Am 10. Oktober 2014 wurde der Erste Teil des auf drei Teile angelegten Aufsatzes des Theologen und Publizisten Wolfram Schrems „Das Unbehaben mit aktuellen Selig- und Heiligsprechungen – und deren Ausbleiben“ veröffentlicht. Aus aktuellem Anlaß zur Seligsprechung von Papst Paul VI. (1963–1978) folgt heute der Zweite Teil.
von Wolfram Schrems*
Die Zeitumstände beim Pontifikat von Papst Johannes XXIII.: Konfusion dringt in die Kirchenspitze ein
Der heuer verstorbene, im deutschen Sprachraum leider praktisch unbekannte katholische italienische Schriftsteller Eugenio Corti stellte in seinem Eintausend-Seiten-Meisterwerk Das rote Pferd (1983) die Entwicklung Italiens von der Zwischenkriegszeit bis etwa in die Konzilszeit dar. Als unbestechlicher Beobachter und unbeirrbarer Katholik faßte er den nach dem Tod von Papst Pius XII. diskret beginnenden und sich schon bald zur offenen Verwirrung steigernden Stimmungsumschwung in der Kirche in einprägsame Worte:
„Vielleicht ist die Sache, die uns am meisten beunruhigen sollte“, sagte Apollonio, „die Verwirrung, die überall einzusickern scheint. Jeder applaudiert jetzt dem heiligen Papst Johannes, und mit gutem Grund; aber die unübliche, sogar unlogische Sache ist, daß er von denjenigen Leuten gepriesen wird, die das eigentlich nicht tun sollten, die Kommunisten an erster Stelle.“
„Für sie ist nur eine Sache wirklich wichtig, nämlich daß der Papst in seiner Liebe zu ausnahmslos allen Menschen seine Wachsamkeit sinken läßt, besonders gegenüber ihnen selbst.“
„Stimmt. Aber natürlich ist in seiner Offenheit implizit der Aufruf zur Konversion zur Katholischen Kirche enthalten.“
„Ja, kein Zweifel. Aber in der Zwischenzeit läßt er die Wachsamkeit sinken und das ist alles, was sie als wichtig ansehen.“ (…)
Warum sich übertriebene Sorgen machen? Zur Zeit profitierte die katholische Welt ja offenkundig noch von den erleuchtenden Auswirkungen der Führung durch Pius XII. Die kirchliche Lehre war immer noch unzweideutig und klar und ihre Wahrheiten so tief in den Herzen der Gläubigen verwurzelt, daß die Vorstellung einer sich nähernden Krise wirklich deplaziert schien.
Und dennoch…
(Eugenio Corti, Il Cavallo rosso, Mailand 1983, nach der englischen Übersetzung The Red Horse, Ignatius Press, San Francisco, 3. Druck, 2002, 930f.)
Wir wissen, was dieses unheilsschwangere „und dennoch…“ noch alles implizieren sollte – nicht zuletzt (im Kontext des Romans) die eine Million Stimmenzuwachs für die Kommunistische Partei Italiens, nachdem Papst Johannes Chruschtschows Tochter und Schwiegersohn im Vatikan empfangen hatte.
Die vier Jahre des Pontifikates von Johannes XXIII. haben objektiv gesehen so viel zerstört, daß dessen Heiligsprechung für einen Gläubigen, der das Kriterium von den guten und schlechten Früchten anlegt, verwirrend sein muß.
Kardinal Giuseppe Siri von Genua, ein großer Kirchenmann und bedeutender Theologe (Gethsemani, 1980, die deutsche Übersetzung 1982 leider sehr schwer greifbar) wird öfter so zitiert, die Kirche werde fünfzig Jahre brauchen, um sich von den Irrwegen dieses Mannes zu erholen (hier nach einem typisch unkritischen Jubelartikel für Johannes XXIII. zitiert).
Daß Kardinal Siri recht behalten hätte, könnte man einundfünfzig Jahre nach dem Tod von Papst Roncalli leider nicht behaupten.
