(Vatikan) Kardinal Gerhard Müller, der Präfekt der Glaubenskongregation, hat das achtzig Seiten umfassende Instrumentum laboris gelesen, das die Diskussionsgrundlage für die im Oktober stattfindende Bischofssynode über die Familie sein wird. Zu der darin geäußerten Forderung einer angeblichen „Mehrheit“ der Gläubigen, die katholische Lehre zur Sexualmoral an die Zeit anzupassen, hat der deutsche Purpurträger seine Meinung dennoch nicht geändert. Er bekräftigt vielmehr seine Fassungslosigkeit und seinen Widerspruch, die er bereits mehrfach, auch in den offiziellen und offiziösen Medien des Heiligen Stuhls zum Ausdruck brachte, vor allem im Osservatore Romano.
Kardinal Müller wiederholt vor allem seinen festen und überzeugten Widerspruch gegen die Zulassung der wiederverheiratet Geschiedenen zur Eucharistie. In einem Interview mit der Mainzer Allgemeinen Zeitung (Montagsausgabe) und dem katholischen Fernsehsender EWTN erinnerte der Präfekt des ehemaligen Heiligen Offiziums daran, daß die Eucharistie „kein Recht ist“ und daß sie unter keinen Umständen nach einer zweiten, kirchlich nicht anerkannten, standesamtlichen Eheschließung gewährt werden kann.
Kardinal Müller Gegenpart zu deutscher Kardinalsfronde
In der Frage der Zulassung wiederverheirateter Geschiedener zur Kommunion widersprach der deutsche Kardinal entschieden der deutschen Kardinalsfronde, die eine „Öffnung“ wünscht und neuerdings mit zunehmender Insistenz fordert. Dazu gehören der neue Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz (DBK), Kardinal Reinhard Marx, der emeritierte, von Papst Franziskus geschätzte Kardinal Walter Kasper und der ehemalige DBK-Vorsitzende Bischof Karl Kardinal Lehmann von Mainz. Kardinal Müller erinnerte daran, daß eine Scheidung dem Grundsatz der Unauflöslichkeit der Ehe widerspricht, wie sie die Kirche gemäß dem Auftrag Christi seit zweitausend Jahren lehrt. Die Frage der Zulassung der wiederverheiratet Geschiedenen zur Eucharistie sei, so der Glaubenspräfekt, weitreichender als sie ohnehin auf den ersten Blick erscheine. Es sei nämlich eine Tatsache, daß die tiefere Bedeutung der Ehe selbst innerhalb der Kirche häufig nicht in vollem Umfang verstanden und daher wie ein einfacher und damit auflösbarer Vertrag nach dem Bürgerlichen Gesetzbuch interpretiert wird.
Kardinal Müller wandte sich erneut gegen den von Kardinal Kasper wortreich empfohlenen Weg der Reue. Die Glaubenslehre sei kein stehendes Gewässer, sondern ein Fluß der fließt, hatte der ehemalige Vorsitzende des Päpstlichen Rats für die Förderung der Einheit der Christen jüngst geäußert. Der Glaubenspräfekt muß heute mit seinem institutionellen Gewicht gegen die privilegierte Stellung angehen, die Papst Franziskus Kardinal Kasper beim Kardinalskonsistorium im vergangenen Februar einräumte. Für Kardinal Müller führt Kaspers Weg nirgendwohin, denn wer eine gültige, sakramentale Ehe geschlossen hat, könne gar nichts bereuen.
Sakramente als Quelle der Zwietracht
Daß es sich bei der Frage der wiederverheiratet Geschiedenen keineswegs um ein marginales Thema handelt, zeigt der breite Raum, der ihr im Instrumentum laboris eingeräumt wurde. Der zweite Nachfolger von Joseph Ratzinger im Amt des Glaubenshüters befürchtet daher, daß es in dieser Sache und von dieser ausgehend innerhalb der Kirche zu immer tieferen Brüchen und Spaltungen kommt. Es besteht die konkrete Gefahr, daß die Sakramente zu einem Quell der Zwietracht umgewandelt werden, zu einem Schlachtfeld gegensätzlicher Positionen mit scheinbar moderaten „Flexiblen“ in der Mitte. Tatsächlich wurde dem Glaubenspräfekten bereits von einem anderen Kardinal, dem Honduraner Oscar Rodriguez Maradiaga empfohlen, „flexibler“ zu werden (siehe eigenen Bericht Der „Vize-Papst“ und ein harter Disput im „neuen Klima“ des Papstes).
