Papst Franziskus ein neuer Psalmist und neuer Bernhard von Clairvaux?


Ist Papst Franziskus ein neuer Bernhard von Clairvaux und Psalmist?
Ist Papst Fran­zis­kus ein neu­er Bern­hard von Clairvaux und Psalmist?

(Rom) Gestern berich­te­te Katho​li​sches​.info über den päpst­li­chen Con­sul­tor Enzo Bian­chi und die unge­wöhn­li­che Visi­ta­ti­on des „Klo­sters“ von Bose (sie­he Die päpst­li­chen Visi­ta­tio­nen und das inter­kon­fes­sio­nel­le „Klo­ster“ von Bose). Heu­te war der „Pri­or“ zur Stel­le, um Papst Fran­zis­kus für die Weih­nachts­ohr­fei­ge Applaus zu zol­len, die er am Mon­tag den Kuri­en­mit­ar­bei­tern ver­paß­te. Ist Papst Fran­zis­kus ein neu­er Psal­mist und neu­er Bern­hard von Clairvaux? Ja, sagt der pro­gres­si­ve Papst­günst­ling Enzo Bian­chi, denn „seit tau­send Jah­ren hat nie­mand so gesprochen“. 

Anzei­ge

In einem Kom­men­tar für Vati­can Insi­der schrieb Bian­chi: „In jün­ge­rer Zeit hat nie­mand jemals so gespro­chen wie Papst Fran­zis­kus. Gestern hat er mit Par­r­he­sia gesagt, was er denkt, ohne eine nur andeu­ten­de Spra­che und ohne jeden diplo­ma­ti­schen Stil.“

Die Rede, mit der er den Kuri­en­mit­ar­bei­tern ihre „Krank­hei­ten“ und „Sün­den“ dia­gno­sti­zier­te, man­che spre­chen viel­mehr von einer öffent­li­chen Abrech­nung ohne Wenn und Aber, erin­ne­re – laut Enzo Bian­chi – an das, was ein Hei­li­ger Bern­hard von Clairvaux im 11. Jahr­hun­dert dem Papst zu sagen wag­te. „Wor­te, die nur weni­ge ande­re gegen kirch­li­che Laster in einer Zeit zu schrei­ben und zu sagen wuß­ten, als eine Reform der Kir­che in capi­te et in cor­po­re drin­gend not­wen­dig war“, so Bianchi.

Bianchis kleine Verwechslung der Rollen

Bian­chi über­geht in sei­ner Gleich­set­zung einen klei­nen, aber nicht unbe­deu­ten­den Unter­schied: ermahn­te der mit­tel­al­ter­li­che Mönchs­abt Bern­hard von Clai­r­evaux als „Unter­ge­be­ner“ den höher­ge­stell­ten Papst, ist es mit Papst Fran­zis­kus der Vor­ge­setz­te, der sei­ne Unter­ge­be­nen maßregelte.

Doch Enzo Bian­chi hält sich, ganz Höf­ling, mit sol­chen Details nicht auf, son­dern stellt die Papst­re­de in eine Rei­he mit den Psal­men, kon­kret Psalm 101. In sei­ner Begei­ste­rung wird der pro­gres­si­ve Bian­chi ganz „tra­di­tio­na­li­stisch“ und schwärmt von den Wüsten­vä­tern, die Sün­den­ka­ta­lo­ge erstell­ten. „Noch die Gene­ra­tio­nen von Chri­sten, wie die mei­ne, die vor dem Zwei­ten Vati­ca­num geformt wur­den, hat­ten Regi­ster der Sün­den ‚in Gedan­ken, Wor­ten, Wer­ken und Unter­las­sun­gen‘ zur Ver­fü­gung, um sich auf das Beicht­sa­kra­ment vor­zu­be­rei­ten und eine gründ­li­che per­sön­li­che Gewis­sens­prü­fung über das eige­ne Unge­nü­gen im Ver­gleich zum Anspruch der Zehn Gebo­te zu vollziehen.“

Neben Par­r­he­sia, Bern­hard von Clairvaux, Psal­men, Wüsten­vä­tern und vor­kon­zi­lia­rem Sün­den­be­wußt­sein erkennt der päpst­li­che Con­sul­tor in der Weih­nachts­schel­te für die Kurie auch die Jesui­ten­tra­di­ti­on des Igna­ti­us von Loyo­la. Im Mit­tel­punkt des päpst­li­chen Sün­den­ka­ta­logs ste­he, so der „Pri­or“ von Bose, die „Macht“ als „Schlüs­sel­ver­su­chung“, mit der „der Dämon auch Jesus Chri­stus“ ver­su­chen woll­te. „Ja, der unstill­ba­re Durst nach Macht befä­higt jenen, der sich ihm hin­gibt, die ande­ren in den Zei­tun­gen und Blogs mit Hil­fe von wil­li­gen Jour­na­li­sten, die sogar auf Bestel­lung has­sen kön­nen, zu dif­fa­mie­ren und zu verleumden.“