Die nächste geplante Seligsprechung: Paul VI. – ausgerechnet!
Wenn nicht noch ein Wunder geschieht, wird, wenn dieser Artikel erscheint, Papst Paul VI. selig gesprochen worden sein.
Wieso einer der engsten Mitarbeiter seines Vorgängers und schließlich dessen Nachfolger selig gesprochen werden soll, bleibt ein Geheimnis. Am ehesten wird wohl folgendes zutreffen:
Offensichtlich benötigt man im Vatikan eine Legitimation für die sogenannte „Liturgiereform“ von Papst Paul VI (Meßbuch 1969, dessen erste Auflage aber wegen einer offenen Häresie wieder eingestampft werden mußte).
Diese „Reform“ hat sich zwar für alle, die Augen haben, um zu sehen, mittlerweile als Desaster erwiesen. Sie ist aber eines der Hauptprojekte der innerkirchlichen Konspiration. Ohne eine solche Konspiration anzunehmen, wäre das fanatische Beharren auf der gescheiterten Reform und dem unnachsichtigen Kampf gegen die alte Messe völlig widersinnig.
Der vor nicht langer Zeit verstorbene italienische Priester Don Luigi Villa, dessen Schriften im Internet leicht zu finden sind (Chiesa Viva, auf Deutsch: „Wer ist Don Luigi Villa?; vgl.a. auf Italienisch Heft 463/2013), spielte, wie dort zu lesen ist, eine wichtige Rolle bei der Verzögerung des ersten Anlaufs zur Seligsprechung von Paul VI.
Soweit ich die Darstellung der Fakten durch Don Villa kenne, ist mir keinerlei schlüssige Widerlegung derselbigen bekannt. Der durchaus nicht a priori negativ eingestellte Autor Reinhard Raffalt hat schon in Wohin steuert der Vatikan?, Pieper, München 1973, viele Beobachtungen der Politik von Papst Paul zusammengetragen, die Grund zu größter Konfusion und Beunruhigung gaben.
Selig wegen Humanae vitae?
Wohlmeinende, aber nicht mit der nötigen Unterscheidungsgabe ausgestattete Katholiken bringen die Seligsprechung von Papst Montini in einen ursächlichen Zusammenhang mit Humanae vitae.
Diese Begründung ist jedoch völlig unschlüssig. Denn wenn es wirklich nur um Humanae vitae ginge, ist die Suppe doch zu dünn. Diese Enzyklika wiederholt nämlich im wesentlichen die traditionelle Lehre, nämlich Casti connubii von Papst Pius XI. aus dem Jahr 1930 („Aber es gibt keinen auch noch so schwerwiegenden Grund, der etwas innerlich Naturwidriges zu etwas Naturgemäßem und sittlich Gutem machen könnte. Da nun aber der eheliche Akt seiner Natur nach zur Weckung neuen Lebens bestimmt ist, so handeln jene, die ihn bei seinem Vollzug absichtlich seiner natürlichen Kraft berauben, naturwidrig und tun etwas Schimpfliches und innerlich Unsittliches.“ II, 3, a), und übrigens auch die des Konzils („Jedoch nicht überall erscheint die Würde [der Ehe] in gleicher Klarheit. Polygamie, um sich greifende Ehescheidung, sogenannte freie Liebe und andere Entartungen entstellen diese Würde. Darüber hinaus wird die eheliche Liebe öfters durch Egoismus, bloße Genußsucht und durch unerlaubte Praktiken gegen die Fruchtbarkeit der Ehe entweiht.“ Gaudium et spes 47, Hervorhebung WS).
Damit ist der Moraltheologe Eberhard Schockenhoff, der sich für seine Rechtfertigung der Kontrazeption jüngst auf „das Konzil“ berief, im Unrecht – wie auch alle anderen, die das so inflationär tun, daß man sich fragen muß, ob ihnen das nicht selber schon zu blöd ist.