Daß die Spaltung bereits vorhanden ist, haben die Diskussionen der vergangenen Monate ausreichend belegt. Um genau zu sein, sind solche aufgebrochen, seit Papst Franziskus die Bischofssynode über die Familie ankündigte. Der erste Stein wurde vom Papst in den Teich geworfen. Seither organisiert sich eine internationale Partei in der Kirche gegen die überlieferte Ehelehre, deren Stichwortgeber die deutsche Kirche ist. Eine Situation, die verblüffend jener ähnelt, die unmittelbar vor Beginn des Zweiten Vatikanischen Konzil herrschte.
Die umstrittene Rede von Kardinal Kasper vor dem in Rom versammelten Kardinalskollegium und der damit verbundene Applaus des Papstes, führte zu öffentlichem Widerspruch mehrerer Kardinäle. Bereits der Umgang mit dem Fragebogen des Sekretariats der Bischofssynode zeigte, daß der Konflikt auf der Doppelsynode weiter zu eskalieren droht.
Piusbruderschaft und Lutheraner
Der Glaubenspräfekt bekräftigte seine Abneigung gegenüber der Piusbruderschaft und bezeichnete die Anerkennung des Zweiten Vatikanischen Konzil zur conditio sine qua non für die „Überwindung des Schismas“. Dabei gab der Glaubenspräfekt zu verstehen, daß Papst Benedikt XVI. bereit gewesen wäre, die Gespräche mit der von Erzbischof Marcel Lefebvre gegründeten Priesterbruderschaft fortzusetzen, andere an der Römischen Kurie jedoch auf einen Abbruch der Gespräche drängten.
Wohlwollender zeigte sich der ehemalige Bischof von Regensburg gegenüber den Lutheranern. Es sei notwendig, so Kardinal Müller , genau zu untersuchen, welche Gründe zum Schisma Luthers führten, um zu verstehen, welche Punkte heute die beiden christlichen Konfessionen noch verbinden.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: Infovaticana
Als „Lutheraner“ hat man’s mit Eminenz Müller leichter als ein „Piusbruder“.
Anscheinend sieht man mehr „Gemeinsamkeiten“ mit den Protestanten, als mit der Tradition der Kirche. Das würde mir zu Denken geben.
Ich wünsche mir Kardinal Ranjith als nächsten Papst dann wäre so mancher/-s erledigt, einschließlich Kardinal Kasper.
sehe ich etwas entspannter. Müller empfiehlt, „genau zu untersuchen, welche Gründe zum Schisma Luthers führten, um zu verstehen, welche Punkte heute die beiden christlichen Konfessionen noch verbinden.“
wenn er die verbindenden Punkte nicht findet, dürfte sich die Sache erledigt haben
Da hat man ja jetzt 500 Jahre Zeit gehabt, bei den Lutheranern nach den Gründen zu untersuchen. Kardinal Müller fällt dies reichlich spät ein. Im übrigen anerkennt die Piusbruderschaft das Papsttum, ist also nicht im Schisma. Auch das Konzil wird anerkannt, nicht aber die Häresien wie Kardinal Müller verlangt mit seinem sine qua non.
Die FSSPX erkennt das Papsttum nur mit den Lippen an. Zur Anerkennung des Papsttums, also besser gesagt zur Anerkennung des jeweiligen Papstes (denn nur darum geht es) gehört, dass man ihm gehorsam ist.
Die FSSPX hat sich bei vorgeblicher Papstanerkennung selbst autoisiert, demselben Papst ganz nach Gusto und massiv nicht zu gehorchen.
Das ist schizophren.
Und Müller hat hier recht, wenn er von einem Schisma spricht, zumal die FSSPX bereits eine komplette Parallelstruktur errichtet hat.
Ich sage das nicht, weil ich Müller in seinen theologischen Positionen bzgl. des Konzils „rechtgeben“ wollte, sondern aus einer sachlichen Überlegung heraus.
Die FSSPX weiß offenbar insgesamt nicht, dass man, wenn man einen Papst anerkennt, sich nicht mehr heraussuchen kann, ob er einem in seinen Handlungen und Entscheidungen passt.
Es wäre konsequent zu sagen: wir stehen voll hinter dem Papsttum. Aber ein legitimer Papst muss eine definierte Menge an notwendigen Bedingungen erfüllen, deren Gesamtheit alleine hinreichend ist – nicht nur die einzelne notwendige Bedingung. Es reicht nicht, rechtmäßig gewählt worden zu sein, notwendige Bedingung ist auch, dass man der tradierten Lehre weder widerspricht, noch sie sogar demontiert.
