Was sich Umweltschützer von der Öko-Enzyklika von Papst-Franziskus erwarten – Video


Öko-Enzyklika Papst Franziskus Umweltschützer
Öko-Enzy­kli­ka von Papst Fran­zis­kus: Was sich Umwelt­schüt­zer von ihr erwarten

(Brasilia/​Rom) Wäh­rend die Kir­che und die Welt noch auf die Schluß­fas­sung der Öko-Enzy­kli­ka von Papst Fran­zis­kus war­ten, hat die bra­si­lia­ni­sche Umwelt­schutz­grup­pe Obser­va­tório do Cli­ma ein Kurz­vi­deo zu „Lau­da­to si“ ver­öf­fent­licht. Der Papst wird dar­in als eine Art Rocky Bal­boa gezeigt, der mit Faust­hie­ben gegen die „nie­der­träch­ti­gen Aus­beu­ter der Res­sour­cen die­ser Erde“ kämpft.

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Das pro­fes­sio­nell gemach­te Video „Die Enzy­kli­ka“ hat eine Dau­er von 1:53 Minu­ten. Die Öko-Enzy­kli­ka des Pap­stes wird dar­in auf das The­ma Umwelt­schutz im enge­ren Sinn redu­ziert. Die Dar­stel­lung erin­nert an einen Erd-Kult.

Catholic Herald: Katholik, Orthodoxer und Atheist stellen Öko-Enzyklika vor – Papst: „Brauchen Einheit um Schöpfung zu bewahren“

Die Öko-Enzy­kli­ka Lau­da­to si von Papst Fran­zis­kus wird am 18. Juni im Vati­kan vor­ge­stellt. Die Vor­stel­lung erfolgt von einem Katho­li­ken, einem Ortho­do­xen und einem Athe­isten, so die Les­art des Catho­lic Herald. Papst Fran­zis­kus, so die katho­li­sche bri­ti­sche Wochen­zei­tung, habe die­se unge­wöhn­li­che Tri­as gegen­über römi­schen Prie­stern mit den Wor­ten begrün­det: „Wir brau­chen Ein­heit, um die Schöp­fung zu bewahren“.

Der „Athe­ist“, neben Kar­di­nal Peter Turk­son und dem ortho­do­xen Metro­po­li­ten Joan­nis Ziziou­las von Per­ga­mon, ist der deut­sche Kli­ma­for­scher Hans Joa­chim „John“ Schellnhu­ber. Schellnhu­ber ist vor allem Mit­glied des Welt­kli­ma­rats (IPCC), der also bei der Vor­stel­lung der Enzy­kli­ka mit am Tisch sitzt. Der Catho­lic Herald stellt indi­rekt eine Glei­chung zwi­schen UNO-Insti­tu­tio­nen und Athe­is­mus auf. Eine ideo­lo­gi­sche Nähe, die auch in der gemein­sa­men Ver­lei­hung des Frie­dens­no­bel­prei­ses 2007 an den Welt­kli­ma­rat und den ehe­ma­li­gen US-Vize­prä­si­den­ten Al Gore (1993–2001) greif­bar wurde.

Fausthiebe für „böse Menschheit“, Loblieder auf erneuerbare Energie?

Das Video „faßt per­fekt zusam­men“, so die Wochen­zei­tung Tem­pi, was sich ein Teil der Medi­en und der Umwelt­schüt­zer von der Öko-Enzy­kli­ka erwar­ten und wie sie ein gewis­ser Teil der Poli­tik ger­ne sehen wür­de: Hie­be für die „böse Mensch­heit“, die Schuld an der men­schen­ver­ur­sach­ten CO2-Erd­er­wär­mung sei, und Hym­nen auf die erneu­er­ba­ren Ener­gien als Quel­le des „Heils“ für den Planeten.

Im Video wird Papst Fran­zis­kus wie folgt dar­ge­stellt: „Er ist ein Gen­tle­man, ein Hei­li­ger, ein Mann mit sehr wich­ti­gen Ver­bin­dun­gen“. Kurz­um, ein Mann, für den der Moment gekom­men sei, „abzu­rech­nen“ mit dem Bösen, das den Pla­ne­ten aus­beu­tet. Eine Abrech­nung, die mit Faust­hie­ben und Fuß­trit­ten gegen jene erfolgt, die die Schöp­fung ver­schmut­zen und mani­pu­lie­ren. Für sie gibt es weder Barm­her­zig­keit noch Gna­de, denn „die Natur ver­gibt nie: wenn du ihr einen Hieb ver­setzt, gibt sie ihn dir zurück“.

Am Ende des Vide­os sagt der fik­ti­ve Papst Fran­zis­kus unter tosen­dem Appa­lus: „Um alles zu ver­än­dern, brau­chen wir alle.“ Nicht gesagt wird, was ver­än­dert wer­den soll. Daß „alles“ ver­än­dert wer­den soll, ver­langt mit einem Abso­lut­heits­an­spruch, daß kein Stein auf dem ande­ren blei­ben sol­le. Eine revo­lu­tio­nä­re Hal­tung, die dem Papst in den Mund gelegt wird, ihm offen­bar aber auch zuge­traut, jeden­falls von ihm erwar­tet wird.

Zu jenen, die die­ses Trash-Video gut fin­den und es wei­ter­emp­feh­len, gehört – man muß es mit eini­gem Erstau­nen zur Kennt­nis neh­men – auch der Lei­ter der Deut­schen Sek­ti­on von Radio Vati­kan, P. Bernd Hagen­kord SJ.

Text: Giu­sep­pe Nardi
Bild: Tempi

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