Aber eben: Sollte ein Papst allen Ernstes selig gesprochen werden, nur weil er in einem Punkt die kirchliche Lehre vertrat? Sieht man hier die Mücke und übersieht man zur gleichen Zeit den Elephanten, nämlich die ganze verwirrende Qualität der vielen päpstlichen Verlautbarungen? Übersieht man die verheerende Zweideutigkeit der Konzilstexte? Für die der Papst selbstverständlich höchstpersönlich zur Verantwortung zu ziehen ist! So sieht es aus. Man übersieht vor allem, daß auch Papst Paul die Botschaft von Fatima nicht adäquat gewürdigt hat.
Völlig verunglücktes Pontifikat – Wo ist hier die Seligkeit?
Papst Montini ist offensichtlich gegen Ende seines Lebens immer mehr mit sich selbst unzufrieden gewesen. Die erschreckenden Filmaufnahmen sprechen eine beredte Sprache: Ein Mensch, der nicht mit sich im Reinen ist.
Das gesamte Pontifikat wird man leider als völlig verunglückt bezeichnen müssen.
Zu sehr war Papst Paul VI. einer der typisch optimistischen Modernisten, die die Realität des Bösen kraß unterschätzten und glaubten, im „Dialog“ alles aushandeln zu können.
Im Zuge dieses „Dialogs“, der den besorgten Katholiken übrigens verweigert wurde, hat der Papst die Märtyrerkirche des Ostens in gewisser Hinsicht geopfert. Die utopischen humanistischen Ideale (nach dem „integralen Humanismus“ von Jacques Maritain) blendeten die intrinsisch negative Natur des Kommunismus und anderer Irrlehren aus und brachten den Papst dazu, Menschen Vertrauen entgegenzubringen, die geschworene Feinde der Kirche waren.
Zu Opfern dieser – je nach näher zu betrachtenden Hintergrunderforschung – verunglückten bzw. verräterischen Politik mußten daher die Märtyrer des Sowjetblocks werden, deren Existenz der vatikanischen Ostpolitik irgendwie unangenehm war.
Man muß der Fairness halber die Erfahrungen von Pius XII. erwähnen, der sich – von den politischen Mächten alleingelassen und in Sorge um die Katholiken in Deutschland – die direkte Konfrontation mit der nationalsozialistischen Macht nicht leisten konnte. Die Absicht, durch Verhandlungen zu retten, was zu retten ist, mag teilweise im Hintergrund der späteren Ostpolitik gestanden sein.
Das rechtfertigt aber nicht die inakzeptabel freundliche Begegnung von Papst Paul VI. mit kommunistischen Diktatoren und Revolutionären, an deren Händen Blut klebte. Es rechtfertigt auch nicht die rüde Art des Papstes, mit christlichen Staatsmännern, die in heroischer Weise die kommunistische Bedrohung zurückgeworfen hatten, umzugehen, allen voran General Francisco Franco und Präsident Antonio Oliveira de Salazar – und gleichzeitig alle kommunismuskritischen Stimmen am Konzil ausschalten zu lassen, wenn es sein muß mit Intrige. Denn eine Folge dieser päpstlichen Politik war ein massives Eindringen des Marxismus in die Kirche und in die Gesellschaften des Westens.
Die Kardinäle Josyf Slipyj, Großerzbischof der Ukrainisch-Griechisch-Katholischen Kirche und Kardinal József Mindszenty, Erzbischof von Gran und ungarischer Primas, waren evidenterweise keine „Dialogpartner“ von Papst Paul und wurden schäbig ins Ausgedinge befördert, ihre Wirkmöglichkeiten stark eingeschränkt.
Rußland hatte also seine Irrtümer offensichtlich bis in den Binnenraum der Kirche verbreitet. Das zu leugnen, wäre zwecklos.