„Papst erfindet nichts, er liest einfach nur den Alltag, der die Kirche deformiert“

Hat der Papst recht mit sei­ner har­ten Kri­tik? Ja, sagt Enzo Bian­chi: „Papst Fran­zis­kus erfin­det nichts, er liest ein­fach nur den All­tag, der die Kir­che als Leib Chri­sti defor­miert und ent­stellt. Es ist eine schnei­den­de Ana­ly­se, die auch das Ergeb­nis der täg­li­chen Erfah­rung in den 21 Mona­ten die­ses Pon­ti­fi­kats ist; nicht eine Unter­su­chung der Ver­gan­gen­heit und der Skan­da­le vor sei­ner Wahl, son­dern der anhal­ten­den Gegenwart.“

Der Papst nen­ne in sei­ner Rede, die „reich an bibli­schen Zita­ten und Ver­wei­sen auf sein Schrei­ben Evan­ge­lii gau­di­um ist als Beleg für die Ver­wur­ze­lung sei­nes Redens und Han­delns im Wort Got­tes“, ein „bezeich­nen­des uni­ver­sa­les Gegen­mit­tel für die­se Patho­lo­gien“, so Bian­chi: das „Ver­ständ­nis der Kir­che als ‚mysti­scher Leib Chri­sti‘“. Daß dar­un­ter nicht das über­lie­fer­te Kir­chen­ver­ständ­nis gemeint ist, obwohl Bian­chi mehr­fach die Wor­te „Tra­di­ti­on“, „tra­di­tio­nell“ und „über­lie­fert“ gebraucht, wird im Brücken­schlag des „Pri­o­rs“ zur umstrit­te­nen For­mel des „Lie­bes­pri­mats“ deut­lich, der von den schis­ma­ti­schen Deno­mi­na­tio­nen betont wird, um den päpst­li­chen Juris­dik­ti­ons­pri­mat zu ver­nei­nen. Eine Posi­ti­on, die sich Bian­chi seit lan­gem zu eigen gemacht hat, der im Papst­tum das Haupt­hin­der­nis für die Ein­heit unter den Chri­sten sieht.

„Bin ich ein Mann Gottes oder ein Verwalter Satans?“

Viel­mehr liest Bian­chi in der Papst­re­de von „einer inti­men Ein­heit die­ses dyna­mi­schen Kör­pers und jedes ein­zel­nen Glie­des mit dem Herrn“. Nicht anders sei die Ermah­nung von Papst Fran­zis­kus an jeden Chri­sten, vor allem aber an alle, die Ver­ant­wor­tung tra­gen und in der Seel­sor­ge tätig sind, zu ver­ste­hen, wenn er dazu auf­for­dert, sich zu fra­gen: „bin ich ein Mann Got­tes oder ein Ver­wal­ter Satans?“ Eine Alter­na­ti­ve gebe es nicht, so Bian­chi, denn „wenn es wahr ist, daß wir alle ver­sucht wer­den und alle fal­len, ist es auch wahr, daß der Bruch zwi­schen jeden erfolgt, die fal­len und wie­der auf­ste­hen, indem sie beken­nen Sün­der zu sein, und jenen, die es akzep­tie­ren, zu fal­len, bis sie kor­rupt sind und sich mög­li­cher­wei­se gegen­über ande­ren sogar als gerech­te und vor­bild­li­che Per­son präsentieren“.

Der Weg von Papst Fran­zis­kus „ist stei­ni­ger als jede funk­tio­na­le Reform, aber ohne Zwei­fel inno­va­ti­ver und zugleich tief in der authen­ti­schen christ­li­chen Tra­di­ti­on ver­an­kert: den büro­kra­ti­schen Kir­chen­ap­pa­rat wie­der zu sei­ner wirk­li­chen Natur eines gemein­schaft­li­chen Kör­pers im Dienst der Welt­kir­che zurück­zu­füh­ren“. Man wer­de sagen, „die Krank­hei­ten sei­en so zahl­reich, schwer­wie­gend und ver­brei­tet, daß eine schnel­le Hei­lung unwahr­schein­lich ist“. Vor allem sei die Gene­sungs­zeit nicht ohne die Gefahr von Rück­fäl­len. „Wir wis­sen aber gut, daß die Vor­aus­set­zung für jede effi­zi­en­te The­ra­pie eine genaue Dia­gno­se ist und dafür sind die Wor­te von Papst Fran­zis­kus extrem geeignet“.

