Gericht: Homeschooling weiter eine Gefahr für Kinder


Wunderlich_10-2-2012_1Vor rund einem Jahr beraub­te der deut­sche Staat das Ehe­paar Dirk und Petra Wun­der­lich ihrer vier Kin­der, da die Darm­städ­ter Fami­lie ihren Nach­wuchs nicht durch den Staat erzie­hen las­sen, son­dern statt­des­sen selbst den Unter­richt über­neh­men woll­te. Damals schrieb Katho­li­sches: „Am ver­gan­ge­nen Don­ners­tag, 29. August 2013, stürm­ten um acht Uhr vor­mit­tags 20 Poli­zi­sten und Mit­ar­bei­ter des Jugend­am­tes das Haus von Fami­lie Wun­der­lich in Darm­stadt, um alle vier Kin­der der Obhut ihrer Eltern zu ent­rei­ßen. Über den Ver­bleib der sie­ben bis 14 Jah­re alten Kin­der weiß man der­zeit noch nichts. Der Öffent­lich­keit wur­de die­ser mas­si­ve Ein­griff in die natür­li­chen Rech­te der Fami­lie durch einen Bei­trag der Home School Legal Defen­se Asso­cia­ti­on (HSLDA) bekannt, der größ­ten und wich­tig­sten inter­na­tio­na­len Orga­ni­sa­ti­on zur Ver­tei­dung des Rech­tes auf Home­schoo­ling. In der deut­schen Medi­en­land­schaft ist kei­ne Reak­ti­on auf die Poli­zei­ak­ti­on zu ver­neh­men, wäh­rend inner­halb von zwei Tagen bereits meh­re­re eng­lisch­spra­chi­ge Nach­rich­ten­sei­ten von dem Fall berichten.“

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Auch jetzt ist es wie­der der HSLDA zu ver­dan­ken, dass eine brei­te­re Öffent­lich­keit von einer kürz­lich gefäll­ten Gerichts­ent­schei­dung erfährt, wonach der Fami­li­en­rich­ter im Spät­som­mer 2013 falsch gehan­delt habe, indem er den Eltern das Sor­ge­recht ver­sag­te. Gleich­zei­tig hieß es in dem Gerichts­ur­teil jedoch, dass Home­schoo­ling wei­ter­hin eine Gefahr dar­stel­le und Kin­der in die Schu­le gehen soll­ten. Wie sicher staat­lich regu­lier­te Schu­len sind, zei­gen anschau­lich die Amok­läu­fe von Ems­det­ten, Win­nen­den und Ans­bach in den letz­ten zehn Jah­ren. Dar­über hin­aus stel­len staat­li­che Schu­len bekann­ter­ma­ßen eine gro­ße Gefahr für Geist und Ver­stand der Schü­ler dar, sei es etwa durch die soge­nann­te „Sexu­al­erzie­hung“, den Reli­gi­ons­un­ter­richt oder die end­lo­se Pro­pa­gan­da in der Politikstunde.

Dirk Wun­der­lich zeig­te sich ver­ständ­li­cher­wei­se erfreut, mit sei­ner Frau nun wie­der das Sor­ge­recht für die eige­nen Kin­der zu haben: „Das Gericht sag­te, dass die Weg­nah­me unse­rer Kin­der nicht ver­hält­nis­mä­ßig war – nur weil die Behör­den sehr hohe Geld­bu­ßen und Straf­ver­fol­gung anwen­den soll­ten. Aber die­se Ent­schei­dung hält die absur­de Idee auf­recht, dass Home­schoo­ling eine Gefahr für das Kind ist und ein Miss­brauch der elter­li­chen Auto­ri­tät.“ Fami­lie Wun­der­lich muss sich nun auf Geld­stra­fen im mitt­le­ren fünf­stel­li­gen Bereich und Gefäng­nis­auf­ent­hal­te gefasst machen. „Das soll­te in einem zivi­li­sier­ten Land nicht tole­riert werden.“

Petra Wun­der­lich äußer­te der HSLDA gegen­über ihren Dank: „Wir hät­ten das nicht ohne die Hil­fe der HSLDA tun kön­nen. Kei­ne Fami­lie kann gegen den mäch­ti­gen deut­schen Staat kämp­fen – es ist zu viel, zu teu­er.“ Dies gilt natür­lich, und das sei nur am Ran­de bemerkt, nicht nur für Ange­le­gen­hei­ten wie Home­schoo­ling, son­dern auch für alles ande­re, was die jewei­li­ge Herr­scher­klas­se nicht gern sieht.

Micha­el Don­nel­ly von der HSLDA ver­lieh sei­ner Empö­rung über das Ver­hal­ten des deut­schen Staa­tes Aus­druck: „Gefäng­nis- und Geld­stra­fen für Home­schoo­ling sind außer­halb des­sen, was freie Gesell­schaf­ten, wel­che fun­da­men­ta­le Men­schen­rech­te respek­tie­ren, tole­rie­ren soll­ten. Die Geset­ze des deut­schen Staa­tes und der Län­der, die das Ver­bot von Haus­un­ter­richt erlau­ben, müs­sen geän­dert wer­den. Sol­che Geset­ze einer füh­ren­den euro­päi­schen Demo­kra­tie bedro­hen nicht nur die Rech­te zehn­tau­sen­der deut­scher Fami­li­en, son­dern eta­blie­ren ein gefähr­li­ches Bei­spiel, das zu kopie­ren ande­re Län­der ver­sucht sein könnten.“

Text: M. Bene­dikt Buerger
Bild: Privat

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