Für meine Begriffe widerstreitet eine solche Politik der Seligsprechung. Die ganze vatikanische Ostpolitik und ihre Protagonisten harren noch einer rückhaltlosen Aufarbeitung. Ohne die „Reinigung des Gedächtnisses“ (Johannes Paul II.) wird das Papsttum des 20. Jahrhundert diese Verstrickung immer mit sich herumschleppen. Die fromme Tünche einer Seligsprechung kann die Fakten nicht auslöschen. Diese werden im Untergrund weiter gären und für Verwirrung sorgen.
Ein unverdächtiger Zeuge bestätigt: Die Inspiration des Konzils und seiner Päpste stammt nicht aus dem Glauben der Kirche sondern von außen
Zuletzt sei hier noch eine für manche vielleicht überraschende Illustration obiger Gedankengänge angefügt.
Der ungarische Ex-Jesuit Töhötöm Nagy, der den Glauben aufgab, in den Laienstand zurückversetzt wurde und in Buenos Aires in die Freimaurerei aufgenommen wurde, schreibt in seiner hochinteressanten Autobiographie Jesuiten und Freimaurer unter anderem:
„Ich möchte mit allem Respekt auf das II. Vatikanische Konzil hinweisen, bei dem wir Delegierte der verschiedensten Konfessionen finden; und dies fügt der ‚Reinheit der katholischen Religion‘ nicht den mindesten Schaden zu. Papst Benedikt [XIV.] hätte wohl schwerlich seine Bulle gegen die Freimaurer ausgegeben, wenn er durch ein Wunder Johannes‘ XXIII. Enzyklika ‚Pacem in terris‘ hätte lesen können; ja wenn er bloß eines der Dokumente des II. Vatikanischen Konzils gesehen hätte, welches alle Katholiken aufruft, ‚sich besser mit den Protestanten zu verständigen und alle brauchbaren Mittel zu suchen, um die Hindernisse zu beseitigen, die den Weg zur Einheit der Christen versperren‘. Diese Dokumente unterstreichen, daß die Religionsfreiheit ein gottgegebenes Recht ist und daß allen Menschen die Freiheit eingeräumt werden muß, die Religion gemäß ihrem Wissen und Gewissen auszuüben. Es besteht ein himmelweiter Unterschied zwischen der Welt Benedikt XIV. und der Pauls VI. Der erste verdammte die Freimaurer wegen ebendessen, wozu der zweite alle Katholiken der Welt ermuntert“ (483).
Und:
„Die meisten [Brüder in der Loge] drückten ihre Hoffnung in Paul VI. aus, und alle anerkannten Johannes XXIII. als den Menschen mit den lautersten Absichten der jüngsten Vergangenheit“ (500).
Töhötöm Nagy, Jesuiten und Freimaurer, Frick Verlag, Wien 1969 (Titel der span. Ausgabe ‚JESUITAS Y MASONES‘, Buenos Aires, 1963; aus dem Spanischen von Wolfgang Teuschl, Wien)
Fazit
Wenn Ex-Pater Nagy kein Hochstapler und Täuscher ist, sondern hier die Wahrheit sagt, haben wir einen weiteren Grund, mit der Erhebung der Konzilspäpste zur Ehre der Altäre großes Unbehagen zu empfinden. Das geht alles zu schnell und zu oberflächlich. Die vox populi wurde offensichtlich nicht konsultiert.
Und dabei wird regelmäßig die Botschaft von Fatima, von der Kirche selbst anerkannt und im Volk bis weit in die 60er Jahre hinein verwurzelt, übergangen.
Im nächsten Teil soll auf mögliche Gründe für das völlige Schweigen in Sachen Seligsprechung von Sr. Lucia eingegangen werden.
*MMag. Wolfram Schrems, Linz und Wien, katholischer Theologe und Philosoph, kirchlich gesendeter Katechist
Bild: Adorazione eucaristica/Wikicommons/Papale
„Jeder applaudiert jetzt dem heiligen Papst Johannes, und mit gutem Grund; aber die unübliche, sogar unlogische Sache ist, daß er von denjenigen Leuten gepriesen wird, die das eigentlich nicht tun sollten, die Kommunisten an erster Stelle.“
Der Herr schmeißt uns die Wahrheit nur so vor die Füße. Wir brauchen nur die Augen und Ohren aufzumachen. „Sage mir wer deine Freunde sind und ich sage dir wer du bist“.
