UNO will Irland Tötung ungeborener Kinder aufzwingen


UNO-Menschenrechtsrat desavouriert Menschenrechte und will Irland die Abtreibung aufzwingen
UNO-Men­schen­rechts­rat des­avou­riert Men­schen­rech­te und will Irland die Abtrei­bung aufzwingen

(Dub­lin) Der der­zei­ti­ge UNO-Men­schen­rechts­rat erweist sich als Bock, der zum Gärt­ner bestellt wur­de. Statt die Men­schen­rech­te zu ver­tei­di­gen, wer­den sie des­avou­iert. Die Glaub­wür­dig­keit der Men­schen­rechts­ar­beit lei­det dar­un­ter, wie dies bereits seit eini­gen Jah­ren bei Amne­sty Inter­na­tio­nal der Fall ist, seit die Orga­ni­sa­ti­on ein „Recht“ auf Tötung unge­bo­re­ner Kin­der als „Men­schen­recht“ pro­pa­giert. Am ver­gan­ge­nen 15. Juli war Irlands Justiz­mi­ni­ster Fran­ces Fitz­ge­rald einer har­ten Stand­pau­ke durch den UN-Men­schen­rechts­rat aus­ge­setzt. Grund war die noch weit­ge­hend intak­te Ach­tung des Lebens­rechts unge­bo­re­ner Kin­der auf der grü­nen Insel. 

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Ganz anders sehen das die UNO-Men­schen­rechts­ver­tre­ter. Das iri­sche Abtrei­bungs­ge­setz ver­let­ze die inter­na­tio­na­len Bestim­mun­gen zum Schutz der Men­schen­rech­te. Jene der unge­bo­re­nen Kin­der sicher nicht, doch die zäh­len für das Men­schen­rechts­ko­mi­tee der Ver­ein­ten Natio­nen nicht zu den Menschen.

Das der­zeit in Irland gel­ten­de Gesetz, der Pro­tec­tion of Life During Pregnan­cy Act ist seit Juli 2013 in Kraft. Es stellt eine Auf­wei­chung des Lebens­rechts der Kin­der im Mut­ter­leib dar. Bei Lebens­ge­fahr für die Mut­ter, dazu gehört auch das Risi­ko eines Selbst­mor­des, kann seit­her die Tötung des unge­bo­re­nen Kin­des bean­tragt wer­den. Ob es dazu kommt, ent­schei­den drei Ärz­te, die zu einer ein­stim­mi­gen Mei­nung gelan­gen müs­sen. In allen ande­ren Fäl­len ist eine Abtrei­bung ver­bo­ten, weil das Leben des Kin­des nicht weni­ger Gewicht hat, als das Leben der Mut­ter. In den mei­sten west­li­chen Staa­ten sieht die Lage ganz anders aus. Die freie Ent­schei­dung der Mut­ter ist zum allei­ni­gen Maß­stab erho­ben, wäh­rend das Kind und sein Lebens­recht erst gar nicht erwähnt werden.

Berater des Menschenrechtsrats beschuldigt Irland „Recht auf Abtreibung“ zu verweigern

Der israe­li­sche Rechts­wis­sen­schaft­ler Yuval Shany, Bericht­erstat­ter im UNO-Men­schen­rechts­rat zum „Fall Irland“, behaup­te­te, daß die iri­sche Gesetz­ge­bung wei­ter­hin die „Frau­en kri­mi­na­li­siert“, da ihnen das „Recht“ auf frei­en Zugang zur Abtrei­bung ver­wei­gert wer­de. Ein „Recht“ auf Abtrei­bung lei­te­te Shany vom Inter­na­tio­na­len Pakt über bür­ger­li­che und poli­ti­sche Rech­te (ICCPR) ab, der den frei­en Zugang zur Tötung unge­bo­re­ner Kin­der „garan­tiert“. Shany, der den schwe­ren Angriff gegen Irland führt, ist Pro­fes­sor für Inter­na­tio­na­les Recht an der Hebrew Uni­ver­si­ty of Jeru­sa­lem und seit 2012 als „Exper­te“ beim UNO-Mene­schen­rechts­rat für die Über­wa­chung der Ein­hal­tung des ICCPR tätig.

