Benedikt XVI.: Freude über Alten Ritus – „Verlasse Klausur nur auf Einladung des Papstes“


Botschaft von Benedikt XVI
Bot­schaft von Bene­dikt XVI

(Vati­kan) Zum drit­ten Mal wur­de am ver­gan­ge­nen Sams­tag im Peters­dom ein Pon­ti­fi­kal­amt im über­lie­fer­ten Ritus unter gro­ßer Teil­nah­me des gläu­bi­gen Vol­kes zele­briert. Der eme­ri­tier­te Papst Bene­dikt XVI. schick­te dazu eine Gruß­bot­schaft, in der er sei­ne Ver­bun­den­heit mit dem Alten Ritus zum Aus­druck brach­te, ein bemer­kens­wer­tes Lob für die anwe­sen­den Kar­di­nä­le, alle­samt Wider­sa­cher von Kas­pers The­sen, aus­sprach und erklär­te, wann und war­um er gele­gent­lich öffent­lich auftritt.

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Am ver­gan­ge­nen Wochen­en­de fand in Rom die Drit­te Inter­na­tio­na­le Wall­fahrt der Tra­di­ti­on Sum­morum Pon­ti­fi­cum statt. Wie bereits in den bei­den vor­her­ge­hen­den Jah­ren bil­de­te ein Pon­ti­fi­kal­amt im Peters­dom den Höhe­punkt der Wall­fahrt. Gestern, Sonn­tag, stand zum Abschluß die Mög­lich­keit zum Besuch des alt­ri­tu­el­len Bene­dik­ti­ner­klo­sters in Nor­cia, dem Geburts­ort des Hei­li­gen Bene­dikt von Nur­sia, auf dem Pro­gramm. An de Wall­fahrt nah­men meh­re­re Kar­di­nä­le teil, dar­un­ter Kar­di­nal Geor­ge Pell, Kar­di­nal Wal­ter Brand­mül­ler und als Zele­brant im Peters­dom Kar­di­nal Ray­mond Burke.

Der eme­ri­tier­te Papst Bene­dikt XVI. über­mit­tel­te dem Orga­ni­sa­ti­ons­ko­mi­tee und allen teil­neh­men­den Pil­gern eine Gruß­bot­schaft. Das Schrei­ben rich­tet sich an den Gene­ral­de­le­ga­ten des CÅ“tus Inter­na­tio­na­lis Sum­morum Pon­ti­fi­cum (CISP) Giu­sep­pe Cappoccia.

Bene­dikt XVI. drück­te in dem Schrei­ben sei­ne gro­ße Ver­bun­den­heit mit dem über­lie­fer­ten Ritus aus und eben­so sei­ne Wert­schät­zung für die teil­neh­men­den Kar­di­nä­le. Alle drei genann­ten Kar­di­nä­le gehö­ren zu den Wort­füh­rern jener Grup­pe, die sich bereits im Vor­feld und dann auf der jüng­sten Bischofs­syn­ode über die Fami­lie den The­sen von Kar­di­nal Wal­ter Kas­per wider­setz­ten. Gleich­zei­tig bekräf­tig­te Bene­dikt XVI. den selbst­ge­wähl­ten Sta­tus eines für die Welt unsicht­ba­ren „Klau­sur­mönchs“. Die­se Klau­sur ver­las­se er nur in beson­de­ren Fäl­len, wenn Papst Fran­zis­kus dies wünscht und durch eine per­sön­li­che Ein­la­dung zum Aus­druck bringt. Die Gruß­bot­schaft im vol­len Wortlaut:

Verehrter Herr Generaldelegat,

end­lich fin­de ich die Zeit Ihnen für Ihr Schrei­ben vom ver­gan­ge­nen 21. August zu dan­ken. Ich bin sehr glück­lich dar­über, daß der Usus anti­quus jetzt im vol­len Frie­den der Kir­che lebt, auch unter den Jun­gen, unter­stützt und zele­briert von gro­ßen Kardinälen.

Geist­lich wer­de ich bei Ihnen sein. Mein Sta­tus eines „Klau­sur­mönchs“ erlaubt mir nicht eine äuße­re Teil­nah­me. Ich ver­las­se mei­ne Klau­sur nur in beson­de­ren Fäl­len, vom Papst per­sön­lich eingeladen.

Ver­bun­den im Gebet und Freundschaft
Im Herrn Ihr

Bene­dikt XVI.

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Text: Giu­sep­pe Nardi
Bild: rina​sci​ment​o​sacro​.org

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