Per Mariam ad Christum.
Warum? warum? warum?
Fragen ohne Ende.
Warum wollt ihr den Plan Gottes nicht akzeptieren?Der Lieber Gott hat auch was zu sagen!
Wow, Luigi Villa? Er und sein Revolerblatt sollen eine seriöse Quellen sein?
@Verschwörer Ahoi: Ihr puztiger Nickname spricht für sich. Ein Urteil über Luigi Villa steht ihnen nicht zu, da Sie sich höchswahrscheinlich nicht einmal die geringste Mühe und Anstrengung gemacht haben, ernsthaft sich mit der Materie zu befassen. Sonst würden sie sich hier nicht so ordinär ausplustern und behaupten, Luigi Villa bedient sich eines Revolerblatt. Sie wollten doch sagen Revoverblatt, oder? Nur – Sie weiser „Herr“, der Sie sein wollen (aber doch nicht sind!) -, offenbar betrachtet Ihresgleichen die Plaudertasche von Radio Vatican als eine seriöse Quelle? Aber eben, so handeln halt ‚Verschwörer‘, gell!
Wenn nicht nachgewiesen wird, mit Namen und Adresse, wer die drei Geliebten Paul VI. waren, die er gleichzeitig gehabt haben soll, dann wird diese Kommentarseite zum Gossenblatt.
Also ich weiß nicht, ob das katholische Leben unter Papst Pius XII wirklich noch von solcher Reinheit geprägt war. Der Papst war zweifellos selig, alle die ihm treu waren auch.
Die meisten der folgenden Fakten sind dem hervorragenden, zutiefst katholischen und gerade deswegen sachlichem und umfassenden Sachbuch: 2Glaubenszeugen oder Versager?“ von Gerhard Senninger entnommen
Aber die katholische Kirche war im ersten Weltkrieg nahezu genauo schlimm wie die protestantische Kirche, auch da hatte sie sich für Kriegspropaganda vereinnahmen lassen. Im zweiten Weltkireg ist sie freiloich noch einmal umgekehrt. Ein Bischof schrieb während der NS-Zeit, dass etwa ein Drittel der Katholiken nichts von ihrer Religion verstünden. Ein protestantischer Nachbar, der mit Katholiken in Italien stationiert war, erzählte mir von einer Audienz beim Papst, wo es erstens ziemlich ungeodnet zuging (bis der Papst kam, dauerte es über 3 Stunden, bis dahin kamen nur die Kardinäle herein) und zweitens, dass seine 2 katholischen Kameraden, anders als er, nicht vor Papst Pius XII niedergekniet sind. Und wenn ich sehe wie schnell und fest sich die Lüge von Hochhuth manifestiert hat… Die herrliche Schrift des Papstes: „Mit brennender Sorge“ war in sämtlichen Kirchen verteilt worden, wie konnte es sein, dass das jahrelange, herrliche Wirken der Kirche im zweiten Weltkrieg, wofür es doch auch, wie eben genannt, viele schriftliche Bestätigungen gab, so schnell vergessen werden, und einer so leicht durchschaubaren Lüge (woher sie kam wusste wohl jeder) weichen?
Auch die über 60 Jährigen Katholiken, die auf jeden Fall Eltern hatten, die unter Papst Pius XII ihre Sozialisation erhalten hatten, und beim zweiten VK schon über 30 waren, wussten nichts von der schwarzen Lüge, dem Judenhasser Luther, und den hexenverbrennenden protestantischen Horden, erst heute, auf vielen Umwegen, haben einige, die wieder in die katholische Kirche eingetreten sind, das herausgefunden.
