Alte Messe im größten Priesterseminar der Welt – Im Land der Cristeros


Guadalajara Priesterseminar Alter Ritus(Gua­d­al­ja­ra) Im größ­ten Semi­nar der Welt wur­de am ver­gan­ge­nen 2. Juni erst­mals die Hei­li­ge Mes­se wie­der im Alten Ritus zele­briert. Das Prie­ster­se­mi­nar liegt im Kern­land der Cri­ste­ros.

Anzei­ge

Das mexi­ka­ni­sche Semi­nar von Gua­d­a­la­ja­ra, das aus einem gro­ßen und einem klei­nen Semi­nar besteht, gilt mit sei­nen zusam­men mehr als 1.200 Semi­na­ri­sten als das größ­te Semi­nar der Welt. Gua­d­a­la­ja­ra ist eine Erz­diö­ze­se, mit der seit dem katho­li­schen Wider­stand des Cri­ste­ro-Auf­stan­des die Kar­di­nals­wür­de ver­bun­den ist. Die Erz­diö­ze­se bil­det das Herz­land der Cri­ste­ros. Der letz­te Erz­bi­schof, Fran­cis­co Oroz­co y Jimé­nez (1864–1936), der noch kei­ne Kar­di­nals­wür­de erhielt, galt als füh­ren­de Gestalt des katho­li­schen Wider­stan­des gegen die kir­chen­feind­li­che mexi­ka­ni­sche Revo­lu­ti­on, die eine bru­ta­le Chri­sten­ver­fol­gung in die Tat umsetzte.

Gute Bischöfe haben Glauben der Enkel der Cristeros am Leben erhalten

Fünf Mal wur­de Erz­bi­schof Oroz­co y Jimé­nez aus sei­ner Diö­ze­se ver­bannt. Unter­wor­fen hat er sich der Revo­lu­ti­ons­re­gie­rung nie. Wegen die­ser Stand­haf­tig­keit wur­de der Erz­bi­schofs­stuhl seit den 1930er Jah­ren mit dem Kar­di­nals­pur­pur ver­bun­den. Eine Form der Kir­che, die mexi­ka­ni­schen Mär­ty­rer zu ehren. Papst Bene­dikt XVI. ent­ta­bui­sier­te im Früh­jahr 2012 bei sei­nem Besuch in Mexi­ko das Bekennt­nis der Cri­ste­ros „Viva Cri­sto Rey“, das in der mexi­ka­ni­schen Öffent­lich­keit bis dahin Tabu war.

„Eine Rei­he her­aus­ra­gen­der Erz­bi­schö­fe, dar­un­ter der ermor­de­te Juan Jesús Kar­di­nal Posa­das Ocam­po, ver­stand es, den Glau­ben der Kin­der, Enkel und Uren­kel der hel­den­haf­ten Cri­ste­ros-Mär­ty­rer am Leben zu erhal­ten“, so der spa­ni­sche Kir­chen­hi­sto­ri­ker und katho­li­sche Blog­ger Fran­cis­co José Fernán­dez de la Cigo­ña. „Selig sind die Diö­ze­sen, die über eine Abfol­ge guter Bischö­fe ver­fü­gen, denn die Ern­te ist präch­tig. In ihnen kön­nen auch bei­de For­men des Römi­schen Ritus pro­blem­los neben­ein­an­der bestehen.“

Seminaristen drängten bei Seminarleitung auf Alten Ritus

So nah­men mehr als 300 Semi­na­ri­sten jüngst in der Semi­nar­kir­che an der Zele­bra­ti­on der Hei­li­gen Mes­se im Alten Ritus teil. „Das zeigt ein bemer­kens­wer­tes Inter­es­se“, so de la Cigo­ña, denn die Initia­ti­ve zur Hei­li­gen Mes­se im über­lie­fer­ten Ritus ging von den Semi­na­ri­sten aus. Sie waren es, die bei der Semi­nar­lei­tung dar­auf hinwirkten.

„Die schwer­ste Waf­fe, mit der die Katho­li­ken ange­grif­fen wer­den kön­nen, ist, ihnen die Hei­li­ge Mes­se zu neh­men. Das wur­de in die­sem Land ver­sucht, indem man den Prie­ster­stand aus­til­gen woll­te. Dage­gen haben sich die Katho­li­ken erho­ben, mit außer­ge­wöhn­li­chem Mut, und sie haben ihr Opfer mit dem Opfer Chri­sti ver­eint. In Gua­d­a­la­ja­ra wur­de die Hei­li­ge Mes­se der Cri­ste­ros gefei­ert. Aus ihr erhiel­ten sie die Gna­de Katho­li­ken zu sein. Aber nicht ein­fach Katho­li­ken wie wir es sind, son­dern Hel­den, Mär­ty­rer und Hei­li­ge“, so de la Cigoña.“

Nach 40 Jahren erklingt wieder das Introibo ad altare Dei

Am 2. Juni erklan­gen erst­mals seit 40 Jah­ren wie­der die Wor­te „Introi­bo ad alta­re Dei, Ad Deum qui lae­ti­fi­cat juven­tu­tem meam“, wie Una Voce Mexi­co berich­te­te. Pater Jona­than Roma­no­ski von der Petrus­bru­der­schaft zele­brier­te vor den meh­re­ren hun­dert künf­ti­gen Prie­stern im über­lie­fer­ten Ritus, des­sen Schön­heit und Reich­tum vie­le der Semi­na­ri­sten zum ersten Mal erle­ben durften.
Vor der Zele­bra­ti­on gab Pater Roma­no­ski eine Ein­füh­rung in die außer­or­dent­li­chen Form des Römi­schen Ritus und erklär­te des­sen wich­tig­ste Wesens­merk­ma­le. Pro­prien und Ordi­na­ri­um der Hei­li­ge Mes­se wur­den von der Cho­ral­scho­la des Prie­ster­se­mi­nars gesungen.