Die FSSPX hat als kirchliche Gemeinschaft natürlich gewisse Strukturen (Leitung, Obere, Niederlassungen). Und? Das haben die Benediktiner doch auch. Das ist doch kein Schisma. Schisma meint, dass man dem jeweiligen Papst nicht untergeben ist, ihn nicht als sichtbares Oberhaupt anzuerkennen. [Wobei hier die Frage nach dem „Papa haereticus“ (Papst als formeller Häretiker -> Amtsverlust) mitschwingt.] Das tut die FSSPX aber.
Ungehorsam ist kein Schisma. Schisma zieht die Strafe der Exkommunikation nach sich, die ist aber in der FSSPX nicht vorhanden.
Wenn sich die FSSPX in manchen Punkten weigert dem Papst zu folgen, dann tut sie das unter Verweis auf das frühere Lehramt der Kirche, wo jene Akte, die der aktuelle Papst tut, als falsch verurteilt wurden.
Sicher, wir können uns den Papst nicht aussuchen, aber wenn wir wissen, dass das was er sagt und tut von der Kirche verurteilt wurde, dann haben wir sogar die Pflicht ihm in dieser Beziehung den Gehorsam zu verweigern. Am Sonntag jährt sich zum 70. Mal das Stauffenberg-Attentat. Der wird heute gefeiert, weil er Hitler den Gehorsam verweigert hatte (Zur Klarstellung: Ich möchte Hitler und den Heiligen Vater keinesfalls auf eine Stufe stellen! Quod Deus avertat!) und alle halten es für absolut selbstverständlich, dass man unrechtmäßigen Anweisungen eben nicht Folge leistet. Nur in der Kirche ist es anscheinend anders.
Dass ein solches Verhalten (Anerkennung ja, aber nur bedingter Gehorsam) nicht immer einfach ist, ein Balancieren auf Messers Schneide, ist völlig einsichtig und kann leicht zu einer Art „Unabhängigkeitsgefühl“ (und vielleicht auch etwas Schizophrenie und Verbitterung) führen. Dass hat Pater Pfluger bei einem Vortrag in Wien (am 01.02.2014) auch gesagt (Link: http://de.gloria.tv/?media=567565).
Beten wir, dass die Krise der Kirche, des Papsttums, der Bischöfe und Priester bald zum Ende kommt. Der Rosenkranzkreuzzug ist zu Ende und es wurden über 6 Millionen Rosenkränze um die Rückkehr der Tradition überall in der Kirche, um die Weihe Russlands an Mariens Unbeflecktes Herz und um Schutz und Segen für alle Werke der FSSPX gebetet.
Möge Gott die Leidenstage abkürzen (Mt 24,22) und diese Gebete auf Mariens Fürsprache hin annehmen und Seiner Kirche, Seinen Dienern und den Seelen zu Hilfe eilen.
@ zeitschnur
Ich verstehe Sie nicht, bitte helfen Sie mir auf die Sprünge:
Wieso kann man das Papsttum/den Papst nur dann anerkennen, wenn man ihm 100 %ig gehorcht? Wenn ein Papst etwas anordnet, was gegen die Lehre ist, was den Glauben zerstört – dann muss man ihm also immer gehorchen?
@ Tradidi et Daisy
Wenn ein Papst, wie Sie beide es referieren, etwas anordnet, was dem Glauben formell und beharrlich widerspricht, ist er nicht der Papst. Wir haben das hier schon x‑mal mit hohen Wogen diskutiert, und ich will es ungern wieder heraufbeschwören, weil ich mich irgendwie dann wie ein Rindvieh auf der Weide käuend wiederhole und andere wiederholen wieder ihren alten Kram – das bringt nichts.
Ich durchdenke das wieder und wieder. Aber rein logisch betrachtet, ist das Problem, dass die FSSPX und viele andere glauben, es genüge, wenn einige notwendigen Bedingungen erfüllt sein müssen, dass ein Papst weiterhin der Papst ist. Nun kennt aber die Logik den Unterschied zwischen notwendigen und hinreichenden Bedingungen.
Und hier liegt m.E. der Hund begraben: die Bedingungen reichen nicht mehr hin, wenn ein Papst den Glauben zerstört – dann ist er nicht mehr legitim. Und das muss auch keiner extra definieren, weil es aufgrund des Tatbestandes bereits gilt.
