Papst Franziskus im US-Wahlkampf als „Kronzeuge“ für Klimawandel-Agenda mißbraucht


American Bridge mißbraucht Papst Franziskus für Klimawandel-Politik(Washing­ton) Papst Fran­zis­kus wird von der „libe­ral“ (lin­ken) Fund­rai­sing-Orga­ni­sa­ti­on Ame­ri­can Bridge in einem Wer­be­spot als Kron­zeu­ge für die Kli­ma­wan­del-Agen­da von Al Gore, Barack Oba­ma und der UNO miß­braucht. Ame­ri­can Bridge unter­stützt den demo­kra­ti­schen Prä­si­dent­schafts­kan­di­da­ten, wer immer es auch sein soll­te, und betreibt mit den gesam­mel­ten Spen­den­gel­dern lin­ken Lob­by­is­mus in Washington.

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Der sug­ge­stiv gestal­te­te Wer­be­spot von 53 Sekun­den Län­ge rich­tet sich gegen die deutsch­stäm­mi­gen US-Mil­li­ar­dä­re Charles und David Koch, die im Prä­si­dent­schafts- und Par­la­ments­wahl­kampf 2016 angeb­lich 800 Mil­lio­nen Euro, so die Behaup­tung, zur Unter­stüt­zung von repu­bli­ka­ni­schen Kan­di­da­ten aus­ge­ben wol­len. Die Brü­der gel­ten als Kli­ma­skep­ti­ker, die vor dem „Kli­ma-Alar­mis­mus“ war­nen und in der Kli­ma­wan­del-Poli­tik eine „Bedro­hung für die freie Gesell­schaft“ sehen.

„Klima-Skeptiker“ versuchen Papst „einzuschüchtern“?

Ame­ri­can Bridge ver­sucht die öffent­li­che Mei­nung zu beein­flus­sen und Spen­der zu mobi­li­sie­ren. Auf­hän­ger dabei ist die Kli­ma­wan­del-Agen­da, ein zug­kräf­ti­ges, weil mora­li­sie­ren­des Stecken­pferd der west­li­chen Lin­ken. Der Wer­be­spot rich­tet sich an die stark wach­sen­de spa­nisch­spra­chi­ge und vor­wie­gend katho­lisch sozia­li­sier­te Bevöl­ke­rung der USA. Im Spot wird behaup­tet, die Kli­ma-Skep­ti­ker wür­den ver­su­chen, den Papst „ein­zu­schüch­tern“.

„Papst Fran­zis­kus plant, sich dem Kli­ma­wan­del als mora­li­sches The­ma zu stel­len“, sagt der Spre­cher im Wer­be­spot. Gleich­zei­tig wird ein Bild von UNO-Gene­ral­se­kre­tär Ban Ki-moon mit Papst Fran­zis­kus gezeigt, das am ver­gan­ge­nen 28. April anläß­lich der umstrit­te­nen Kli­ma­wan­del-Tagung im Vati­kan auf­ge­nom­men wurde.

Im Vor­feld der Tagung hat­ten zwei kon­ser­va­ti­ve ame­ri­ka­ni­sche Orga­ni­sa­tio­nen an Papst Fran­zis­kus appel­liert, dem Kli­ma-Alar­mis­mus kei­nen Glau­ben zu schen­ken. Haupt­red­ner der Vati­kan-Tagung war der UNO-Direk­tor Jef­frey Sachs, ein füh­ren­der Ver­tre­ter des Neo-Mal­thu­sia­nis­mus (sie­he Gebur­ten­kon­trol­le: Beugt sich die Kir­che den Neo-Mal­thu­sia­nern?).

Hinter den Kulissen erbitterter Kampf um Inhalt der Öko-Enzyklika des Papstes

Propaganda: Wer mißbraucht den Papst?
Pro­pa­gan­da: Wer miß­braucht den Papst?

