Benedikt XVI.: Befreiungtheologie, eine Verfälschung des christlichen Glaubens


Benedikt XVI. über die Befreiungstheologie: "Einer solchen Verfälschung des christlichen Glaubens mußte man sich widersetzen."
Bene­dikt XVI. über die Befrei­ungs­theo­lo­gie: „Einer sol­chen Ver­fäl­schung des christ­li­chen Glau­bens muß­te man sich widersetzen.“

(Rom) Bene­dikt XVI. hat für ein Buch über sei­nen Vor­gän­ger Johan­nes Paul II. das Vor­wort geschrie­ben. „An der Sei­te von Johan­nes Paul II. Die Freun­de und Mit­ar­bei­ter erzäh­len“, so der Titel des dem­nächst erschei­nen­den Buches. Her­aus­ge­ber ist der pol­ni­sche Vati­ka­nist Wlod­zi­mierz Red­zioch. Der Cor­rie­re del­la Sera ver­öf­fent­lich­te vor­ab eini­ge Auszüge.

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Bene­dikt XVI. über­prüf­te per­sön­lich die Über­set­zung sei­ner Wor­te ins Ita­lie­ni­sche. Auf die Fra­ge, wel­chen „dok­tri­nel­len Her­aus­for­de­run­gen“ er sich zusam­men mit Karol Woj­ty­la stel­len muß­te, wäh­rend sei­ner Amts­zeit als Prä­fekt der Glau­bens­kon­gre­ga­ti­on, ant­wor­te­te er:

„Die erste gro­ße Her­aus­for­de­rung, der wir uns stell­ten, war die Befrei­ungs­theo­lo­gie, die sich in Latein­ame­ri­ka aus­brei­te­te. Sowohl in Euro­pa als auch in Nord­ame­ri­ka war es all­ge­mei­ne Mei­nung, daß es sich dabei um eine Unter­stüt­zung für die Armen hand­le und daher selbst­ver­ständ­lich gut­zu­hei­ßen war. Das aber war ein Irr­tum. Die Armut und die Armen waren von der Befrei­ungs­theo­lo­gie zwei­fels­oh­ne zum The­ma gemacht wor­den, aller­dings in einer sehr spe­zi­fi­schen Per­spek­ti­ve. (…) Es ging nicht um Hil­fe und Refor­men, son­dern um den gro­ßen Umsturz, aus dem eine neue Welt her­vor­ge­hen soll­te. Der christ­li­che Glau­ben wur­de als Motor die­ser revo­lu­tio­nä­ren Bewe­gung gebraucht und dadurch in eine poli­ti­sche Kraft umge­wan­delt. (…) Natür­lich tra­ten die­se Ideen in ver­schie­de­nen Vari­an­ten auf und nicht immer zeig­ten sie sich mit abso­lu­ter Deut­lich­keit, doch ins­ge­samt war das die Stoß­rich­tung. Einer sol­chen Ver­fäl­schung des christ­li­chen Glau­bens muß­te man sich wider­set­zen, gera­de auch aus Lie­be zu den Armen und dem Dienst, der zu ihren Gun­sten gelei­stet wird“. (…)

Johan­nes Paul II. “lei­te­te uns, einer­seits eine fal­sche Idee von Befrei­ung zu ent­tar­nen, ande­rer­seits die authen­ti­sche Beru­fung der Kir­che zur Befrei­ung des Men­schen aufzuzeigen“.

Text: Giu­sep­pe Nardi
Bild: Chie­sa e postconcilio

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