Bergoliata oder Scalfariade – Scalfaris neuer Leitartikel mit Franziskus-Perlen


Eugenio Scalfari und Papst Franziskus
Euge­nio Scal­fa­ri und Papst Franziskus

(Rom) Die „Inter­views“ des Athe­isten und Frei­mau­rers Euge­nio Scal­fa­ri mit Papst Fran­zis­kus sind inzwi­schen eben­so berühmt wie berüch­tigt. Am ver­gan­ge­nen 15. März war es wie­der soweit. Euge­nio Scal­fa­ri ver­öf­fent­lich­te in sei­nem Haus­blatt La Repubbli­ca einen Leit­ar­ti­kel über Papst Fran­zis­kus. Dabei zitier­te er tat­säch­li­che oder angeb­li­che Aus­sa­gen von Papst Fran­zis­kus, die die­ser bei einem der Gesprä­che zwi­schen dem katho­li­schen Kir­chen­ober­haupt und dem lin­ken, kir­chen­feind­li­chen Mei­nungs­ma­cher geäu­ßert haben soll. Scal­fa­ri wäre nicht Scal­fa­ri, wür­de er mit sei­nem Leit­ar­ti­kel nicht als Haupt­deu­ter des argen­ti­ni­schen Pap­stes, von des­sen Den­ken und Han­deln auf­tre­ten. Das ist nur eine Sei­te. Die ande­re sind Haus­auf­ga­ben, die Scal­fa­ri dem Papst mit auf den Weg gibt. Auf­ga­ben, die der Papst noch im Sin­ne des Athe­isten zu erle­di­gen hät­te. Eine neue Berg­o­glia­ta oder eine neue Scalfariade?

Scalfaris Parallel-Lehramt mit erhöhter Zerstörungskraft

Anzei­ge

Am 15. März ist in der Tages­zei­tung La Repubbli­ca wie­der das Duo Scal­fa­ri-Berg­o­glio auf­ge­tre­ten. Ob vir­tu­ell oder real, wer weiß das schon? Ent­spre­chend schwie­rig ist es, zu unter­schei­den, wel­che als direk­te Wie­der­ga­be aus­ge­wie­se­nen Zita­te tat­säch­lich von Papst Fran­zis­kus stam­men und wel­che von Scal­fa­ri in der Rol­le eines mehr oder weni­ger akzep­tier­ten päpst­li­chen Souf­fleurs. Vor allem sagt das nichts über die Brei­ten­wir­kung aus. Über eine sol­che ver­fügt Scal­fa­ri und das inter­na­tio­nal. Wenn er dem Papst etwas zuschreibt, neh­men das vie­le Leser, aber auch Ent­schei­dungs­trä­ger unhin­ter­fragt als bare Mün­ze. Um so mehr, je deut­li­cher sie den Posi­tio­nen Scal­fa­ris nahe­ste­hen. Da spielt es auch kaum eine Rol­le, dar­auf hin­zu­wei­sen, daß sol­che pri­vat geäu­ßer­ten Mei­nun­gen des Pap­stes nicht Teil des päpst­li­chen Lehr­am­tes sind, wenn das „inof­fi­zi­el­le“ Lehr­amt viel grö­ße­re Ver­brei­tung fin­det als das offizielle.

Tat­sa­che ist, daß Scal­fa­ris Berg­o­glia­den ein Par­al­lel-Lehr­amt för­dern, das immer tie­fe­re Fur­chen in den sen­sus fidei der Gläu­bi­gen frißt. Die nach­fol­gen­den Aus­zü­ge aus dem Leit­ar­ti­kel bedür­fen kei­nes Kom­men­tars. Sie sind von einem Kali­ber, mit dem auf die katho­li­sche Glau­bens­leh­re und die kirch­li­che Ord­nung geschos­sen wird, des­sen Zer­stö­rungs­kraft ein neu­es Aus­maß erreicht hat.

Soll­ten die Behaup­tun­gen, die dem Papst in den Mund gelegt wer­den, nicht umge­hend und ein­deu­tig demen­tiert und rich­tig­ge­stellt wer­den, vom Papst selbst, oder von jenen, die dazu am Hei­li­gen Stuhl beschäf­tigt sind, wer­den sie einen noch dunk­le­ren Schat­ten auf den argen­ti­ni­schen Papst und sein Pon­ti­fi­kat wer­fen. Auf einen Papst, um den von den Mas­sen so viel Ido­la­trie betrie­ben wird, die für Gläu­bi­ge immer mehr zum Stein des Ansto­ßes und der Irri­ta­ti­on wird.