„Je weiter Franziskus diesen Weg geht, desto mehr wird er die dämonischen Kräfte entfesseln“

Enzo Bian­chi kommt daher zum Schluß: „Ich habe es geschrie­ben und schrei­be es noch ein­mal: Papst Fran­zis­kus macht sich zum Echo des Evan­ge­li­ums, und sei­ne Lei­den­schaft für das Evan­ge­li­um führt ihn dazu, das Leben der Kir­che und jedes ein­zel­nen Glie­des nach der Treue zum Evan­ge­li­um zu mes­sen. Machen wir uns aber kei­ne Illu­sio­nen: Je mehr der Papst die­sen Weg gehen wird, desto mehr wird er die dämo­ni­schen Kräf­te ent­fes­seln, die in der Geschich­te wir­ken und das Ergeb­nis für die wirk­li­chen Gläu­bi­gen wird das Sicht­bar­ma­chen des Kreu­zes Chri­sti sein. Es ist nicht wahr, daß es dann in der Kir­che beque­mer sein wird; das Gegen­teil ist wahr: die Kir­che kann nur Jesus fol­gen auch in der schmerz­li­chen Zurück­wei­sung und der Ver­fol­gung und sie wird kei­ne welt­li­chen Erfol­ge erzie­len, wenn sie die Bot­schaft ihres Herrn verkörpert“.

So der Kom­men­tar von Enzo Bian­chi, seit ver­gan­ge­nem Juli Con­sul­tor des Päpst­li­chen Rats für die För­de­rung der Ein­heit der Chri­sten und „Pri­or“ der öku­me­nisch-pro­gres­si­ven Lai­en­ge­mein­schaft von Bose, der wie ande­re Pro­gres­si­ve auf­grund der Beför­de­rung mit gutem Grund Mor­gen­luft wittert.

Text: Giu­sep­pe Nardi
Bild: Chie­sa e Postconcilio

Print Friendly, PDF & Email
Anzei­ge

Hel­fen Sie mit! Sichern Sie die Exi­stenz einer unab­hän­gi­gen, kri­ti­schen katho­li­schen Stim­me, der kei­ne Gel­der aus den Töp­fen der Kir­chen­steu­er-Mil­li­ar­den, irgend­wel­cher Orga­ni­sa­tio­nen, Stif­tun­gen oder von Mil­li­ar­dä­ren zuflie­ßen. Die ein­zi­ge Unter­stüt­zung ist Ihre Spen­de. Des­halb ist die­se Stim­me wirk­lich unabhängig.

Katho­li­sches war die erste katho­li­sche Publi­ka­ti­on, die das Pon­ti­fi­kat von Papst Fran­zis­kus kri­tisch beleuch­te­te, als ande­re noch mit Schön­re­den die Qua­dra­tur des Krei­ses versuchten.

Die­se Posi­ti­on haben wir uns weder aus­ge­sucht noch sie gewollt, son­dern im Dienst der Kir­che und des Glau­bens als not­wen­dig und fol­ge­rich­tig erkannt. Damit haben wir die Bericht­erstat­tung verändert.

Das ist müh­sam, es ver­langt eini­ges ab, aber es ist mit Ihrer Hil­fe möglich.

Unter­stüt­zen Sie uns bit­te. Hel­fen Sie uns bitte.

Vergelt’s Gott!

 




 

36 Kommentare

  1. Mit „spi­ri­tu­el­lem Alz­hei­mer“ sind natür­lich die Tra­di­tio­na­li­sten gemeint. Was wäre deren Gegen­vor­wurf? – Am ehe­sten wohl:
    Spi­ri­tu­el­les A I D S, d.h. eine Abwehr­schwä­che gegen die Infek­te des Zeitgeistes.

    • Das soll­ten wir nicht erwi­dern mei­ne ich jeden­falls. Wer Alz­hei­mer so für sei­ne Zwecke instru­men­tiert, stellt sich außer­halb katho­li­scher Betrachtung.

    • Da stim­me ich Ihnen ger­ne zu. Eine tref­fen­der Ver­gleich zur Tra­di­ti­on, den Franz mit dem „spi­ri­tu­el­len Alz­hei­mer“ getrof­fen hat. Geseg­ne­te Weihnachten!

    • Was den spi­ri­tu­el­len Alz­hei­mer betrifft und wer gemeint ist, schät­zen Sie das schon rich­tig ein, dass Fran­zis­kus hier rich­tig liegt.

  2. „Je mehr der Papst die­sen Weg gehen wird, desto mehr wird er die dämo­ni­schen Kräf­te ent­fes­seln, die in der Geschich­te wirken…“

    Statt dämo­ni­sche Kräf­te zu ent­fes­seln soll­te ein Papst die­se wohl eher bannen/​exorzieren und dies mit Mit­teln, die ihm zur Ver­fü­gung stehen.