Nur: es ist dann zwar eine Tatsache, dass wir keinen Papst mehr haben, aber noch nicht rechtlich festgestellt.
Die FSSPX sagt: dann müssen wir ihn eben anerkennen. ich halte das für falsch, weil es schizophren ist.
Wir erkennen einen Häretiker natürlich niemals als Papst an – das ist doch Wahnsinn. Wollen wir in Gemeinschaft mit seinem häretischen Geist stehen? das hat ja geistliche Folgen für meinen Glauben!
Wir dürfen aber nicht Ersatzlehramt spielen, denn das steht uns nicht zu.
Wir müssen warten, bis die Siuation von IHM gelöst wird und versuchen, aufgrund des vorhandenen Depositums zu verharren.
FSSPX aber und auch FSSP erkennen den häretischen Papst, halten ihn aber faktisch doch wohl für den Häretiker, der er ist und fundieren auf eigene Faust ihr Lehramt, um das definitiv ausgefallene Lehramt zu ersetzen.
speziell noch an Tradidi
FSSPX ist nicht vergleichbar mit dem Benediktinerorden. Letzterer ist voll integriert in den kirchlichen Apparat und folgt der Gehorsamsstruktur. Erstere ist an keinem Link mehr mit der Kirche verbunden, außer im Lippenbekenntnis und gelegentlichen Verhandlungen. Sie gehorcht natürlich nur ihren Oberen, die wiederum keinem gehorchen. So einfach ist das. Das sollte man auch ehrlich zugeben.
Der Mann muss jetzt seinen Mann stehen. Gegebenenfalls in Kauf nehmen, davon gejagt zu werden. Man wird sehen.
Zudem muss er froh sein, dass es eine Priesterbruderschaft St. Pius X. gibt, für die in der Öffentlichkeit nun wirklich niemand eintritt. Also kann er sich mit seinen verbalen Ausfällen gegen diese desto eifriger abgrenzen und sich damit in der Öffentlichkeit etwas ins „bessere“ Licht setzen.
Spätestens seit seinen Regensburger Tagen, als die Priesterbruderschaft sich „erdreistete“, ihr Seminar entgegen seines Befehls nicht sang- und klanglos zu schließen, ja, später auch noch bestimmte aus katholischer Sicht unhaltbare theologische Positionen der bischöflichen Exzellenz aufdeckte, hat diese bei ihm nichts mehr zu melden.
Mit angeblichen „Schismatikern“ sich zu unterhalten, ist dem Herrn Glaubenspräfekt somit ein Greuel; mit tatsächlichen Schismatikern aber, wie z.B. den Lutheranern, die darüberhinaus wie alle anderen protestantischen Denominationen blanke Häretiker sind, dies bereitet einem der Nachfolger eines Kardinal Ottaviani keine größeren Probleme. Ganz zu schweigen von seiner Rolle in der Angelegenheit der peruanischen „Befreiungstheologie“.
Aber wie gesagt, man wird sehen, spätestens bei einem entsprechenden Trompetenstoß von Franziskus.
Orthodoxe, Protestanten und andere nichtkatholische Christen sind seit dem 2. Vatikanischen Konzil getrennte Brüder, nicht Häretiker…
Was sagen Sie dazu?
Ob „Häretiker“ oder „getrennte Brüder“:
„…grant that they may quickly return to their Father’s house lest they die of wretchedness and hunger.“
Das sage ich dazu, bester L.L.!
Es stimmt, dass da auch Müllers Haltung schizophren ist (ich denke gerade mein Posting von oben weiter) – wenn man mit Häretikern so entgegenkommend verfährt, warum dann nicht mit der FSSPX?