„Das, was Franziskus dem Europa der Nicht-Gläubigen sagen kann“

von Euge­nio Scalfari

[…] Wem das Geschenk zuteil wur­de, Papst Fran­zis­kus ken­nen­zu­ler­nen, weiß, daß der Ego­is­mus der gefähr­lich­ste Feind für unse­re Spe­zi­es ist. Das Tier ist ego­istisch, weil es nur von sei­nen Instink­ten gelei­tet wird, des­sen wich­tig­ster der des Über­le­bens, des eige­nen Über­le­bens ist. Der Mensch wird auch von Gesel­lig­keit ange­trie­ben und er fühlt daher Lie­be gegen­über den ande­ren, gegen­über dem Über­le­ben der Spe­zi­es, der er ange­hört. Wenn der Ego­is­mus Über­hand gewinnt und die Lie­be für die ande­ren erstickt, ver­dun­kelt er den gött­li­chen Fun­ken, der in ihm ist und ver­ur­teilt sich selbst.

Was geschieht mit die­ser erlo­sche­nen See­le? Wird sie bestraft? Und wie?

Die Ant­wort von Fran­zis­kus ist ein­deu­tig und klar: Es gibt kei­ne Stra­fe, son­dern die Aus­lö­schung die­ser See­le. Alle ande­ren haben Anteil an der Glück­se­lig­keit in der Gegen­wart des Vaters zu leben. Die aus­ge­lösch­ten See­len haben kei­nen Anteil an die­sem Fest­mahl, mit dem Tod im Kör­per ist ihr Weg zu Ende und das ist die Moti­va­ti­on der mis­sio­na­ri­schen Kir­che: die Ver­lo­re­nen zu ret­ten. Das ist auch der Grund, war­um Fran­zis­kus durch und durch Jesu­it ist. […]“

Franziskus: „Es gibt keine Strafe. Die Seelen werden ausgelöscht“

Die­ses „Aus­lö­schen“ bezo­gen auf die See­len stel­le „ein gro­ßes Pro­blem dar“, so Chie­sa e post­con­ci­lio. „Mit dem Tod im Kör­per endet der irdi­sche Weg, aber die Unsterb­lich­keit gehört zur Teil­ha­be an der Herr­lich­keit Got­tes (Para­dies) oder zur ewi­gen Ver­damm­nis als Ergeb­nis der Zurück­wei­sung und der Auf­leh­nung gegen den Schöp­fer und Herrn, uni­ver­sorum Rex.
Was erwar­tet ihr euch auch vom Papst der Barm­her­zig­keit, der die Gerech­tig­keit und das Opfer Chri­sti ver­bannt hat? Von dem er nicht spricht und es nicht ein­mal zele­briert? Was ande­res bedeu­tet sonst jenes „es gibt kein Zurück“ sei­ner per­ma­nen­ten Reform?“, so der katho­li­sche römi­sche Blog.

„Auf alle Fäl­le han­delt es sich um schwer­wie­gen­de Behaup­tun­gen, die, mögen sie auch ver­fälscht sein, dem Papst öffent­lich zuge­schrie­ben wer­den. Aus die­sem Grund wären sie auf ein­deu­ti­ge Wei­se zu demen­tie­ren und zwar mit maxi­ma­ler Sicht­bar­keit. Eben­so schwer­wie­gend erscheint die Träg­heit jenes Teils des Kle­rus, der ihm nicht beden­ken­los folgt, wie jene die dies tun, wie sie es in den ver­gan­ge­nen 50 Jah­ren noch bei kei­nem Papst getan haben, aber um tätig zu wer­den auf einen fei­er­li­chen Akt des Lehr­am­tes war­tet, der nie kom­men wird. In der Zwi­schen­zeit nimmt die Ver­wir­rung zu und mit ihr hat die „Fin­ster­nis“ frei­es Feld, weil bestimm­te Kir­chen­ver­tre­ter die der Kir­che anver­trau­ten Mit­tel zur Ver­tei­di­gung sei­nes mysti­schen Lei­bes abbau­en. Das ist abso­lut schwer­wie­gend und wirk­lich dra­ma­tisch. Es ist sinn­los, auf for­ma­le Regie­rungs­ak­te zu war­ten. Die Auf­lö­sung ist inzwi­schen zu einem Teil der Pra­xis und der frei­ge­spro­che­nen Wor­te gewor­den“, so Chie­sa e post­con­ci­lio.

