Nachruf auf Father Kenneth Walker FSSP


Fr.-Kenneth-Walker-blesses-Bishop-Bruskewitz-2012Gestern berich­te­te Katho­li­sches von dem Über­fall auf zwei Prie­ster der Prie­ster­bru­der­schaft St. Petrus in Phoe­nix (Ari­zo­na), wobei der 28-jäh­ri­ge Father Ken­neth Wal­ker ange­schos­sen wur­de und im Kran­ken­haus sei­nen Ver­let­zun­gen erlag. Eben­falls ange­grif­fen wur­de der 56-jäh­ri­ge Father Joseph Ter­ra, der gegen­wär­tig mit schwe­ren Ver­let­zun­gen im Kran­ken­haus liegt. Er war jedoch in der Lage, sei­nem Mit­bru­der noch die Ster­be­sa­kra­men­te zu spen­den. Eine Rei­he von Gläu­bi­gen war bereits weni­ge Stun­den nach dem Über­fall, noch in der Nacht, zur Kir­che der Petrus­bru­der­schaft in Phoe­nix geeilt, um für die bei­den Prie­ster zu beten. Zahl­rei­che Gebets­auf­ru­fe wur­den im Inter­net ver­öf­fent­licht, dar­un­ter auch vom US-ame­ri­ka­ni­schen Distrikt der Pius­bru­der­schaft: „Obwohl die Prie­ster der Prie­ster­bru­der­schaft St. Pius X. nicht mit die­sen Prie­stern der Petrus­bru­der­schaft bekannt waren, sind wir doch durch das Band des Prie­ster­tums ver­an­laßt, den schmerz­li­chen Ver­lust von Father Wal­ker zu betrau­ern. In die­sem Geist spre­chen wir der Fami­lie von Father Ken­neth Wal­ker und sei­ner Gemein­schaft unser Bei­leid aus. Wir bit­ten unse­re Gläu­bi­gen, ihre Gebe­te für sei­ne See­len­ru­he auf­zu­op­fern: requiescat in pace. Wir emp­feh­len Ihren Gebe­ten auch die Gene­sung von Father Joseph Ter­ra an.“ Father Wal­ker besuch­te vor sei­nem Ein­tritt bei der Petrus­bru­der­schaft ein Col­lege in Kana­da. John-Hen­ry Westen hat für Life​Si​teNews​.com einen Bei­trag mit Stim­men von ehe­ma­li­gen Pro­fes­so­ren und Kom­mi­li­to­nen des ermor­de­ten Prie­sters ver­öf­fent­licht, den wir hier voll­stän­dig in Über­set­zung wiedergeben:

Freunde und Professoren erinnern sich an formgebende Jahre von ermordetem 28-jährigen Priester

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Laut einem Kom­mu­ni­qué der Diö­ze­se Phoe­nix wur­de der 28-jäh­ri­ge Father Ken­neth Wal­ker, ein Prie­ster der Prie­ster­bru­der­schaft St. Petrus (FSSP), letz­te Nacht beim Pfarr­haus der „Mater Miser­i­cor­diঠMis­si­on“ der FSSP im Zusam­men­hang mit, wie man annimmt, einem Ein­bruch­dieb­stahl getötet.

Father Joseph Ter­ra (56), der Pastor der „Mis­si­on“, wur­de bei dem Angriff eben­falls ver­letzt und befin­det sich wei­ter­hin in kri­ti­schem, aber sta­bi­lem Zustand. Father Wal­ker, der erst kürz­lich den zwei­ten Jah­res­tag sei­ner Prie­ster­wei­he gefei­ert hat­te, starb im Kran­ken­haus, nach­dem er ange­schos­sen wur­de, so die Polizei.

Gebo­ren im Hin­ter­land von New York, war Father Wal­ker das mitt­le­re von elf Kin­dern. Vor sei­nem Ein­tritt in die FSSP, die sich der Fei­er der triden­ti­ni­schen Mes­se wid­met, stu­dier­te er zwei Jah­re an einem von Kana­das füh­ren­den katho­li­schen pro-life Col­leges – „Our Lady Seat of Wis­dom Aca­de­my“ (OLSWA) in Barry’s Bay (Onta­rio).

