„Homo-Ehe“: Moskauer Patriarchat bricht mit Protestanten


Orthodoxie: Moskau bricht mit homophilen calvinistischen Gemeinschaften
Ortho­do­xie: Mos­kau bricht mit homo­phi­len cal­vi­ni­sti­schen Gemeinschaften

(Mos­kau) Mit einer Erklä­rung des „Außen­mi­ni­ste­ri­ums“ des Mos­kau­er Patri­ar­chats vom ver­gan­ge­nen 3. Juni wur­de der Abbruch der Bezie­hun­gen zur Égli­se pro­te­stan­te unie de France und der Church of Scot­land ange­kün­digt. Grund ist deren jüng­ste Ent­schei­dung, homo­se­xu­el­le Part­ner­schaf­ten zu seg­nen. Eine Ent­schei­dung, die für die rus­sisch-ortho­do­xe Kir­che ohne Wenn und Aber „nicht mit der christ­li­chen Moral ver­ein­bar“ ist.

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Mos­kau schließt auch jede Aus­sicht auf Wie­der­auf­nah­me offi­zi­el­ler Bezie­hun­gen aus, bevor die Ent­schei­dun­gen nicht zurück­ge­nom­men wer­den. Auch „Kom­pro­mis­se“ sei­en weder mög­lich noch denk­bar. Der Hei­li­ge Syn­od, die Ver­samm­lung der rus­sisch-ortho­do­xen Bischö­fe, hat­te 2008 beschlos­sen, daß „die Bezie­hun­gen zu den pro­te­stan­ti­schen Gemein­schaf­ten“ von „deren Treue zu den mora­li­schen Bestim­mun­gen des Evan­ge­li­ums“ abhän­gig seien.

Beziehungen zu Protestanten Frankreichs und Kirche von Schottland abgebrochen

Adam und Eva und nicht Adam und Steve - Protest schottischer Christen gegen Homosex
„Adam und Eva NICHT Adam und Ste­ve“ – Pro­test schot­ti­scher Chri­sten gegen Aner­ken­nung der „Homo-Ehe“. Die cal­vi­ni­sti­sche „Natio­nal­kir­che“ knick­te inzwi­schen vor dem Zeit­geist ein.

Die Ver­ei­nig­te Pro­te­stan­ti­sche Kir­che Frank­reichs ist 2013 aus einem Zusam­men­schluß der bei­den histo­ri­schen pro­te­stan­ti­schen Deno­mi­na­tio­nen des Lan­des ent­stan­den, aus der Refor­mier­ten Kir­che von Frank­reich und der Evan­ge­lisch-Luthe­ri­schen Kir­che von Frank­reich. Die Cal­vi­ni­sten bil­den mit mehr als 90 Pro­zent dabei den weit­aus größ­ten Teil. Die Égli­se pro­te­stan­te unie de France ver­tritt etwa 0,4 Pro­zent der Franzosen.

Auch die Kir­che von Schott­land ent­stammt der cal­vi­ni­sti­schen Tra­di­ti­on. Wegen der end­gül­ti­gen Abschaf­fung des Bischofs­am­tes im 17. Jahr­hun­dert wer­den die Anhän­ger Pres­by­te­ria­ner genannt. Von 1560 bis 1926 war die Church of Scot­land schot­ti­sche Staats­kir­che. Seit­her wird sie als „Natio­nal­kir­che“ bezeich­net. Im Gegen­satz zur angli­ka­ni­schen Kir­che von Eng­land hat das bri­ti­sche Par­la­ment kei­ne Gesetz­ge­bungs­be­fug­nis über die Kir­che von Schott­land. 32,4 Pro­zent der Schot­ten beken­nen sich zur Church of Scot­land.

Keine Kontakte zu Episkopalkirche der USA und Schwedischer Kirche

Bereits 2003 hat­te das Mos­kau­er Patri­ar­chat aus dem­sel­ben Grund die Bezie­hun­gen zur Epi­skopal­kir­che der Ver­ei­nig­ten Staa­ten von Ame­ri­ka been­det. Unmit­tel­ba­rer Anlaß war die Ordi­na­ti­on des erklär­ten Homo­se­xu­el­len Gene Robin­son zum „Bischof“. Die 1789 durch Los­lö­sung von der angli­ka­ni­schen Kir­che von Eng­land ent­stan­de­ne Epis­co­pal Church in the United Sta­tes of Ame­ri­ca ver­tritt heu­te etwa 0,8 Pro­zent der US-Amerikaner.