„Wir sind über­zeugt, daß die Kennt­nis des über­lie­fer­ten Ritus sich gün­stig auf die Semi­na­ri­sten aus­wir­ken und ihre Lie­be zur Eucha­ri­stie noch ver­stär­ken wird und eini­ge Vor­ur­tei­le, die bei man­chen noch vor­han­den waren, besei­ti­gen konn­te“, so Una Voce Mexi­co.

Text: Giu­sep­pe Nardi
Bild: Una Voce Mexico

Print Friendly, PDF & Email
Anzei­ge

Hel­fen Sie mit! Sichern Sie die Exi­stenz einer unab­hän­gi­gen, kri­ti­schen katho­li­schen Stim­me, der kei­ne Gel­der aus den Töp­fen der Kir­chen­steu­er-Mil­li­ar­den, irgend­wel­cher Orga­ni­sa­tio­nen, Stif­tun­gen oder von Mil­li­ar­dä­ren zuflie­ßen. Die ein­zi­ge Unter­stüt­zung ist Ihre Spen­de. Des­halb ist die­se Stim­me wirk­lich unabhängig.

Katho­li­sches war die erste katho­li­sche Publi­ka­ti­on, die das Pon­ti­fi­kat von Papst Fran­zis­kus kri­tisch beleuch­te­te, als ande­re noch mit Schön­re­den die Qua­dra­tur des Krei­ses versuchten.

Die­se Posi­ti­on haben wir uns weder aus­ge­sucht noch sie gewollt, son­dern im Dienst der Kir­che und des Glau­bens als not­wen­dig und fol­ge­rich­tig erkannt. Damit haben wir die Bericht­erstat­tung verändert.

Das ist müh­sam, es ver­langt eini­ges ab, aber es ist mit Ihrer Hil­fe möglich.

Unter­stüt­zen Sie uns bit­te. Hel­fen Sie uns bitte.

Vergelt’s Gott!

 




 

8 Kommentare

  1. Nach 40 Jah­ren der Unter­drückung des eigent­li­chen Mess­op­fers. Im gröss­ten Semi­mar der Welt mit 1200 Semi­na­ri­sten erklin­gen wie­der die Worte:

    Ein­tre­ten will ich zum Alta­re Got­tes, der mei­ne Jugend erfreut.

    Welch unsäg­li­ches Geschenk Gottes!!!!!!!!!

  2. In unse­ren Semi­na­ren ist sowas kaum mög­lich. Sol­che Anlie­gen wer­den mit der Bemer­kung zurück­ge­wie­sen, daß das Haus »auf die pasto­ra­le Situa­ti­on in den Gemein­den« vor­zu­be­rei­ten habe und die Alte Mes­se des­halb nicht ziel­füh­rend sei â€¦

    Gene­rell gehen die Vor­ste­her in vor­aus­ei­len­dem Gehor­sam vor der säku­la­ren Medi­en­welt in Deckung, um bloß nicht durch ein Pro­fil Angriffs­flä­che zu bie­ten. Bei Farb­lo­sig­keit sind die Aus­sich­ten ein­fach bes­ser, so eine Etap­pe auf der Kar­rie­re­lei­ter unbe­scha­det hin­ter sich zu lassen.

    • Tja, wenn Semi­na­ri­sten vor allem auf „Kar­rie­re“ hof­fen, dann ist da nichts zu machen.

      Sol­che Men­schen soll­te man erst gar nicht auf die Gläu­bi­gen los­las­sen. Die klü­ge­ren unter den Gläu­bi­gen haben dies mit dem Aus­zug aus der Mes­se quittiert.

  3. Was ist dann die Pasto­ral­auf­ga­be? Die psych­ia­tri­sche Auf­ga­be, die Scher­ben der kran­ken, nar­ziss­ti­schen, wegen eines Flie­gen­schmei­sses belei­dig­ten Psy­chen zu trö­sten?. Oder die an der See­le lei­den­den Men­schen in die Gegen­wart Got­tes zu bringen?

  4. Anmer­kung zu dem Beitrag:

    Die Cri­ste­ros wur­den von ihren Bischö­fen ver­ra­ten und den Fein­den der Kir­che zwecks Tötung überstellt.

    Die Cri­ste­ros wuss­ten es und waren Gehor­sam bis in den Tod.

  5. Ich habe eine Bit­te an die Semi­na­ri­sten: Betet täg­lich einen Rosen­kranz für Mexi­co. Nur für Mexi­ko! Für die Mafio­si, die Frei­mau­rer usw. Es reicht, wenn Ihr Gott gele­gent­lich dar­an erin­nert, wor­um es Euch im Beson­de­ren geht. Das hilft in alle Rich­tun­gen. Ich weiß das.

    In der Mes­se spä­ter ist dann die gan­ze Welt dran, lei­der nur ein wenig Deutsch­land. Lernt deutsch, eng­lisch und französisch.

Kommentare sind deaktiviert.