(Manila/Rom) Die Bilder von einer ebenso erbärmlichen wie schmerzlichen Kommunionspendung bei der Papstmesse in Manila am vergangenen Sonntag werfen zahlreiche Fragen auf. Dazu gehört zu allererst die Frage nach dem eucharistischen Verständnis von Kommunionspendern und Kommunionempfängern.
Schließlich auch die Frage, warum sich die Verantwortlichen als so lernresistent erweisen. Ernstzunehmende vielschichtige Bedenken gegen die Massenabspeisung bei Papstmessen und anderen kirchlichen Großereignissen werden seit langem vorgebracht. Abschreckende Vorfälle gab es auch ausreichend, zuletzt beispielsweise im Juli 2013 beim Weltjugendtag in Rio de Janeiro (siehe Der Herr im Plastikbecher).
Seit dem Amtsantritt von Papst Franziskus ist auch in Rom die Kommunionspendung mangels Anweisungen dem einzelnen Priester überlassen. Das Ergebnis ist eine verwirrende Uneinheitlichkeit, die das Hineinreichen des Leibes Christi, über die Köpfe anderer Gläubiger hinweg, in die zweite und dritte Reihe miteinschließt.
Eine saloppe, bedenkliche oder gar sakrilegische Umgangsform ist objektiv nur bei der Spendung als Handkommunion möglich. Ein Faktum, das Papst Benedikt XVI. bei seinem Bemühen um Wiedergewinnung des Verständnisses für das Sakrale veranlaßte, ausschließlich knienden Gläubigen die Mundkommunion zu spenden. Die Gläubigen folgten ihm darin faktisch uneingeschränkt. Die „mündigen“ Christen, die einen stehenden Kommunionempfang ertrotzten, ließen sich an einer Hand abzählen. Spaniens damalige Königin und der deutsche Bundestagspräsident fielen dabei unrühmlich auf.
In Rom sollten die genannten Ereignisse Anstoß sein, sich ernsthaft Gedanken zu machen. Für die erbärmlichen Bilder von Manila gibt es Verantwortliche. Dazu gehören auch jene, die einen solch profanen Umgang, mit Szenen, wie man sie von Saisonsschlußverkäufen kennt, erst möglich machen.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: Youtube (Screenshot)