(Jerusalem) Der Papst kommt nach Jerusalem und die Christen dürfen ihn weder sehen noch treffen? Die Christen Jerusalems haben dem Apostolischen Delegaten für Jerusalem und Palästina sowie Apostolischen Nuntius in Israel einen Brief geschrieben. Darin äußern sie den Wunsch, beim Besuch von Papst Franziskus im Heiligen Land berücksichtigt zu werden. Israel hat über die Christen Jerusalems ein Ausgangsverbot verhängt. Sie dürfen weder nach Betlehem zur offiziellen Begegnung von Papst Franziskus und Patriarch Bartholomäus I. von Kostantinopel mit den einheimischen Christen des Heiligen Landes noch dürfen sie während des Besuchs des Papstes in Jerusalem ihre Häuser verlassen.
„Im Vorfeld des Besuchs von Papst Franziskus in Jerusalem und dessen Begegnung mit dem Patriarchen Bartholomäus I. möchten wir unser Recht auf Treffen mit unseren geistlichen Oberhäuptern in Anspruch nehmen“. Im bisherigen Programm des Papst-Besuchs ist eine Begegnung mit den Christen Jerusalems nicht vorgesehen. Das Treffen mit den einheimischen Christen ist in Betlehem geplant, das der Palästinensischen Autonomiebehörde untersteht. Israel will jedoch die Teilnahme der Christen Jerusalems an der Begegnung in Betlehem durch Einschränkung der Bewegungsfreiheit unterbinden.
„Nach Betlehem dürfen wir nicht und in Jerusalem soll der Papst durch leere Gassen gehen“
Die Initiative zum Schreiben ging von Katholiken der Salvatorkirche in der Jerusalemer Altstadt aus, wie der Nachrichtendienst Fides berichtet. „Wir sprechen damit im Namen aller in Jerusalem lebenden Christen“, so Hania Kassissieh, eine mit einem katholischen Christen verheiratete orthodoxe Christin des Heiligen Landes. „Wir wissen“, heißt es in dem Brief, daß die Begegnung für die einheimischen, palästinensischen Christen in Bethlehem stattfinden wird, „doch wir gehen davon aus, daß wir als Einwohner Jerusalems und Nachfahren der ersten Christen, nicht an der Begegnung mit unseren Oberhäuptern teilnehmen können. Denn die israelischen Behörden wollen während des Besuchs eine Ausgangssperre verhängen, die auch für das christliche Viertel Jerusalems gilt. Dies ist ein weiterer Versuch, unsere Existenz zu verleugnen. Wir können nicht akzeptieren, daß der Papst durch die leeren Gassen unseres Viertels geht und dort keine Gläubigen oder andere Lebenszeichen sieht. Als einheimische kirchliche Gemeinschaft, sind wir die Gäste unserer Oberhirten in unserer Stadt. Wir wollen von diesem historischen kirchlichen Ereignis nicht ausgeschlossen werden und möchten unseren Beitrag zu einem guten Ausgang des Besuchs leisten.“
Die Initiatoren des Schreibens wurden am Donnerstag nachmittag vom Patriarchalvikar des Lateinischen Patriarchats von Jerusalem, Bischof William Shomali, empfangen. Papst Franziskus reist gemeinsam mit dem Ökumenischen Patriarchen Bartholomäus von Konstantinopel, der das Oberhaupt aller orthodoxen Christen ist.
Text: Fides/Giuseppe Nardi
Bild: Wikicommons (Montage)
Warum wird der Papst so in den Vordergrund gerückt? Die lateinischen Christen sind ja eine Minderheit vor Vom ökumenischen Patriarchen ist kaum die Rede. Er verkörpert die Orthodoxie, die die Mehrheit stellt.
Zeigte man den Bewohnern der Insel Lampedusa ein Foto mit (dem „Bischof von Rom“) Franziskus, mit dem (für Lampedusa zuständigen) Ortsbischof von Agrigent, und etwa Lady Gaga, so würde sie sicher fragen: Wer ist denn das, der da zwischen Franziskus und Lady Gaga? Es gibt so etwas wie eine „Bischofsfinsternis“.
Die Bischöfe sind weitgehend entsakralisiert, laufen den lieben langen Tag in Rock und Hose herum; auch der Patriarch von Konstantinopel, um den ja auch sonst nicht so ein mediales Getöse veranstaltet wird geht, sobald er den Phanar verläßt, in Zivil.
Ledig Franziskus, dem es im Übrigen auf Teilnahme der christlichen Bewohner Jerusalems zu verzichten leicht fallen wird, trägt (vorerst noch) ständig die Soutane. Sicher würde er sich gerne im Khaki-Hemd – mit Schlaufen auf den Schultern – eines israelischen Busfahrers zeigen, aber dann wäre die angebetete Medienwirksamkeit futsch.
Die Christen Jerusalems können sich ja alles im Fernsehen anschauen. Das ist viel bequemer, und wer will, kann dabei auch schon die Koffer packen.
Lässt sich da ein Hirte von seiner Herde trennen?
Lieber arrow, du begehst einen logischen Fehler: Aus dem Begriff „Pastoralität“ lässt sich nicht auf eine Existenz von Hirten schließen.
Eigentlich sollten alle guten Katholikinnen und Katholiken wissen, dass sie den Papst gar nicht sehen BRAUCHEN. Sie sind ihm durch die Nennung im Hochgebet ohnehin aufs innigste in Liebe und Achtung verbunden.
Schon der Vorgänger interessierte sich nur für die Juden