Liebe Brüder und Schwestern,
die heutige Katechese ist dem Thema der Verlobung gewidmet. Sie ist eine wichtige Zeit, um die Berufung und Entscheidung zur Ehe zu prüfen. Die Verlobten müssen gemeinsam an ihrer Liebe „arbeiten“, sich kennen lernen, von- und miteinander lernen. Der lebenslange Liebesbund zwischen Mann und Frau kann nicht einfach improvisiert werden, man lernt und formt ihn. Wer verlangt, alles und sofort zu haben, der gibt bei der ersten Schwierigkeit oder erstbesten Gelegenheit auch alles und sofort auf. Man kann nicht auf Vertrauen und Treue in der Selbsthingabe hoffen, wenn man gewohnt ist, die Liebe als eine Art „Zusatz“ zum körperlich-geistigen Wohl zu konsumieren.
Die Kirche bewahrt die Unterscheidung zwischen verlobt sein und verheiratet sein im Hinblick auf die Ernsthaftigkeit des Prüfens. Die Gesellschaft heute schenkt diesem wichtigen Abschnitt kaum Beachtung, andererseits werden denen, die heiraten und eine Familie begründen wollen, unzählige Hindernisse in den Weg gelegt. Eine Hilfe für die Vorbereitung sind die Ehekurse. Oft sind sie die einzige Gelegenheit, dass zukünftige Ehepaare tiefer gehend über ihre Erfahrung nachdenken, denn wie viele von ihnen, die manchmal sogar lange schon zusammenleben, kennen sich nicht wirklich. Gerade deshalb sollte die Verlobung als Zeit des gegenseitigen Kennenlernens und Gestalten eines gemeinsamen Plans fürs Leben neu aufgewertet werden. Wichtig sind auch das Zeugnis christlicher Eheleute und die allgemein wesentlichen Dinge: das Lesen der Heiligen Schrift, das Gebet zu Hause und beim Gottesdienst, die Beichte, die Kommunion, die Nächstenliebe und Unterstützung der Armen. All das bereitet darauf vor, die Trauung nicht weltlich, sondern christlich zu feiern.
Herzlich heiße ich alle deutschsprachigen Pilger willkommen. Ich begrüße den Familienbund des Bistums Würzburg in Begleitung von Bischof Friedhelm Hofmann sowie die vielen Gruppen von Jugendlichen, besonders die Firmlinge aus dem Bistum Rottenburg-Stuttgart und die Ministranten aus Berchtesgaden. Der Heilige Geist mache euch immer mehr zu freudigen Zeugen des Evangeliums und der Liebe Christi. Von Herzen segne ich euch alle.
Das ist echt ziemlich gut, was Papst Franziskus da sagt.
Gerade für die heutige Zeit ist aber auch wichtig, dass künftige christliche Eheleute in ihrer Vorbereitungszeit sich darüber klar werden, dass sie Kinder haben wollen und auf Kontrazeption/ Schwangerschaftsverhütung verzichten.
Nach dem unsäglichen Karnickel-Spruch des Papstes wäre die Ansprache eine gute Gelegenheit gewesen, jene Entgleisung wiedergutzumachen. Diese Chance wurde leider verpasst.
Das ist zwar nicht ganz falsch, aber teilweise etwas zu mainstreamig-flach.
Beispiel:
„Der lebenslange Liebesbund zwischen Mann und Frau kann nicht einfach improvisiert werden, man lernt und formt ihn.“
Dazu kann ich nur sagen: wer nicht bereit ist, zu improvisieen, wer nicht bereit ist, NICHT bis an die Zähne bewaffnet mit Know-how in die Ehe zu gehen, der soll es erst gar nicht versuchen!
