Gericht urteilt: Denkmal Johannes Paul II. muß weg


Kreuz und Statue von Papst Johannes Paul II. müssen weg. So lautet das Urteil des Verwaltungsgerichts von Rennes
Kreuz und Sta­tue von Papst Johan­nes Paul II. müs­sen weg. So lau­tet das Urteil des Ver­wal­tungs­ge­richts von Rennes

(Paris) Das Ver­wal­tungs­ge­richt von Rennes in Frank­reich mag Johan­nes Paul II. nicht.
Im ver­gan­ge­nen Febru­ar ent­schied das Ver­wal­tungs­ge­richt von Gre­no­ble, daß eine Mari­en­sta­tue am Gen­fer See ent­fernt wer­den müs­se, weil sie gegen die „Tren­nung von Staat und Kir­che“ ver­sto­ße und damit die „Lai­zi­tät ver­letzt“. Nun ver­langt das Ver­wal­tungs­ge­richt von Rennes die Ent­fer­nung einer Sta­tue von Papst Johan­nes Paul II. und eines Kreu­zes, das die Sta­tue überragt.

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Das Denk­mal für das katho­li­sche Kir­chen­ober­haupt, das von 1978–2005 regier­te, wur­de 2006 in der 9.000 Ein­woh­ner zäh­len­den bre­to­ni­schen Gemein­de Ploà«rmel errichtet.

„Freidenker“-Verein zog gegen Denkmal vor Gericht

Die Fédé­ra­ti­on natio­na­le de la Lib­re Pen­sée (Natio­na­ler Frei­den­ker­bund), die bereits gegen die Mari­en­sta­tue von Publier vor Gericht gezo­gen war, kämpft auch gegen das Papst­denk­mal von Ploà«rmel. Die mili­tant kir­chen­feind­li­che Ver­ei­ni­gung bekam erneut recht. Das Ver­wal­tungs­ge­richt von Rennes fäll­te ein Urteil: Die Sta­tue von Johan­nes Paul II. und das Kreuz wider­spre­chen dem Arti­kel 28 des Geset­zes zur Tren­nung von Kir­che und Staat von 1905.

Grund­la­ge des Urteils sind 4.500 Euro, die von der Gemein­de­ver­wal­tung von Ploà«rmel bei­gesteu­ert wur­den. Das Denk­mal wur­de pri­vat finan­ziert. Die Gemein­de gab jedoch die genann­te Sum­me für die Errich­tung des Fun­da­ments aus. In Sum­me nur ein klei­ner Teil, doch aus­rei­chend für die Rich­ter, um ihr Urteil zu fäl­len. Es wur­den öffent­li­che Gel­der für einen reli­giö­sen Zweck aus­ge­ge­ben, was inak­zep­ta­bel sei. Die genaue Urteils­be­grün­dung liegt aller­dings noch nicht vor.

Gesamtkunstwerk

Der „Freidenker“-Verein, der einen eige­nen Blog für die Ent­fer­nung des Denk­mals betreibt, for­der­te eigent­lich „nur“ die Ent­fer­nung des Kreu­zes, das die Sta­tue des Pap­stes über­ragt. Dabei hand­le es sich „auf evi­den­te Wei­se um ein reli­giö­ses Sym­bol“, so die Begründung.

Der 2014 gewähl­te Bür­ger­mei­ster Patrick Le Dif­fon führ­te dage­gen ins Feld, daß das Kreuz Teil des Gesamt­kunst­wer­kes sei und damit durch das Gesetz über das gei­sti­ge Eigen­tum geschützt sei. Einen Teil zu ändern, wür­de einen Ein­griff in das Werk des geor­gisch-rus­si­schen Bild­hau­ers Surab Zere­te­li bedeuten.

