Pius X. und Theodor Herzl – Geste der Entschuldigung durch Papst Franziskus?


Schulterschluss mit dem Papst(Jeru­sa­lem) Die israe­li­sche Tages­zei­tung Isra­el Hayom und der Inter­net­ra­dio­sen­der Arutz She­va berich­te­ten weni­ge Tage vor Beginn des Papst­be­suchs im Hei­li­gen Land, das katho­li­sche Kir­chen­ober­haupt habe die Absicht, eine „Geste der Ent­schul­di­gung“ gegen­über dem Grün­der des Zio­nis­mus zu set­zen, wegen der „Unge­rech­tig­keit“, die Theo­dor Herzl durch den hei­li­gen Papst Pius X. wider­fah­ren sei. Was aber hat Pius X. dem Zio­ni­sten­füh­rer ange­tan? Theo­dor Herzl selbst berichtete. 

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Isra­el Hayom berich­te­te am 23. Mai: „Am kom­men­den Sonn­tag kommt Papst Fran­zis­kus nach Isra­el, wo er beab­sich­tigt, eine histo­ri­sche Geste der Ent­schul­di­gung für eine Unge­rech­tig­keit zu set­zen, die vor 110 Jah­ren durch den Vati­kan began­gen wurde.
Im Jahr 1904 besuch­te der Zio­ni­sten­füh­rer Theo­dor Herzl den Vati­kan, um Papst Pius X. zu bit­ten, ihn bei der Errich­tung eines moder­nen jüdi­schen Staa­tes Isra­el, der Hei­mat der jüdi­schen Nati­on zu unter­stüt­zen. Doch Pius lehn­te ab.“

Der Besuch von Herzls Grab

Nun plant Fran­zis­kus auf dem Herzl-Berg Herzls Grab zu besu­chen, um als Zei­chen der Ent­schul­di­gung einen Blu­men­kranz auf den Grab­stein zu legen.
„Soll­te das der Grund für den Besuch von Herzls Grab sein, und nicht ein von der israe­li­schen Regie­rung für Staats­gä­ste vor­ge­se­he­ner Par­cour, dem man sich aus diplo­ma­ti­schen Erwä­gun­gen kaum ent­zie­hen könn­te, wäre das schwer­wie­gend“, so die katho­li­sche Sei­te Pagi­na Cato­li­ca in Argen­ti­ni­en. „Zum einen kann Papst Fran­zis­kus nicht igno­rie­ren, daß der Zio­nis­mus nicht mit dem Juden­tum iden­tisch ist, son­dern eine bestimm­te poli­ti­sche natio­na­li­sti­sche Rich­tung dar­stellt und daß die­ser Zio­nis­mus unter Chri­sten viel Leid ver­ur­sacht hat und noch immer ver­ur­sacht. Zum ande­ren könn­te eine sol­che Geste als Distan­zie­rung und Ver­ur­tei­lung von Papst Pius X. inter­pre­tiert wer­den, selbst wenn dies nicht die Absicht von Fran­zis­kus sein soll­te“, so Pagi­na Cato­li­ca.

„Die Balan­ce bei einem Draht­seil­akt zu hal­ten, ist schwie­rig. Das Spiel mit Kom­pen­sa­tio­nen kann auf poli­ti­schem Boden gefähr­lich sein“, so die katho­li­sche Sei­te. Es schei­ne schwer vor­stell­bar, daß eine sol­che Geste nicht auf Kri­tik auf palä­sti­nen­si­scher und mus­li­mi­scher Sei­te sto­ßen wür­de. Wie bereits von jüdi­scher Sei­te das päpst­li­che Bekennt­nis zur Zwei­staat­lich­keit in Bet­le­hem, sein Gebet an der Trenn­mau­er und der Auf­ruf zu einer „gerech­ten Lösung des ara­bisch-israe­li­schen Kon­flikts“ in Jor­da­ni­en kri­ti­siert wor­den sei­en. Der Besuch des Herzl-Gra­bes „als Kom­pen­sa­ti­on“ für die­se Aus­sa­gen, Gesten und Forderungen?

Isra­el Hayom berich­te­te, daß Papst­freund Rab­bi Abra­ham Skorka, der mit dem Papst und dem Mos­lem Omar Abboud Jeru­sa­lem besuch­te, die israe­li­sche Tages­zei­tung bezeich­ne­te die Drei­er­grup­pe als „Hei­li­ge Drei­fal­tig­keit“, vor Mona­ten eine „defi­ni­ti­ve Geste für Isra­el“ ange­kün­digt hatte.

Theodor Herzls Bericht über die Begegnung mit Papst Pius X. 1904

Am 1. Juli 1956 wur­de in der Zeit­schrift La Terre Retro­vée ein Text Theo­dor Herzls über sei­ne Begeg­nung mit Papst Pius X. am 26. Janu­ar 1904 veröffentlicht:

Gestern wur­de ich von Papst Pius X. emp­fan­gen. Er streck­te mir die Hand ent­ge­gen, die ich nicht küß­te. Er saß auf einem Stuhl, einer Art Thron für „weni­ger wich­ti­ge Ange­le­gen­hei­ten“ und lud mich ein, bei ihm zu sit­zen. Der Papst ist ein ziem­lich gro­ber Dorf­pfar­rer, für die das Chri­sten­tum wie etwas leben­di­ges ist, auch im Vatikan.

Ich erklär­te ihm mit weni­gen Wor­ten mein Anlie­gen. Er aber, viel­leicht ver­är­gert, weil ich nicht sei­ne Hand geküßt hat­te, ant­wor­te­te mir brüsk:

„Wir kön­nen Ihre Bewe­gung nicht gut­hei­ßen. Wir kön­nen die Juden nicht dar­an hin­dern, nach Jeru­sa­lem zu gehen, wir kön­nen dies aber auch nie­mals gut­hei­ßen. Wenn er nicht hei­lig war, wur­de der Boden Jeru­sa­lems durch das Leben Jesu Chri­sti gehei­ligt. Als Haupt der Kir­che kann ich Ihnen kei­ne ande­re Ant­wort geben. Die Juden haben Unse­ren Herrn nicht aner­kannt. Wir kön­nen nicht das jüdi­sche Volk anerkennen.“

Auf die­se Art wur­de der alte Kon­flikt zwi­schen Rom und Jeru­sa­lem, per­so­ni­fi­ziert durch mein Gegen­über und durch mich, in uns wie­der­be­lebt. Anfangs ver­such­te ich mich ver­söhn­lich zu geben. Ich hielt ihm eine kur­ze Rede über die Exter­ri­to­ri­a­li­tät. Das schien ihn nicht zu beein­drucken. „Jeru­sa­lem“, sag­te er, „darf um kei­nen Preis in die Hän­de der Juden fallen.“

Und was den­ken Sie über den der­zei­ti­gen Sta­tus, Euer Heiligkeit?