Nichts ist mehr Improvisation als die Ehe! das einzoige, was fest ist, ist der Ehewille, der Wille, zusammen zu „spielen“ – egal, wie das Lied dann klingen wird. Es ertönt erst mit dem Spielen erstmalig und einmalig…
Nirgends wird man mit mehr Unvorhersehbarem konfrontiert als in der Ehe!
man wird ja auch gefragt, ob man bereit ist, das anzunehmen – „in guten und bösen Tagen…“
„Im-providere = nicht vorhersehen“
Ja, wenn man alles vorher wüsste, würde man nicht heiraten…
Ich las heute eine interessante und lehrreiche Charakterisierung der Ehe von Katharina Emmerick:
„Die Ehe ist ein Stand der Buße und fordert Entsagung, Beten, Fasten, Almosengeben und die Absicht, das Reich Gottes zu mehren.“ (In: A.K.Emmerick: Schöpfungs- und Heilsgeschichte)
Es geht also auch nicht, wie bei F. zentral, darum, ob ich den anderen nun wirklich so gut kenne oder mich gegen die Unvorhersehbarkeiten der Ehe „geistlich“ absichere – das ist unmöglich und wird misslingen.
Deshalb nützt es ja auch gar nichts, wenn Leute unverheiratet jahrelang zusammenleben, um das alles besser zu „checken“. Wir wissen, dass das alles gar nichts hilft – im Gegenteil.
Ehe ist und bleibt ein Wagnis, aber als Sakrament hat sie die Zusage Christi, der sich entäußert hat und will, dass auch wir uns entäußern. Sich darauf verlassen und daran festhalten – mehr braucht es prinzipiell nicht. Mit ganz wenig, aber ernsthaftem Spieleinsatz könnte man einen großen Schatz gewinnen.
Man muss aber zugeben, dass F. mit diesen Ideen nur ganz im oberflächlich-konservativen Mainstream schwimmt. Tja – das ist es doch, was man heute hören will…
Diejenigen, die für die Ehe bestimmt sind, bekommen von Gott Vater ihren Ehepartner. Die Bereitschaft Opfer zu bringen ist ein Teil des Fundamentes der Ehe. Opferbereitschaft wird in unserer heutigen Gesellschaft, in der es zumeist um ‚Fun‘ und Selbstbefriedigung geht, kaum mehr verstanden und gewollt. Die andere Sache ist, die Bereitschaft Fehler und Sünden zuzugeben und diese mit Ehrlichkeit umzuändern (was Geduld braucht). Die Eheleute können sich nicht gegenseitig verändern, das erzeugt Stress, Frustration und Abtrennung. Gott Vater und unser Herr Jesus Christus ändern den Ehepartner, indem sie an ihm/ihr „arbeiten“, wenn wir beten, opfern und ihm/ihr unsere bedingungslose Opferliebe geben. Das läuft im Alltag ab und beinhaltet Durststrecken. Hier wieder mein Hinweis auf den Film „Fireproof – Gib‘ Deinen Ehepartner nicht auf“, Link zum Direkt angucken (Englisch): http://de.cross.tv/86373 und zur DVD: http://www.amazon.de/FIREPROOF-deinen-Partner-nicht-Special/dp/B00D6F9K48/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1433155578&sr=8–1&keywords=fireproof
Ein sehr gutes Buch zu diesem Thema ist auch „Traum statt Trauma – Tipps für lebenslanges Eheglück“ von Joyce Meyer: http://www.joyce-meyer.de/onlineshop/carty/Product/show/traum-statt-trauma/ oder hier: http://www.amazon.de/Traum-statt-Trauma-lebenslanges-Eheglück/dp/3939627046/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1433156663&sr=8–1&keywords=Joyce+Meyer+Traum+statt+Trauma — Es ist ein sehr gutes Buch, das ergänzend zum Film „fireproof“ sehr nützlich ist und viele Hinweise für das Glaubensleben in der Ehe enthält. Es stellt eine der sehr guten älteren Schriften von Joyce Meyer dar, die ja leider durch ihren späteren geldgierigen und konsumistischen Lebensstil in Verruf kam. Das Buch kann ich jedoch reinen Herzens weiterempfehlen. Es basiert in erster Linie auf der Lehre der Bibel und auf Inhalten älterer Pastoren (u.a. Smith Wigglesworth), die sie aber nicht angibt (keine korrekte Zitierweise). Das Buch ist Bibel-fundiert und auf der Basis des christlichen Glaubens geschrieben und tangiert nicht die katholischen Sakramente oder den Primat Petri, da das Thema ganz anders gelagert ist.