
(Vatikan) Wird vor der Bischofssynode von 2015 über die Familie ein weiterer Fragebogen vom Vatikan ausgeschickt? Lorenzo Kardinal Baldisseri, Generalsekretär der Bischofssynode und enger Vertrauter von Papst Franziskus ließ dies durchblicken.
Der Kardinal ließ erkennen, daß es demnächst einen zweiten Fragebogen geben könnte, der sich nicht mehr an die Bischöfe sondern direkt an die Gläubigen richten könnte. Damit sollten die bei der soeben zu Ende gegangenen außerordentlichen Bischofssynode offengebliebenen Fragen „besser fokusiert“ werden, wie die katholiche Nachrichtenagentur News Cattoliche den Kardinal wiedergibt. Der zweite Teil der Bischofssynode über die Familie ist für Oktober 2015 in der Form einer ordentlichen Synode geplant.
„Offengeblieben“ sind die unmstrittenen Thesen von Kardinal Kasper über die Kommunion für wiederverheiratet Geschiedene, die Anerkennung einer „Gradualität“ aller Formen von Beziehungen und die Anerkennung der Homosexualität.
Kritik gab es im Vorfeld und während der am vergangenen Sonntag abgeschlossenen Synode bereits zum ersten Fragebogen. Er habe sich an die Bischöfe gerichtet, sei von diesen zum Teil aber mißbräuchlich an alle weitergereicht worden. Dadurch sei der eigentlich Zweck verlorengegangen und aus dem Fragebogen eine Art demagogisches, empirisch getarntes Druckmittel zur Durchsetzung einer progressistischen Agenda gemacht worden.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: News Cattoliche
Diese Logik verstehe ich nicht. Weshalb soll der Fragebogen durch Weitergabe der Bischöfe an die normalen Gläubigen zum „empirisch getarnten Druckmittel zur Durchsetzung einer progressistischen Agenda gemacht worden“ sein?
Es heißt doch immer, die Progessisten sitzen v.a. in den höheren klerikalen Rängen, während beim gläubigen Volk noch viel mehr unverdorbene Glaubenssubstanz da ist.
Jeder durfte sich, völlig unabhängig davon ob er das Glaubensgut der katholischen Kirche vertritt und ohne hinterfragt zu werden an dieser Umfrage beteiligen.
Genauer gesagt sind „Gläubige“ alle, jedweder Couleur inkludiert worden.
Wer soll hier eigentlich noch getäuscht werden?
Man biedert sich mit aller Gewalt an das Volk an: So ein Fragebogen steigert natürlich den Beliebtheitsgrad eines Papstes, verspricht er doch Mitspracherecht in wichtigen Angelegenheiten. In Wirklichkeit sollen die Gläubigen ermutigt werden, ihrer Unzufriedenheit mit kirchlichen Vorgaben Luft zu machen; sozusagen als sicheres Alibi für den Modernisierungswahn des Papst F. und seines G9 – Gipfels!
Seit wann aber, kann man denn eigentlich die Wahrheit demokratisch verwalten? – In diesen letzten Zeiten aber, ist sie in einer (dieser) Hierarchie noch schlechter aufgehoben!
Papst Pius XII.
hat bereits im Jahre 1949 ein in einer eindrücklichen Mahnrede auf dem Petersplatz
vor den Gefahren der kirchlichen Verbeugung vor dem Geist der Welt gewarnt:
-
„Wollt ihr eine Kirche, die schweigt,
wo sie sprechen müsste,
eine Kirche, welche das Gottesgesetz abschwächt,
es an den Geschmack des menschlichen Willens anpassen will,
wenn sie verpflichtet ist, es mit lauter Stimme zu proklamieren,
eine Kirche, welche sich entfernt vom unerschütterlichen Fundament,
auf welches Christus sie begründet hat,
um sie bequem dem unbeständigen Stand der Tagesmeinung anzupassen
oder sie der gerade gültigen Meinung preiszugeben
[….]
Geliebte Söhne und Töchter!
Geistliche Erben einer ungezählten Legion von Bekennern und Märtyrern!
Ist dies eine Kirche, die ihr verehrt und liebt?
Würdet ihr in einer solchen Kirche die Linien des Angesichtes eurer Mutter erkennen?
Würdet ihr euch einen Nachfolger des ersten Petrus vorstellen können,
der sich solchen Ansprüchen beugen würde?“
-
Für die treuen Bischöfe wird es darauf ankommen, sich eine eigene Plattform zu schaffen, sich selbst zu organisieren, auch medial.
Persönlich bin ich das ganze Hickhack leid. Und wenn es so weitergeht, ist niemandem geholfen.
Man muß die Chancen nutzen, denn nun, wo die Gegenseite den Papst stellt, kann man sich Freiräume schaffen. Nicht alles kann kontrolliert werden von der Tempelaristokratie.
