Gregorios III.: „Kriminelle Gleichgültigkeit“ des Westens – Syrische Christen werden sich Islamisten „nicht beugen“


Entstelltes Fresko von Jesus in Maalula(Damas­kus) Syri­ens Armee konn­te die Chri­sten­stadt Maa­lu­la zurück­er­obern. Meh­re­re Mona­te befand sich das christ­li­che Zen­trum in der Hand isla­mi­sti­scher Rebel­len. Der mit Rom unier­te mel­ki­ti­sche Patri­arch von Antio­chi­en Gre­go­ri­os III. Laham besuch­te die Stadt und sah die isla­mi­sti­schen Ver­wü­stun­gen. Der Patri­arch sprach gegen­über der Tages­zei­tung L’Orient le Jour von einem „ech­ten Kriegs­ver­bre­chen“. Die Isla­mi­sten haben die christ­li­che Bevöl­ke­rung ver­trie­ben, ver­schleppt oder getö­tet. Gre­go­ri­os III. spricht des­halb auch von einer „kri­mi­nel­len Gleich­gül­tig­keit“ des Westens, der „unter dem fal­schen Vor­wand, die Demo­kra­tie zu ver­tei­di­gen“ in Wirk­lich­keit „die­ses Schau­spiel der Zer­stö­rung unterstützt“.

Was Islamisten den Christen antun, ist „echtes Kriegsverbrechen“

Anzei­ge

Der Patri­arch besuch­te in der Kar­wo­che gemein­sam mit dem grie­chisch-ortho­do­xen Patri­ar­chen von Antio­chi­en, Johan­nes X. Yazi­gi, und Ver­tre­tern ande­rer ori­en­ta­li­scher Kir­chen die Stadt. „Uns hat sich ein apo­ka­lyp­ti­sches Bild gebo­ten. Auch ande­re Kir­chen in Syri­en sind zer­stört wor­den, aber so etwas habe ich noch nie gese­hen“, so Gre­go­ri­os III. Maa­lu­la ist mit sei­nen Kir­chen und Klö­stern ein wich­ti­ger Wall­fahrts­ort für die Chri­sten des Nahen Ostens. Alle Kir­chen wur­den Opfer der isla­mi­sti­schen Zer­stö­rungs­wut. Von sechs ver­schlepp­ten Chri­sten fehlt noch immer jede Spur.

Ikonoklastische Zerstörungswut: Christliche Ikone vernichtet, Fresken entstellt, Heilige „geblendet“

Auf­fäl­li­ges Merk­mal des isla­mi­sti­schen Van­da­lis­mus ist die Zer­stö­rung der Iko­nen und der Gesich­ter auf den Fres­ken der Kir­chen. Der Iko­no­klas­mus, die Gesichts­lo­sig­keit im Islam, wird durch Her­aus­schla­gen und Zer­krat­zen der Augen und Gesich­ter der Fres­ken und Male­rei­en auf die christ­li­chen Kir­chen übertragen.

Maa­lu­la zähl­te vor dem Angriff der Al-Nus­ra-Front rund 2.000 Ein­woh­ner von denen die aller­mei­sten Chri­sten sind. Nun gel­te es den Ort wie­der auf­zu­bau­en und die geflo­he­ne und ver­äng­stig­te Bevöl­ke­rung zurück­zu­füh­ren. Maa­lu­la ist der ein­zi­ge Ort, an dem heu­te noch Ara­mä­isch, die Mut­ter­spra­che Jesu gespro­chen wird. Auch Staats­prä­si­dent Assad besuch­te inzwi­schen den Ort. Die knapp mehr als zwei Mil­lio­nen Chri­sten des Lan­des leb­ten unter der Herr­schaft der Fami­lie Assad weit­ge­hend unbe­la­stet. Was ihnen hin­ge­gen in einem Isla­mi­sten­staat droht, wis­sen sie inzwi­schen. Hun­dert­tau­sen­de syri­sche Chri­sten müs­sen heu­te in Flücht­lings­la­gern in Syri­en und den Nach­bar­staa­ten Jor­da­ni­en, Liba­non und der Tür­kei leben.