    Die­ser Bose­pri­or ver­tritt eine völ­lig ver­fehl­te Auf­fas­sung des­sen wofür der Stell­ver­tre­ter Jesu Chri­sti steht.

  3. Berg­o­glio und sei­ne Kum­pels in den Lum­pen­me­di­en soll­ten Ihren Mund nicht zu voll neh­men, denn Leu­te wie die­ser Papst die „kaum dass sie aus dem Wagen gestie­gen sind“, einen Rie­sen­wir­bel zu machen begin­nen, über­all ihre Mei­nung zum besten geben, das eine kri­ti­sie­ren, das ande­re tadeln; sol­che Leu­te wer­den Schiff­bruch erlei­den, ähn­lich wie die Oba­ma und sei­ne Boys. Und eben die­ser Papst gehört zu sol­chen Leu­ten. Schiff ahoy!

    • So viel Hass an Weih­nach­ten!!! Ein­fach schreck­lich, was sich in so einer See­le ansam­melt! Des­we­gen: Geseg­ne­te, fried­vol­le und fro­he Weih­nach­ten wün­sche ich Ihnen ganz herzlich!

      • Eben!
        Soviel Hass an Weih­nach­ten – Kom­mend vom Tan­go-Franzl oder der wan­deln­den Barmherzigkeit!
        Allein sein ver­schla­ge­ner Blick reicht, um zu wis­sen, wes­sen Gei­stes Kind er ist. SCHRECKLICH!

    • Das stimmt und ich füge das unver­meid­li­che „Lei­der“ an die­ser Stel­le hin­zu, schon. Berg­o­glio iszt die Beschei­den­heit an Zurück­hal­tung in Per­son. Den Rund­um­schlag, den er los­läßt, haben die Mit­ar­bei­ter nicht ver­dient. Er soll Ross und Rei­ter bei den Ein­zel­nen benen­nen und deren Reak­ti­on aber auch berück­sich­ti­gen. Die­se Art von Füh­rungs­stil ist unterirdisch.

  4. Schon wie­der die­se Dop­pel­deu­tig­keit die den Berg­o­glia­nern eigen ist:
    „Je mehr der Papst die­sen Weg gehen wird, desto mehr wird er die dämo­ni­schen Kräf­te entfesseln…“
    Unfass­bar wel­che Wur­zeln die progressive/​konservative Kir­chen­spal­tung schlägt. Man­chen wür­de es gut tun, wenn sie gar nichts mehr in den Medi­en sagen wür­den, sie­he Artikel.

  5. Eini­ge Anmer­kun­gen zu Enzo Bian­chi, dem nun auch Bei­fall­klat­scher für den der­ben – ja grob pau­scha­li­sie­ren­den – päpst­li­chen Rundumschlag; 

    In „Bose“ wird nur zwei­mal wöchent­lich „Eucha­ri­stie gefei­ert“. Die „Lit­ur­gi­sche Kalen­der“ umfasst auch Pro­te­stan­ten wie Albert Schweit­zer oder Dag Hammarskjöld.
    Zu Dag Hammar­skjöld ( ehe­mals zwei­ter UN Gene­ral­se­kre­tär und „Frie­dens­no­bel­preis­trä­ger“); die­ser liess sei­ner­zeit im UNO Gebäu­de in New York einen sog. „Medi­ta­ti­ons­raum“ errich­ten. Die­ser innen schwach beleuch­te­te Raum hat die Form einer Pyra­mi­de ohne den ober­sten Stein. Von der Decke aber fällt ein schma­ler Licht­strahl auf den stei­ner­nen Altar her­ab. Hin­ter die­sem wie­der­um hängt ein „Kunst­werk“ von 27 Drei­ecken. Und….im Zen­trum befin­det sich das all­se­hen­de Auge !
    Dag Hammar­sk­jold zu die­sem „Medi­ta­ti­ons­raum“:
    -
    „Der Stein in der Mit­te des Rau­mes hat mehr zu bedeu­ten. Wir erken­nen ihn als einen Altar; die­ser ist nicht leer weil es kei­nen Gott gibt, oder weil es ein Altar für einen unbe­kann­ten Gott ist, son­dern weil er Gott gewid­met ist, der unter vie­len ver­schie­de­nen Namen und For­men ange­be­tet wird.“
    -
    Die „schö­ne neue Welt“ also inkl. der men­schen­ge­mach­ten „Ein­heits­re­li­gi­on“!?
    Msgr. Anto­nio Livi, zögert denn auch nicht, den „Pri­or“ von Bose einen fal­schen Pro­phe­ten zu nennen.
    Die katho­li­sche Histo­ri­ke­rin Cri­sti­na Sic­card umreisst den von Bian­chi vor­ge­leg­ten (Schein)“Weg zum Heil“ eines hori­zon­ta­len, anthro­po­zen­tri­schen Chri­sten­tums als Erset­zung des wah­ren Weges durch:
    -
    „dem­ago­gi­sche Suche nach dem Frie­den, einer illu­so­ri­schen uni­ver­sa­len Freund­schaft und einer lai­zi­sti­schen Solidarität“
    -