Scalfaris „Hausaufgaben“ für den Papst I: Das Priestertum abschaffen

Die tat­säch­li­chen oder behaup­te­ten Aus­sa­gen von Papst Fran­zis­kus sind bemer­kens­wert. Man erin­ne­re sich zudem an die Wei­ge­rung von Fran­zis­kus, ein­mal getä­tig­te Aus­sa­gen zu kor­ri­gie­ren, schon gar nicht sol­che Scal­fa­ris. Statt­des­sen wur­den die bis­he­ri­gen Inter­views, obwohl Scal­fa­ri ent­hüll­te, die Ant­wor­ten des Pap­stes selbst for­mu­liert zu haben, dabei sich aller­dings inhalt­lich getreu an die päpst­li­chen Aus­sa­gen gehal­ten zu haben, im Vati­kan­ver­lag in Buch­form ver­öf­fent­licht.

Bemer­kens­wert ist auch der Zusatz Scal­fa­ris, mit dem er dem Papst öffent­lich Haus­auf­ga­ben erteilt. Als Auf­ga­ben, die „Fran­zis­kus nun ange­hen muß“, nennt Euge­nio Scal­fa­ri „sehr schwie­ri­ge Pro­ble­me, die bis­her kaum genannt wur­den“. An erster Stel­le nennt der Athe­ist ein Pro­blem, „das sich noch nie­mand gestellt hat, obwohl es offen­kun­dig ist“ und deu­tet damit etwas von grund­le­gen­der Bedeu­tung an: „die Pres­by­ter, das heißt, die Prie­ster, die die Sakra­men­te ver­wal­ten und die Macht haben, los­zu­spre­chen oder zu stra­fen, jene die die Sün­der beur­tei­len.“ Scal­fa­ri behaup­tet dann, daß Prie­ster und eine prie­ster­li­che Hier­ar­chie „nur in der katho­li­schen Kir­che exi­stie­ren und ihnen eine Hei­rat ver­bo­ten ist“.

Scal­fa­ri wei­ter: „In kei­ner ande­ren Reli­gi­on exi­stie­ren Prie­ster und Zöli­bat und in kei­ner ande­ren Reli­gi­on wur­de die Dok­trin in einen Codex umge­wan­delt. Die Juden haben ihre Schrif­ten und ihre Vor­schrif­ten, aber die Rab­bi­nen sind nur Lehr­mei­ster, sie haben weder ein Sakra­ment noch Zöli­bats­ver­pflich­tun­gen. Sie erklä­ren und inter­pre­tie­ren die Schrif­ten. Das ist ihre Auf­ga­be, nichts mehr.

Auch die Mos­lems haben ihre Schrif­ten und ihre Leh­re, aber von Prie­stern kei­ne Spur. Vor­sicht aller­dings: Die ver­schie­de­nen mus­li­mi­schen Sek­ten haben Lehr­mei­ster, die den Koran inter­pre­tie­ren, aber auch Gerich­te, die den nie­der­zu­rin­gen­den, weil ungläu­bi­gen Feind zu benen­nen haben. Poten­ti­ell sind dies Theo­kra­tien, manch­mal direk­te, wie im Iran, manch­mal indi­rek­te, so daß die Ver­su­chung des Fun­da­men­ta­lis­mus stark und häu­fig zer­stö­re­risch ist. Und nicht anders ist, obwohl auch sie Chri­sten sind, bei den ver­schie­de­nen pro­te­stan­ti­schen Kon­fes­sio­nen, bei denen es kei­ne Prie­ster, son­dern Hir­ten gibt. […]“

Scalfaris „Hausaufgaben“ für den Papst II: Den persönlichen Gott abschaffen

Als zwei­ten Punkt nennt Scal­fa­ri den „Kon­takt zur moder­nen Kul­tur, die ihre Wur­zeln in der Auf­klä­rung hat. Die­se intel­lek­tu­el­le Bewe­gung, die ihre größ­te Ent­wick­lung im Eng­land und Frank­reich des 18. Jahr­hun­derts hat­te und in Dide­rot, Vol­taire, Hume und Kant ihre höch­sten Ver­tre­ter, glaub­te nicht an eine abso­lu­te Wahr­heit, aber an eine rela­ti­ve, die eine Exi­stenz Got­tes aus­schließt oder als Motor der Erschaf­fung des Lebens zuläßt, das sich dann mit­tels einer auto­no­men Evo­lu­ti­on und bestimmt durch auto­no­me Geset­ze entwickelt.