Präsident Assad besuchte Maalula: Wahlen ausgeschrieben

Prä­si­dent Assad erklär­te bei sei­nem Besuch, die christ­li­chen Kir­chen und Ein­rich­tun­gen als kul­tu­rel­les Erbe des Lan­des zu ver­tei­di­gen. Für den 3. Juni hat er mit­ten im Bür­ger­krieg Wah­len ange­setzt. Die Unter­stüt­zung der rund zehn Pro­zent Chri­sten ist von Bedeu­tung für ihn, da er selbst einer reli­giö­sen Min­der­heit ange­hört. Die Ala­wi­ten stel­len nur etwa zwölf Pro­zent der Bevölkerung.

In sei­ner Oster­bot­schaft sag­te der grie­chisch-ortho­do­xen Patri­arch Johan­nes X. Yazi­gi, daß sich die Chri­sten Syri­en nicht den Extre­mi­sten beu­gen wer­den, die „unse­re Leu­te und hei­li­gen Orte“ angreifen.

Text: Giu­sep­pe Nardi
Bild: Pro Siria

Print Friendly, PDF & Email
Anzei­ge

Hel­fen Sie mit! Sichern Sie die Exi­stenz einer unab­hän­gi­gen, kri­ti­schen katho­li­schen Stim­me, der kei­ne Gel­der aus den Töp­fen der Kir­chen­steu­er-Mil­li­ar­den, irgend­wel­cher Orga­ni­sa­tio­nen, Stif­tun­gen oder von Mil­li­ar­dä­ren zuflie­ßen. Die ein­zi­ge Unter­stüt­zung ist Ihre Spen­de. Des­halb ist die­se Stim­me wirk­lich unabhängig.

Katho­li­sches war die erste katho­li­sche Publi­ka­ti­on, die das Pon­ti­fi­kat von Papst Fran­zis­kus kri­tisch beleuch­te­te, als ande­re noch mit Schön­re­den die Qua­dra­tur des Krei­ses versuchten.

Die­se Posi­ti­on haben wir uns weder aus­ge­sucht noch sie gewollt, son­dern im Dienst der Kir­che und des Glau­bens als not­wen­dig und fol­ge­rich­tig erkannt. Damit haben wir die Bericht­erstat­tung verändert.

Das ist müh­sam, es ver­langt eini­ges ab, aber es ist mit Ihrer Hil­fe möglich.

Unter­stüt­zen Sie uns bit­te. Hel­fen Sie uns bitte.

Vergelt’s Gott!

 




 

12 Kommentare

  1. In den Aus­bil­dungs­camps für künf­ti­ge isla­mi­sti­sche Ver­bre­cher wird bei einer „Hau­ser­stür­mung“ ein in einer Ecke des Zim­mers als „Ziel­schei­be“ sehen­des Kreuz beschos­sen. War­um wohl ? 

    Wohl auch auf­grund Fol­gen­dem: Der „ganz nor­ma­le isla­mi­sche Fat­wa Irr­sinn“ am Bei­spiel der Aus­sa­gen von Abdul-Aziz Ibn Baz, einem ein­fluß­rei­chen vor­ma­li­gen Staats­rechts­gut­ach­ters des US-Ver­bün­de­ten Saudi-Arabien

    Fra­ge:
    .….darf man mit einer Arm­band­uhr beten, die das Sym­bol des christ­li­chen Kreu­zes trägt?
    Antwort
    Falls die Bil­der auf den Arm­band­uh­ren ver­deckt sind, darf man mit der Uhr das Gebet ver­rich­ten. Falls die Bil­der aber von außen … sicht­bar sind, darf man damit nicht beten, weil bewie­sen ist, dass Allahs Pro­phet, Muham­mad – Allahs Frie­den und Segen sei­en auf ihm – zu Ali sag­te: „Lass kein Bild [Sym­bol] ste­hen, ohne es zu ent­fer­nen‘. Das­sel­be gilt für das Kreuz. Eine Arm­band­uhr, die ein Kreu­zes­sym­bol hat, darf erst getra­gen wer­den, wenn das Kreuz ent­fernt, abge­rie­ben oder mit Far­be über­deckt wur­de. Es ist authen­tisch [über­lie­fert], dass Allahs Pro­phet, Muham­mad sag­te: ‚Besitzt nichts, auf dem ein Kreuz sicht­bar ist, ohne es zu entfernen’.“ 