„Ich weiß, es ist bedau­er­lich, die Tür­ken im Besitz unse­rer Hei­li­gen Stät­ten zu sehen. Wir müs­sen uns aber damit abfin­den. Die Unter­stüt­zung des Wunschs der Juden, sich dort nie­der­zu­las­sen, ist uns unmöglich.“

Ich ant­wor­te­te ihm, daß wir unse­re Bewe­gung wegen des Lei­dens der Juden gegrün­det haben und gewillt sind, alle reli­giö­sen Fra­gen bei­sei­te zu lassen.

„Gut, aber als Haupt der Katho­li­schen Kir­che kön­nen wir nicht die glei­che Hal­tung ein­neh­men. Man ver­ur­sacht eine der bei­den fol­gen­den Din­ge: ent­we­der wer­den die Juden wei­ter­hin ihren alten Glau­ben bewah­ren und wei­ter­hin auf den Mes­si­as war­ten, von dem wir Chri­sten glau­ben, daß er bereits auf die Erde gekom­men ist, in die­sem Fall leug­nen sie die Gott­heit Chri­sti und wir kön­nen ihnen nicht hel­fen, oder sie gehen nach Palä­sti­na ohne irgend­ei­ne Reli­gi­on zu beken­nen, in die­sem Fall haben wir nichts mit ihnen zu tun.
Der jüdi­sche Glau­be hat das­sel­be Fun­da­ment wie unse­rer, wur­de aber durch die Leh­ren Chri­sti über­holt, wes­halb ich nicht aner­ken­nen kann, daß er heu­te noch irgend­ei­ne Gül­tig­keit hat. Die Juden, die als erste Jesus Chri­stus erken­nen soll­ten, haben es bis heu­te nicht getan.“

Mir lag schon die Anmer­kung auf der Zun­ge: „Das pas­siert in jeder Fami­lie, nie­mand glaubt sei­nen näch­sten Ver­wand­ten“. In Wirk­lich­keit sag­te ich aber: „Ter­ror und Ver­fol­gung waren sich nicht die besten Mit­tel, um die Juden zu bekehren.“

Sei­ne Ant­wort, war in ihrer Ein­fach­heit ein Ele­ment der Größe:

„Unser Herr kam in die Welt ohne Macht. Er war arm. Er kam in Frie­den. Er ver­folg­te nie­man­den, Er wur­de sogar von sei­nen Apo­steln ver­las­sen. Erst spä­ter erreich­te sie ihre wah­re Natur. Die Kir­che brauch­te drei Jahr­hun­der­te an Ent­wick­lung. Die Juden hat­ten also alle Zeit, um die Gott­heit Chri­sti ohne Druck und ohne Gewalt zu akzep­tie­ren. Aber sie ent­schie­den sich, es nicht zu tun und haben es bis heu­te nicht getan.“

Aber die Juden haben schreck­li­che Prü­fun­gen durch­ge­macht. Ich weiß nicht, ob Eure Hei­lig­keit die Schrecken der Tra­gö­die kennt. Wir brau­chen ein Land für die­se Umherirrenden.“

„Muß es Jeru­sa­lem sein?“

Wir for­dern nicht Jeru­sa­lem ohne Palä­sti­na, das jahr­hun­der­te­al­te Land.

„Wir kön­nen uns nicht für die­ses Pro­jekt erklären.“

Text: Giu­sep­pe Nardi
Bild: Infovaticana

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49 Kommentare

  1. Wir wis­sen aus der Schrift, dass die Juden sich – jeden­falls zu einem Teil – zu dem bekeh­ren wer­den, den sie durch­bohrt haben. Ihre Bekeh­rung in grö­ße­rer Anzahl wird ein Zei­chen der bal­di­gen Wie­der­kunft Chri­sti sein.

    Pius X. Wor­te klin­gen hart, auf den ersten Blick, aber auf den zwei­ten bedeu­ten sie den Juden ein uner­bitt­li­ches Vor­au­gen­hal­ten der boh­ren­den Fra­ge nach Jesus: nein, mei­ne Ver­ehr­ten, so kommt ihr nicht davon! tragt ein schwe­res Kreuz, aber ihr wollt nicht aner­ken­nen, dass es die Fol­ge des Kreu­zes ist, das ihr IHM auf­ge­la­den habt. Wenn ihr IHN doch erken­nen woll­tet! Wir seh­nen uns nach Euch als Geschwi­stern in Christus!
    Bis jetzt haben sich die Juden nicht erwei­chen las­sen, IHN anzu­er­ken­nen. Das ist es, was Pius X. wie­der­holt und wie­der­holt. Und weil Pius X. IHN über alles liebt, betrübt ihn die­ser Umstand. Letzt­end­lich liegt dar­in auch der Aus­druck der unend­lich trau­ri­gen Lie­be zu den Juden…wenn ihr doch erken­nen könn­tet, wenn ihr doch zurück­kämt zu IHM…

    Aber genau das wird nach der Schrift und auch nach den Visio­nen eini­ger Hei­li­ger wie Gri­g­nion de Mont­fort geschehen!

  2. Aus der katho­li­schen Dog­ma­tik her­aus ist das voll­kom­men ver­ständ­lich. Ein­zig der Neue Bund ist ver­bind­lich. Die Juden als Volk des ver­meint­lich noch exi­sten­ten Alten Bun­des kön­nen von uns Katho­li­ken in einer sol­chen Fra­ge kei­ne Unter­stüt­zung ver­lan­gen. Oder fra­gen wir etwa die Juden, uns bei der Grün­dung katho­li­scher Staa­ten behilf­lich zu sein?

