(Nürnberg) Einen „ungewöhnlichen Akzent“ will der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) setzen und lädt junge Katholiken dazu ein, die Osternacht im Bundesliga-Fußballstadion von Nürnberg zu feiern.
Unter dem Motto „Auferstehung zwischen Abstieg und Aufstieg“ soll die heilige Liturgie der Osternacht in einem modernen Itinerar für Fußballfans gefeiert werden: das Osterfeuer wird im Grundig Stadion des 1. FC Nürnberg entzündet, die Tauferneuerung folgt in den Kabinen der Bundesligaspieler und die Eucharistiefeier soll anschließend in der Turnhalle der Anlage stattfinden.
Das Ganze wird mit theatralischer Travestie umgarnt: Eine Gruppe Jugendlicher wird als Fußballmannschaft „verkleidet“ auftreten, Stadtjugendseelsorger Ralph Saffer als Trainer und Stadtdekan Hubertus Förster als Vereinspräsident. Veranstalter der „sakralen“ Komödie sind das Jugendreferat der katholischen Stadtpfarrkirche Nürnberg und der BDKJ, wie KNA berichtet.
Bildungsreferent Michael Ziegler gab die verschiedenen „Stationen“ im „Fußballtempel“ bekannt, an denen die Liturgie stattfinden werde. Gepredigt wird „auf den Rängen“. In perfektem Kirchenbürokratensprech ist alles feinsäuberlich „thematisch“ gegliedert: „Offensive oder Defensive, Stürmer oder Torwart, Fairness oder Foul – welche Rolle nehme jeder Einzelne im Leben ein und wie gehe man mit bestimmten Situationen um“.
Manchen scheint das Haus Gottes unerträglich geworden zu sein.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: Wikicommons
Traurig, wenn eine Jugend heranwächst, die nur noch bespaßt werden will. Wie sie es seit der Kita gewohnt ist.
Glaubt man auf diese Weise, junge Menschen ausserhalb der BDKJ anlocken zu können?
Junge Leute ohne Glaubensbezug werden wie sonst auch in die Disco oder zu Freunden gehen, gläubige Jugendliche werden die Osternacht in der Kirche feiern wollen und nirgendwo sonst.
Dass solch eine „Veranstaltung“, die sich Osternacht nennt, überhaupt erlaubt wird, lässt staunen.
Alles scheint mittlerweile möglich!
Hauptsache, cool statt fromm!
Angesichts der völligen Sinnentleerung des NOM muß die Konzilssekte ihre Kirchensteuerklientel halt mit solchen Mätzchen bei der Stange halten. Der Ausdruck der Wohlfühlreligion einer wohlstandsverwahrlosten Spaßgesellschaft.
„Das deutsche Volk – eine Fußballmannschaft“ (Exz. Williamson) Mehr kann man dazu nicht mehr sagen. In einer Generation ist alles vorbei. Deo gratias!
Ach, findet der diesjährige Reichstag des BDKJ in Nürnberg statt? So schön mit Fackeln und so. War ja mal dort so- bei den Nazis. Die hatten sich diese Stadt auserkoren für ihre Massenaufmärsche. Dafür konnten anständige Nürnberger ja nichts dafür.
Wäre ich Bürgermeister dieser Stadt würde ich denen das Treiben verbieten. Die Lumpen hätten bei mir Stadtverbot.
Den Begriff „Lumpen“ möchte ich zurücknehmen.
Im übrigen teile ich die Auffassungen von Bayernmichel und Marienzweig.
Der Reichstag ist das Gebäude in Berlin-Mitte. Was Sie meinen, sind die Reichsparteitage der antichristlichen NSDAP in Nürnberg. Es wird gemunkelt, nach dem Ende der NS-Diktatur hätten angloamerikanische Freimaurer während der Nürnberger Prozesse schwerwiegende okkulte Rituale in der Stadt ausgeführt.
@ Franzel: Hier ist nicht der „Bürgermeister der Stadt“ in der Pflicht, sondern die kirchlichen Oberen. Ich denke mal, daß Nürnberg zum Erzbistum Bamberg zählt, also wäre der dortige Ortsbischof in der Pflicht. Der würde ganz sicher sofort eingreifen und gnadenlos durchgreifen, wenn im Nürnberger Stadion eine Osternacht nach der alten tridentinischen Liturgie gefeiert werden sollte. Da würde sich der Herr gleich seiner „Hirtenpflicht“ entsinnen!
Aber einen solchen Bühnenzauber, gelinde gesagt, das ruft natürlich alle Modernisten auf den Plan, da kann man doch gar nicht genug applaudieren. Es würde mich nicht wundern, wenn Seine Eminenz, Kard. Marx, persönlich dort aufkreuzt und Beifall spendet, vielleicht sogar die Kommunion im Vorbeimarsch verteilt.
Zu Fastnacht der Karnevalsprinz als Prediger (in Köln), zu Ostern ein Dechant, der als Osterhase verkleidet an den Altar, besser gesagt Konzilskiste, hüpft und die Fürbitten vorliest (Steiermark 2013), Kindergärtnerinnen händchenhaltend mit dem Pfarrer um den Altar laufend, das paßt doch alles wunderbar in die Konzilskirche, warum also nicht auch eine Osternacht im Fußballstadion? Vielleicht läuft „Hochwürden“ als Schiedsrichter verkleidet auf und pfeift zur „hl. Wandlung“! Ehrlich gesagt, mich wundert gar nichts mehr!!
P.S. Es wäre doch gelacht, wenn nicht die Narrheiten vom Vorjahr noch steigerungsfähig wären!
Ich bin gespannt, wann die erste Osternachtsfeier in einem Swingerclub stattfindet, und welche „theologische“ Begründung es dafür gibt! Die Konzilskirche ist nun mal ein Selbstbedienungsladen, da kann jeder nach Lust und Laune dort feiern, wo und wie er will, nur nicht nach dem alten Ritus: das wäre der Sündenfall schlechthin!
Beispiel: Ich habe in der Abtei Maria Laach um ein lateinisches Requiem für einen nahen Verwandten, der der überlieferten Liturgie anhing, nachgesucht. Der alte Ritus wurde sofort abgelehnt, aber auch nach dem Novus Ordo gab es keine Messe in Latein, mit der Begründung, es sei ja niemand von denen, die mitfeiern wollten, dieser Sprache mächtig, und außerdem seien schwarze Gewänder nicht mehr erlaubt, wie mir der Pater ohne rot zu werden sagte. Ich habe dann dankend verzichtet! Hätte ich um eine Händchen-halten-Feier gebeten, dann wäre mir Tür und Tor geöffnet worden!
Na und?!
Nach dem x‑ten Weltjugendtag auf dem rasen, mit Open-Air-Rock-Messen und morgendlichem Kondommüll dürfte das ja nun nichts Spektaluläres mehr sein, oder?