Pro­fes­so­ren und ehe­ma­li­ge Stu­den­ten spra­chen heu­te mit Life​Si​teNews​.com und gedach­ten in einer ein­drucks­vol­len Mischung aus Schmerz und Freu­de ihres ehe­ma­li­gen Stu­den­ten und Kommilitonen.

Sie alle erin­ner­ten sich, dass er von Beginn an dar­auf fest­ge­legt war, Prie­ster zu wer­den. Er nahm teil an den pro-life-Akti­vi­tä­ten des Col­leges, wozu die jähr­li­che „Life Chain“-Demonstration gehört.

Jen­na Crai­ne, eine Klas­sen­ka­me­ra­din des damals 19-jäh­ri­gen Wal­ker, erzähl­te Life​Si​teNews​.com, daß „Ken­ny“, wie er genannt wur­de, „eine bemer­kens­wer­te Lie­be zu Chri­stus“ hatte.

Sie erin­ner­te sich, daß die Pro­fes­so­rin in einem Kurs zum The­ma „Schrei­ben“, in dem außer Ken­ny nur Frau­en waren, die Klas­se anwies, über ihren „per­fek­ten Hei­rats­an­trag“ zu schrei­ben. Nach anfäng­li­chem pri­va­ten Pro­test von Ken­ny wur­de ihm erlaubt, einen Auf­satz über sei­ne Beru­fung zum Prie­ster­tum zu schrei­ben. Crai­ne, die von Ken­ny gebe­ten wur­de, sei­ne Geschich­te vor der Abga­be Kor­rek­tur zu lesen, erin­ner­te sich: „Sie brach­te mich zum Wei­nen, sie war so herr­lich, sie war so ehr­lich und aus­drucks­stark dar­über, wer er war.“

Fran­ces Platt, eine wei­te­re OLS­WA-Klas­sen­ka­me­ra­din, erin­ner­te sich, daß Ken­ny sei­nen Mor­gen im Gebet in der Kir­che ver­brach­te und täg­lich die Mes­se dien­te – „jeden ein­zel­nen Tag“, wie Pro­fes­sor John Paul Meen­an sich erin­ner­te. Crai­ne sag­te, die Gewohn­heit zu beten war so tief sit­zend in Ken­ny, daß er sogar „für Kek­se“ bete­te, anstatt nur für [rich­ti­ge] Mahl­zei­ten. Er sprach jene Gebe­te mit gro­ßer Andacht, die Wun­der­tä­ti­ge Medail­le umklam­mernd, die er stets um den Hals trug.

Sein Bei­spiel des Gebets und des Fokus auf Chri­stus wur­de nur ver­stärkt durch sei­ne Freund­lich­keit, Güte und Zuvor­kom­men­heit. Pro­fes­sor Meen­an erin­nert sich: „Er genoss es, zu lachen und zu scher­zen, ja, sei­ne Freu­de und sein Lachen waren ansteckend im besten Sin­ne. Ich bin nicht sicher, ob es je eine gesel­li­ge Ver­an­stal­tung oder einen Aus­flug gab, an dem Ken­ny nicht teil­nahm.“ Platt sag­te, ihr ehe­ma­li­ger Klas­sen­ka­me­rad war „ein wirk­lich tol­ler und auf­merk­sa­mer Freund, und ein wun­der­vol­les Bei­spiel für alle Umstehenden.“

An der „Aca­de­my“ spiel­te Ken­ny eine klei­ne­re Rol­le als Kar­di­nal in dem Dra­ma „Doc­tor Faustus“, und spä­ter eine Haupt­rol­le in „For Whom the Bell Tolls“ („Wem die Stun­de schlägt“).

Crai­ne erzähl­te Life​Si​teNews​.com, daß die vie­len Mäd­chen in sei­nem OLS­WA-Jahr­gang begei­stert waren, ihn wäh­rend der Pro­duk­ti­on in prie­ster­li­chen Gewän­dern zu sehen, da sie alle ein per­sön­li­ches Inter­es­se dar­an hat­ten, sei­ne Sehn­sucht nach dem Prie­ster­tum erfüllt zu sehen.