Justiz­mi­ni­ster Fitz­ge­rald muß­te ein lan­ges Ver­hör über sich erge­hen las­sen. Dabei ging es um zahl­rei­che The­men, zu denen der Mini­ster die iri­sche Regie­rungs­po­li­tik erklä­ren und ver­tei­di­gen muß­te: Men­schen­han­del, poli­ti­sches Asyl für Flücht­lin­ge, die Behand­lung der Zigeu­ner (kon­kret der Roma), „man­geln­der Zugang“ zu einer nicht-reli­giö­sen Aus­bil­dung und zur Abtreibung.

Irland „kriminalisiere“ Abtreibung, wo „wir ihre Zulassung für zwingend halten“

Zur Fra­ge Recht auf Leben oder Tötung der unge­bo­re­nen Kin­der sag­te Shany: „Obwohl das Gesetz von 2013 eine Ver­bes­se­rung gegen­über der vor­he­ri­gen Situa­ti­on dar­stellt, hat es vie­le Sor­gen des Men­schen­rechts­rats noch nicht besei­tigt und läßt wei­ter­hin Raum für die Kri­mi­na­li­sie­rung der Abtrei­bung auch in Situa­tio­nen, in denen wir [Mitglieds]Staaten die Zulas­sung der siche­ren und lega­len Abtrei­bung für zwin­gend halten.“

Auf die Anschul­di­gun­gen von Yuval Shany ant­wor­te­te Mary Jack­son vom iri­schen Gesund­heits­mi­ni­ste­ri­um. Jack­son mach­te dar­auf auf­merk­sam, daß Irlands Abtrei­bungs­ge­setz­ge­bung den Arti­kel 25 des „Pakts“ respek­tie­re, der allen Bür­gern das Wahl­recht und das Recht auf Selbst­be­stim­mung garantiert.

Lebensrechtler werfen UNO „falsche Auslegung“ der Menschenrechte vor

Lor­can Pri­ce, der Rechts­an­walt der iri­schen Pro Life Cam­paign, die an der Ver­hand­lung des Men­schen­rechts­rats teil­nahm, kri­ti­sier­te die „fal­sche“ Aus­le­gung der Men­schen­rech­te durch die Ver­ein­ten Natio­nen: „Es gibt im inter­na­tio­na­len Recht kein Recht auf Abtrei­bung. Die rei­che Abtrei­bungs­lob­by ver­sucht heu­te das Men­schen­rechts­ko­mi­tee in Genf zu täu­schen, indem sie behaup­tet, daß unge­bo­re­ne Kin­der kein Recht auf Leben hät­ten. Die­se Behaup­tung wider­spricht jedoch kate­go­risch allen Menschenrechtsbestimmungen.“

„Starker Druck durch amerikanische Abtreibungslobby“

„Ich hof­fe von gan­zem Her­zen, daß das Komi­tee das Lebens­recht ver­tei­digt und dem Druck ame­ri­ka­ni­scher Grup­pen nicht nach­gibt wie dem Cen­ter for Repro­duc­ti­ve Rights, die um jeden Preis auch in Irland die Abtrei­bung durch­set­zen wol­len. Die Ver­ein­ten Natio­nen wis­sen, daß es kein inter­na­tio­na­les Recht auf Abtrei­bung gibt. Soll­te die UNO aus­drück­lich eine Posi­ti­on zugun­sten der Abtrei­bung ein­neh­men, hät­te dies einen unab­seh­ba­ren Scha­den für ihre Glaub­wür­dig­keit in Sachen Men­schen­rech­te und deren Ver­tei­di­gung zur Fol­ge“, so Price.

In die­sen Tagen tritt der UNO-Men­schen­rechts­rat erneut zusam­men, um nach den Aus­füh­run­gen von Justiz­mi­ni­ster Fitz­ge­rald über den „Fall Irland“ zu bera­ten. Inner­halb der kom­men­den zwei Wochen wer­den die Schluß­fol­ge­run­gen erwar­tet. „Das bis­he­ri­ge Ver­hal­ten des Men­schen­rechts­rats gegen­über Irland stellt nicht nur einen schwer­wie­gen­den Ein­griff einer über­na­tio­na­len Ein­rich­tung in die inne­ren Ange­le­gen­hei­ten eines Staa­tes ein, son­dern läßt das ideo­lo­gi­sche und into­le­ran­te Gesicht der Ver­ein­ten Natio­nen erken­nen, das jenem der US-Poli­tik ent­spricht und unver­hoh­len auf die Auf­lö­sung unse­rer west­li­chen Gesell­schaft abzielt“, so Cor­ri­spon­den­za Roma­na.

Text: Giu­sep­pe Nardi
Bild: Cor­ri­spon­den­za Romana

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