Biennale von Venedig: Behörden verfügen Schließung der Moschee-Installation in einer Kirche


Moschee in der Kirche
Moschee in der Kirche

(Vene­dig) Die Moschee-Instal­la­ti­on in einer katho­li­schen Kir­che wird geschlos­sen. Nach zwei Wochen der Dis­kus­sio­nen und staat­li­chen Kon­trol­len nach Anzei­gen, teil­te die Stadt­ver­wal­tung von Vene­dig am Don­ners­tag den Ver­ant­wort­li­chen des Ice­lan­dic Art Cen­ter und der Bien­na­le mit, daß die Geneh­mi­gun­gen für den islän­di­schen Pavil­lon zurück­ge­nom­men wurden.

Anzei­ge

Ein Doku­ment belegt, daß die Nut­zung der Kir­che durch den Besit­zer mög­lich ist, „aus­ge­nom­men Initia­ti­ven gegen die katho­li­sche Kir­che“. Der Islän­di­sche Pavil­lon, der für die Instal­la­ti­on einer Moschee in der Kir­che San­ta Maria del­la Miser­i­cor­dia ver­ant­wort­lich ist, ver­füg­te damit nicht über die nöti­gen Geneh­mi­gun­gen, das „Kunst­werk“ des Schwei­zers Chri­stoph Büchel ein­zu­rich­ten (sie­he zur islän­di­schen Kir­chen­schän­dung Bien­na­le von Vene­dig: Moschee in Kir­che instal­liert – „Ein­la­dung an Isla­mi­sten, Kir­chen zu erobern“).

Island unterstützt Islamisierung

Die seit 25 Jah­ren ver­mehrt in Ita­li­en ein­wan­dern­den Mos­lems haben die anti­ka­tho­li­sche Pro­vo­ka­ti­on der Repu­blik Island sofort als Chan­ce ver­stan­den und die Instal­la­ti­on „The Mos­que“ umge­hend in eine rich­ti­ge Moschee umge­wan­delt. Mit wohl­wol­len­der Unter­stüt­zung der Ver­ant­wort­li­chen des Islän­di­schen Pavil­lons und damit des islän­di­schen Kulturministeriums.

In der Kir­che war eine Mih­rab, eine isla­mi­sche Gebets­ni­sche errich­tet wor­den und alle christ­li­chen Sym­bo­le durch Tafeln mit Koran­zi­ta­ten ver­hängt wor­den. Am Boden wur­den Tep­pi­che aus­ge­legt und alle Besu­cher wur­den gezwun­gen, die Schu­he auszuziehen.

„Welchen Respekt wagt Island vor einem islamischen Kultort einzuforden, wo es null Respekt vor einem katholischen Kultort hat?“

Dage­gen pro­te­stier­te der Kunst­hi­sto­ri­ker Ales­san­dro Tam­bo­ri­ni und erstat­te­te Anzei­ge (sie­he Vene­dig: Kunst­hi­sto­ri­ker pro­te­stiert gegen „Moschee“ in der Kir­che und ruft die Poli­zei). Er woll­te von der ver­ant­wort­li­chen Lei­te­rin des Islän­di­schen Pavil­lons wis­sen, war­um er die Schu­he aus­zie­hen soll­te. „Aus Respekt“, sag­te die­se. „Respekt wovor?“, woll­te Tam­bo­ri­ni wis­sen. „Weil es sich um einen Kult­ort han­delt? Was für ein Kult­ort? Von wem?“ Die Ver­ant­wort­li­che ver­wei­ger­te die Ant­wort. Aus ver­ständ­li­chen Gründen.

Da es sich um einen Pavil­lon der Inter­na­tio­na­len Kunst­aus­stel­lung han­delt, konn­te es sich nicht um einen Kult­ort han­deln. Wenn es aber ein Kult­ort ist, war es kein isla­mi­scher, für den man die Schu­he aus­zie­hen müß­te, son­dern ein katho­li­scher. „Wel­chen Respekt wagt Island vor einem isla­mi­schen Kult­ort ein­zu­for­dern, wo Island null Respekt vor einem katho­li­schen Kult­ort hat?“, so Tam­bo­ri­ni gegen­über der Presse.

Die offi­zi­ell luthe­ri­sche Repu­blik Island hat­te wider­recht­lich eine katho­li­sche Kir­che usur­piert und dar­aus eine Moschee gemacht. „Respekt­lo­ser und alle reli­giö­sen Gefüh­le miß­ach­ten­der geht es nicht mehr. Den Ver­ant­wort­li­chen fehlt jeder Anstand“, so Tam­bo­ri­ni, des­sen Anzei­ge das media­le Inter­es­se und damit den Druck auf die Behör­den erhöhte.

