(Stockholm) Die linksextremistische Polit-Söldnergruppe Femen beschuldigt sich selbst, in Schweden einen katholischen Priester entführt zu haben und ihn als Geisel festzuhalten. Auf der Facebook-Seite Femen Sweden wurde ein Foto veröffentlicht, das mehrere vermummte und gewohnt halbnackte Femen-Aktionistinnen wie Geiselnehmer neben einem Priester zeigen, den sie als Geisel halten.
Mit der „Aktion“ wollte die Gruppe den Besuch von Papst Franziskus im Europäischen Parlament und seine Rede an die europäischen Abgeordneten verhindern. Auf der Facebook-Seite findet sich die abstruse Erklärung, Femen habe „die erste Geisel genommen zur Verteidigung des Laizismus, der von der größten religiösen Mafia, dem Vatikan angegriffen wird“. Dazu heißt es auf der Seite weiter: „Der Vatikan ist der illegalen religiösen Besatzung öffentlichen Raumes in Europa schuldig. Das Europäische Parlament hat sich zum Feind des Säkularismus erklärt, indem es dessen Vertreter eingeladen hat, die Katholische Kirche im politischen Schauplatz in Strassburg zu erklären.“ Die Femen-Forderung lautet: „Keine Religion im Parlament!“
Auf der Internetseite von Femen France wurde ein Video veröffentlicht. Darauf ist ein Priester zu sehen, der auf offener Straße von Femen-Aktionistinnen überfallen und in ein Fahrzeug gezerrt wird. Die „Aktion“ scheint eine Fälschung zu sein. Darauf weist die Kleidung des auf dem Video festgehaltenen Mannes hin, der eine Soutane trägt. Die Wahrscheinlichkeit in Schweden einen katholischen Priester anzutreffen, der Soutane trägt, ist minimal.
Der Besuch von Papst Franziskus im Europäischen Parlament fand programmgemäß und ohne Zwischenfälle statt.
Die Aktion bestätigt das gestörte Verhältnis von Femen zum Rechtsstaat. Man könnte auch von einem krampfhaften Versuch nach öffentlicher Aufmerksamkeit ausgehen, da sich die Aktien der Politsöldnergruppe bereits im Sinkflug befinden. Ihr Haltbarkeitsdatum medialen Interesses scheint abgelaufen, nachdem die Art der radikalen polit-sexistischen, die Menschenwürde verletzenden und gotteslästerlichen Anpöbelungen sich ständig wiederholt. Ob die Staatsanwaltschaft wegen Vortäuschung einer Straftat und versuchter Nötigung gegen Femen ermittelt, ist derzeit nicht bekannt.
Text: Andreas Becker
Bild: Femen Sweden/Femen France/vimeo.com