Wenns sein muß, muß „man“ Rom verlassen wie damals die Christen Jerusalem verlassen hatten.
So wie sich damals die meist Juden-Christen vom Tempel und von den Juden getrennt hatten, so muß sich die Kirche vom heutigen Tempel- dem verseuchten Vatikan- und seinen Verwaltern trennen.
Für „uns“ kann das nur heißen, ins innere Exil zu gehen.
„Ins innere Exil zu gehen“.
Ich verstehe sehr gut, was Sie damit meinen.
Aber hat dieser innere Rückzug auch praktische Konsequenzen, was z.B. Ihren Kirchgang betrifft?
Ja, ich habe auch bereits entschieden, meinen Glaubensweg ohne Papst Franziskus zu gehen.
Aber wohin sollen wir am Sonntag und auch werktags hingehen?
Soll ich weiterhin in meine geliebte kleine Dorfkirche gehen, obwohl unser treuer Pfarrer uns in 3 Wochen verlässt und dann ein neuer, „modern“ eingestellter Priester ‑aber doch irgendwie gläubig- seinen Platz übernimmt?
Soll ich zur Pius-Bruderschaft wechseln, meine Heimatkirche, mein bisheriges Umfeld verlassen? Das kann ich nicht!
Die Petrus-Bruderschaft hält ‑einige Kilometer entfernt- einmal im Monat eine hl. Messe nach altem Ritus.
Wäre das ein Kompromiss?
Es ist so schwer!
„Soll ich zur Pius-Bruderschaft wechseln, meine Heimatkirche, mein bisheriges Umfeld verlassen?“
Genau diese Entscheidung habe ich mit meiner Familie im letzten Jahr getroffen.
Es war die richtige!
Wir hätten den Weg zur Bruderschaft schon viel früher finden sollen.
schon erschreckend wie sich die Menschen den kath. Glauben selbst zusammen bastellen und noch viel schlimmer wie Offizielle der Kirche, diese Leute unterstützen in ihren Irrungen:
http://www.youtube.com/watch?v=lB70ZI54joA
man braucht sich ja noch nicht einmal auf die Tradition der Kirche zu berufen, um festzustellen daß all diese seltsamen Moralvorstellungen falsch sind. Es steht ja sogar schwarz auf weiß in der Bibel!
Man kann ja Fragebögen rumreichen, um festzustellen, ob die Glaubensunterweisung der Kirche fruchtet – als Audit, als Monitoring sozusagen.
Einen anderen Zweck kann ich mir nicht vorstellen.
Der Glaube selbst kommt ja von Gott, dessen Unterweisung der Mensch nicht zu hinterfragen hat.
Liebe @Marienzweig: auf jeden Fall zur Petrusbruderschaft gehen. Ansonsten vorläufig in der Heimatgemeinde bleiben und schauen, was es mit dem „Neuen“ auf sich hat. Wenn dieser ja einigermaßen gläubig ist, dann sollte einem Besuch der hl. Messe nichts im Wege stehen.
Man muß da sicherlich Kompromisse machen- das kenne ich. Das Schuldbekenntnis und anderes bete ich für mich. Hauptsache ist für mich, in Demut, Liebe und Ehrfurcht zum Herrn die hl. Messe mitfeiern und so auch den Leib des Herrn empfangen. Vor Beginn der hl. Messe um den Hl. Geist bitten und nach der Messe immer das Gebet zum Erzengel Michael sprechen.
Mit innerem Exil meinte ich, viele Dinge nicht mehr so an sich herantreten lassen. Denn wir wissen seit dem 16.10.2014 definitiv: es gibt treue und wahrhaft gute, starke Kardinäle, die vom Hl. Geist geleitet sind. Sie haben dem Herrn Bergoglio ins Angesicht widerstanden. Und das werden sie wieder tun. Diese werden niemals die Wahrheit beugen und aufgeben. Darauf kann man bauen- und für diese immer beten wie für sich selbst. Die Kirche Christi wird somit nicht untergehen- und wir gleichfalls auch nicht.
Und wissen Sie: was Herr Bergoglio/Papst Franziskus macht oder nicht, ist für mich, der ich ja anfangs von ihm sehr positiv eingenommen war, nicht mehr wichtig. Das Thema Bergoglio ist abgehakt. Wenn er sich bekehrt, ist es gut und wenn nicht ists auch nicht wirklich schlimm. Was solls!
DENN: WIR HABEN IN DER WELTKIRCHE HERVORRAGENDE, STARKE BISCHÖFE UND KARDINÄLE. Und darauf kommts an, nur darauf.
Marienzweig:
Genau diese Fragen stelle ich mir auch. Und wie soll man seinen ‚Ungehorsam‘ gegen den Papst den Kinden vermitteln? Oder wird bald alles gut? Kann man etwas anderes tun als beten?