    Fra­ge:
    Darf man mit Schmuck beten, der wie ein Kreuz aussieht?
    Antwort
    Eine Frau darf kein Kreuz tra­gen. Allahs Pro­phet, Muham­mad, hat das Kreuz stets abge­rie­ben oder mit Far­be über­deckt, wenn er es sah. Denn das Kreuz ist das Sym­bol der Chri­sten­heit. Eine Frau darf weder ein Kreuz noch ein Bild [auf ihrer Klei­dung] tra­gen. Das Gebet, das mit die­sem [Sym­bol] voll­zo­gen wird, ist zwar gül­tig, aber es gilt nur als man­gel­haft. Sowohl der Mann als auch die Frau gel­ten als Sün­der, wenn sie ein Kreuz tra­gen und damit beten, sei es auf einem Kopf­tuch, auf der Kopf­be­deckung des Man­nes oder auf einem ande­ren Kleidungsstück.
    -

  2. Der Westen ist mit sich selbst beschäf­tigt und lagert sein zwang­haf­tes Sen­dungs­be­wusst­sein selek­tiv aus auf völ­lig über­flüs­si­ge oder absur­de, mora­lisch auf­ge­plu­ster­te Fragen.

    Die Sen­dung des Islam lau­tet: die Ver­zer­rung des wah­ren Ein­gott­glau­bens durch Juden und v.a. Chri­sten rich­tig­zu­stel­len. Sie glau­ben, dass der Pro­phet der Para­klet sei, den Jesus ver­hei­ßen hat. Sie leug­nen die Got­tes­sohn­schaft Jesu ausdrücklich.

    Theo­lo­gisch gese­hen ist der Islam jedoch ein Rück­fall in den Zustand vor Chri­stus, der die Men­schen und gan­ze Gesell­schaf­ten in der Sünd­haf­tig­keit fest­friert. Daher ist die Bemer­kung des Kop­ten, über den gestern berich­tet wur­de, die­se Reli­gi­on sei eine Kul­tur des Todes, richtig.

    Liegt nicht über allen Regio­nen, in denen die­se Reli­gi­on sich erhebt, der Lei­chen­ge­ruch des Has­ses und einer maß­lo­sen Selbst­ge­rech­tig­keit? Was ist das für eine Men­ta­li­tät, die bru­tal den andern Men­schen beob­ach­tet, unter stän­di­gen Ver­dacht setzt und schi­ka­nie­ren bzw. töten darf, wenn er nicht tut, was ande­re ihm abzwin­gen wollen?

    Neu­lich oute­te sich ein klei­ner Tür­ken­jun­ge mir gegen­über, als er in aller Unschuld beteu­er­te, der Islam sei über­haupt nicht bru­tal. Viel­mehr bestra­fe er ja nur die­je­ni­gen hart, die den Koran bre­chen wür­den. Und da sei es schließ­lich auch gerechtfertigt.
    Der Jun­ge sieht ganz west­lich aus. Sei­ne Mut­ter läuft in haut­engen Jeans her­um und hat gefärb­te offe­ne Haa­re. Sie raucht und tut auch sonst das, was eine west­li­che Frau so macht. Aber doch sehen sich die Leu­te so, wie beschrieben.

    Was mir aber nicht rein­läuft ist dies, dass es v.a. Leu­te sind, die als erste durch den Islam auf der Abschuss­li­ste stün­den, die sei­ne Gefähr­lich­keit ver­tu­schen: Schwu­le, Les­ben, Lin­ke, Athe­isten. Sie arbei­ten ihre Fan­ta­sien über zu bekämp­fen­den „Rechts­ra­di­ka­lis­mus“ an der Fra­ge ab.

    Und ergo igno­rie­ren sie das, was der Islam welt­weit so anstellt. Dass aber gera­de die­se Reli­gi­on eine mas­si­ve rechts­ra­di­ka­le Schlag­sei­te hat und dar­um auch von Hit­ler ste­tes hofiert wur­de, neh­men sie nicht wahr. Es gab zu Nazi­zei­ten einen ara­bi­schen Radio­sen­der, der von Ber­lin aus sei­ne Paro­len sen­den durf­te. Und Hit­ler hat­te den Ara­ber ver­spro­chen, wenn die Wehr­macht erst über den Kau­ka­sus gekom­men sei, wer­de mit den Juden im Ori­ent auf­ge­räumt. Vie­le Mus­li­me ver­eh­ren heu­te noch Hitler.