2005 brach Mos­kau auch jeden Kon­takt zu den Luthe­ra­nern der Schwe­di­schen Kir­che ab, als die­se began­nen, homo­se­xu­el­le Ver­bin­dun­gen zu seg­nen. Die Svens­ka kyr­kan ent­stand 1527, als der Reichs­tag des soeben von Däne­mark unab­hän­gig gewor­de­nen Lan­des den neu­en schwe­di­schen König anstel­le des Pap­stes zum Kir­chen­ober­haupt bestimm­te. 64,6 Pro­zent der Schwe­den beken­nen sich zur Schwe­di­schen Kir­che, die seit 2000 nicht mehr Staats­kir­che ist. 1972 waren es noch 95,2 Pro­zent gewesen.

Die­ser Bruch mit pro­te­stan­ti­schen Gemein­schaf­ten geht ein­her mit einer Annä­he­rung an die katho­li­sche Kir­che. Das ist umso bemer­kens­wer­ter, da die rus­sisch-ortho­do­xe Kir­che bis in die 90er Jah­re zu den Pro­te­stan­ten bes­se­re Bezie­hun­gen unter­hielt als zu Rom. Die Ortho­do­xen gehö­ren zusam­men mit Angli­ka­nern und Pro­te­stan­ten dem Öku­me­ni­schen Rat der Kir­chen (ÖRK) an, einer 1948 gegrün­de­ten Insti­tu­ti­on, von der sich die katho­li­sche Kir­che fern­hält und ledig­lich einen Beob­ach­ter­sta­tus akzeptiert.

Text:CR/Giuseppe Nar­di
Bild: Cor­ri­spon­den­za Romana

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6 Kommentare

  1. Auch die Ortho­do­xen mucken im Öku­me­ne-Zoo erst dann auf, wenn es ums „Sex-The­ma“ (h/​t Mrs. Z.) geht, aller­dings erst auf des­sen (mut­maß­lich) unter­sten Stu­fe, wo gleich­ge­schlecht­li­che Ver­bin­dun­gen geseg­net wer­den. Denn mit Mt 5,32 und 19,9 nehmen’s die „Recht­gläu­bi­gen“ durch­aus nicht so genau.

  2. Leo Laemm­lein @ Ja, gelobt sei Jesus Chri­stus ! Ein rich­ti­ger Schritt der Ortho­do­xen, wenigstens
    hier herrscht Klar­heit. Die katho­li­sche Kir­che müss­te, wenn sie ehr­lich auf die Wahr­heit bezogen
    wäre, genau­so gegen­über den Pro­te­stan­ten auf­tre­ten und han­deln. Denn die­se Scheinökumene
    hat der katho­li­schen Kir­che gescha­det und wird ihr noch mehr scha­den, wenn unse­re Bischö­fe vor
    lau­ter Lob­du­de­lei sich nicht besin­nen und das katho­li­sche Pro­fil schär­fen. Im Luther-Jahr 2017 wer-
    den wir Zeu­ge wer­den, wie sich unse­re Bischö­fe wie Lakai­en vor dem Luther­bild ver­nei­gen. Dazu
    hat Kar­di­nal Leh­mann vor Jah­ren schon gesagt : Luther könn­te Leh­rer sein ( kath.Kirche ) und
    Luther ist katho­lisch gestor­ben. Wenn das kein Signal ist ?!

    Sie­ge­rin in allen Irr­leh­ren, hel­fe uns und unse­ren Bischöfen !

  3. Auch wenn es die Gen­der­lob­by anders sieht:
    Homo­se­xua­li­tät ist Try and Error der Natur.
    Des­halb sind die Men­schen nicht schlecht und weni­ger wert.
    Doch wenn der homo­se­xu­el­len Ehen den glei­chen Wert bei­gemes­sen wird, hat sich die Zukunft einer Gesell­schaft verabschiedet.
    Das die­se Bewe­gung an den Grund­fe­sten der Gesell­schaft rüt­telt, dafür sor­gen auch Leu­te wie Annet­te Scha­van die als Bot­schaf­te­rin Deutsch­lands im Vati­kan, die vor Ihrer Abset­zung als Mini­ster noch schnell 150 Pro­fes­su­ren für Gen­der­recht installierte.

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