Ist Suzanne Mubarak Kryptochristin?


Suzanna Mubarak Kryptokatholikin
Ist Suzan­ne Muba­rak Kryptokatholikin?

(Kai­ro) Jüngst wur­de die erste katho­li­sche Kir­che in Scharm El-Scheich auf dem Sinai geweiht (sie­he eige­nen Bericht). Auch Radio Vati­kan berich­te­te dar­über. Ein inter­es­san­tes Detail fand der Vati­ka­nist San­dro Magi­ster auf der eng­li­schen Inter­net­sei­te von Kir­che in Not. Das päpst­li­che Hilfs­werk hat­te den Kir­chen­bau finanziert.

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Der zustän­di­ge kop­tisch-katho­li­sche Bischof von Ismai­lia, Maka­ri­os Tew­fik berich­te­te, daß die Bau­ar­bei­ten nach der Grund­stein­le­gung 2005 nur sehr lang­sam vor­an­ka­men und ab einem bestimm­ten Moment ganz zum Erlie­gen gelang­ten. Nach eini­gem Zuwar­ten beschloß er, sich „an die Frau des dama­li­gen Staats­prä­si­den­ten Muba­rak“ zu wen­den. Suzan­ne Muba­rak, gebo­re­ne Tha­bet, „war bei den Ordens­frau­en zur Schu­le gegan­gen“, so der Eparch. Nach­dem die Prä­si­den­ten­gat­tin zugun­sten des Kir­chen­baus inter­ve­niert hat­te, konn­te sich der zustän­di­ge Gou­ver­neur der Pro­vinz Süd­si­nai nicht mehr widersetzen.

Es geschah noch mehr: „Madame Muba­rak gab der Kir­che auch den Namen“, so Bischof Maka­ri­os. „Wir dach­ten an einen ande­ren Namen, an Maria Stel­la Maris. Sie aber emp­fahl den Namen Unse­re Lie­be Frau vom Frie­den. Wir sind froh, daß wir es dann so gemacht haben“, berich­te­te der Eparch von Ismailia.

Suzan­ne Muba­rak, Jahr­gang 1941, ist die Toch­ter eines ägyp­ti­schen Kin­der­arz­tes und einer wali­si­schen Kran­ken­schwe­ster. Gebo­ren wur­de sie an einem Ort am Nil in Mit­tel­ägyp­ten rund 250 Kilo­me­ter süd­lich von Kai­ro. 1959 hei­ra­te­te sie Hos­ni Muba­rak, der damals Offi­zier der ägyp­ti­schen Luft­waf­fe war. Von 1981 bis 2011 nahm sie an der Sei­te ihres zum Staats­prä­si­den­ten auf­ge­stie­ge­nen Ehe­man­nes reprä­sen­ta­ti­ve Auf­ga­ben wahr. Nach dem Sturz Muba­raks im soge­nann­ten „Ara­bi­schen Früh­ling“ wur­de auch sei­ne Ehe­frau für eini­ge Zeit verhaftet.

Offi­zi­ell gilt die Frau des ehe­ma­li­gen Staats­prä­si­den­ten als sun­ni­ti­sche Mus­li­ma. Eine Note des US-Bot­schaf­ters in Ägyp­ten aus dem Jahr 2005, die 2011 im Zuge von Wiki­leaks bekannt wur­de, behaup­te­te aller­dings: „Frau Muba­rak ist Chri­stin, wäh­rend ihr Mann Mos­lem ist“. Das ver­an­laß­te den Vati­ka­ni­sten San­dro Magi­ster im Zusam­men­hang mit der Ein­wei­hung der Kir­che von Scharm El-Scheich zur Fra­ge: „Ist Suzan­ne Muba­rak Kryptokatholikin?“

Text: Giu­sep­pe Nardi
Bild: Set­ti­mo Cielo

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