  3. Und hier mit Ver­laub ‚ich zitie­re aus einer Anspra­che von Berg­o­glio ali­as Papst F.,anlässlich sei­nes Besu­ches in Jad Vaschem:“ Viel­leicht konn­te nicht ein­mal Gott(!) sich einem sol­chen Abgrund vorstellen“,sagte das Ober­haupt der Katholiken.Was soll denn die­se Unge­heur­lich­keit? Zwei­felt die­ser Papst an der All­macht und Alwis­sen­heit Got­tes? Damit erweist sich Berg­o­glio offen als Häretiker.Wie abge­stumpft sind die Chri­sten eigentlich,wo bleibt­der Protest?

    • Ja, Leo­ne, das ist auch andern aufgefallen.
      Hin­zu kommt, dass Papst Fran­zis­kus hier nur von Adam, was hier auch für den Men­schen im all­ge­mei­nen steht, als dem Sohn Got­tes redet. Aber er schweigt über d e n Sohn Got­tes, den ein­ge­bo­re­nen, den vielgeliebten…

    • Sogar auf Gläu­bi­ge wir­ken immer und immer wie­der­keh­ren­de Blas­phe­mi­en abstump­fend. Eben­so­we­nig wie in einer ver­gif­te­ten Natur, kann man sich in einer ver­gif­te­ten gei­sti­gen Atmo­sphä­re auf Dau­er gesund und schad­los halten.

    • Nicht an der All­macht und All­wis­sen­heit Got­tes ist die grö­ße­re Häre­sie, den­ken sie mal über die Kon­se­quen­zen nach, was es bedeu­ten wür­de wenn Gott wuss­te was pas­sie­ren wür­de und wenn er es ver­hin­dern hät­te können.

      • Karl
        Wol­len Sie gegen die gött­li­che Offen­ba­rung und den christ­li­chen Glau­ben opponieren?
        Gott ist all­wis­send. Ins­be­son­de­re sieht er alle zukünf­ti­gen frei­en Hand­lun­gen der ver­nünf­ti­gen Geschöp­fe mit unfehl­ba­rer Gewiss­heit vor­aus (= Dogma).
        Lesen Sie dazu bit­te Hebr 4,13; Ps 138,3f; Dn 13,42; Joh 6,65.
        Hat Gott uns Men­schen nicht als freie, ver­ant­wort­li­che Wesen geschaffen?
        Wol­len Sie ihn ver­ant­wort­lich machen für das Böse, das wir tun?
        Und den­ken Sie, wenn Sie an die Scho­ah den­ken (und an die ande­ren Geno­zi­de des 20. Jahr­hun­derts; und an den Baby­caust, der jedes Jahr über 50 Mil­lio­nen unge­bo­re­ne Kin­der ver­schlingt) – den­ken Sie nicht auch an den Kreu­zes­tod des Herrn Jesus Christus?
        Hat Ihnen der Tod auf Gol­go­tha nichts zu sagen?

        • @ Leo Laemmlein,
          ergän­zend zu Ihrer Stel­lung­nah­me möch­te ich noch hin­zu fügen:

          Pau­lus sagt, jede Regie­rung kommt von Gott.
          Das hat mich doch sehr ver­blüfft. Wie soll man denn glau­ben, daß Hit­ler und Sta­lin von Gott ein­ge­setzt wurden?
          Bis mir der Gedan­ke kam: Womit haben sich die Deut­schen Hit­ler, die Rus­sen Sta­lin und die Polen nicht nur ihre dep­per­te eige­ne Regie­rung, son­dern auch noch die bei­den ganz Ande­ren verdient?

          Ich bin im Gegen­satz zu den Polen kein Natio­na­list und auch kein roter oder brau­ner Sozia­list. Immer ideo­lo­gie­re­si­stent, dank der Gna­de Gottes.

          • Wie Sie es wohl sagen wol­len, so ist es:
            Ich den­ke nicht, dass Gott die Unta­ten jedes Regie­ren­den „ein­ge­setzt“ hat.

            Pau­lus sagt ja, wozu Gott Regie­run­gen will (etwa i.Ggs. zu rei­nen Anar­chien): um ein Gemein­we­sen zu ord­nen, die Guten zu stär­ken, die Bösen zu stra­fen, bedeu­tet: Recht­spre­chen. Es geht um ein Gemein­we­sen als Rechtsordnung.

            Da er selbst ja genau­so mit der „Regie­rung“ in Kon­flikt kam wie schon unser Herr Jesus, kann die­ser Satz des Pau­lus nur so gemeint sein:

            Gott will geord­ne­te Gemein­we­sen, damit wir leben kön­nen und uns nicht gegen­sei­tig aus­ge­lie­fert sind.

            Miss­braucht der Regie­ren­de die­se Auto­ri­tät, hat das nichts mehr mit dem zu tun, was Pau­lus meint. Der Regie­ren­de wird so selbst zum „Bösen“ und das Gemein­we­sen seufzt danach, dass er gehen muss und über ihm Recht gespro­chen wird.

            Jeder Katho­lik soll­te der „Herr­schaft des Vol­kes“ oder dem Natio­na­lis­mus reser­viert gegen­über ste­hen – denn die Herr­schaft geht nicht vom Volk, son­dern von dem aus, vor dem wir alle Rechen­schaft able­gen müs­sen. Wei­ter ist die „Nati­on“ über­haupt kei­ne katho­li­sche Ord­nungs­grö­ße! Es ist mir ein immer grö­ße­res Rät­sel, wie gera­de tra­di­tio­na­li­sti­sche Katho­li­ken in die­se sata­ni­sche Fal­le tap­pen, und dies – Ver­zei­hung – wie mit Scheu­klap­pen und total vernagelt.

            Vor Gott sind die Natio­nen an sich selbst kei­ne Ord­nungs­mäch­te. Bald 1500 Jah­re lang spiel­te die „Nati­on“ im katho­li­schen Euro­pa kei­ner­lei Rol­le. Viel­mehr kam das Natio­nal­den­ken erst mit dem Pro­te­stan­tis­mus auf. Zu den kurio­sen Aus­wüch­sen die­ses tra­di­tio­na­li­sti­schen Wahr­neh­mungs­feh­lers wäre noch viel zu sagen, sprengt aber hier den Rahmen.