Der Gott der ‚The­isten‘ hat­te kei­ner­lei Attri­but, das dem christ­li­chen Gott ähnelt: er war weder barm­her­zig noch rach­süch­tig, weder groß­zü­gig noch griff er in die Geschich­te und das Schick­sal ein, er stell­te sich nicht die Fra­ge nach Gut und Böse. Er war ein Motor, eine kos­mi­sche Kraft, die das Licht des Lebens an eini­gen Orten des Uni­ver­sums ange­zün­det und sich dann zurück­ge­zo­gen hat, ein­ge­schla­fen ist oder mit der Erschaf­fung ande­ren Lebens beschäf­tigt ist.

Wenn ein atheistischer Freimaurer mit dem Papst übereinstimmt – dies jedenfalls behauptet

Euro­pa hat die Auf­klä­rung als Grund­la­ge der Moder­ne. Das The­ma des Zwei­ten Vati­ka­ni­schen Kon­zils, das Papst Fran­zis­kus sehr am Her­zen liegt, ist es, die Wel­len­län­ge zu ver­ste­hen, mit der zu die­sem stark ent­christ­lich­ten und daher Mis­si­ons­ge­biet gewor­de­nen Euro­pa (und Nord­ame­ri­ka) gespro­chen wer­den kann. Es ist sehr wahr­schein­lich, daß das von Fran­zis­kus gewoll­te Hei­li­ge Jahr der Beginn die­ser mis­sio­na­ri­schen Akti­on sein wird, mit all ihren Aus­wir­kun­gen, auch schreck­lich aktu­el­len im Sturm des Ter­ro­ris­mus, der Krie­ge und loka­len Kon­flik­te, wach­sen­der Gewalt, zer­rüt­te­ten Fami­li­en und ver­zwei­fel­ten Kin­dern und der schlimm­sten aller Sün­den, der Ungleich­heit, der über­se­he­nen Armut, der Vor­herr­schaft von Macht und Krieg über Lie­be und Frie­den. Das The­ma der Barm­her­zig­keit ist daher das nicht nur reli­gi­ös, son­dern auch sozi­al und wirt­schaft­lich geeig­net­ste, um die Lie­be, den Frie­den und die Hoff­nung gegen Macht, Krieg und Ver­zweif­lung zurückzugewinnen.“

 Text: Giu­sep­pe Nardi
Bild: Chie­sa e postconcilio

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15 Kommentare

  1. also ent­we­der kommt die See­le zu Gott, oder sie wird aus­ge­löscht, ja dann, lasst uns doch essen und trin­ken, denn mor­gen sind wir tot!
    Lasst uns doch die Unge­bo­re­nen, die Alten, alle Unglück­li­chen, uns sel­ber, wenn es uns zuviel wird, umbrin­gen weil es ja nur ent­we­der nichts, oder ewi­ge Glück­se­lig­keit gibt und rein logisch, wenn man dann a) leib­lich tot und b)die See­le aus­ge­löscht ist, dann ist das doch gut, man merkt dann nichts mehr, man ist ein­fach nicht mehr da.
    Und der Weg dahin ist, ins­be­son­de­re, weil man sich um über­haupt dahin zu kom­men das lästi­ge immer bes­ser wer­den, wie im Bud­dhis­mus und Hin­du­si­mus erspa­ren kann.
    ALso lasst uns essen und trin­ken, denn mor­gen sind wir nicht mehr da, nie da gewe­sen, aufgelöst!
    Wer unbe­dingt will, kann sich ja mühen zu Gott zu kom­men, aber wer nicht will. dem fehlt dann spä­ter auch nix, weil wer nicht mehr ist dem kann auch nicht fehlen!

    • Tipp­feh­ler, es soll heißen:

      …Und der Weg dahin ist im Grun­de ein­fach, ver­lockend und leicht, ins­be­son­de­re, weil man sich um über­haupt dahin zu kom­men, das die See­le sich auf­löst, das lästi­ge ‚immer bes­ser wer­den‘, wie im Bud­dhis­mus und Hin­du­si­mus erspa­ren kann.