    +
    Der Redak­ti­on sowie allen Leser/​innen von „katho​li​sches​.info“ wün­sche ich ein fro­hes und geseg­ne­tes Weihnachtsfest.
    +

  6. @ IMEK

    Hat Sie die­ser Satz mit sei­ner merk­wür­di­gen Dop­pel­deu­tig­keit auch stut­zen las­sen? – mich schon:

    „Je mehr der Papst die­sen Weg gehen wird, desto mehr wird er die dämo­ni­schen Kräf­te ent­fes­seln, die in der Geschich­te wir­ken und das Ergeb­nis für die wirk­li­chen Gläu­bi­gen wird das Sicht­bar­ma­chen des Kreu­zes Chri­sti sein. Es ist nicht wahr, daß es dann in der Kir­che beque­mer sein wird; das Gegen­teil ist wahr: die Kir­che kann nur Jesus fol­gen auch in der schmerz­li­chen Zurück­wei­sung und der Ver­fol­gung und sie wird kei­ne welt­li­chen Erfol­ge erzie­len, wenn sie die Bot­schaft ihres Herrn verkörpert“

    Das heißt doch, dass F. die dämo­ni­schen Kräf­te, die bis­her noch gefes­selt sind, ent­fes­seln wird, oder ver­ste­he ich Bian­chi falsch? Sind die­se „dämo­ni­schen Kräf­te“ der welt­li­che Erfolg gewe­sen? Immer­hin ent­spricht die­ser Gedan­ke ja schon der Leh­re – denn der Kir­che ist Ver­fol­gung und nicht Erfolg vor­her­ge­sagt – und zwar von Jesus selbst! Aber was heißt es, die­sen welt­li­chen Erfolg zu ent­fes­seln, und zwar so, dass er kippt – ins Kreuz umschlägt?

    Es ist irre: sicher­lich wird das Kreuz sicht­bar – das ist auch Leh­re der Kir­che und steht so in der Hl. Schrift. Aber die­se inver­se Argu­men­ta­ti­on – ich bin wie geblen­det durch die­sen Wahn­sinn. Das heißt doch, dass der Satan bis mit ans Kreuz geht, wenn man es mal krass aus­drücken will, um auch noch die letz­ten Gläu­bi­gen zu ergat­tern. Womög­lich simu­liert der Böse auch noch den Gekreu­zig­ten – es ist doch nicht zu fassen!
    Ret­te sich wer kann.
    Maria hilf!

    Fro­he Weih­nach­ten für Sie!

    • „Je mehr der Papst die­sen Weg gehen wird, desto mehr wird er die dämo­ni­schen Kräf­te ent­fes­seln, die in der Geschich­te wir­ken und das Ergeb­nis für die wirk­li­chen Gläu­bi­gen wird das Sicht­bar­ma­chen des Kreu­zes Chri­sti sein.“

      Sehr gut erkannt, wer­te zeit­schnur! Ein „Freud­scher Ver­spre­cher“, wür­de ich sagen! Wie sehr dies zutrifft, sehen wir bereits an Pater Manel­li, den Fran­zis­ka­nern der Imma­cu­la­ta und den vie­len ande­ren ver­folg­ten Recht­gläu­bi­gen des Bergoglio-Regimes!

    • Ja, krass und und inter­es­sant, was Sie da im letz­ten Absatz schreiben.

      Mich erin­ner­ten die Wor­te Bian­chis spon­tan an die US-ame­ri­ka­ni­schen Polit­chri­sten, die mir erschei­nen, als ob sie die Apo­ka­lyp­se am lieb­sten ver­an­stal­ten würden.

      Nach­dem die Nah­erwar­tung nach dem Jahr 1.000 ent­täuscht wur­de, fand sich eine heils­ge­schicht­li­che Deu­tung. Nun, nach­dem auch die­se „Rech­nung“ nicht auf­ge­gan­gen ist, will man wohl nach wei­te­ren 1.000 Jah­ren die Rich­tig­keit des Glau­ben bewei­sen, indem man die Erfül­lung der Pro­phe­zei­un­gen pro­vo­ziert – oder eben gar ver­an­stal­tet. In einem recht bekann­tem Lied von Fehl­far­ben heißt es „Kei­ne Atem­pau­se, Geschich­te wird gemacht!“ (Debüt­al­bum Mon­ar­chie und All­tag, 1980); das ist mei­ne Asso­zia­ti­on hier: Die poli­ti­sche, kul­tu­rel­le und reli­gi­ös-neu­ka­tho­li­sche Beschleu­ni­gung ver­meint­lich geschichts­de­ter­mi­nier­ter „Zukunft“ in Wort und Tat. 