            Auf jeden Fall bedeu­tet Auto­ri­tät unter Katho­li­ken ja nie „Macht“ oder prin­zi­pi­el­len „Vor­rang“, son­dern Amt und Cha­ris­ma. Und: wem viel gege­ben, von dem wird viel ver­langt. Wehe also dem, der sein Amt oder Cha­ris­ma missbraucht!

          • Vol­le Zustim­mung @ zeit­schnur. Ich leh­ne die von Ursprung und Idee her vor allem preu­ßi­sch/­deutsch-natio­na­le „Reichs­grün­dung“ von 1871, die­ses von Bis­marck „mit Blut und Eisen“ (so soll­te es dann ja auch enden …) zusam­men­ge­schmie­de­te deut­sche pseu­do-Reich ent­schie­den ab. Anders als das supra-natio­na­le Hei­li­ge Römi­sche Reich, das im national[istisch] den­ken­den 19. Jhd. ger­ne als so „ver­zopft“ und schwäch­lich belä­chelt und schlecht gemacht wur­de (wie auch die Habs­burg-Mon­ar­chie, die „Schwarz-Gel­ben“), in sei­ner Idee aber dem 19. Jhd. und der ersten Hälf­te des 2o. weit vor­aus war – bis zur Grün­dung der Euro­päi­schen Gemein­schaft (wel­chen Kurs die nimmt, ist noch­mal ein ande­res The­ma, und kein schö­nes …). Der (in Deutsch­land wohl vor allem preu­ßisch-pro­te­stan­tisch gepräg­te – mit dezi­diert anti­ka­tho­li­scher Spit­ze!) Natio­na­lis­mus, auch der Natio­nal-Kon­ser­va­tis­mus, der Hit­ler 1932/​33 die Steig­bü­gel gehal­ten hat, ist ent­schie­den abzu­leh­nen. Abso­lut unkatholisch.

        • @Leo Laemm­lein
          Nur weil der Mensch ein frei­es Wesen ist und er für sei­ne Taten ver­ant­wort­lich ist, heißt das nicht das Unbe­tei­lig­te, pas­siv und stumm sein dür­fen, ins­be­son­der dann nicht, wenn sie die Macht haben das Böse zu ver­hin­dern. Mei­ne Ansicht ergibt sich aus der Betrach­tung der Fakten.

          • karl
            Viel­leicht reden wir anein­an­der vor­bei, sozu­sa­gen über zwei ver­schie­de­ne Themen.
            Was ich bean­stan­de, ist, dass Papst Fran­zis­kus Gott die All­wis­sen­heit abspricht. Das ist offen­kun­di­ge Häre­sie. Damit wider­spricht er direkt dem Wort Gottes. –
            Dass wir das Gute tun sol­len und dem Bösen wider­ste­hen sol­len (aber nicht indem wir Böses mit Bösem ver­gel­ten), das ist doch nicht unser Streit­the­ma, und da bin ich mit Ihnen einig, falls das Ihr Anlie­gen war.

          • @Leo Laemm­lein 29. Mai 2014 um 12:49
            Es geht mir um das Schwei­gen Got­tes. Wenn man am Dog­ma der All­wis­sen­heit fest hält, dann ergibt sich ein Bild von Gott das mit dem bis­he­ri­gen nicht viel zu tun hat.

  4. Voll­stä­di­ges ZITAT von Papst F.Hier nachfolgend:„Vielleicht konn­te nicht ein­mal Gott sich einen sol­chen Fall, einen sol­chen Abgrund vorstellen“.

    • Pius X. starb im August 1914, also vor dem Aus­bruch des 1. WK. Wenn er die Greu­el erlebt hät­te, die folgten,v.a. den Mord an den Arme­ni­ern durch die Tür­ken, die ja auch das Hl. Land besetz­ten, dann hät­te er sich viel­leicht poli­tisch etwas nuan­cier­ter geäußert.

      Ich weiß, dass in Tra­di­tons­krei­sen ein laten­ter Anti­se­mi­tis­mus viru­lent ist. Ich den­ke, dass sich dafür bei Pius X. kei­ne Bestä­ti­gung fin­den lässt. Denn er sagt for­mu­liert ja kei­ne Nazi­sprü­che i.S. von „Die Jue­den und die Frei­mau­rer etc.“, son­dern sei­ne Argu­men­ta­ti­on ist rein reli­gi­ös: die Juden erken­nen Jesus nicht an. Man beach­te, dass Pius X. nicht bestrei­tet, dass das Volk der Juden gebeu­telt ist. Er hat, wie es aus­sieht, auch nicht sge­gen eine Hei­mat für sie irgend­wo auf der Welt, wo sie geschütz­ter sind. Er möch­te nur nicht Jeru­sa­lem und das Hl. Land dafür ein­ge­setzt wis­sen, weil es wegen des Lebens Jesu dort hei­lig ist, – nur des­halb! Die Prä­senz der Mus­li­me – so sagt er – nimmt er ja auch nur hin, ist damit aber nicht glücklich.

      Weni­ge Jah­re spä­ter, mit dem unvor­stell­ba­ren Völ­ker­mord durch die Tür­ken, hat das Aus­maß mög­li­cher „Ver­folg­bar­keit“ sich poten­ziert. Eine rein „geist­li­che“ Sicht­wei­se war kaum mehr ver­ant­wort­bar. Nur – was war dann die rich­ti­ge Sicht­wei­se? Die Abwei­chung des Kur­ses Bene­dikts XV., Pius XI., Pius XII. vom Kurs Pius X. – was soll man davon halten?
      Eien pau­scha­le Ant­wort ist wohl kaum mög­lich. fest steht aber, dass beson­ders Pius XI. größ­te Schuld auf sich gela­den hat, wenn es um poli­ti­sche Ent­schei­dun­gen ging. Man den­ke nur an die Cri­ste­ros in Mexi­ko, die er dem Mord über­ant­wor­tet hat, dem Mord durch eine athe­isti­sche lai­zi­sti­sche Regie­rung, wäh­rend sie für die Tra­di­ti­on des katho­li­schen Staa­tes kämpften…

      • zeit­schnur
        Tat­sa­che ist aber auch, dass die Pro­phe­ten des Alten Bun­des die Rück­kehr der Juden aus der welt­wei­ten Zer­streu­ung für die End­zeit vor­aus­ver­kün­det haben, und genau die­se Samm­lung ist eines der objek­ti­ven Merk­ma­le, dass wir wirk­lich in den letz­ten Tagen (im enge­ren Sinn) die­ses Äons leben.