  2. /​/​ Da spielt es auch kaum eine Rol­le, dar­auf hin­zu­wei­sen, daß sol­che pri­vat geäu­ßer­ten Mei­nun­gen des Pap­stes nicht Teil des päpst­li­chen Lehr­am­tes sind, wenn das „inof­fi­zi­el­le“ Lehr­amt viel grö­ße­re Ver­brei­tung fin­det als das offizielle.//

    Papst Fran­zis­kus hat aber unlängst (Mit­te Dezem­ber 2014) zu ver­ste­hen gege­ben, dass alle sei­ne Äuße­run­gen Teil des Lehr­amts sei­en: http://​trct​houghts​.com/​2​0​1​4​/​1​2​/​p​o​p​e​-​f​r​a​n​c​i​s​-​c​l​a​r​i​f​i​e​s​-​i​n​-​r​e​c​e​n​t​-​i​n​t​e​r​v​i​e​w​-​h​i​s​-​s​t​a​t​e​m​e​n​t​s​-​a​r​e​-​c​l​e​a​r​-​a​n​d​-​p​a​r​t​-​o​f​-​h​i​s​-​m​a​g​i​s​t​e​r​i​um/
    Kein Hier­arch hat ihm widersprochen.
    Papst Fran­zis­kus: Got­tes auf Erden wan­deln­des Ora­kel — oder das Maul von Offb 13,5 (http://​www​.uibk​.ac​.at/​t​h​e​o​l​/​l​e​s​e​r​a​u​m​/​b​i​b​e​l​/​o​f​f​b​1​3​.​h​t​m​l#5 )?

  3. Wahr­schein­lich muss der Vati­kan zehn Frei­mau­rer­bü­cher von Papst Fran­zis­kus her­aus­ge­ben, bis der erste Kar­di­nal hin­ter vor­ge­hal­te­ner Hand flü­stert: ob das wohl noch katho­lisch ist?

  4. Was das „Erlö­schen“ betrifft, sol­len das wohl Anklän­ge an die Wor­te Jesu sein, er sei nicht gekom­men, die Welt zu rich­ten, denn wer an ihn nicht glau­be, sei schon gerichtet.

    Ich habe etwas Schwie­rig­kei­ten, die Argu­men­ta­ti­on hier bei F./Scalfari nachzuvollziehen.
    Zual­ler­erst ver­ste­he ich nicht, inwie­fern ein Tier, weil es instinkt­ge­lei­tet, also sei­nen Trie­ben gemäß, lebt, „ego­istisch“ ist. Ego­is­mus ist nicht ein­fach das­sel­be wie „Trieb­haf­tig­keit“!

    Das Tier lebt zwar trieb­haft, aber es sind ihm kei­ne Mög­lich­kei­ten der Selbst­re­fle­xi­vi­tät gege­ben. Das Tier kann nicht „Ich“ sagen und ist somit auch nie­mals „ego­istisch“. Ein Tier kann bös­ar­tig sein, es kann „ent­ar­ten“ in sei­nem erwart­ba­ren tie­ri­schen Ver­hal­ten, aber „ver­ant­wort­lich“ ist es dafür nicht. Weil es nichts von sei­nem „Ich“ weiß. 

    Der Mensch kann zurück­sin­ken in ein trieb­haf­tes Ver­hal­ten „wie ein Tier“, aber er ist des­we­gen längst kein Tier. In sei­nem Fall ist die Potenz zur Ich-Refle­xi­vi­tät nicht erlo­schen, son­dern nur ohne jede akzi­den­ti­el­le Ent­fal­tung. Und das ist etwas erheb­lich ande­res. Er KÖNNTE jeder­zeit anfan­gen, über sich nach­zu­den­ken und daher ist sein Ver­hal­ten „ego­istisch“: nicht weil er über sein Ich denkt, son­dern weil er ohne sein Ich im Ver­hält­nis zur Welt zu beden­ken, han­delt, ist er „ego­istisch“ und triebhaft.