Kirche wurde durch Umwandung in eine Moschee profaniert

Mit den Behör­den, die alles still­schwei­gend durch­ge­wun­ken hat­ten, führ­te bereits das Patri­ar­chat von Vene­dig Ver­hand­lun­gen, seit die Kir­chen­schän­dung mit Eröff­nung der Bien­na­le am 9. Mai bekannt gewor­den war. Ver­hand­lun­gen, die nun zur Schlie­ßungs­ver­fü­gung führ­ten, die dem Fre­vel ein Ende bereitet.

Die Kir­che San­ta Maria del­la Mise­r­cor­dia befin­det sich seit 1973 zwar in Pri­vat­be­sitz, wur­de aber nie pro­fa­niert. Zum Zeit­punkt der Usur­pa­ti­on als Moschee han­del­te es sich um einen hei­li­gen Ort, der durch Büchels Instal­la­ti­on geschän­det wur­de. Die Nut­zung der Kir­che war zum Zeit­punkt des Ver­kaufs gere­gelt wor­den und darf kei­ne gegen die katho­li­sche Kir­che gerich­te­ten und der Hei­lig­keit des Ortes wider­spre­chen­den Initia­ti­ven umfassen.

Verwaltungsbescheid statt politische Auseinandersetzung

Obwohl es sich nur um eine einst­wei­li­ge Ver­fü­gung han­delt, die ange­foch­ten wer­den könn­te, scheint eine Wie­der­eröff­nung zwei­fel­haft. Wie Kon­trol­len von Poli­zei und Feu­er­wehr erga­ben, ver­stößt der „Pavil­lon“ gegen eine gan­ze Rei­he von Vor­schrif­ten. Ohne Geneh­mi­gung waren in der impro­vi­sier­ten Moschee Toi­let­ten errich­tet wor­den, die Zutritts­be­schrän­kun­gen waren nicht beach­tet wor­den und vor allem waren isla­mi­sche Gebets­ver­an­stal­tun­gen durch­ge­führt und ange­kün­digt wor­den, obwohl es sich nicht um einen isla­mi­schen Kult­ort handelt.

Die Behör­den ver­su­chen die Ange­le­gen­heit mit ver­wal­tungs­tech­ni­schen Fra­gen zu klä­ren und ver­mei­den damit, sich der eigent­li­chen Fra­ge zu stel­len: der Fra­ge nach dem Ver­hält­nis zwi­schen Islam und Chri­sten­tum, zwi­schen Islam und Euro­pa und sei­nen Geset­zen und Sit­ten. Die­se Aus­ein­an­der­set­zung scheint der­zeit in Euro­pa nicht mög­lich zu sein. So wer­den grund­le­gen­de poli­ti­sche, gesellschafts‑, kul­tur- und rechts­po­li­ti­sche Fra­gen auf dem Ver­wal­tungs­weg behandelt.

Und wie steht es mit den euro­päi­schen Hilfs­trup­pen des Islam, wie der Repu­blik Island, die zudem die Gast­freund­schaft in einem ande­ren Land miß­braucht hat?

Kunsthistoriker erstattet Anzeige auch gegen Schweizer Künstler und isländischen Außenminister

Der streit­ba­re Kunst­hi­sto­ri­ker Ales­san­dro Tam­bo­ri­ni gibt sich damit nicht zufrie­den. Er erstat­te­te am Don­ners­tag auch Anzei­ge gegen den für die Kir­chen­schän­dung und die Moschee-Instal­la­ti­on ver­ant­wort­li­chen Schwei­zer Künst­ler Chri­stoph Büchel und gegen den islän­di­schen Außen­mi­ni­ster, der durch den islän­di­schen Pavil­lon, einer offi­zi­el­len Ein­rich­tung des skan­di­na­vi­schen Staa­tes, die Schän­dung einer katho­li­schen Kir­che durch­füh­ren ließ.

Mit dem Fall und den Bezie­hun­gen zu Island wird sich dem­nächst auch das ita­lie­ni­sche Par­la­ment befas­sen, da dring­li­che Anfra­gen an Mini­ster­prä­si­dent Matteo Ren­zi (Demo­kra­ti­sche Links­par­tei) und Innen­mi­ni­ster Ange­li­no Alfa­no (Neue rech­te Mit­te) ein­ge­bracht wurden.

Text: Giu­sep­pe Nardi
Bild: Nuo­va Vene­zia (Screen­shot)

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