        • Ja, das habe ich ja ganz oben, im aller­er­sten Posting, bereits auch gsagt. – Wenn Sie mei­ne Postings zu Isra­el, auch bei dem ande­ren Arti­kel gestern, lesen, sehen Sie ja, dass ich die juden­feind­li­che Hal­tung vie­ler Tra­di­tio­na­li­sten so nicht tei­len kann – eben weil Gott mit ihnen noch längst nicht fer­tig ist und sie – wie Kar­di­nal Lusti­ger mal sag­te – das Unter­pfand Got­tes dafür sind, dass Jesus wirk­lich wie­der kom­men wird!

      • @ Zeit­schnur,

        Ich bit­te zu unter­schei­den zwi­schen Anti-Juda­is­mus und Anti-Semi­tis­mus. Letz­te­rer ist eine Ideo­lo­gie, die es wegen ihres Anders­sein immer gab, aber nicht vom Chri­sten­tum her begrün­det wer­den kann.

        Anders ver­hält es sich mit dem Anti-Juda­is­mus. Die­ser hat sei­ne soli­de Grund­la­ge im Evan­ge­li­um. Er stellt aber eine maß­lo­se Über­steue­rung von Anti­pa­thie dar. Wer die Evan­ge­li­en liest, kann sich deren Ent­ste­hung gut vor­stel­len. Aber es ist uns gebo­ten, unse­re Näch­sten, ja sögar unse­re Fein­de zu lie­ben. Bei­des wird uns nicht vom Teu­fel ein­ge­ge­ben, daher ist jede Ideo­lo­gie sata­nisch und menschenfeindlich.

        • „…unter­schei­den zwi­schen Anti-Juda­is­mus und Anti-Semitismus…“
          okay – statt­ge­ge­ben. Aber den Rest ver­ste­he ich nicht ganz. das Evan­ge­li­um hat über­haupt kei­ne­re­li Grund­la­ge im Evan­ge­li­um. Wo denn? Das müss­ten Sie mal beweisen.

          Pius X. bringt rein theo­lo­gi­sche Argu­men­te vor. Weder ist er anti­jü­disch, noch anti­pa­thisch. Er deu­tet die Hei­lig­keit Isra­els von Jesus her udn nicht vom jüdi­schen Stand­punkt her. das ist alles. Dass es aller­dings ein Tra­gik schwer­ster Art ist, dass das aus­er­wähl­te Volk, als Gott zu ihnen und durch eine von ihnen (Maria) ins Fleisch kam, GOTT abge­lehnt und sogar ermor­det hat und dar­an mehr­heit­lich bis heu­te fest­hält, ist auch eine Tatsache. 

          Pius setzt eher einen Appell an Herzl: was ist mit Jesus, den ihr ablehnt? ER ist zu euch gekom­men, aber ihr lehnt ihn bis heu­te ab! Was ist mit Jesus? 

          Es muss jeden Katho­li­ken schmer­zen, dass es Reli­gio­nen gibt, die IHN aus­drück­lich ableh­nen. IHN has­sen. IHN sogar getö­tet haben.

          Aber wie gesagt: Gott kün­digt Sei­nen Bund nicht auf, ER ist treu, obwohl sie „per­fi­des“ IHm gegen­über sind. War­ten wir es ab – man­che haben sich ja schon bekehrt, und dann gesche­hen wah­re Wunder!

          • …oh Tipp­feh­ler sor­ry. Es muss hei­ßen: „Der Anti­ju­da­is­mus hat über­haupt kei­ne Grund­la­ge im Evangelium.“
            Noch­mals Entschuldigung…

          • @ Zeit­schnur,

            dan­ke für die Gnade.

            Man kann auch aus Wahr­hei­ten eine Ideo­lo­gie, eine Irr­leh­re machen.
            Bei­spiel: Aus „ihr sollt über­haupt nicht schwö­ren“ ihr dürft über­haupt nicht schwören.

            Eben­so kann man die Tex­te im Evan­ge­li­um, die die Kreu­zi­gung Jesu und die begin­nen­de Chri­sten­ver­fol­gung durch die Juden berich­ten, für Juden­haß miß­deu­ten. Von daher kommt dann eine Anti­pa­thie gegen die Juden. Das Anders­sein kommt dann noch hinzu.

            Ich fra­ge mich aber, wo ich nicht klar argu­men­tiert haben soll. Es geht hier aus­drück­lich um Irdisches.

      • Es ist unsin­nig, gegen das jüdi­sche Volk zu sein. Außer­halb der weni­gen eth­ni­schen Juden, die sich zu Chri­stus beken­nen, gibt es eine Band­brei­te von ultra­or­tho­dox jüdisch bis athe­istisch. So zu tun, die­ses Spek­trum sei eng­stens mit den Frei­mau­rern ver­ban­delt, ent­springt einem Ver­fol­gungs­wahn statt nüch­ter­ner Betrach­tung. Kri­tik an der jüdi­schen Reli­gi­on wegen ihrer per­p­etu­ier­ten Ableh­nung Chri­sti ja, aber Haß auf das Volk des Alten Bun­des nein.

        • … ich hof­fen, Sie haben mein Posting nicht als ein „gegen das jüdi­sche Volk sein“ verstanden…

          …denn das bin ich (ähem…öh…also gera­de, AUSGERECHNET ich…) nun wirk­lich nicht…

          Ich wie­der­ho­le es immer aufs Neue: ich ver­ste­he die­se Wahn­ideen, denen gera­de Tra­di­tio­na­li­sten so oft anhän­gen, über­haupt nicht. Juden sind eben als ewig Ver­folg­te auf Über­le­ben erprobt und daher über­all mit an der Spit­ze dabei. Nichts wei­ter. Und dies bei den gegen­sätz­lich­sten Dingen. 

