Neuer Schlag gegen die Franziskaner der Immakulata – Wallfahrtskirche verweigert


Marienheiligtum Unserer Lieben Frau vom Rosenkranz in Pompeji blieb Laienvereinigung der Franziskaner der Immakulata am Barmherzigkeitssonntag versperrt(Rom) Einen neu­en Schlag ver­setz­te der von der Ordens­kon­gre­ga­ti­on ein­ge­setz­te Apo­sto­li­sche Kom­mis­sar den Fran­zis­ka­nern der Imma­ku­la­ta. Der Lai­en­ver­ei­ni­gung Mis­si­on der Imma­ku­la­ta Media­trix (MIM) wur­de die Mari­en­wall­fahrts­kir­che von Pom­pe­ji ver­wehrt. Seit dem Jahr 2004 unter­neh­men die in der MIM zusam­men­ge­schlos­se­nen Gläu­bi­gen aus Nea­pel und Kam­pa­ni­en eine Wall­fahrt zum Hei­lig­tum Unse­rer Lie­ben Frau vom Rosen­kranz in Pom­pe­ji, dem bekann­te­sten Mari­en­hei­lig­tum in die­sem Teil Süd­ita­li­ens. Am gest­ri­gen Barm­her­zig­keits­sonn­tag blieb den Gläu­bi­gen der Zutritt zum Gna­den­bild jedoch verwehrt.

Verbot von Kommissar Volpi führt zu Verbot des Prälaten von Pompeji

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Am 10. April, als bereits alles orga­ni­siert war, wur­de den Gläu­bi­gen vom Rek­tor der Basi­li­ka, Msgr. Sal­va­to­re Acam­po­ra ohne Begrün­dung das Nut­zungs- und Zugangs­ver­bot mit­ge­teilt. Wall­fahrt, Hei­li­ge Mes­se, Mari­en­ge­sän­ge und Rosen­kranz muß­ten abge­sagt wer­den. Auf Nach­fra­ge der ent­täusch­ten Gläu­bi­gen erklär­te Msgr. Acam­po­ra am fol­gen­den Tag, daß die Kir­che den Rang einer Päpst­li­chen Basi­li­ka habe und Kathe­dra­le einer 1926 eigens errich­te­ten Ter­ri­to­ri­al­prä­la­tur ist. Sie unter­ste­he damit päpst­li­chem Recht, wes­halb der zustän­di­ge Prä­lat und Päpst­li­che Dele­gat für das Hei­lig­tum, der­zeit Titu­lar­erz­bi­schof Tom­ma­so Capu­to, die Maß­nah­men des Apo­sto­li­schen Kom­mis­sars der Fran­zis­ka­ner der Imma­ku­la­ta, Pater Fidenzio Vol­pi nicht igno­rie­ren könne.

„Man sage uns, was wir angeblich Schlechtes getan haben?“

Kom­mis­sar Vol­pi hat­te im Zuge der von der Ordens­kon­gre­ga­ti­on „Nor­ma­li­sie­rung“ genann­ten Zer­trüm­me­rung des fran­zis­ka­ni­schen Ordens, am 27. Novem­ber 2013 der dem Orden nahe­ste­hen­den, kirch­lich aner­kann­ten Lai­en­ver­ei­ni­gung MIM jede Akti­vi­tät unter­sagt. „Ein radi­ka­ler Ein­griff, der ohne jede Begrün­dung erfolg­te. Man sage uns, was wir angeb­lich Schlech­tes gemacht haben: Han­delt es sich um eine Sün­de, eine Hand­lung gegen das Evan­ge­li­um oder einen Ver­stoß gegen das Kir­chen­recht?“, for­dert Clau­dio Cir­cel­li, einer der MIM-Ver­ant­wort­li­chen von Nea­pel, der seit zehn Jah­ren die jähr­li­che Wall­fahrt zur Rosen­kranz­kö­ni­gin organisiert.