Ich finde es sehr gut, dass er in der Ehesache nun ganz deutlich und klar die wahre Position der Kirche vertritt. Es kann ihn den Kopf kosten. Ich glaube nicht, dass er sich in der Öffentlichkeit durch die strategische Opferung der FSSPX stabilisieren will – dazu ist der Öffentlichkeit die FSSPX viel zu hoch wie breit. Denn auch das ist ein Phänomen, das mich unglaublich irritiert: die Piusleute sind dem Rest der Kirche wurstegal. Die Leute außerhalb der Kirche wissen meist nicht mal, wer das überhaupt ist. Die Piusleute nehmen sich selbst viel zu wichtig und sind völlig betriebsblind geworden für ihre reale theologische Position:
Auch wenn sie die hl. Messe immerhin nach dem Missale von 1962 (was ja auch schon eine Verhackstückung des Überlieferten ist) festhalten und sich um die Scholastik verdient machen wollen, sind es doch sie, v.a. Dingen sie, die die Position des papsttum entscheidend geschwächt haben – und damit selbst durch ihre Widersprüchlichkeit im Grunde eine häretische Position vertreten. Denn ich sagte es schon oben: wenn man den Papst anerkennt, muss man ihm auch gehorche – das war stets katholische Lehre und ist dogmatisch absolut sicher. Man kann nicht ihn angeblich anerkenn, ihm permanent und weitreichend ungehorsam sein, vom Vatikan abgelehnte Parallelstrukturen ausbilden und für sich reklamieren, man sei aber nach wie vor in Einheit mit dem Papst. Das ist der pure Irrsinn – dabei kann nichts Gutes herauskommen, auch wenn vordergründig die tridentinische Messe bzw. ihr Torso von 1962 „gerettet“ wurde.
Müller ist insofern dann auch als Konservativer wieder konsequent – wenn ich in Gemeinschaft mit den realen Päpsten sein will, muss ich auch die seitherige lehramtliche Entwicklung anerkennen. Entweder oder.
Und weiter ist es auch unlogisch zu behaupten, man sei in Gemeinschaft mit seinem Bischof, macht aber dann gegen dessen ausdrücklichen Willen ein priesterseminar auf, in dem man sein eigenes Süppchen kocht, das eben inhaltlich die nachkonziliare Entwicklung ablehnt.
Bitte – man möge mir hier keine inhaltliche Position zuschreiben, sondern sehen, dass das einfach nur logische, redliche und faire Überlegungen sind, um die man sich nicht herummogeln kann mit allerlei theologischen Winkeladvokatereien, Sophistereien und Halbwahrheiten.
Mir ist es sehr ernst, weil ich weiß, dass auf Unlauterkeit grundsätzlich kein Segen ruhen wird – Gott ist nicht unser Spielball und lässt sich nicht zum Gegenstand unserer politischen Ränke machen. Er ist heilig – nicht nur wenn es um Sex und die Alte Messe geht, sondern auch, wenn es um Redlichkeit geht.
Ich denke, es wäre an der Zeit, dass die Bruderschaft noch einmal das Gespräch mit dem Kardinal sucht. Hier gibt es auf beiden Seiten nämlich viel zu viele emotionale Animositäten, die für die Wahrung des rechten Glaubens kontraproduktiv sind. Es wäre ein Zeichen von Klugheit, wenn man beiderseits begreifen würde, dass man, um des höheren Gutes der Wahrung der katholischen Ehelehre willen, sich nicht als Gegner, sondern als Verbündete verstehen sollte.
Es ist nicht eine angebliche Mehrheit, sondern es IST die erdrückende Mehrheit!
Das sehe ich genauso!
Schön, dass Sie beide sich einig sind – bloß bestimmt den Willen Gottes nicht die Mehrheit irgendwelcher Karteileichen.
Was haben Sie für ein Verständnis von Kirche? Wissen Sie, was es heißt, „Leib Christi“ zu sein?
Aber naja, wer schert sich darum überhaupt, es ist so traurig. Es geht allen nur um Politik, um Tauzuehen, wer welche Schäfchen ins Trockene bringt.
Auf IHN und Seine Zusagen vertraut hier offenbar keiner mehr – auch nicht die Tradition, die sich selbst walten lassen will, anstt auf IHN zu harren.
Vielleicht wäre alles schon ausgestanden, würden nicht wir es allesamt blockieren mit unseren Linienkämpfen, di zwar sachlich begründet sind, geistlich in verkehrter Weise ausgefochten werden. Es sind tatsächlich alle Lager, die meinen, sie müssten den Kurs erkennen und bestimmen und anschließend wendet man sich damit an Gott oder betet der Gottesmutter das Planziel von x Rosenkränzen vor, es sit zum Auswachsen, schlimmer als im Kommunismus.
Wann haben wir jeweils unser Plansoll erfüllt, mit dem wir Gott unseren Willen aufzwingen wollen? Ob Mehrheitsentscheide oder der kryptische Mehrheitsentscheid in Form einer definierten mehrheit von Rosnkränzen – es ist immer das selbe falsche Denken.