      Der Teu­fel greift nach dem Kreuz? Ob es schon gesche­hen ist, exem­pla­risch dafür das sti­li­sier­te Sym­bol Bapho­mets auf dem neu­en deutsch­spra­chi­gen Got­tes­lob? Das ist viel­leicht zu weit her­ge­holt. Wie dem auch sei: Das Süß­gras ist gif­tig und sieht dem guten Wei­zen ähn­lich. Es ist also nichts Neu­es, es sei an die Wor­te Jesu in Mat­thä­us 13,24–42 erin­nert. Es sieht aus, als wer­den wir völ­lig die Ori­en­tie­rung ver­lie­ren – und dür­fen doch auf die Ern­te hoffen.

      Doch glau­be ich, daß die Will­kür der „Geschichts­ma­cher“ nichts ande­res als Hybris ist. Auch hier ist Satan nur Nach­äf­fer der Macht Got­tes und wird sich über­he­ben. Wir sind ganz sicher bei IHM.

      • Die uralte bibli­sche Pro­phe­tie, dass der Anti­christ sich in den Tem­pel Got­tes set­zen wird und als Gott aus­ge­ben wird, wur­de oft ganz vor­der­grün­dig ver­stan­den: der A. setzt sich in den Tem­pel in Jeru­sa­lem (der aber ohne­hin nicht mehr der Tem­pel Got­tes ist oder sein könn­te). Ande­re sag­ten: Er setzt sich in den Vati­kan – dazu pass­te auch die Bot­schaft von La Salet­te: „Rom wird den Glau­ben ver­lie­ren und Sitz des Anti­chri­sten wer­den.“ Es sieht danach aus, als pas­sie­re das seit eini­gen Jahrzehnten.

        Der „Tem­pel Got­tes“ ist aber auch das Herz des Gläu­bi­gen selbst – so wie Maria Schrein für den Aller­höch­sten wer­den durf­te. (1. Kor. 6, 19)

        Für mich heißt das: die­ser anti­christ­li­che Geist wird in uns alle ein­drin­gen und des­halb heißt es auch, kei­ner kön­ne dem wider­ste­hen, wenn die Zeit nicht abge­kürzt werde.

        Alles, jedes Detail der Glau­bens­leh­re, wird erfasst von die­sem Ungeist, ent­kernt und umge­deu­tet – und wir pas­sen nicht auf, weil wir uns im Buch­sta­ben, unter alten Zöp­fen und Bie­der- oder Groß­manns­sucht sicher wäh­nen, anstatt unterm Schutz­man­tel der Gottesmutter.

        Und das Nach­den­ken ist ver­pönt, gera­de bei den ach so Recht­gläu­bi­gen, so, als wäre uns nicht ein­ge­schärft wor­den, das Maxi­mum an Wach­sam­keit und Klug­heit anzuwenden!

      • „… die­ser anti­christ­li­che Geist wird in uns alle ein­drin­gen und des­halb heißt es auch, kei­ner kön­ne dem wider­ste­hen, wenn die Zeit nicht abge­kürzt werde.“

        Wir fal­len in Sein Erbarmen.

      • damit tut man aber das, was nach man­cher Lese­art die Inten­ti­on des Judas Iska­ri­ot war.
        Jesus aus­lie­fern, ihn so in Bedräng­nis brin­gen, dass er sei­ne Gott­heit offen­ba­ren musste.
        Ich den­ke unter die­sem Aspekt kann man man­ches in Kir­che und Poli­tik ver­ste­hen, was sonst kei­nen Sinn macht.
        Wobei oft auch die Nai­vi­tät man­cher Wür­den­trä­ger dazu beiträgt.

        Also so Sät­ze die man von den From­men oft hört „Klar ist es nicht so ganz rich­tig, aber Gott, die Got­tes­mut­ter, wer­den doch schon…“

  7. @defonderIn
    In „Bose“ wird nur zwei­mal wöchent­lich „Eucha­ri­stie gefei­ert“. Woher das kommt? In einem Büch­lein über „Bose“ stand geschrie­ben, es kom­me daher, dass der hei­li­ge Bene­dikt von Nur­sia (wie auch die Wüsten­vä­ter), sel­ten die hei­li­ge Kom­mu­ni­on emp­fin­gen und daher wol­le man sich an die uralte Regel hal­ten… Mit Got­tes­dienst­fei­er mein­te wohl der hei­li­ge Bene­dikt in sei­ner Regel das Stun­den­ge­bet und nicht die hei­li­ge Messe.
    Aber man kann es auch so sehen: der lie­be Gott lässt es nicht zu, dass dort zu vie­le Mes­sen gele­sen wer­den, weil die Mit­glie­der eben so sind wie sie sind und die hei­li­ge Kom­mu­ni­on lei­der auch denen gege­ben wird, die die­se nicht emp­fan­gen dür­fen. Ich wün­sche allen ein geseg­ne­tes Fest.