          Ihr Satz hier ist wichtig:

          „Kri­tik an der jüdi­schen Reli­gi­on wegen ihrer per­p­etu­ier­ten Ableh­nung Chri­sti ja, aber Haß auf das Volk des Alten Bun­des nein.“

          So ist es.

          • Dem schlie­ße ich mich hier­mit an.
            Dabei kommt es wohl weni­ger auf Kri­tik an der jüdi­schen Reli­gi­on als viel­mehr dar­auf an, Jesus Chri­stus den Juden in Wort und Tat zu bezeu­gen. Inter­es­san­tes Video: „Jesus is Mes­siah! From Con­ser­va­ti­ve Jew to Jewish Catholic“–http://gloria.tv/?media=613129

  5. Welch eine Grö­ße und Kraft haben die Wor­te des hei­li­gen Pius X ! ‚Er nimmt kein Blatt vor den Mund, spricht wahr und klar.

  6. Was stört an dem Bild zu die­sem Arti­kel? Vielleicht,dass Skorka etwas macht, was ich mich beim Papst nie trau­en wür­de, selbst wenn ich Berg­o­glio gut ken­nen wür­de: Ich wür­de ihm nie­mals den Arm auf die Schul­ter legen und der Papst hät­te es sich wohl auch nicht gefal­len las­sen sol­len. Das ent­spricht nicht der Wür­de sei­nes Amtes und zeigt deut­lich wie weit das Juden­tum und viel­leicht auch der Papst selbst von der katho­li­schen Leh­re ent­fernt sind . Der Papst ist der Stell­ver­tre­ter Chri­sti auf Erden und nicht der gute alte Kum­pel von Skorka. An die­sen sub­ti­len Gesten kann man mit­ver­fol­gen wie sich das Papst­tum sich selbst und sei­ne Bedeu­tung lang­sam auf­gibt. Alles Frie­de, Freu­de, Eier­ku­chen statt Christkönig

  7. Die­se Aus­sa­gen von Papst Pius X. trat die Kir­che am 2. Vati­ka­num mit Füßen, und die jet­zi­gen Päp­ste tun es mehr als je zuvor, auch das was die Got­tes­mut­ter in Fati­ma anbot und erbat blieb auf die­sem Kon­zil unbe­rück­sich­tigt. Für die­se Hul­di­gung des Zio­nis­mus wer­den die ori­en­ta­li­schen Chri­sten wie­der bit­ter büßen müs­sen, ich fürch­te es sehr und die Ent­wick­lung der letz­ten 5 Jah­re gibt mir durch und durch Recht. Wie ein Berg­o­glio Papst auf die Idee kom­men kann, sich für einen Pius X. zu ent­schul­di­gen das fra­ge ich mich allen Ernstes!
    Dass er ent­täuscht war wenn ihm ein Herzl den Ring nicht küss­te, kann ich mir nicht vorstellen.

  8. Ich wünsch­te die Obe­ren der FSSPX wür­den auch wie­der so klar spre­chen wie der Hl. Pius X.!

  9. Dan­ke, Herr Nar­di, für die­se Ver­öf­fent­li­chung. Die­se weni­gen Zei­len spie­geln die Grö­ße des hei­li­gen Pius X. wider, die man natür­lich nur auf dem Hin­ter­grund sei­nes umfas­sen­den Reform­wer­kes wirk­lich beur­tei­len kann.

    Hier spricht nicht ein Papst nach Manier eines Poli­ti­kers, son­dern der Stell­ver­tre­ter Jesu Chri­sti auf Erden, der sei­nem Herrn und Gott in Lie­be und Treue voll­kom­men erge­ben und ver­bun­den ist.

    Berg­o­glio begreift die­sen Papst über­haupt nicht. Sein häre­ti­sches Zitat spricht Bän­de: „Viel­leicht konn­te nicht ein­mal Gott sich einen sol­chen Fall, einen sol­chen Abgrund vorstellen.“

    Wie klein, wie bil­lig, wie tri­vi­al, denkt die­ser F. von Gott. Und er ist zum Papst gewählt wor­den. Ein Mann, der Gott zum Göt­zen macht…

    Die Kon­zils­kir­che, in ihrer sicht­ba­ren Gestalt, befin­det sich im End­sta­di­um. Solch ein Satz wäre aus dem Mun­de eines jeden Pap­stes, auch eines lie­der­li­chen, voll­kom­men ver­welt­lich­ten Pap­stes , nicht mög­lich. Vor dem 2. Vati­ka­ni­schen Konzil.

    „Unser Herr kam in die Welt ohne Macht. Er war arm, er kam in Frie­den. Er ver­folg­te nie­man­den, er wur­de sogar von sei­nen Apo­steln ver­las­sen. Erst spä­ter erreich­te sie sei­ne wah­re Natur. Die Kir­che brauch­te drei Jahr­hun­der­te an Ent­wick­lung. Die Juden hat­ten also alle Zeit, um die Gott­heit Jesu Chri­sti ohne Druck und ohne Gewalt zu akzep­tie­ren. Aber sie ent­schie­den sich, es nicht zu tun und haben es bis heu­te nicht getan.“ 

    Auch die Iko­ne der kon­ser­va­ti­ven Katho­li­ken, Bene­dikt XVI., hat­te weder die geist­lich-gei­sti­ge Grö­ße noch den Mut, sol­che Sät­ze aus­zu­spre­chen und zu ver­tre­ten. Von den ande­ren Kon­zils- und Nach­kon­zil­s­päp­sten ganz zu schweigen.

    Sie spre­chen sich gegen­sei­tig hei­lig und selig. Davor schrecken sie nicht zurück.

    Hei­li­ger Pius X., bit­te für uns!

  10. Sol­che Töne wie dies des letz­ten hei­lig­ge­spro­che­nen Pap­stes möch­te ich vom jet­zi­gen Hei­li­gen Vater hören. Aber kaum vor­stell­bar. Man sieht die­sen gewal­ti­gen Wan­del vom hl. Pius X. über Paul VI. und Johan­nes Paul II. zu Franziskus.