    Inzwi­schen habe ich sogar auf katho­li­schen Tra­di­tio­na­li­sten-Blogs gese­hen, dass man mit dem Islam sym­pa­ti­siert: da muss sich die Frau end­lich wie­der unter­ord­nen und ver­schlei­ern, was plötz­lich auch als urka­tho­li­sche Tra­di­ti­on gehan­delt wird und v.a. wür­de mit den Homos auf­ge­räumt. Das ist wohl auch das­sel­be Niveau, das sich einst auf einer gewis­sen Web­site dar­über freu­te, dass ein gewis­ser schwu­ler Schau­spie­ler nun nach sei­nem Able­ben in der Homoh­öl­le schmore.
    Wer sich über den ewi­gen Tod eines Sün­ders freut bzw. ihn her­bei­sehnt, ist nicht katholisch!

    Mir graust es nur noch ange­sichts der gro­ßen Ver­wir­rung, in der wir stehen.
    Das geht alles nicht mehr lan­ge gut.

  3. Zum Iko­no­klas­mus in Syri­en: Es ist furcht­bar und ver­let­zend, wie hei­li­ge Kir­chen mit der­ar­ti­gen Hass und Fana­tis­mus ent­weiht, Chri­stus und sei­ne Braut, die Kir­che belei­digt und zer­stört wird. Aber haben zur Zeit der Refor­ma­ti­on, die wohl bald (2017) hei­lig­ge­spro­chen wird, nicht die­sel­ben Halun­ken exem­pli gra­tia in Zürich die herr­lich mit den Zuwen­dun­gen der Gläu­bi­gen aus­ge­stat­te­ten Kir­chen Groß­mün­ster, Frau­mün­ster, das sacel­lum sanc­torum mar­tyrum (Was­ser­kir­che) ver­wü­stet, Altä­re und kost­ba­re Gemäl­de zer­stört, wert­vol­le Fres­ken über­tüncht, Glocken und Orgeln zer­schla­gen? „Es haben damals vie­le alte Müt­ter­lein geweint“, so eine Chro­nik. Noch in den ver­gan­ge­nen 80er Jah­ren wur­de wäh­rend einer Restau­ra­ti­on in der Peter und Pauls­kir­che unter dem Putz eine wun­der­ba­re Madon­ne mit dem Jesus­kind auf­ge­fun­den. Sie durf­te aus „öku­me­ni­schen“ Grün­den nicht im Got­tes­dienstraum ver­blei­ben, muss­te abge­löst und in den Dach­stock ver­bracht wer­den! Es sind immer die­sel­ben Hass­ob­jek­te, die der Teu­fel und sei­ne Knech­te ins Visier neh­men. Ich den­ke „an ihren Früch­ten wer­det ihr sie erken­nen“- ein Her­ren­wort das nach­klingt und zur Besin­nung ruft.