Der Wer­be­spot ist vor dem Hin­ter­grund der ange­kün­dig­ten Öko-Enzy­kli­ka von Papst Fran­zis­kus zu sehen. Die Erd­er­wär­mungs-Ideo­lo­gen ver­su­chen mit gro­ßem Ein­satz den Papst auf ihre Sei­te zu zie­hen. Der UNO-Gene­ral­se­kre­tär über­häuf­te Ende April das katho­li­sche Kir­chen­ober­haupt mit Lob und sprach ihm eine „mora­li­sche Lea­der­hip“ zu. Gleich­zei­tig signa­li­sier­te Ban Ki-moon, daß man sich im Gegen­zug vom Papst eine Unter­stüt­zung der Kima­wan­del-Poli­tik erwar­te. Die­se betrifft jedoch nicht nur das Welt­kli­ma, son­dern meint auch The­men wie Demo­gra­phie, Über­be­völ­ke­rung, repro­duk­ti­ve Gesund­heit (Ver­hü­tung, Abtrei­bung, künst­li­che Befruch­tung), Deindu­stria­li­sie­rung des Westens und Gen­der-Ideo­lo­gie (sie­he Ban Ki-moon: Papst unter­stützt Agen­da zum Kli­ma­wan­del).

Rund um die Vati­kan-Tagung der Päpst­li­chen Aka­de­mie der Sozi­al­wis­sen­schaf­ten sah es danach aus, als wür­de Papst Fran­zis­kus den Erd­er­wär­mungs­schal­mei­en fol­gen und die „nicht ver­han­del­ba­ren Wer­te“, für die alle Päp­ste vor ihm gekämpft hat­ten, auf­ge­ben. Jeden­falls bemüh­ten sich die Ver­tre­ter die­ser Agen­da laut­stark, die­sen Ein­druck zu erwecken.

Bald dar­auf ver­warf Papst Fran­zis­kus jedoch den bereits fer­tig­ge­stell­ten Text der Öko-Enzy­kli­ka, an dem Jef­frey Sachs mit­ge­ar­bei­tet hat­te. Seit­her ist völ­lig offen, wie deren Inhalt aus­fal­len wird.

Die Ereig­nis­se, die sich seit April rund um die Öko-Enzy­kli­ka zuge­tra­gen haben, zei­gen, daß hin­ter den Kulis­sen ein erbit­ter­ter „Glau­bens­kampf“ welt­li­cher, kir­chen­fer­ner Grup­pen um die Hal­tung der Katho­li­schen Kir­che im Gan­ge ist.

Vertrauensverlust führt zu Skepsis gegen Öko-Enzyklika

Der Wer­be­spot von Ame­ri­can Bridge ver­sucht den katho­li­schen Wäh­lern der USA den Ein­druck zu ver­mit­teln, als wür­de der Papst lin­ke Posi­tio­nen unter­stüt­zen. Gleich­zei­tig ist die Kam­pa­gne als Mit­tel zu ver­ste­hen, den Druck auf den Papst und die katho­li­sche Kir­che zu erhö­hen, genau die­sen Schritt zu setzen.

Under­des­sen zeig­te sich Kar­di­nal Oscar Rodri­guez Mara­dia­ga erstaun­lich „erstaunt“ über die skep­ti­sche Hal­tung von US-Katho­li­ken gegen­über der Öko-Enzy­kli­ka. Die Wider­stän­de hän­gen mit dem Bild zusam­men, das von den Medi­en über Papst Fran­zis­kus ver­brei­tet wird und das er zum Teil selbst geför­dert hat. Hin­zu kom­men häm­mern­de Ver­ein­nah­mungs­ver­su­che lin­ker Poli­ti­ker und Orga­ni­sa­tio­nen, die gläu­bi­gen Katho­li­ken nicht ver­bor­gen blei­ben. Sie hegen des­halb ein wach­sen­des Miß­trau­en gegen den argen­ti­ni­schen Papst. Auf­grund die­ses Ver­trau­ens­ver­lu­stes wer­den dem Papst selbst schwer­wie­gen­de Fehl­ent­schei­dun­gen zuge­traut. Die Kli­ma­wan­del-Agen­da ist dabei nur ein The­ma, mit dem aller­dings vie­le wei­te­re The­men zusammenhängen.

Kar­di­nal Mara­dia­ga, der als Mit­glied des C9-Kar­di­nals­ra­tes zu den insti­tu­tio­na­li­sier­ten Bera­tern des Pap­stes gehört, soll­te das Kir­chen­ober­haupt auf den Ver­trau­ens­ver­lust hin­wei­sen, der zu die­sem prä­ven­ti­ven Wider­stand führt. Die US-Prä­si­dent­schafts­wah­len betref­fen nicht nur die USA, son­dern durch deren Sta­tus als Vor­macht des Westens „ein­zi­ger Welt­macht“ weit mehr, vor allem auch Europa.

Text: Giu­sep­pe Nardi
Bild: Crux (Screen­shoot)

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