    • Wel­che Töne der amtie­ren­de Papst von sich geben kann ist in einem vor vier Jah­ren von sich gege­ben hat und dies obwohl er damals bereits als papa­bi­le galt.
      http://​call​me​jor​ge​ber​go​glio​.blog​spot​.de/​2​0​1​4​/​0​3​/​j​o​r​g​e​-​j​o​k​e​s​-​a​b​o​u​t​-​o​u​r​-​l​o​r​d​s​-​c​r​u​c​i​f​i​x​i​o​n​.​h​tml

      In die­ser Geschich­te, die Berg­o­glio im Zusam­men­hang mit den unter­schied­li­chen Dar­stel­lun­gen der Kreu­zi­gung Jesu in der Kunst unbe­dingt erzäh­len muss­te, lässt Berg­o­glio den Schul­lei­ter, einen katho­li­schen Prie­ster sagen, der einem jüdi­schen Vater als Grund für die erfolg­rei­che Umer­zie­hung des unge­zo­ge­nen Jun­gen angab:
      „Es war ganz ein­fach, am ersten Schul­tag pack­te ich ihn am Ohr und sag­te auf das Kru­zi­fix deu­tend ‚Das war ein Jude wie du, wenn du dich dane­ben benimmst dann wirst du in glei­cher Wei­se enden.‚“
      (“It was very simp­le,“ replied the priest. „On the first day I took him by the ear and said poin­ting to the cru­ci­fix, ‘That was a Jew like you, if you mis­be­have, you will end up the same.’ “ ) 

      Dies ist eine Leug­nung des Süh­ne­to­des Jesu am Kreuz. Die Kreu­zi­gung wird zur Bestra­fung eines Übeltäters.

      • Kor­rek­tur erster Satz
        Wel­che Töne der amtie­ren­de Papst von sich geben kann, ist in einem vor vier Jah­ren ver­öf­fent­li­chen Buch nach­zu­le­sen und dies obwohl er damals bereits als papa­bi­le galt.

  11. Zeit­schnur, es geht nicht dar­um sich „poli­tisch nuan­cier­ter “ zu äußern. Sie dür­fen sehr sicher sein, dass dem hei­li­gen Pius X. das Böse in jeder Form sehr ver­traut war. Die­ser Papst hat eini­ge Jah­re vor dem Aus­bruch des 1. Welt­krie­ges nicht nur die­sen Krieg vor­aus­ge­se­hen, er hat dar­un­ter gelit­ten, er konn­te sich die Schrecken vor­stel­len, und er hat sie sich lei­dend vor­ge­stellt, ehe sie eintrafen.
    Ihre Sät­ze sind schier unmög­lich: „Ich weiß, dass in Tra­di­ti­ons­krei­sen ein laten­ter Anti­se­mi­tis­mus viru­lent ist. Ich den­ke, dass sich bei Pius X. dafür kei­ne Bestä­ti­gung fin­den lässt. Denn er sagt for­mu­liert ja kei­ne Nazisprüche…“

    Das ist ein­fach nur ungeheuerlich.

    Es gibt „Tra­di­ti­ons­krei­se“, in denen tat­säch­lich der Anti­se­mi­tis­mus viru­lent ist. Das trifft aber nicht auf alle zu.

    Es gibt jedoch eine „Argu­men­ta­ti­ons­li­nie“, die par­tout seit dem Holo­caust die Juden an sich zu den bes­se­ren Men­schen erklärt, eine Kri­tik an ihnen gar nicht zulässt, und alle, die es wagen, mit üblen Belei­di­gun­gen verfolgt.

    Es gab und gibt einen laten­ten Hass der Juden gegen Jesus Chri­stus, die Chri­sten, beson­ders gegen die katho­li­sche Kir­che. Über alle Jahr­hun­der­te. Als sie noch die Mehr­heit hat­ten, haben sie die ersten Chri­sten ver­folgt. Als Min­der­heit war ihnen das nicht mög­lich. Wobei ich hin­zu­fü­ge: Das trifft natür­lich nicht auf alle Juden zu. Die­se Ver­all­ge­mei­ne­run­gen “ d i e Juden, d i e Tra­di­ti­ons­krei­se“ sind ein nicht zu über­win­den­des Übel. 

    Wie oft muss es gesagt wer­den, ich sage es, obwohl ich weiß, dass es bei unse­ren „Gut­men­schen“ nicht ver­stan­den wird und sie mit der Nazi­keu­le zuschla­gen: Der Holo­caust ist ein ent­setz­li­ches Ver­bre­chen, der durch über­haupt nichts zu recht­fer­ti­gen ist. Aber es war ein Ver­bre­chen VON DEUTSCHEN AN JUDEN!

    Was hat der Ita­lie­ner, Giu­sep­pe Sar­to, Pius X., allein schon rein gedank­lich mit „Nazi­sprü­chen“ zu tun? Nichts. Es ist Nonsens.

    Es sei dar­auf hin­ge­wie­sen: Auch die ita­lie­ni­schen Faschi­sten hat­ten nichts mit Aus­rot­tungs­pro­gram­men gegen die Juden zu tun, auf die­se Bar­ba­rei sind deut­sche Wirr­köp­fe verfallen.

    Abschlie­ßend: Der Papst ist kein Poli­ti­ker, er ist der Stell­ver­tre­ter Jesu Chri­sti auf Erden. Er hat allen Men­schen, auch den Juden, deut­lich zu sagen, dass das Heil aller Men­schen davon abhängt, wie sie zu dem ein­zi­gen Erlö­ser, dem Ret­ter Welt, Jesus Chri­stus stehen.

    • Jüdi­scher Hass gegen das Chri­sten­tum ist eine ganz kon­kre­te, reli­gi­ons­recht­li­che Sache.
      Man muss nur ein­mal – nicht in anti­se­mi­ti­schen Trak­ta­ten, son­dern in offi­zi­el­len jüdi­schen Quel­len – lesen, was im Fal­le, dass der jüdi­sche Mes­si­as sei­ne Welt­herr­schaft antritt, mit den Chri­sten geschieht, die nicht ihrem tri­ni­ta­ri­schen „Göt­zen­dienst“ abschwören.