  8. Ach was sind wir froh
    ein Bern­hard von Clairvaux,
    gei­selt uns­re Sünden!
    Er hat ganz nebenbei,
    genü­gend Zeit noch frei,
    Zita­te zu erfinden.

    Kein Mensch kennt die­se Quelle
    und fin­det jene Stelle
    bei einem Kirchenvater.
    Foli­an­ten dick und schwer,
    die schlägt .man hin und her,
    doch das ist für den „Kater“

    Natür­lich heißt es „Katz“
    doch reimt sich nicht der Satz.
    und wenn der Heil’­ge Vater
    Zita­te sich erfindet
    und anschlie­ßend verkündet,
    dann darf das auch ein Pater!!!

    • O ja, gar nicht schlecht,
      der Pater – oben -, er hat Recht.
      Er trifft das alles auf den Kern,
      wer hat Ver­stand, der hört das gern.

      Wenn doch nur alle so offen wären,
      geb es bestimmt mehr Beschwerden,
      über den Papst und die Konsorten
      an gro­ßen und an klei­nen Orten!!

      Nach­dem der Papst so sprung­haft ist -
      mal das Zitat von wem??? vergißt;
      was war das da mit der Alzheimer,
      betrifft das nur die Pappenheimer?

      Und was er mit der Sün­de macht,
      die hat er kurz­um abgeschafft.
      Es gibt nur mehr Barmherzigkeit
      für Dich und mich für ALLE Leut.

      Psal­mist der Papst – ja das wär schön,
      doch sollt‘ man den Bern­hard nicht verhöhn.
      Könnt er ihm wirk­lich das Was­ser reichen? -
      da müßt schon die Ver(w)irrung weichen.

      Man sollt da gar nicht weiterdenken
      müßt sei­nen Glau­ben noch verrenken.

      Doch müs­sen wir die Krot nun fressen,
      trotz­dem soll­ten wir nicht vergessen,
      das letz­te Sagen hat der Herr,
      ER ist nicht zustän­dig für das G’scher.

  9. Was soll man denn noch dazu sagen ? Es schweigt des Sän­gers Höf­lich­keit. Immer unver­ständ­li­cher ist es, dass es noch sich als bewah­rend anzu­sie­deln­de Kräf­te gibt, die für Berg­o­glio den Begriff „papst­treu“ bezeichnen.

  10. Die­ses Ela­bo­rat v. Enzo Bian­chi öff­net in der Tat neue Perspektive:
    Die Psal­men sind wohl sehr wenig geschickt um den päpst­li­chen Pri­mat zu ver­tei­di­ge oder durch­zu­set­zen, kon­fron­tie­ren sie doch alle ohne Aus­nah­me den Beter in sei­ner Scham, in Trau­er, in Wut, in Lob und Preis und in Dank mit Gott.
    Was nun das Refe­rie­ren nach St. Bern­hard v. Clairvaux betrifft:
    bei der inzwi­schen über­all in kirch­li­chem Raum ange­wand­ten kräf­ti­gen Spra­che (Par­r­he­sia) und der har­ten Hand fürch­te ich daß mög­li­cher­wei­se eini­ge Gläu­bi­gen ohne viel Selbst­be­herr­schung sich ein Bei­spiel an der Behand­lung von dem Prie­ster-Phi­lo­soph Abael­ard durch die Brü­der der Héloise (Gelieb­te v. Abael­ard) neh­men könn­ten; gera­de bei den vie­len Miß­brauchs­tä­tern in nord­bel­gi­schen Bis­tü­mern wäre das nicht unmög­lich (wur­de von einem Poli­ti­ker schon ange­spro­chen- Back­stei­ne statt Mühlensteine).
    Nur doof daß gera­de dort gute Freun­de und Anhän­ger v. P. Fran­zis­kus sit­zen (Bon­ny, Dan­neels, usw.)
    Qui regis Isra­el intende.

  11. Und nun schon wie­der „Zärt­lich­keit“ bei der Weihnachtsansprache !!
    War­um wird mir immer kalt,wenn ich die­ses Wort aus die­sem Mun­de vernehme !?