    • Islam (jeden­falls der streng-sun­ni­ti­sche) und Cal­vi­nis­mus haben, wenn man mal so dar­über nach­denkt, ja durch­aus so eini­ge theo­lo­gi­sche Gemeinsamkeiten:
      – ein fun­da­men­ta­li­stisch-stren­ges ’sola scrip­tu­ra‘ (wobei mir der sun­ni­ti­sche Islam da jedoch etwas inkon­se­quent zu sein scheint – sein Fun­da­ment ist ja nicht allein der als letz­te und end­gül­ti­ge Offen­ba­rung Got­tes geglaub­te Koran, son­dern auch die Hadi­then /​ die gesam­te Sunna);
      – ein (ich kann’s nur schlecht in Wor­te fas­sen, ich versuch’s mal …), also ein irgend­wie über­zo­ge­nes, „hyper-tran­szen­den­tes“ Got­tes­bild, letzt­lich sogar wie­der­um sehr anthro­po­morph gedacht: ein all­mäch­ti­ger, abso­lut unzu­gäng­li­cher, unfaß­ba­rer, unnah­ba­rer Gott bzw. (fak­tisch) Will­kür­gott (natür­lich ist Gott all­mäch­tig, unfaß­bar und unnah­bar; aber … doch nicht so, wie in die­ser Vor­stel­lung!), mehr wie ein ori­en­ta­li­scher Des­pot, der nach Belie­ben Gna­de erweist und ent­zieht, „nach Sei­nem uner­gründ­li­chen Rat­schluß“, wie sie sagen, aber fak­tisch doch abso­lut irra­tio­nal, unver­steh­bar; Papst Bene­dikt XVI. ist ja in sei­ner Regens­bur­ger Rede genau auf die­ses unter­schied­li­che Got­tes­bild ein­ge­gan­gen; Gott ist nach die­ser Irr­leh­re ja nicht ein­mal an die Ver­nunft bzw. die Wider­spruchs­frei­heit gebun­den (nach Sei­nem Wil­len); und Sei­ne Gebo­te – wel­che auch immer Er erläßt – sind allein des­halb gut, weil sie eben Sei­ne Gebo­te sind; der Gedan­ke, daß Gott die Gebo­te erläßt, gera­de weil sie (in sich) gut sind (sogar die best-mög­li­chen), ist dem Islam wohl fremd;
      – dann die Leug­nung der Wil­lens­frei­heit und die Leh­re von der dop­pel­ten Prä­de­sti­na­ti­on – wobei der Mensch für die Unta­ten, die Gott ihn nach Sei­nem akti­ven Wil­len bege­hen läßt (m.E. Blas­phe­mie, sowas im Ernst zu behaup­ten!), für die er also letzt­lich gar nicht ver­ant­wort­lich sein kann, den­noch „bezah­len“ muß; mir ist nicht ganz klar, wie man bei einem sol­chen fal­schen, in sich wider­sprüch­li­chen Got­tes­bild noch von Sei­ner ‚Barm­her­zig­keit‘ spre­chen kann; das paßt â†’

    • → doch nicht zusam­men … – ein Gott, den man, wäre Er wirk­lich so, auch nicht lie­ben könn­te wie einen Vater, son­dern nur fürch­ten; nicht in ech­ter Demut und lie­ben­der Hin­ga­be, son­dern in tota­ler Unter­wer­fung – was ja auch beim isla­mi­schen Gebet sinn­fäl­lig zum Aus­druck kommt;
      – und schließ­lich die­ser extre­me Iko­no­klas­mus – der Wahn­sinn jetzt in Syri­en, oder das Nie­der­bren­nen kop­ti­scher Kir­chen in Ägyp­ten uvm., oder eben der Bil­der­sturm wäh­rend der sog. „Refor­ma­ti­on“;
      – und noch eine Gemein­sam­keit: die lei­den­schaft­li­che Ableh­nung, der ja manch­mal gera­de­zu unbän­di­ge, irra­tio­na­le Haß auf alles Katho­li­sche – und vor allem jeg­li­cher Dar­stel­lung des Gekreu­zig­ten selbst (wobei ich mich fra­ge, wel­chen Sinn die lie­ben­de Selbst­hin­ga­be Chri­sti am Kreuz dann noch haben soll, wenn doch eh alles in einem ein­zi­gen, uner­gründ­li­chen Wil­lens­akt Got­tes ‚vor aller Zeit‘ vor­her­be­stimmt wor­den ist)!
      Also, ein typisch-cal­vi­ni­sti­scher Ver­samm­lungs­saal könn­te ohne gro­ße Ver­än­de­run­gen gleich zur Moschee „umge­wid­met“ wer­den; bei einer katho­li­schen (oder ortho­do­xen) Kir­che muß man erst­mal das Inven­tar in Trüm­mer legen, Male­rei­en über­tün­chen und Mosai­ke raushauen …

    • Ergän­zung: natür­lich ist Gott a prio­ri bzw. ‚allein von uns aus‘ unnah­bar (und im Islam wird ein Mensch Ihn nie­mals schau­en, auch im Para­dies nicht; eine visio bea­ti­fi­ca ist dem Mus­lim undenk­bar). – Aber in Chri­stus ist der wah­re Gott selbst wah­rer Mensch gewor­den; und Er hat uns geschenkt, daß wir Ihm auch heu­te, hier und jetzt, nahen dür­fen, im Aller­hei­lig­sten Altarsakrament:

      „Gott­heit tief ver­bor­gen, betend nah ich Dir.
      Unter die­sen Zei­chen bist Du wahr­haft hier.
      Sieh, mit gan­zem Her­zen schenk ich Dir mich hin,
      weil vor sol­chem Wun­der ich nur Armut bin.