    • Vie­le in der Kir­che sind lei­der Opfer einer völ­lig fal­schen Kate­che­se, die ihren Ursprung im „Moder­nis­mus“ hat, denn in der heu­ti­gen Zeit braucht man ja nur die Wahr­heit sagen oder schrei­ben, zum Bei­spiel: „Die heu­te leben­den Juden (Mus­li­me) glau­ben nicht an den­sel­ben Gott den Herrn wie wir Chri­sten“ oder sogar noch schlim­mer „Die Juden (deren Nach­fah­ren die heu­ti­gen Juden sind) haben der­einst Gott den Herrn gekreu­zigt“ (im Gegen­satz zu den Juden, die Chri­stus erkann­ten und Chri­sten wur­den) und schon ist man ein Anti­se­mit der schlimm­sten Art. Und jede Mis­sio­nie­rung zu Gott den Herrn wird durch die­se Unter­drückung der Wahr­heit lei­der unmög­lich gemacht.

      Got­tes und Mari­ens Segen auf allen Wegen

      • Zwar stimmt das, was Sie da beschrei­ben, auch, aber ich habe schon der­ma­ßen oft in Tra­di­ti­ons­krei­sen anti­jü­di­sche Töne gehört – und Sie dür­fen mir glau­ben, dass ich unter­schei­dungs­fä­hig bin -, dass kein Mensch, der nicht nur hört, was er hören will, das über­se­hen kann.
        Auch hier im Kom­men­tar­be­reich sind schon beschä­mend anti­jü­di­sche Kom­men­ta­re abge­setzt wor­den. Ich möch­te jetzt kei­ne Namen nen­nen, weil vie­les auch schon län­ger her ist und ich es wie­der auf­ko­chen müss­te. Ich weiß aber, dass ich fast immer dar­auf so reagiert habe hier, dass ich mich davon distan­zie­re, weil es unka­tho­lisch ist und eines Mari­en­kin­des nicht wür­dig und ich damit nicht von Außen­ste­hen­den iden­ti­fi­ziert wer­den möchte. 

        Sind lei­der Tatsachen…

        Und noch ein Hin­weis: nicht jeder, der die­se auf­fal­lend häu­fi­gen Ent­glei­sun­gen im besag­ten Lager kri­ti­siert, ist ein Opfer des Moder­nis­mus oder eines fal­schen Gottesbildes.

        Es wäre gut, wenn Sie einer kon­kre­ten Kri­tik an einer bekla­gens­wer­ten Sache nicht mit blo­ßer Rhe­to­rik und Aus­weich­ma­nö­vern parie­ren würden.

    • Wie­der ein zeit­lo­ses Schat­ten­ge­fecht gegen etwas, was ich, die ich hier ange­grif­fen wer­de, nicht geschrie­ben habe. 

      Man lese ein­fach zur Prä­zi­sie­rung noch mal mein Posting und auch das, was ich sonst zu dem The­ma schreibe.

  12. Am 28. Febru­ar 2014 hieß Papst Fran­zis­kus im Vati­kan eine inter­re­li­giö­se Pil­ger­grup­pe will­kom­men, die auf der Rück­rei­se vom Hei­li­gen Land nach Argen­ti­ni­en war und aus 15 Chri­sten, 15 Juden und 15 Mos­lems bestand.
    In einer impro­vi­sier­ten Anspra­che fass­te er sei­ne inter­re­li­giö­se Theo­lo­gie wie folgt zusammen:
    Juden, Chri­sten und Mos­lems haben den­sel­ben Vater „dro­ben im Him­mel, und unten auf der Erde“ (?!) und beten die­sen an. Des­halb sind sie Brüder.
    Kurz­vi­deo des Tref­fens (1:46 min):
    http://​glo​ria​.tv/​?​m​e​d​i​a​=​6​1​5​245
    Ich ver­mu­te, wenn jemand genau die Freund­schaf­ten Jor­ge Berg­o­gli­os aus sei­ner argen­ti­ni­schen Zeit erfor­schen wür­de, wür­de er dem Geheim­nis sei­ner Theo­lo­gie auf die Spur kommen.
    __________

    Pope Fran­cis wel­co­med an inter-reli­gious group from Argen­ti­na made up of 15 Jews, 15 Mus­lims and 15 Chri­sti­ans. They were on their way back from a pil­grimage to the Holy Land.

    The Pope gree­ted each per­son, some of whom he alre­a­dy knew from time as arch­bi­shop of Bue­nos Aires.

    With such a fami­li­ar envi­ron­ment, the Pope impro­vi­sed a speech focu­sed on brot­her­hood. He cited Argen­ti­na as a good exam­p­le, sin­ce immi­gra­ti­on forced groups to coexist.

    POPE FRANCIS
    „The majo­ri­ty of us know how to coexist, it’s easier for us, and that’s a clear mes­sa­ge. It’s a mes­sa­ge that we have the same Father, up in Hea­ven, and the same Father down on earth, we ado­re him.”

    For the Pope, the pil­grimage his fel­low Argen­ti­ni­ans under­went is a good exam­p­le of how to reach out to others and „build bridges.”

    POPE FRANCIS
    „What you have done, visi­ting the­se towns, the syn­ago­gues, mos­ques and Chri­sti­an churches, is an act of brot­her­hood and a seed. A seed to build that cul­tu­re of encoun­ter that we all have to car­ry forward.”

    The group, which visi­ted Jor­dan, Pal­e­sti­ne and Isra­el, inclu­ded seve­ral rab­bis, imams and priests. The Pope than­ked them for the visit, and after his remarks, they exch­an­ged gifts.

    http://​www​.rome​re​ports​.com/​p​g​1​5​5​9​4​7​-​p​o​p​e​-​f​r​a​n​c​i​s​-​t​o​-​j​e​w​i​s​h​-​m​u​s​l​i​m​-​a​n​d​-​c​a​t​h​o​l​i​c​-​g​r​o​u​p​-​w​e​-​h​a​v​e​-​t​h​e​-​s​a​m​e​-​f​a​t​h​e​r​-en

  13. noch­mals zu dem merk­wür­gi­gen Satz:
    :“Viel­leicht konn­te nicht ein­mal Gott sich einen sol­chen Fall, einen sol­chen Abgrund vorstellen“.
    Gott kann­te und kennt Satan und sei­ne Abgründe.

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