Unbegründete Verbote: „So geht man nicht mit Gläubigen um“

Das Zutritts­ver­bot zur Wall­fahrts­ba­si­li­ka von Pom­pe­ji läßt sich for­mal­recht­lich mit dem Akti­vi­täts­ver­bot für die MIM begrün­den. „Ein Ver­bot unter Ver­weis auf ein unbe­grün­de­tes Ver­bot des Kom­mis­sars, und jeder wascht sich die Hän­de. Das ist doch Will­kür. So geht man nicht mit Gläu­bi­gen um“, zitiert die Tages­zei­tung Il Mat­ti­no di Napo­li eine empör­te Ange­hö­ri­ge der MIM. Tat­säch­lich zieht ein von Kom­mis­sar Vol­pi nicht begrün­de­tes Ver­bot wei­te­re Ver­bo­te nach sich, ohne daß je aus­ge­spro­chen wird, dar­um die­se Lai­en­or­ga­ni­sa­ti­on gemaß­re­gelt wird.

Alte Messe, Förderung der Tradition, Kritik am Zweiten Vatikanum – für manche unerträglich

Die kom­mis­sa­ri­sche Ver­wal­tung der Fran­zis­ka­ner der Imma­ku­la­ta wur­de im Juli 2013 von, Joà£o Kar­di­nal Bráz de Aviz dem Prä­fek­ten der Kon­gre­ga­ti­on für die Insti­tu­te geweih­ten Lebens und für die Gesell­schaf­ten apo­sto­li­schen Lebens ange­ord­net. Ein Schritt, der mit aus­drück­li­cher Bil­li­gung von Papst Fran­zis­kus zudem in einer Form erfolg­te, die dem Orden jede Ein­spruchs­mög­lich­keit nahm.

Die Maß­re­ge­lung hängt damit zusam­men, daß der bis dahin blü­hen­de Orden unter Bene­dikt XVI. ordens­in­tern zum Alten Ritus gewech­selt war und sich intel­lek­tu­ell beson­ders aktiv an der vom deut­schen Theo­lo­gen­papst ange­sto­ße­nen Debat­te über die Inter­pre­ta­ti­on des Zwei­ten Vati­ka­ni­schen Kon­zils betei­lig­te. Er ver­pflich­te­te sich einer Ver­tei­di­gung der katho­li­schen Tra­di­ti­on gegen moder­ni­sti­sche Strö­mun­gen in der Kir­che und vor allem in der Theo­lo­gen- und Prie­ster­aus­bil­dung, die man­chen in der Kir­che uner­träg­lich war, aber unter Bene­dikt XVI. nicht gegen den Orden vor­ge­hen konn­ten. Durch den Pon­ti­fi­kats­wech­sel zu Papst Fran­zis­kus wur­den sie jedoch umge­hend und mit äußer­ster Här­te gegen den Orden aktiv. Der Will­kür­akt gegen den Orden über­schat­te­te das der­zei­ti­ge Pontifikat.

MIM – marianisch und missionarisch

Die MIM wur­de 1990 vom Grün­der der Fran­zis­ka­ner der Imma­ku­la­ta, dem 2013 abge­setz­ten Gene­ral­obe­ren Pater Ste­fa­no Maria Manel­li im Mari­en­wall­fahrts­ort Lore­to gegrün­det. Der MIM schlie­ßen sich Lai­en an, die das Cha­ris­ma des Ordens in ihrem jewei­li­gen Stand zu leben ver­su­chen. Sie ver­pflich­ten sich maria­nisch und mis­sio­na­risch zu sein, die Mari­en­ver­eh­rung zu för­dern und die Mis­si­on ad gen­tes zu för­dern, beson­ders dort, „wo der Kampf um die Ret­tung der See­len und den Auf­bau der Kir­che beson­ders hef­tig ist“.

Text:Giuseppe Nar­di
Bild: Wikicommons

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