  12. „Der Weg von Papst Fran­zis­kus „ist stei­ni­ger als jede funk­tio­na­le Reform, aber ohne Zwei­fel inno­va­ti­ver und zugleich tief in der authen­ti­schen christ­li­chen Tra­di­ti­on ver­an­kert: den büro­kra­ti­schen Kir­chen­ap­pa­rat wie­der zu sei­ner wirk­li­chen Natur eines gemein­schaft­li­chen Kör­pers im Dienst der Welt­kir­che zurückzuführen“.“

    Stei­ni­ger Weg? Bin ich den von allen guten Kon­zils­gei­stern ver­las­sen? Und ich dach­te immer das die­ser Bischof von Rom der sich als Papst ver­klei­det hat stän­dig ver­sucht in nur alle mög­li­chen Hin­tern die­ser Welt zu krie­chen. Ich muß mich mehr kon­zen­trie­ren und auf die Unter­schei­dung der Gei­ster einen grö­ße­ren Wert legen denn ich habe kei­ne Lust vor Chri­stus zu ver­sa­gen. Den Jesui­ten Berg­o­glio und sei­ne Eunu­chen traue ich nicht über den Weg.
    Das ist wenig­stens schon mal ein Anfang.
    Per Mari­am ad Christum.

  13. Die­ser Papst braucht stän­dig jemand, der ihn richtigstellt …
    Und nicht mal das wird recht gemacht.

  14. Ich glau­be Enzo Bian­chi hat da etwas ver­wech­selt, es muss heißen:

    Je mehr der Papst die­sen Weg gehen wird, desto mehr wird er die dämo­ni­schen Kräf­te ent­fes­seln und das Ergeb­nis wird das Unsicht­bar­ma­chen des Kreu­zes Chri­sti sein!

  15. Galt die­se ver­pau­scha­li­sie­rend gro­be Schel­te auch für Kar­di­nal Marx ? Die­ser hat in sei­ner selt­sa­men „Weih­nachts­an­spra­che“ gleich „Zeit­ge­mä­sses“ als „Kate­che­se“ auf­ge­tischt. Und dies hört sich so an:
    -

    [.…]
    Der gro­ße Theo­lo­ge Karl Rah­ner hat sinn­ge­mäß ein­mal gesagt: „Wenn Gott nicht Gott sein will, wird er Mensch.“ Das bringt das Wun­der der Mensch­wer­dung auf den Punkt.
    [.…]
    Und eine wei­te­re ein­fa­che Bot­schaft gehört dazu: Gott gehört nie­man­dem. Gott ist kein exklu­si­ver Besitz einer Reli­gi­on, son­dern Gott ist für alle Men­schen da. Er ist eben kein Gott, mit dem sich Mäch­te und Rei­che begrün­den las­sen und auf den man sich beru­fen könn­te, um sich selbst über ande­re zu erhe­ben. Nein, im Gegen­teil! Die­ser Gott, der das Heil aller Men­schen will, ist Hoff­nung für alle Unter­drück­ten und Lei­den­den, für alle an den Gren­zen des Lebens.“
    [.…]
    -

    Hat Papst Fran­zis­kus auch die­se Art von „spi­ri­tu­el­ler Alz­hei­mer“ gemeint ?
    Oder wird die­se unter „pasto­ra­le Wen­de“ verbucht ?!

    • Marx meint also, wenn Gott nicht Gott sein will, wird er Mensch. Wie weg­ge­tre­ten muss man denn sein, um auf solch einen Gedan­ken zu kom­men. ? Was soll denn so etwas ?

      • Ganz recht, lie­ber Ralph,
        „ein Gott der nicht Gott sein will “ ist genau so über­flüs­sig wie ein Papst, der sich nur als Bischof von Rom sieht!

      • das ist ein typi­sches Bei­spiel für die­sen sehr spe­zi­el­len Theologen.Ich habe für mich aus die­sen oft hoch­ge­sto­che­nen ver­schwur­bel­ten Aus­sa­gen-also unter dem Schutt und Schot­ter der Schrei­be die­ses Jesui­ten­pa­ters sel­ten etwas für mich Brauch­ba­res gefun­den. manch­mal habe ich das hef­ti­ge Ver­lan­gen-wenn ich nur die­sen Namen höre, die Fen­ster weit auf­zu­rei­ssen ‑Luft, Luft-und mich sofort an den ser­mo­nes Sanc­ti patris nostri Ber­nar­di erfri­schen und hei­len zu las​sen​.Man sag­te mir, sein Bru­der Hugo hät­te soviel geraucht und geraucht (wie ich bis vor 30 Jah­ren!) viel­leicht ist in sei­ne Stu­dier­stu­be da all­zu­viel her­über­ge­drun­gen und hat ihm den Ver­stand verschwurbelt.Friede sei­ner Asche.übrigens die Jahr­zehn­te wäh­ren­de Niko­tin­ab­sti­nenz hat mir gut getan.

Kommentare sind deaktiviert.