US-Dominikaner zwingen Kaspers „Theologie auf den Knien“ in die Knie


Kardinal Walter Kasper
Kar­di­nal Wal­ter Kasper

(New York) In einem zwan­zig Sei­ten lan­gen Auf­satz erklä­ren acht Pro­fes­so­ren an ame­ri­ka­ni­schen päpst­li­chen Fakul­tä­ten, dar­un­ter sie­ben Domi­ni­ka­ner, ohne Wenn und Aber, war­um die bevor­ste­hen­den Bischofs­syn­oden nichts an der gel­ten­den Leh­re und Pra­xis ändern kön­nen und ändern wer­den. Ein Auf­satz, der Kar­di­nal Kas­pers „Theo­lo­gie auf den Knien“ (Papst Fran­zis­kus) in die Knie zwin­gen soll.

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Eine Zulas­sung wie­der­ver­hei­ra­tet Geschie­de­ner zu den Sakra­men­ten wird grund­sätz­lich aus­ge­schlos­sen: „Es ist ein­fach nicht mög­lich, jene, wel­che im Ehe­bruch ver­har­ren, zur hei­li­gen Kom­mu­ni­on zuzu­las­sen und zugleich die­se Leh­ren des Kon­zils zu beja­hen“. Der Auf­satz „Neue Vor­schlä­ge für die pasto­ra­le Sor­ge bezüg­lich der Geschie­de­nen und Wie­der­ver­hei­ra­te­ten: Eine theo­lo­gi­sche Bewer­tung“ wird dem­nächst in der ame­ri­ka­ni­schen Fach­zeit­schrift Nova et Vete­ra erschei­nen. Die deut­sche Über­set­zung wird im Forum Katho­li­sche Theo­lo­gie erschei­nen. Die Autoren sind: John Cor­bett O.P., Andrew Hofer O.P., Paul J. Kel­ler O.P., Domi­nic Lan­ge­vin O.P., Domi­nic Leg­ge O.P., Kurt Mar­tens, Tho­mas Petri O.P. und Tho­mas Joseph White O.P. Bereits jetzt wur­de der Auf­satz auf der Inter­net­sei­te der Zeit­schrift ver­öf­fent­licht und dies gleich in fünf Spra­chen, damit er welt­weit ver­stan­den wird und die Dis­kus­si­on beein­flußt, was sicher der Fall sein wird.

Umfassende Darstellung des Themenkomplexes

Der Auf­satz beleuch­tet auf umfas­sen­de Wei­se und aus ver­schie­de­nen Blick­win­keln das Pro­blem der Schei­dung, der Wie­der­ver­hei­ra­tung und der Zulas­sung wie­der­ver­hei­ra­tet Geschie­de­ner zur Kom­mu­ni­on. Der The­men­kom­plex wird aus dog­ma­ti­scher, mora­li­scher und kir­chen­recht­li­cher Hin­sicht dar­ge­stellt und von dort aus­ge­hend die pasto­ra­le Fra­ge beant­wor­tet. Die Autoren behar­ren vor allem auf dem „ein­hel­li­gen Kon­sens“, mit dem das Zwei­te Vati­ka­ni­sche Kon­zil und die bis­he­ri­gen Päp­ste zur Fra­ge Stel­lung genom­men hat. Die Beto­nung liegt dar­auf, weil die Pro­mo­to­ren eines „neu­es Weges“ sich in beson­de­rer Wei­se auf das jüng­ste Kon­zil berufen.

Angriffe auf Priesterzölibat Teil derselben Strategie

US-Dominikaner zwingen "Theologie auf den Knien" von Kardinal Kasper in die Knie
US-Domi­ni­ka­ner zwin­gen „Theo­lo­gie auf den Knien“ von Kar­di­nal Kas­per in die Knie

Der Auf­satz unter­sucht unter dem Ver­grö­ße­rungs­glas die von Kar­di­nal Kas­per behaup­te­te The­se, daß der „neue Weg“ ledig­lich eine Ände­rung auf pasto­ra­ler, nicht aber dog­ma­ti­scher Hin­sicht bedeu­te. Eine The­se, die als Irr­tum offen­ge­legt wird. Die Autoren wen­den sich auch gegen den schlei­chend um sich grei­fen­den Ver­trau­ens­ver­lust in die Gna­den­mit­tel der Kir­che. Die Mög­lich­keit der Gna­de in Keusch­heit zu leben (auch in der Ehe) wer­de heu­te leicht­fer­tig als unbrauch­bar abge­tan. Statt­des­sen wür­den die­sel­ben Krei­se auf eine pasto­ra­le „Lösung“ drän­gen, die – ihrer Ansicht nach – nur in der Wie­der­zu­las­sung wie­der­ver­hei­ra­tet Geschie­de­ner zu den Sakra­men­ten bestehen könn­te. In die­sem Kon­text, so die Autoren, sei­en auch die stän­di­gen, par­al­lel erfol­gen­den Angrif­fe gegen den Prie­ster­zö­li­bat der latei­ni­schen Kir­che zu sehen.

Protestantisierende Tendenzen

Nicht zuletzt zei­gen die Autoren auf, daß hin­ter den Ver­su­chen, die Unauf­lös­lich­keit der sakra­men­ta­len Ehe zu tor­pe­die­ren, der pro­te­stan­ti­sche Geist steckt: „Die Refor­ma­ti­on bestritt in direk­ter Wei­se die Lehr­in­hal­te der Kir­che bezüg­lich der Ehe und der mensch­li­chen Sexua­li­tät und gebrauch­te dabei Argu­men­te, die den heu­te ver­wen­de­ten durch­aus ähn­lich sind.“

Die Autoren spre­chen kon­kre­te Emp­feh­lun­gen für die Bischofs­syn­ode aus mit der kla­ren Schluß­fol­ge­rung: „Die kla­re Dar­le­gung der Wahr­heit des natür­li­chen Sit­ten­ge­set­zes in Bezie­hung zur all­ge­mei­nen Beru­fung zur christ­li­chen Lie­be wür­de der Fami­lie eine Unter­stüt­zung gegen­über den macht­vol­len desta­bi­li­sie­ren­den Strö­mun­gen anbie­ten, die vie­ler­orts die Ober­hand gewinnen.“

Statt „neuer Lösungen“ bedürfe es einer hörbaren Verkündigung der Glaubenslehre

Die Ver­öf­fent­li­chung des Auf­sat­zes in fünf Spra­chen erhöht nicht nur sei­ne Ver­brei­tung und Durch­schlags­kraft, son­dern ver­hin­dert mög­li­che Über­set­zungs­feh­ler und sich dar­aus erge­ben­de Mißverständnisse.

Die Autoren gelan­gen in ihrem Auf­satz zum Schluß, daß die heu­ti­ge Zeit nicht „neu­er Lösun­gen“ bedür­fe, son­dern eine wie­der hör­ba­re und erkenn­ba­re Ver­kün­di­gung der auf Chri­stus zurück­ge­hen­den katho­li­schen Leh­re zu Ehe und Fami­lie. Die Orthop­ra­xis kön­ne nie im Wider­spruch zur Ortho­do­xie ste­hen, da Erste­re aus Letz­te­rer her­vor­geht und ohne die­se nicht sein kann.

Text: Giu­sep­pe Nardi
Bild: Chie­sa e Postconcilio/​Nova et Vetera

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