Errich­tet wur­de das Denk­mal unter Le Dif­fons UMP-Par­tei­freund und dama­li­gen Bür­ger­mei­ster Paul Anselin. Von 2008–2014 wur­de Ploà«rmel von der Sozia­li­stin Bea­tri­ce Le Mar­re regiert. Ihr gegen­über hat­te der Künst­ler bereits bekun­det, sich jeder Ände­rung sei­nes Kunst­werks zu widersetzen.

Nach Hin­ter­le­gung der schrift­li­chen Urteils­be­grün­dung hat die Gemein­de sechs Mona­te Zeit, sich an den Staats­rat zu wen­den oder das Urteil zu exekutieren.

Text: Giu­sep­pe Nardi
Bild: Cristianofobia

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7 Kommentare

  1. Als ‚argu­men­tum ad homi­nem‘ bin ich was die Sta­tue angeht (nicht was das Kreuz angeht) sogar einer Mei­nung mit dem Gericht, nicht weil ich ein Ver­tre­ter des Lai­zis­mus wäre (Quod Deus aver­tat!), son­dern weil es völ­lig absurd ist, die­sem Papst ein Denk­mal zu set­zen. Für was denn bit­te? Ich zäh­le hier jetzt nicht die dunk­len Sei­ten sei­nes Pon­ti­fi­ka­tes auf, das ist schon oft gesche­hen und ich den­ke jeder weiß um was es geht.

    • Ihre Argu­men­ta­ti­on ist haarsträubend.

      Es geht Sie einen Dreck an, wenn ande­re Leu­te den hl. Johan­nes Paul ehren wollen.

      Soviel Tole­ranz wird man von Ihnen wohl erwar­ten dürfen.

      Darf ich Sie auf Ihre gera­de­zu ärger­li­che Igno­ranz hin­wei­sen? Immer­hin ist auf sei­ne Für­spra­che ein Wun­der gesche­hen. Sie wider­ste­hen dem Himmel.

  2. Alles klar woher es kommt. Da es nicht um die Sta­tue des Pap­stes geht, son­dern um das Kreuz ist ein wider­gött­li­ches Pro­gramm dahin­ter. Kul­tur­zer­stö­rung pur. Lan­ge lässt unser Herr­gott das nicht mehr mit sich machen.…

    • Das ist der rich­ti­ge Blickwinkel.

      Aber das Kreuz ist nur der Hebel, um das Gan­ze zu tref­fen. Gegen die Sta­tue selbst wäre wohl eine Kla­ge erfolg­los gewesen.

      Teuf­li­sche Finten!

  3. Denk­mal Johan­nes Paul II. muss weg.
    Der düste­re Zukunfts­ro­man Michel Hou­el­le­becs, „Unter­wer­fung“, erste deut­sche Aus­ga­be Köln 2015, der die kampf­lo­se Isla­mi­sie­rung Frank­reichs schil­dert, nach­dem sich Mos­lems und Lin­ke gegen rechts zusam­men­tun, scheint schnel­ler Wirk­lich­keit zu wer­den, als gedacht. Die christ­lich abend­län­di­sche Kul­tur geht offen­sicht­lich zu Ende. Und para­do­xer­wei­se wegen ihrer bedin­gungs­lo­sen Welt­of­fen­heit und falsch ver­stan­de­ner Toleranz.

  4. Das Kreuz Chri­sti stört. Man leug­net es in der isla­mi­schen Irr­leh­re oder lehnt es in frei­mau­re­risch-gno­sti­scher Manier ab. Das ist doch aber auch eine weit­ver­brei­te­te Hal­tung in der euro­päi­schen Christenheit.
    Man leug­net und ver­leug­net das bit­te­re Lei­den des Herrn und Erlö­sers Jesus Chri­stus, um ja nicht gestört zu wer­den bei der eige­nen Selbst­er­lö­sung, dem Weg in die Höl­le schon hier auf Erden.
    Man kann beten und hof­fen, daß sich die Chri­sten vor Ort nicht ein­schüch­tern lassen.

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