Ich kenne auch einige über 70 Jährige Ordensleute, die die einfachsten Glaubenswahrheiten, was zum Beispiel die Pharisäer ausgemacht hat, ein Vorwurf, der auch vor dem zweiten VK. schon populär gewesen sein durfte, nicht kennen. Das zweite VK. war immer noch Auslegungssache, es kann in beide Richtungen interpretiert werden (was es so teuflisch manipulativ macht), also muss es doch viele gegeben haben, die es auch links ausgelegt haben, und auch sonst war bereits nach wenigen, 3–10 Jahre, das zweite VK. überall populär und die Befreungstheologie in vollem Gange, wenn das zweite VK. völlig gegen die Natur des katholischen Volkes gewesen wäre, hätte es nicht so schnell so tief überall Wurzeln geschlagen. Auch damlas spielte Fatima wohl nur eine untergeorndete Rolle, denn auch darüber schweigen sich die über 70-Jährigen aus. Was genau denn schon vorher schief gelaufen war und warum weiß ich nicht, aber jedenfalls steckte wohl schon zu Zeiten Fatimas ensetzlich der Wurm drin!
Sagen wir mal so, in Lourdes rief die Madonna zur Buße auf, in Fatima sagte sie ganz einfach und dafür braucht es im Grunde gar keine Erscheinung „Hört auf Gott zu beleidigen, oder es geschieht schreckliches“
ALso reine Drohbotschaft.
Von diesen beiden Aspekten der Erscheinungen hört man kaum noch was, und das ist das eigentliche Drama!
Die Leute pilgern nach Lourdes und Fatima, aber von Bekehrung, Umkehr ist wenig zu spüren, eher davon „Weil die Missachtung von Gottes Gesetzt überhand nimmt, wird die Leibe der vielen erkalten“
Genau deshalb bin zumindest ich skeptisch gegen das Drumherum von Fatima (3. Geheimnis, Weihe Russlands), weil es das wesentliche aus dem Blickfeld nimmt.
das Wesentliche ist für mich “ die Hölle gibt es und die Sünde beleidigt Gott und darauf liegt kein Segen!“
Das Problem ist hauptsächlich, daß Papst Benedikt XV. (1914–1922), ein „Zögling“ Kardinal Rampollas, der aber trotzdem seine Verdienste hat wie auch unbestritten nach ihm Pius XI. und Pius XII., nach seiner Wahl sämtliche treue Mitarbeiter Papa Sartos (voran natürlich Kardinal del Val) weitgehend entmachtet hat. Die relativ leicht zugängliche rezente Publikation Pollards „Benedict XV“ beschreibt dies relativ umfassend.
Der Zirkel, dem etwas später auch dann nachmalige Sel. Paul VI. entstammte, hat von dieser Entmachtung immens profitiert.
Leider sind die privaten Korrespondenzen Kardinal Canalis (gest. 1961, treuer Mitarbeiter von Papa Sarto und Merry del Val) nie publiziert worden und werden es aus verständlichen Gründen wohl auch nie werden in nächster Zeit zumindest. Er hat diese gewisse „Umorientierung“ am Römischen Hof gleichsam als „Augenzeuge“ miterlebt.
@euca: Darf man fragen wie alt Sie eigentlich sind? Leider weichen SIE HIER VOM EIGENTLICH THEMA AB, indem Sie etwas Langatmig in der Geschichte hermstöbern. Die Frage lautet doch hier: Warum wird Sr.Lucia nicht seligggesprochen? Und woher wollen Sie denn wissen, dass sich die „über 70′-Jährigen darüber ausschweigen“? Das müsste zuerst falsifizeirt werden, ect, usw.und so fort. Über Ihr Posting. „Aber die katholische Kirche war im ersten Weltkrieg nahezu genauso schlimm wie die protestantische Kirche, auch da hatte sie sich für Kriegspropaganda verinnehmen lassen“, kann man nur eines sagen: Prädikat ungenügend. Sie lenken und weichen hier vom Thema ab – genau wie ‚Verschwörwer Ahoi‘ Und damit sage ich für Heute Ahoi! Ich habe Amüsanteres zu tun, als mich mit Besserwissern herumzuschlagen.