    In einer gewis­sen Wei­se hät­te F. natür­lich recht, und eine ins rein Natur­haf­te zurück­ge­sun­ke­ne See­le, die es ablehnt, in sich die gött­li­che Potenz anzu­er­ken­nen, ist „tot“. Jesus spricht ja davon: „Lass die Toten ihre Toten begra­ben“. Oder beim ver­lo­re­nen Sohn: „Dein Sohn war tot, aber nun…“

    Aber die­ses geist­li­che Tot­sein ist ja nicht das­sel­be wie der ewi­ge Tod. Das geist­li­che Tot­sein stirbt mit Chri­stus am Kreuz end­gül­tig weg und erhält das Leben der Gna­de zurück. Nach der Leh­re kann man das aber wie­der ver­lie­ren, wenn man schwer sündigt.

    Wer sich blei­bend nicht bemüht, was an ihm liegt, alle Hin­der­nis­se und Schuld zwi­schen sich selbst und Gott immer wie­der zu beken­nen und zu bereu­en und zu büßen, der ver­fällt dem Gericht und dem zwei­ten Tod. Ist aber der ein „Erlö­schen“?

    Und wenn man das so sagen könn­te: was hie­ße hier „erlö­schen“?
    Immer­hin spricht Jesus mehr­fach von „Heu­len und Zäh­ne­klap­pern“ in die­sem Zustand.

    Ich glau­be, der wesent­li­che Punkt ist, dass auch eine erlo­sche­ne See­le immer noch eine See­le ist. Viel­leicht unter­schät­zen wir tat­säch­lich mas­siv, dass Gott uns gött­lich geschaf­fen hat­te und so wie­der­her­stel­len will. Und was gött­li­chen Ursprungs war, kann nicht erlö­schen, weil alles Gött­li­che ewig ist. Es kann nur aber gewollt und bewusst per­ver­tie­ren und in die­ser Per­ver­si­on eine ewi­ge Exi­stenz erlei­den müssen.

    • Was mich übri­gens per­sön­lich erschreckt, ist der Gedan­ke, dass Scal­fa­ri ein hoch­be­tag­ter Mann ist, also vor den Toren der Ewig­keit steht. 

      F. wäre ihm Rechen­schaft schul­dig, wenn er ihn lie­ben wür­de. Und wenn Scal­fa­ri erkenn­bar damit nicht kon­fron­tiert wer­den wol­len soll­te, müss­te F. ihn zie­hen las­sen, ohne sich mit ihm zu ver­brü­dern in die­sem Elend!

  5. Wur­de in die­sem Forum eigent­lich schon auf die neue, an Weih­bi­schof Atha­na­si­us Schnei­der inspi­rier­te Bewe­gung hingewiesen? 


    Quid sit « Veri Catholici »?
    « VERI CATHOLICI » nomen pro­pri­um est Asso­cia­tio­nis Inter­na­tio­na­lis respon­den­ti­um ad exho­ra­tio­nem Reve­r­en­dis­si­mi Atha­na­sii Schnie­der­en­sis ut fidem aeter­nam Domi­ni Nostri Iesu Chri­sti con­ser­vent qua­lem tra­di­tam in Eccle­sia Catho­li­ca per omnia saecula.
    Cum zelo zela­ti sumus pro defen­sio­ne doc­tri­nae reve­la­tae a Deo spe­cia­li­ter medi­an­te Apo­sto­li Gen­ti­li­um, Sanc­ti Pau­li, in ver­bo Pri­mae Lit­terae Ad Corin­thi­os, capi­te 11, ver­si­bus 26 et 27, quod est, secund­um Vulgatam: …

    Bit­te wei­ter­le­sen auf:
    http://​veri​ca​tho​li​ci​.org/

    Kei­ne Sor­ge, der Text steht dort auch in Deutsch und ande­ren moder­nen Spra­chen zu lesen.
    😎

    • Na schön – nun haben wir noch ein Grüpp­chen, das genau weiß, was die wah­re Leh­re ist…äh haben wir von der Sor­te nicht schon unzäh­li­ge andere?

      Und was ist mit dem Lehr­amt? Wo ist die näch­ste Glaubensregel?

      Alles ehren­wert. Eines ist aber rich­tig: die öffent­li­che und muti­ge Aus­ein­an­der­set­zung ist nicht etwas, was die, die das auf sich neh­men als „arme See­len“ qua­li­fi­fi­ziert, wie in bei­spiel­lo­sem Hoch­mut neu­lich hier eine Dame mein­te abson­dern zu müs­sen, im Ver­weis auf ihr so viel bes­se­res Han­deln, das in Rück­zug und Gebet besteht, son­dern es ist abso­lut notwendig.
      Das Beten ist natür­lich auch not­wen­dig, aber so gegen­ein­an­der aus­ge­spielt wie vor kur­zem hier vor­ge­tra­gen, ist das ungut.
      Jeder hat ein ande­res Cha­ris­ma, und: „Was geht es dich an?“ sag­te Jesus dem Petrus, als der mein­te auf Johan­nes schie­len zu sollen.