      Augen, Mund und Hän­de täu­schen sich in Dir,
      doch des Wor­tes Bot­schaft offen­bart Dich mir.
      Was Gott Sohn gespro­chen, nehm ich glau­bend an;
      Er ist selbst die Wahr­heit, die nicht trü­gen kann.

      Einst am Kreuz ver­hüll­te sich der Gott­heit Glanz,
      hier ist auch ver­bor­gen Dei­ne Mensch­heit ganz.
      Bei­de sieht mein Glau­be in dem Bro­te hier;
      wie der Schä­cher ruf ich, Herr, um Gnad zu Dir. 

      Jesus, den ver­bor­gen jetzt mein Auge sieht,
      stil­le mein Ver­lan­gen, das mich heiß durchglüht:
      laß die Schlei­er fal­len einst in Dei­nem Licht,
      daß ich selig schaue, Herr, Dein Angesicht.“

    • Noch eine Gemein­sam­keit: in ihrem Bestre­ben, die All­macht, die Sou­ve­rä­ni­tät und abso­lu­te Maje­stät Got­tes „sicher­zu­stel­len“ (auch die Leug­nung des frei­en Wil­lens rührt wohl daher), schrän­ken Cal­vi­nis­mus wie Islam die Grö­ße und All­macht Got­tes doch letzt­lich wie­der ein; sie beschrän­ken Ihn, weil sie Ihn zu mensch­lich den­ken, weil sie sich nicht vor­stel­len oder die Vor­stel­lung nicht ertra­gen kön­nen, daß Er in Wirk­lich­keit so – über jedes mensch­lich vor­stell­ba­re Maß hin­aus – unend­lich groß ist, daß Er Sich nach Sei­nem Wil­len sogar ganz klein machen kann, ohne daß Er dabei irgend­et­was von Sei­ner Grö­ße, All­macht und Maje­stät ver­lie­ren wür­de. Bei­de Syste­me sind also selbst-wider­sprüch­lich – in der (ver­such­ten) Über­be­to­nung Sei­ner Erha­ben­heit und All­macht schrän­ken sie genau die­se wie­der ein, postu­lie­ren ein ‚Er kann nicht‘; in bei­den Syste­men ist der Unter­schied nur gra­du­ell, die Inten­ti­on ist die­sel­be: der Islam erträgt nicht, daß Er als wah­rer Mensch von einer Frau – die zudem aus frei­em Wil­len ihr „Fiat!“ gespro­chen, ihre Zustim­mung gege­ben hat – emp­fan­gen und gebo­ren wur­de; daß Er um unse­res Hei­les wil­len gelit­ten hat und an das Kreuz geschla­gen wur­de. – Dies „gesteht“ Ihm der Pro­te­stan­tis­mus zwar noch „zu“, macht dann aber (inkon­se­quen­ter­wei­se, wie ich fin­de) Halt bei der letz­ten Stu­fe Sei­ner Selbst­hin­ga­be und Selbst­ent­äu­ße­rung um unse­ret­wil­len: sie sagen, er KOENNE doch nicht so weit gehen, Sich uns in der ver­gäng­li­chen Gestalt von Brot und Wein zu schenken!
      Doch Er selbst bestä­tigt ja; Er weiß, daß Sei­ne Rede – d.h. die­se Tat­sa­che – für vie­le uner­träg­lich ist – und rela­ti­viert Sei­ne Wor­te gera­de nicht, son­dern bestä­tigt und bekräf­tigt sie nur noch:

