(Washington) 379 große US-Unternehmen haben ein langes Dokument formuliert und den neun Richtern am Obersten Gerichtshof in Washington zugeschickt. Mit den 127 Seiten fordern die Unternehmen (!) die definitive Legalisierung der „Homo-Ehe“ in den USA. Der ungewöhnliche Firmen-Zusammenschluß wandte sich direkt an die Verfassungsrichter unter der Selbstbezeichnung Amicus curiae.
Die Formel „Freund des Gerichtshofes“ ist in den USA sehr verbreitet. Darunter können sich juristische Personen, auch wenn sie nicht direkt von einem Urteil des Obersten Gerichtshofs betroffen sind, an eine Befufungsinstanz wenden, um die eigenen Interessen geltend zu machen, die durch ein anstehendes Urteil betroffen sein können.
Microsoft, Apple, Facebook, Coca Cola erhöhen Druck für „Homo-Ehe“
Das Dokument des Firmen-Bündnisses will den Druck auf den Obersten Gerichtshof erhöhen, der am kommenden 28. April über die Rekurse gegen das geltende Verbot der „Homo-Ehe“ in vier Staaten, Michigan, Ohio, Kentucky und Tennessee zu entscheiden hat. Das Schlußvotum ist für Juni vorgesehen. Die Homo-Lobby wie die Gegner von Homo-Privilegien sehen im Urteil der Verfassungsrichter eine Schlüsselentscheidung, die endgültig die Tore für die „Homo-Ehe“ und weitere Privilegien in den USA öffnen könnte. Nachdem noch vor wenigen Jahren eine deutliche Mehrheit der US-Staaten die „Homo-Ehe“ ausschlossen, wurden die Verhältnisse innerhalb kurzer Zeit gekippt. Nur in wenigen Fällen durch einen Volksentscheid oder eine parlamentarische Mehrheit, sondern durch richterliche Entscheidungen. Heute ist in 37 von 50 Staaten eine „Homo-Ehe“ möglich, wie es US-Präsident Barack Obama noch vor seiner Wahl 2008 versprochen hatte.
Ideologisierte Richter diktieren Gesellschaftspolitik
Während christliche und konservative Gruppen darin einen unverhältnismäßigen Eingriff ideologisierter Richter in die inneren Verhältnisses des Landes sehen, hofft die Homo-Lobby, daß es wiederum die Richter sein werden, die in den genannten vier Staaten die Homosexualisierung gegen das Volk und den parlamentarischen Gesetzgeber durchsetzen. Der Weg über die Justiz wurde von der Homo-Lobby eingeschlagen, nachdem in zahlreichen Staaten das Volk mit Volksabstimmung die Ehe von Mann und Frau in den Verfassungen festgeschrieben und einen sicheren Damm um die Familie errichtet hatte. Dachte man zumindest. Die Gegenseite suchte und fand einen Hebel, um selbst eine demokratisch nicht mehr überbietbare Entscheidung zu Fall zu bringen. Man machte sich auf die Suche nach Richtern, die für ihre linke Gesinnung bekannt sind.
Im US-Bundesstaat Illinois kippten im September 2013 die Mehrheitsverhältnisse im Parlament, das bisher eine Legalisierung der „Homo-Ehe“ abgelehnt hatte. Unter Berufung auf Papst Franziskus und dessen Aussagen zur Homosexualität von Ende Juli desselben Jahres, „Wer bin ich, um zu urteilen?“, stimmten eine Reihe von katholischen Abgeordneten der Demokratischen Partei für die „Homo-Ehe“ und verschafften den Befürwortern die nötige Mehrheit.
Unter den 378 US-Unternehmen finden sich Riesen wie Coca-Cola, Facebook, Apple, Google, Procter & Gamble, United Airlines, HSBC, Groupon, HP, Microsoft, Twitter und viele andere mehr. Viele der Genannten sind längst „alte Bekannte“, wenn es um die Durchsetzung linker Gesellschaftsexperimente geht. Die Firmengiganten können Unsummen an Geld einsetzen, um im Alleingang und ohne Volksbeteiligung meinungsbeeinflussende Kampagnen zu organisieren.
Sie fordern von den Verfassungsrichtern eine eindeutige Entscheidung gegen „Staatsgesetze, die Ehen zwischen gleichgeschlechtlichen Paaren verbieten oder deren Anerkennung ablehnen“.