      Es muss tat­säch­lich ein öffent­li­ches Rin­gen statt­fin­den. Alles ande­re wäre beschä­mend und wür­de uns ent­lar­ven als sol­che, die nicht ein­ste­hen wol­len für Christus.

  6. Wor­te von Papst Fran­zis­kus, damals noch Kar­di­nal Berg­o­glio aus dem Jah­re 2007:

    „Der hedo­ni­sti­sche Athe­is­mus mit sei­nen neo-gno­sti­schen Zügen ist – nach dem Ende des mes­sia­ni­schen Athe­is­mus mar­xi­sti­scher Prä­gung – die beherr­schen­de Kul­tur mit einer glo­ba­len Visi­on und Ver­brei­tung gewor­den. Er macht den Geist der Zeit aus, in der wir heu­te leben, das neue Opi­um für das Volk. Das ‚ein­heit­li­che Den­ken’ hat, abge­se­hen davon, dass es sozi­al und poli­tisch tota­li­tär ist, gno­sti­sche Struk­tu­ren. Es ist nicht mensch­lich, es schlägt ver­schie­de­ne For­men des abso­lu­ten Ratio­na­lis­mus vor, mit denen sich der hedo­ni­sti­sche Hedo­nis­mus aus­drückt, den Methol Fer­ré beschrie­ben hat. Es domi­niert ein zer­stäub­ter Teis­mus, ein dif­fu­ser Teis­mus, ohne histo­ri­sche Inkar­na­ti­on. Im besten aller Fäl­le die Schaf­fung eines frei­mau­re­ri­schen Ökumenismus.“ 

    Also: der Papst hat offen­kun­dig ganz deut­lich die frei­mau­re­ri­schen Umtrie­be erkannt und ent­larvt. Wir leben in der Tat mehr denn je in einer Welt, die vom „Tier“ Impul­se erhält und viel­fäl­tig auf­nimmt und dik­ta­to­risch durch­zu­set­zen sucht. Man den­ke an die Regie­run­gen von F,D,GB,USA, an die EU, den IWF, die „NGO‚s“, die UNO usw.

  7. Für alle inter­es­sier­ten an der unver­gäng­li­chen, in Stein gehaue­nen Wahrheit:

    „Das Buch der Wahr­heit“, abso­lut gese­hen, ist die Hei­li­ge Schrift, Altes und Neu­es Testament.

    „Das Buch der Wahr­heit“ im wört­li­chen Sinn, erhebt für sich den Anspruch, auf der sel­ben Ebe­ne wie die Hei­li­ge Schrift zu ste­hen. Das ist ent­we­der extre­me Anma­ßung, oder eben ein­fach nur – die Wahrheit.

    Wer lesen kann, der lese…

    • Die Hei­li­ge Schrift der Bibel geht von der Erschaf­fung die­ser Welt (Gene­sis 1) bis zum Ende die­ser Welt und dem Beginn des Neu­en Him­mels und der Neu­en Erde (21 f.). Sie ist das irr­tums­lo­se, unfehl­ba­re, auto­ri­ta­ti­ve Wort Got­tes, und alles, was dar­in steht, wird sich bis aufs letz­te Tüp­fel­chen erfüllen.
      Dane­ben gibt es seit der Urge­mein­de bis heu­te Pro­phe­zei­ung als Gna­den­ga­be des Hei­li­gen Gei­stes. Der Herr sagt es selbst in sei­nem Wort, dass er alles, was er tut, vor­her ankün­digt. Die­se Pro­phe­zei­ung dient, neben den ande­ren Gna­den­ga­ben, dem Auf­bau der Gemein­de (Kir­che).
      Es kann aber kein Buch, kei­ne Pro­phe­zei­ung, kei­ne münd­li­che Tra­di­ti­on geben, die mit der ein für alle­mal ergan­ge­nen Offen­ba­rung, die mit den Apo­steln abschloss, auf glei­chem Rang steht. Eine neue Offen­ba­rung, die einen sol­chen Anspruch erhebt, beweist schon dadurch, dass sie nicht wahr sein kann.
      Es gibt ja Neu­of­fen­ba­run­gen mit sol­chem Anspruch, von denen der Koran die berühm­te­ste ist. Eine isla­mi­sche Neu­of­fen­ba­rung sind die Schrif­ten Baha’u’allahs.
      Im christ­li­chen Bereich sind es Bücher wie das Buch Mor­mon und die Schrif­ten Jakob Lorbers.
      Auch das soge­nann­te „Buch der Wahr­heit“ von Mary of Divi­ne Mer­cy kann nicht mit der Bibel auf der­sel­ben Ebe­ne ste­hen, ganz gleich, was dar­in geschrie­ben steht. Soll­te die­ses Buch Gleich­ran­gig­keit mit der Bibel bean­spru­chen (etwa, dass es eine Ergän­zung der Bibel spe­zi­ell für die End­zeit wäre), dann muss es eine Fal­sch­of­fen­ba­rung sein, eine gefähr­li­che Mix­tur aus Wahr­heit, Halb­wahr­heit und Irrtum.