      „Denn Mein Fleisch ist wirk­lich eine Spei­se und Mein Blut ist wirk­lich ein Trank. Wer Mein Fleisch ißt und Mein Blut trinkt, der bleibt in Mir und Ich blei­be in ihm. Wie Mich der leben­di­ge Vater gesandt hat und wie Ich durch den Vater lebe, so wird jeder, der Mich ißt, durch Mich leben. Dies ist das Brot, das vom Him­mel her­ab­ge­kom­men ist. Mit ihm ist es nicht wie mit dem Brot, das die Väter geges­sen haben; sie sind gestor­ben. Wer aber die­ses Brot ißt, wird leben in Ewig­keit. Die­se Wor­te sprach Jesus, als Er in der Syn­ago­ge von Kafar­na­um lehr­te. – Vie­le sei­ner Jün­ger, die Ihm zuhör­ten, sag­ten: Was Er sagt, ist uner­träg­lich. Wer kann das anhö­ren? Jesus erkann­te, daß Sei­ne Jün­ger dar­über murr­ten, und frag­te sie: Dar­an nehmt ihr Anstoß? Was wer­det ihr sagen, wenn ihr den Men­schen­sohn hin­auf­stei­gen seht, dort­hin, wo Er vor­her war?“ (Joh 6,55seqq)

      • Ihre Gedan­ken zum Ver­hält­nis von Islam und Pro­te­stan­tis­mus sind sehr inter­es­sant. Ich den­ke, dass es nicht nur Affi­ni­tä­ten zum Cal­vi­nis­mus gibt. Es gibt sie immer dann, wenn Men­schen unter „Glau­be“ in erster Linie ein knall­har­te Sit­ten­leh­re ver­ste­hen, die aus dem Buch­sta­ben abge­lei­tet wird.
        Daher auch tra­di­tio­na­li­sti­sche Katho­li­ken, die ihm viel abge­win­nen können.

        Es ist die Klam­mer der „Buch­re­li­gi­on“.

        Um so wich­ti­ger, sich klar­zu­ma­chen, dass die katho­li­sche Reli­gi­on kei­ne Buch­re­li­gi­on, son­dern eine leben­di­ge Tra­di­ti­on ist, die auch Lehr­sät­ze for­mu­liert, die ohne Wenn und aber zu Glau­ben sind – aber immer von einer vita­len Aus­le­gung abhängig.
        Um so wich­ti­ger, sich klar­zu­ma­chen, dass der Buch­sta­be tötet, der Geist aber leben­dig macht.
        Es bestand daher auch gleich von Anfang an eine gro­ße Sym­pa­thie auf­sei­ten der Ratio­na­li­sten und Auf­klä­rer zum Islam. Und es kommt nicht von Unge­fähr, dass einer von ihnen so eine ver­knö­cher­te Idee wie die „Ring­pa­ra­bel“ in die Welt gesetzt hat.
        Dabei ist schon bei ober­fläch­li­chem Hin­se­hen klar, dass die­se drei „Rin­ge“ hoch­gra­dig unter­schied­lich kon­stru­iert sind – allein schon das Got­tes­bild… Sie haben es ja so tref­fend gezeichnet…

