„Pakt der Religionen“ gegen „Antisemitismus“ und „Islamophobie“ – und die Christen?


Österreichs Bundeskanzler lädt seit sechs Jahren zum Ende des Ramadan zum Festessen ins Bundeskanzleramt: Bundeskanzler Werner Faymann mit Kardinal Schönborn und islamischen und jüdischen Religionsvertretern.des Ramadan
Öster­reichs Bun­des­kanz­ler lädt seit sechs Jah­ren zum Ende des Rama­dan zum Fest­essen ins Bun­des­kanz­ler­amt: Kanz­ler Fay­mann mit Kar­di­nal Schön­born und isla­mi­schen und jüdi­schen Religionsvertretern.

(Wien) Öster­reichs sozi­al­de­mo­kra­ti­scher Bun­des­kanz­ler will auf den isla­mi­sti­schen Ter­ror der Schläch­ter des Kali­fen mit einem “Pakt der Reli­gio­nen“ ant­wor­ten. Am Mon­tag lud Bun­des­kanz­ler Wer­ner Fay­mann (SPÖ) alle sech­zehn in Öster­reich aner­kann­ten Reli­gi­ons­ge­mein­schaf­ten zum „Reli­gi­ons­gip­fel“ in das Bun­des­kanz­ler­amt. Als Grund wur­den genannt: „Bekämp­fung des Anti­se­mi­tis­mus“ und „Bekämp­fung der Isla­mo­pho­bie“. Und die Chri­sten? Schau­en durch die Fin­ger oder müs­sen gele­gent­lich sogar als „Täter“ herhalten.

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Erschie­nen waren Erz­bi­schof Chri­stoph Kar­di­nal Schön­born von Wien als Vor­sit­zen­der der Öster­rei­chi­schen Bischofs­kon­fe­renz für die Katho­li­sche Kir­che; Lan­des­su­per­in­ten­dent Tho­mas Henne­feld für die Evan­ge­li­sche Kir­che Hel­ve­ti­schen Bekennt­nis­ses; Oskar Deutsch als Prä­si­dent und Paul Cha­im als Ober­rab­bi­ner der Israe­li­ti­schen Kul­tus­ge­mein­de; Omar al-Rawi für die Isla­mi­schen Gemein­schaft, al-Rawi ist gleich­zei­tig auch SPÖ-Land­tags­ab­ge­ord­ne­ter und Gemein­de­rat in Wien, sowie Ger­hard Weiß­grab für die Bud­dhi­sti­sche Reli­gi­ons­ge­sell­schaft.

Unmit­tel­ba­rer Anlaß war eine Attacke mus­li­mi­scher Jugend­li­cher auf jüdi­sche Fuß­ball­spie­ler bei einem Freund­schafts­spiel zwi­schen dem israe­li­schen Ver­ein Mac­ca­bi Hai­fa und dem fran­zö­si­schen OSC Lil­le im Bun­des­land Salzburg.

Wiens Erz­bi­schof sprach davon, daß sich alle Reli­gi­ons­ge­mein­schaf­ten „als gleich­be­rech­tig­te Part­ner aner­ken­nen müs­sen“ und for­der­te eine „Abrü­stung der Wor­te“. Eine Auf­for­de­rung, der selbst der gast­ge­ben­de Bun­des­kanz­ler nicht zu fol­gen scheint, der wegen des erwähn­ten Vor­falls von einer „Spi­ra­le der Gewalt“ und des „Anti­se­mi­tis­mus“ sprach, die es zu „stop­pen“ gelte.

Einig waren sich die Anwe­sen­den, daß Reli­gi­on nicht „instru­men­ta­li­siert“ und zum „Auf­wie­geln“ miß­braucht wer­den und es wegen Reli­gi­on nicht zu einem „Rich­tungs­streit in Euro­pa“ kom­men dür­fe, so der Bundeskanzler.

Als gemein­sa­mes Ziel wur­den der „Kampf gegen Ter­ro­ris­mus, Anti­se­mi­tis­mus und Isla­mo­pho­bie“ genannt. Eine Bekämp­fung der zuneh­men­den Dis­kri­mi­nie­rung von Chri­sten oder ein Wort zu deren Ver­fol­gung und Ermor­dung in meh­re­ren Staa­ten, vor allem im Nahen Osten und Nord­afri­ka waren dage­gen kein Thema.

Durch einen ver­stärk­ten „gemein­sa­men Ein­satz gegen Jugend­ar­beits­lo­sig­keit“ sol­le die Radi­ka­li­sie­rung jun­ger Ein­wan­de­rer ver­hin­dert wer­den, so Kanz­ler Fay­mann. Wäh­rend­des­sen kri­ti­sier­te Omar al-Rawi den „Soli­da­ri­täts­be­such“ von Oskar Deutsch in Israel.

Text: Giu­sep­pe Nardi
Bild: Der Islam (Screen­shot)

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