      • Johannes.16: Ich habe euch noch viel zu sagen; aber ihr könnt es jetzt nicht ertra­gen. Wenn aber jener, der Geist der Wahr­heit, kom­men wird, wird er euch in alle Wahr­heit lei­ten. Denn er wird nicht von sich selbst reden; son­dern was er hören wird, das wird er reden, und was zukünf­tig ist, wird er euch verkündigen. 

        Papst Bene­dikt XVI hat die Hl. Hil­de­gard von Bin­gen ja noch zur Kir­chen­leh­re­rin erho­ben. Ich den­ke, das hat­te einen guten Grund. Sie schreibt auch viel vom „Ende der Zeiten“.
        Dass sie ihre Visio­nen vom Hei­li­gen Geist erhal­ten hat, ist wohl in der Kir­che unbe­strit­ten und anerkannt!

        Aus dem Buch „Wis­se die Wege“, die 11. Visi­on des 3. Teils:

        18. War­um Gott neue Geheim­nis­se und viel Mysti­sches, das bis­her ver­bor­gen war, duch einen Unbe­red­ten und Unge­lehr­ten gera­de jetzt verkündet

        „Doch jetzt wankt der katho­li­sche Glau­be bei den Völ­kern und das Evan­ge­li­um lahmt bei die­sen Men­schen. Auch die dicken Bän­de, die die erfah­re­nen Leh­rer mit viel Eifer erläu­tert hat­ten, lösen sich in schimpf­li­chen Über­druss auf und die Lebens­spei­se der gött­li­chen Schrif­ten ist schon fade gewor­den. Daher spre­che ich jetzt über die (Hei­li­gen) Schrif­ten durch einen unbe­red­ten Men­schen, der nicht von einem irdi­schen Leh­rer belehrt wur­de, doch ich, der ich bin, ver­kün­de durch ihn neue Geheim­nis­se und viel Mysti­sches, das bis­her in den Büchern ver­bor­gen war, wie es auch ein Mensch macht, der zuerst Lehm für sich zurecht­legt und dann aus ihm jeg­li­che For­men nach sei­nem Wunsch herausarbeitet.“

        19. Ermah­nung Got­tes an die Leh­rer, die­se Rede nicht zu ver­ach­ten, son­dern sie gleich­sam als sieg­rei­ches Ban­ner gegen den Sohn der Bos­heit zu erheben

        usw.

      • smi­ley-xy
        Trotz­dem steht das alles nicht auf einer Ebe­ne mit der Bibel.
        Als Christ brau­che ich kei­ne Pri­vat­of­fen­ba­run­gen anzu­neh­men, auch nicht die der hl. Hil­de­gard. Die Bibel hin­ge­gen darf ich nicht ablehnen.
        Und noch ein­mal: Sobald eine Pri­vat­of­fen­ba­rung Gel­tung bean­sprucht, gleich­ran­gig mit der bibli­schen Offen­ba­rung, kann sie nicht wahr sein.
        Gott selbst hat ein­ge­schärft, dass sei­ner all­ge­mei­nen Offen­ba­rung nichts weg­ge­nom­men und nichts hin­zu­ge­fügt wer­den dür­fe, und das Zuwi­der­han­deln unter Fluch gestellt.

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