„Es waren so vie­le Mäd­chen ist sei­nem ersten Jahr­gang“, sag­te sie. „Wir alle sahen ihn als unse­ren klei­nen Bru­der, weil wir sei­ne gro­ße Sehn­sucht nach dem Prie­ster­tum kann­ten, auch wenn er in unse­rem Alter war.“ „Es war so auf­re­gend für uns alle, als er (ins Semi­nar) ein­trat“, ergänz­te sie.

Die gro­ße Lie­be zu Ken­ny an der „Aca­de­my“ ging in bei­de Rich­tun­gen, wie er im Jahr­buch des Col­leges schrieb: „Mei­ne Zeit an der ‚Aca­de­my‘ hat sich als sinn­voll und als wich­ti­ger Vor­gang in mei­nem Leben erwie­sen. Die Leu­te hier sind herz­lich und groß­zü­gig über mei­ne anfäng­li­chen Erwar­tun­gen hin­aus, und die­se Gut­her­zig­keit war für mich am mei­sten aus­ge­drückt durch den katho­li­schen Geist des Lehr­kör­pers und der Studenten.“

Pro­fes­sor Scott Nichol­son berich­te­te Life​Si​teNews​.com, daß Ken­ny nach sei­nem ersten Jahr am Col­lege im fol­gen­den Jahr zurück­kehr­te. Zwei sei­ner Schwe­stern kamen im Jahr danach.

Jen­na Hen­ry, eine wei­te­re Klas­sen­ka­me­ra­din, erzähl­te Life​Si​teNews​.com, daß sie nach dem anfäng­li­chen Schock, als sie vom Mord an Father Wal­ker hör­te, dach­te: „Wenn jemand Mär­ty­rer wer­den soll­te, dann er – er war schon vor 10 Jah­ren bereit, als er hier war.“

Hen­ry erin­ner­te sich, daß Ken­ny in einen Bei­na­he-Auto­un­fall invol­viert war, der eini­ge der Insas­sen in Angst ver­setz­te, die bereit­wil­lig die ent­setz­li­che Geschich­te erzähl­ten. Ken­nys Bei­trag zu jener Dis­kus­si­on war, nach Hen­rys Erin­ne­rung: „Yeah, ich habe begon­nen, mei­nen Akt der Reue zu sprechen.“

In einem Rück­blick auf Father Wal­ker, ver­faßt für OLSWA, schreibt Pro­fes­sor Meen­an: „Father Ken­neth, du wirst ver­misst wer­den, aber unser Trost ist, um St. Thérà¨se [von Lisieux] zu para­phra­sie­ren, daß du viel mehr Gutes vom Him­mel aus tun wirst. Requiescat in pace, et ora pro nobis, fra­ter meus.“

Über­set­zung: M. Bene­dikt Buerger
Bild: seat​of​wis​dom​.org

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5 Kommentare

  1. Genau, ich fin­de es her­vor­ra­gend und vor­bild­lich vom ame­ri­ka­ni­schen Distrikt der Pius­bru­der­schaft, auf die­se Wei­se ihre Ver­bun­den­heit (im Prie­ster­tum und im tra­di­tio­nel­len Prie­ster­bild) und ihr Bei­leid bezie­hungs­wei­se ihr Mit­ge­fühl auszudrücken!

  2. Wir haben einen neu­en Hei­li­gen im Himmel.

    Wir kön­nen ihn ohne wei­te­res um Hil­fe anru­fen für die ent­schie­den­sten Geg­ner der Alten Messe.

    Oder für die Hw. H. Kra­wat­ten­pfar­rer. [Immer wenn ich bei einem von die­sen die Mes­se besu­che, muß ich fest­stel­len, daß sie es nicht so genau nehmen.]

  3. Herr Du ruft­st die Dei­nen wann DU es willst, wir dan­ken das vie­le Men­schen die­sen from­men Prie­ster erle­ben durften.
    Er hat in Dei­nen Augen sein Soll erfuellt und durf­te nun zu Dir, auch wenn es uns schwer­faellt das immer zu akzeptieren.
    Aber nicht unser Wil­le, son­dern DEIN Wil­le geschehe.

    „Herr mein Gott, schon jetzt neh­me ich den Tod, wie er auch nach Dei­nem Wil­len mich tref­fen mag, mit all sei­nen Aeng­sten, Pei­nen und Schmer­zen aus Dei­ner Hand erge­ben und wil­lig an“
    (Pius X)

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