemein­sam tun, was nicht die Wahr­heits­fra­ge betrifft.

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