Das Jahr 1917 hat in der „Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts“ eine außerordentlich bedeutsame Rolle gespielt. Neben den Ereignissen von Fatima in Portugal ist mit dem Codex Iuris Canonici das erste einheitlich-verbindliche Kirchenrecht päpstlich promulgiert worden, das vom Heiligen Papst Pius X. in Auftrag gegeben worden war. Im Deutschen Reich ist das Jesuiten-Verbot als Relikt des Kulturkampfs der Jahre 1871 bis 1878 aufgehoben worden. Auf der satanisch beeinflußten Seite der Menschheit ist gegen die Verheißungen Gottes bezüglich Israel die Balfour-Deklaration in Großbritannien erarbeitet worden. Die USA sind mit einem Propaganda-Coup gegen die mehrheitlich ablehnende Haltung im Volke in den Ersten Weltkrieg eingetreten. Mit der Februarrevolution (nach gregorianischem Kalender März) kam der Freimaurer Alexander Kerenski im Russischen Reich an die Macht. Die Oktoberrevolution (nach gregorianischem Kalender November) im Russischen Reich stellte den ersten erfolgreichen Griff von Sozialisten nach einer staatlichen Machtbasis dar. Der Fürst der Welt tobte sich auf der Erde aus, doch zugleich war die allerheiligste Dreifaltigkeit ebenfalls sehr aktiv, was sich u. a. in der Erscheinung Mariens zeigte.
Ich sehe das Desaster der Liturgie Pauls VI. nicht. Mehr deswegen abzusprechen, dass ich Augen habe, um zu sehen, halte ich für eine ungerechtfertigte Anschuldigung aller, die so denken wie ich.
Mich erstaunt nicht wenig, daß in den bisherigen Beiträgen das Problem dieser unmöglichen und skandalösen Seligsprechung nicht thematisiert wird. Dieser neue „Selige“ ist der DER ZERSTÖRER der katholischen Kirche. Hervorragend unter seinen Untaten ist die Demontage der Hl. Messe und der anderen Sakramente, besonders des Weihesakramentes in seinen drei Stufen. Millionen von Gläubigen sind dadurch in ihrem Glauben schwer erschüttert worden oder haben ihn ganz verloren. Alles wurde geduldet, nichts verurteilt. Verstockt blieb er, was die Messe aller Zeiten betraf, da kannte er keine Gnade. Beim Anblick des immer mehr sich offenbarenden Desasters, das er als voll verantwortlicher Täter verursacht hatte, verlor er die Nerven. Nun bemühte er plötzlich Mächte, die seine Theologen ins Reich der Märchen verwiesen hatten. „Irgendwie ist der Rauch Satans in die Kirche eingedrungen“, lamentierte er. Einsichtigen war klar wie der Rauch Satans in die Kirche eingedrungen ist, nämlich durch die weit geöffneten Fenster des „heiligen“ Johannes XXIII. Man kann nicht zu ihm, aber für ihn beten: Gott sei seiner armen Seele gnädig.
Sie haben völlig recht. Diese Seligsprechung ist ein Skandal. Wie die Heiligsprechungen von Johannes XXIII. und Johannes Paul II.
Und jetzt wende ich gegen die Glaubwürdigkeit von Sr. Lucia dos Santos ein: Auf vielen Fotos ist sie mit den Päpsten Paul VI. und Johannes Paul II. zu sehen, sie hatte demnach nicht selten Privataudienzen. Die Gesichter wirken entspannt und freundlich. Sr. Lucia dos Santos hatte demnach nichts gegen die Messe Paul VI. einzuwenden, nichts gegen seinen törichten Fortschrittsglauben, nichts gegen seine Personalpolitik, die zerstörerisch war, denn er förderte und beförderte Neomodernisten in wichtige Positionen der Hierarchie.
Hat sie Johannes Paul II. ins Gewissen geredet wegen Assisi? Gegen seinen Ökumenismus, seine Nähe zum Allerlösungsglauben? Gegen die weitere Zerstörung der Kirche? Nein, es ist nichts bekannt.