        • @zeitschnur
          Hören Sie, das ist nicht in Ord­nung. In fast allen Ihren Kom­men­ta­ren las­sen Sie in letz­ter Zeit Sei­ten­hie­be gegen die tra­di­ti­ons­ver­pflich­te­ten Katho­li­ken ein­flie­ßen, klei­ne Gift­pfei­le. Ich sage es grad her­aus: Sie haben kei­ne Ahnung von der kath. Tra­di­ti­on und noch weni­ger von der über­lie­fer­ten Lit­ur­gie. Sie soll­ten erst ein­mal über län­ge­re Zeit(!) regel­mä­ßig die alte Mes­se besu­chen und sich von ihr prä­gen las­sen, bevor Sie sich ein Urteil erlau­ben. Mag es dort ein­zel­e­ne Leu­te geben – wie über­all – die bestimm­te Din­ge über­trei­ben, so kann man dar­aus kei­ne Ver­all­ge­mei­ne­rung machen wie Sie das tun.
          Die Katho­li­ken der Tra­di­ti­on ver­ste­hen unter „Glau­be“ in erster Linie die Anbe­tung Got­tes und nicht wie Sie unter­stel­len eine „knall­har­te Sit­ten­leh­re“. Die Beach­tung der Sit­ten ergibt sich von selbst aus der auf­rich­ti­gen Ver­eh­rung Got­tes in Wahr­heit und Lie­be. Es ist eine Frucht, die einem bei­na­he zufällt.
          Ich bin in einem katho­li­schen Umfeld auf­ge­wach­sen, bin täg­lich zur Hl. Mes­se gegan­gen bis zum Kon­zil, ich ken­ne die alte Mes­se und auch die neue Mes­se, ich weiß wovon ich spre­che. Es wird heu­te lei­der so viel über Theo­lo­gie gespro­chen, über die­ses und jenes Lehr­schrei­ben, aber das hilft uns nicht wesent­lich wei­ter. Das Pro­blem ist heu­te, daß der Glau­be nicht mehr PRAKTZIERT wird, es wird meist nur noch über ihn geschrie­ben und gespro­chen, er wird nicht mehr gelebt, nicht mehr erfah­ren. Das ist das Pro­blem bis hin­auf in die Hier­ar­chie. Und das schlim­me ist: wie und wo kann der Glau­be noch erlebt und erfah­ren wer­den, wenn die mei­sten Katho­li­ken dazu gar kei­ne Mög­lich­keit mehr haben, weil es nur noch die neue Mes­se gibt? Die­se Mes­se gibt nichts her, was den Glau­ben för­dert, im Gegen­teil. Man muß im Glau­ben gefe­stigt sein, wenn man trotz(!) der neu­en Mes­se bestehen will. Daher sieht man meist nur noch alte Leu­te in der Kir­che, die sind vor dem Kon­zil getauft und gefirmt wor­den. Sie hal­ten sich mit ihrem damals erwor­be­nen Glau­bens­gut über Wasser.

          • 2. Teil:
            In der THEORIE (durch Dis­kus­sio­nen, Streit­ge­sprä­che, Bücher, Schrif­ten) kön­nen wir den Glau­ben nicht wesent­lich stär­ken. Das hat Bene­dikt ver­sucht, das hat JPII ver­sucht. Es geht nicht. Es gibt kei­nen Nürn­ber­ger Trich­ter. Er kann nur wie­der­be­lebt wer­den durch die PRAXIS. Des­halb ist die Wie­der­be­le­bung der Tra­di­ti­on, der geleb­ten Tra­di­ti­on in der über­lie­fer­ten Mes­se die ein­zi­ge Mög­lich­keit, flä­chen­deckend den Glau­ben zu stär­ken. Erst dann könn­ten auch wie­der gute Bischö­fe her­vor­ge­hen. Der jet­zi­ge Kle­rus, einschl. Papst, ist im neu­en Ritus GEFANGEN, da kann man nichts erwar­ten. Das ist das GRO­ßE PROBLEM, nicht die paar Tra­dis, die in der einen oder ande­ren Wei­se über­trei­ben. Die hat es immer gege­ben, die las­sen sich nicht vermeiden.
            Wenn Sie sich dar­an auf­hän­gen wol­len und immer wie­der Ihre Vor­be­hal­te zum Aus­druck brin­gen, dann machen Sie Pro­pa­gan­da für die Moder­ni­sten, denn sol­che ver­que­ren Argu­men­te sind Was­ser auf deren Mühlen.

  4. Der sog. Westen ist das Para­dies der Hoch­lo­gen und Frei­mau­rer, der Syn­ago­ge Satans also.
    Die mei­sten Ent­schei­dungs­trä­ger, ob in Poli­tik, Wirt­schaft, Medi­en und auch in Tei­len der Kir­che, sind von der Gno­sis gelenkt.
    Es ist die­sen Per­so­nen nicht nur nicht egal, was mit den Chri­sten in Syri­en (wie vor­her schon im Irak) pas­siert, nein, sie arbei­ten aktiv und ganz offen mit an der Ver­fol­gung der Chri­sten und unter­stüt­zen bekann­ter­ma­ßen die isla­mi­sti­schen Terrorgruppen.
    Hil­fe hat­ten die Chri­sten bis­lang aber von Ruß­land erfah­ren, das nicht ohne Grund von Poli­ti­kern und wei­ten Tei­len der Medi­en des­we­gen (und wegen der Absa­ge an die „Homo­ehe“ usw.) dämo­ni­siert wird.

Kommentare sind deaktiviert.