Nur ein Gebet müssten wir alle auf den Lippen tragen, aber ich höre von keiner Seite dieses Gebet:
HERR, WAS WILLST DU, DAS WIR TUN SOLLEN? HER, wo solen wir hingehen? Nur DU hast Worte des Lebens… O HERR, geh DU voran…
„Es besteht die konkrete Gefahr, daß die Sakramente zu einem Quell der Zwietracht umgewandelt werden, zu einem Schlachtfeld gegensätzlicher Positionen mit scheinbar moderaten „Flexiblen“ in der Mitte.“
So ein Quatsch. Das Sakrament der Ehe muß fallen wenn ihr die Ökumene mit den geschiedenen Pastoren und besonders mit den Pastorinnen durchsetzen wollt. Wehe dem katholischen Priester der es heute noch wagt die Worte des Herrn über die Ehe noch durchzuziehen. Ihr Konzilsfürsten seid am Ende mit eurer Verraterei vor Christus. Die Entwicklung dieser Welt läuft parallel mit der katholischen Kirche, aber das begreift ihr nie. Es ist zu spät.
Per Mariam ad Christum.
Auch wenn noch so viele „Gemeinsamkeiten“ zwischen der katholischen Kirche und den lutherischen Gemeinschaften vorgetragen werden sollten; der hl. Augustinus zeigt sich wenig „dialogbereit“, wenn er über Häresien – dazu zählt auch die lutherische – schreibt:
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„In Vielem sind sie mit mir, in Wenigem sind sie nicht mit mir;
aber wegen dieses Wenigen, in dem sie nicht mit mir einig gehen,
nützt ihnen das Viele nichts, worin sie mit mir sind“
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Diese Auffassung ist auch logisch die einzig richtige! Wenn eine Aussage zutreffen soll, müssen die sie bedingenden notwendigen Aussagen in einer hinreichenden Anzahl vorliegen.
Es mag zwar sein, dass hinsichtlich eines Sachverhaltes mehrere notwendige Bedingunegn erfüllt sind, aber eben nicht alle. Wenn eine Bedingung sogar konträr vorliegt, reiche die Bedingungen nicht hin, um den sachverhalt zu konstatieren.
Überall in der Welt wird so gedacht: wenn in einem Vertrag eine einzige rechtwidrige Klausel ist, ist der ganze Vertrag ungültig. Wenn ein Ärzteteam bei einer Diagnostik zwar zwei Pymptome vorfinden, die auf eine bestimmte Karankheit erkennen lassen, ein drittes, notwendiges Symptom aber nicht vorliegt, dann kann auch diese Krankheit nicht diagnostiziert werden. Usw.
Ist es so schwer, die Grundlagen der Aussagenlogik auch auf die Theologie und den Glauben anzuwenden?
Uns muss klarsiein, dass in dem Augenblick, in dem wir einen Widerspruch, und sei es nur ein einziger, anerkennen, das ganze Glaubensgefüge sich verschieben und verderben wird.
Ich gehe davon aus, dass Kardinal Müller nicht von sich aus dazu aufruft, die katholische und die evangelische Kirche auf Gemeinsamkeiten zu untersuchen, sondern dass die oben angeführte Aussage nur seine Reaktion auf etwaige ökumenische „Drängler“ sein dürfte.
Denn rein objektiv, und das weiß nicht nur Müller sondern jeder informierte Christ, gibt es nichts das die katholische und die evangelische Kirche irgendwie zusammenfügen könnte.
Zur ständigen Quälerei mit den Wiederverheirateten genügt es, die Tatsache zu erwähnen, dass diese in der schweren Sünde, dem Ehebruch, VERHARREN ohne dem Vorsatz ihren Zustand aufzuheben und ihnen so nicht vergeben werden kann(bis dass der Tod uns scheidet).
Und nur darum geht es in dieser Diskussion. Hier würde es sich lohnen, sich auf diesen entscheidenden Punkt zu konzentrieren, um schnell zur rechten Erkenntnis zu gelangen, unserem katholischen Glauben gemäß.
Würden Sie mir widersprechen, wenn ich sage, daß die Piusbrüder mit Katholisch und mit lutherischer Sturheit glänzen?
Mit der Glaubensfreiheit hat mit P. von Cochem schon recht gegeben. Da sind sie diejenigen, die liefern müssen.
Ebenso verhält es sich doch mit der stur von unseren Bischöfen verteidigten Falschübersetzung von „pro multis“
Auch hier ist die Erklärung kinderleicht, wird aber verweigert. Gleichzeitig wäre der Ablaß erklärt.