Lächerliche Begründung für Einmischung
Ihre Einmischung begründen die Unternehmen mit einer Ungleichbehandlung, die „die Geschäfte benachteilige und den Unternehmen Mehrkosten auflaste“. Wörtlich heißt es im Dokument: „Einige der Staaten, in denen die ‚Freunde des Gerichtshofs‘ Geschäfte machen, haben die Gleichstellung der Ehe für alle unsere Angestellten und Mitarbeiter anerkannt, andere verbieten die Ehe von gleichgeschlechtlichen Paaren und weigern sich, die bereits bestehenden Ehen zwischen Personen gleichen Geschlechts anzuerkennen. Diese unterschiedlichen Regelung benachteiligt die ‚Freunde‘. Sie schafft rechtliche Unsicherheit und erlegt den Arbeitsgebern unnötige Verwaltungskosten auf.“
Die Begründung ist völlig an den Haaren herbeigezogen. Das wissen natürlich auch die Unternehmenleitungen. Darum geht es auch gar nicht. Das Dokument will den Richtern zeigen, wo die Giganten der US-Wirtschaft stehen und diese als Partei in den gesellschaftspolitischen Kampf bringen. Als Partei kann ihnen zumindest finanziell keine wie auch immer organisierte und große Volksbewegung das Wasser reichen.
Firmen treten als juristische Person auf, Eigentümer und Manager bleiben im Schatten
Die Unternehmensmanager oder gar die Eigentümer müssen in der ganzen Sachen nicht auftreten. Ihr Name scheint nirgends auf. Es sind die Unternehmen als juristische Personen, die sich konstituieren, ganze Anwaltskanzleien aktivieren und medial mobilisieren.
Ziel der „Freunde des Gerichtshofs“ ist die Durchsetzung eines „einheitlichen Grundsatzes laut dem alle Paare das gleiche Recht haben, sich heiraten zu können“.
Der 28. April könnte damit das bittere Schlußkapitel eines strategisch vorbereiteten Aktionsplans sein, der in weniger als zwei Jahren die Gesetzgebung in den USA auf Bundes- und auf Staatenebene gekippt und eine völlige Homosexualisierung durchgesetzt haben wird. Ein Plan, der mit Juni 2013 aufzugehen begann, als der Oberste Gerichtshof mit dem Urteil USA gegen Windsor das Bundesgesetz DOMA (Defense of Marriage Act) für verfassungswidrig erklärte. Ein Bundesgesetz, das 1996 noch während der Amtszeit von Bill Cinton, einem linken Präsidenten eingeführt worden war und das die Bundesregierung verpflichtete, die Ehe nur als Verbindung zwischen einem Mann und einer Frau zu sehen. Bill und Hillary Clinton sind längst ins Lager der Homo-Lobby gewechselt und reden „regenbogenbunt“.
Verfassungsrichter brachen mit bisheriger Praxis und stellen Zuständigkeit auf den Kopf
Am vergangenen 16. Januar brachen die neuen Verfassungsirchter mit der bisherigen Praxis, daß die Regelung der „Homo-Ehe“ Zuständigkeit der einzelnen Staaten ist. Unerwartet erklärten die Richter, die Rekurse gegen die Gesetzgebung der vier genannten Staaten zur Prüfung anzunehmen. Vor allem wollen sie darüber entscheiden, ob die in einem Staat geschlossene „Homo-Ehe“ auch in einem anderen Staat, in dem die „Homo-Ehe“ verboten ist, anerkannt werden muß.
Der Schulterschluß zwischen Homo-Lobby und Großunternehmen verschafft dem linksliberalen Gesellschaftsmodell zur Zertrümmerung der Familie ein Übergewicht, das kaum ausgeglichen werden kann. Dieselben Unternehmen gehören demonstrativ zu den Sponsoren der Homo-Lobby. In Wirklichkeit handelt es sich bei der Aktion der Großunternehmen, daran ändert das Mäntelchen der Amici Curiae nichts, um eine ungebührliche ideologische Einmischung in die Tätigkeit des Obersten Gerichtshofs zugunsten des derzeit in Mode stehenden Homo-Diktats.
US-Präsident Obama hatte Homosexualisierung versprochen
US-Präsident Barack Obama, oberster politischer Stratege in Sachen Homosexualisierung ließ keinen Zweifel, welche Entscheidung er sich wünsche: „Ich hoffe, daß der Oberste Gerichtshof zu einer gerechten Entscheidung kommt, (…) die Menschen sollten alle gleich behandelt werden.“
Der Kampf um die Gestaltung der Zukunft der amerikanischen Gesellschaft wird auf allen Ebenen und mit allen Mitteln geführt. Die angeblich so „armen“, mitleidhaschenden, weil „diskriminierten“ Homosexuellen, sind in Wirklichkeit ein mächtige, derzeit eine der mächtigsten Lobbys überhaupt.
Text: CR/Giuseppe Nardi
Bild: Corrispondenza Romana