Wenn sie es als Nonne theologisch nicht durchschaut hat, das ist ihr nicht vorzuwerfen. Die meisten Ordensleute haben es nicht durchschaut.
Sie aber will Botschaften von der allerseligsten Jungfrau erhalten haben, vom Jesuskind (wird er nie erwachsen?), sogar von der heiligsten Dreifaltigkeit. Jesus soll ihr aufgetragen haben, die Verehrung seiner Mutter immer weiter zu verbreiten, doch zur Zerstörung der hl. Messe, zum Beiseiteschieben Seines Opfers soll er geschwiegen haben? Zur Zerstörung Seiner Kirche auch durch die Päpste Paul VI. und Johannes Paul II. soll er nicht gewarnt haben. Seine Gottheit wurde fortdauernd relativiert bis geleugnet von den meisten Theologen, die nie ihr Amt verloren haben, die unzähligen Katholiken den Glauben verdorben haben. Weil diese Theologen Priester ausgebildet haben, die später auch Bischöfe wurden.
Dieses Zerstörungswerk soll weder die allerseligste Jungfrau, unseren Herrn Jesus Christus, noch die heiligste Dreifaltigkeit interessiert haben, nur die Weiterverbreitung einer ausufernden Marienverehrung.
Das ist eine maßlose Beleidigung vor allem gegenüber der allerseligsten Jungfrau. Nie hat sie sich während ihres irdischen Lebenswandels in den Vordergrund gespielt, demütiger als sie kann ein Mensch nicht sein. Jetzt aber, nach den Botschaften der Nonne Lucia dos Santos, rückt sie ihre Verehrung derart in den Vordergrund als sei sie die Erlöserin. Oder als laufe die Erlösung über sie. Jesus Christus ist zwar noch die „Erstursache der Erlösung“, sie aber die „Zweitursache“, die die Erlösung praktisch durchführt. Das hat Lucia dos Santos nicht behauptet, wohl aber der 1945 verstorbene Prälat Mäder, der in bestimmten Kreisen der Tradition wie ein Kirchenlehrer verehrt wird.
Zurück zu Lucia dos Santos: Die Strömung einer autonomen Marienverehrung in der katholischen Kirche ist alt, ein Prälat Mäder hat sie nicht „erfunden“, auch nicht Lucia dos Santos. Sie stammt aber aus diesen Kreisen.
Die autonome Marienverehrung ist dogmatisch falsch und eine schwere Beleidung der allerseligsten Jungfrau Maria. Die katholische Marienverehrung ist und bleibt christusbezogen.
Fortsetzung:
Maria ist und bleibt der auserwählteste Mensch aller Zeiten, der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Immer wieder greifen Katholiken zum Rosenkranz, erflehen ihre Fürbitte, ihren Schutz in ganz persönlichen Nöten und Krisen und in Nöten der Kirche und der Welt.
Sie hat den einzigen Retter der Welt, unseren Herrn Jesus Christus, geboren. Sie hat, zusammen mit dem hl. Josef, Seine Kindheit geschützt, ihn bewahrt und behütet.
Wahrlich, auch wir dürfen uns unter ihren Schutz begeben, zu ihr flehen in unseren Nöten, auf ihre Fürsprache vertrauen. Und in all den Jahrhunderten haben Menschen ihren Schutz, ihre Hilfe, immer wieder erfahren.
Ihr allein gebührt die Hochverehrung.
Aber kein Kult der Gottesverehrung. Immer neue Marienfeste zu fordern, mit dem liturgisch 1. Rang, führt in die Häresie.
Benedikt XV. hat 1916/17 verboten: Maria in priesterlichen Gewändern zu malen und die Andacht „Maria Priesterin.“ Das heißt, er hat die autonome Marienverehrung verboten, die es schon seit Jahrhunderten gibt. Die die katholische Marienverehrung, die christozentrisch ist, verdrängen will.