„Weh euch Gesetzeslehrern! Ihr habt den Schlüssel zur Erkenntnis weggenommen. Ihr selbst seid nicht hineingegangen, und die, die hineingehen wollten, habt ihr daran gehindert“ (Lk 11, 52).
Im Hinblick auf das Einhundertjahr-Jubiläum der Ereignisse von Fatima im Jahr 2017 und im Anschluß an meinen Nachruf auf Bischof Kurt Krenn, in dem ich kurz auf das praktisch vollständige Fehlen der Fatima-Botschaft im kirchlichen Leben der letzten Jahrzehnte hinwies, möchte ich – unter obigem Motto – in drei Teilen einschlägige Informationen und Analysen für die werten Leser von Katholisches.info bieten. Sie richten sich auch an Fernstehende, die von der katholischen Glaubenlehre ein falsches Bild vermittelt bekommen haben. Sie sind für die praktizierenden Katholiken auch als spiritueller Impuls für die vorösterliche Bußzeit gedacht.
Fatima – eine verdeckte Offenbarung
Meiner Einschätzung nach sind die Erscheinungen von 1917, deren Umstände und Inhalte sowie deren Rezeption und deren Konsequenzen, das zentrale übernatürliche Ereignis des 20. Jahrhunderts – dessen Unterdrückung durch die kirchliche Hierarchie mithin der Schlüssel zum Verständnis der seit Jahrzehnten immer schlimmer grassierenden Glaubenskrise mit allen verheerenden Auswirkungen für Kirche und Welt.
Persönlich bin ich erst vor wenigen Jahren mit der Fatima-Botschaft und ihrer Stellung im kirchlichen Leben intensiver vertraut worden. Was etwa die Situation in Österreich betrifft, ist Fatima, abgesehen von einigen wenigen Privatinitiativen, derzeit ja nicht präsent, sachgemäße Information nur schwer aufzutreiben.
Die existierenden, durchschnittlichen „Fatimisten“ erscheinen unter den Umständen des heutigen kirchlichen Lebens als Obskurantisten oder Psychopathen. Andererseits scheinen sich die kirchlichen Autoritäten, einschließlich des emeritierten hl. Vaters Benedikt XVI., seit Jahrzehnten um etwas herumzudrücken, wenn es um Fatima geht. Was hat es also damit auf sich?
Historische Basis
Die Erscheinungen der Muttergottes von Fatima, derer die drei Hirtenkinder Lucia dos Santos und deren Cousins, die Geschwister Jacinta und Francisco Marto, jeweils am 13. der Monate Mai bis Oktober (außer August, in dem die Erscheinung am 19. stattfand) des Jahres 1917 gewürdigt wurden (nach den drei Erscheinungen des „Engels von Portugal“ im Jahr davor), sind vom portugiesischen Episkopat 1930 als übernatürlich anerkannt worden. Augenzeugen, die schon bald aus den verschiedensten Gründen (aus Neugier oder Spottlust oder aus ernsthaften Beweggründen) bei den Visionen zugegen waren, berichteten ebenfalls von außergewöhnlichen Phänomenen.
Das „Sonnenwunder“ vom 13. Oktober 1917 schließlich wurde von etwa 70.000 Menschen beobachtet (auch von kilometerweit entfernt wohnenden) und in den portugiesischen Medien ausführlich berichtet. Es wäre lächerlich, das als kollektive Suggestion o. a. abzutun.
Die weiteren Ereignisse entwickelten sich dann wie von der Muttergottes vorhergesagt, besonders bedeutungsvoll der frühe Tod von Jacinta und Francisco nach einem heroischen Leben der Sühne und schwerer Krankheit. Bedeutungsschwer auch der blutrote Nachthimmel, der in der Nacht vom 25. auf den 26. Jänner 1938 in der nördlichen Hemisphäre sichtbar war. (Für die Ereignisse siehe.)
Theologische Basis
„Fatima“ ist eine kirchlich anerkannte Botschaft. Daher ist auch die Rede von der „Privatoffenbarung“ irreführend, so als wäre die Botschaft nur für einige wenige Menschen von Relevanz.
Streng theologisch gesehen ist freilich kein Katholik verpflichtet, daran zu glauben. Andererseits wäre es gegenüber dem sich offenbarenden Gott ein Zeichen von Geringschätzung, wenn er sich diese Botschaft nicht zu Herzen nähme.
Inhaltlich stehen die Botschaften von Fatima fest im Zusammenhang von hl. Schrift und Tradition. Für heutige Begriffe klingt manches sehr radikal (Sünde, Hölle, Buße, Genugtuung u. dgl.). Alles das findet sich aber in der Bibel ebenso.
Warum jedoch plötzlich diese Dramatik?
Man muß sich in Erinnerung rufen, daß im Jahr 1917 alle die teuflischen Irrlehren ausgesät worden waren, die nur darauf warteten, von skrupellosen Praktikern in die Praxis umgesetzt zu werden. Das reicht vom Wahnsinn des Kommunismus, dem man heute an die 100 Millionen Todesopfer nachsagt, bis zum Rassenwahn aller Schattierungen. Der Weltkrieg war noch am Toben, die russische Revolution mit ihrem Blutbad stand knapp bevor. Die Widerstandskraft des Guten war durch Sittenlosigkeit geschwächt. Der Glaube durch das Einsickern verheerender Irrtümer bedroht. Eine ernste Warnung war der Kirche bereits 1846 in La Salette gegeben worden. Offensichtlich hat man sie nicht ausreichend beachtet.
Wie bei allen echten Offenbarungen fehlt bei der Fatima-Botschaft der extravagante und überspannte Zug. Die Anweisungen der Muttergottes sind zwar dramatisch, entsprechen aber inhaltlich einem vernünftigen, traditionell katholischen Glaubenssinn. In diesem Zusammenhang soll zur Vorsicht angesichts gewisser aktueller Botschaften aufgerufen werden.
Die Inhalte
Die Inhalte der Fatima-Botschaft sind, wie oben angedeutet, nur einer kleinen Minderheit von Zeitgenossen bekannt.
Für diesmal daher etwas ausführlicher der „erste Teil“ des Geheimnisses, die Hölle.
Die letzte der drei Seher von Fatima, Sr. Lucia dos Santos, schreibt in ihrer Vierten Lebenserinnerung im Dezember 1941 über die Höllenvision vom 13.07.1917:
„Dann fuhr [die Muttergottes, Anm.] fort: ‚Opfert euch auf die Sünder und sagt oft, besonders wenn ihr ein Opfer bringt: O Jesus, das tue ich aus Liebe zu Dir, für die Bekehrung der Sünder und zur Sühne für die Sünden gegen das Unbefleckte Herz Mariens.‘ Bei diesen letzten Worten öffnete sie auf neue die Hände wie in den zwei vorhergehenden Monaten. Der Strahl schien die Erde zu durchdringen, und wir sahen gleichsam ein Feuermeer und eingetaucht in dieses Feuer die Teufel und die Seelen, als ob sie durchscheinend, schwarz und bronzefarbig glühende Kohlen in menschlicher Gestalt waren, die in diesem Feuer schwammen, emporgeschleudert von den Flammen, die mit Rauchwolken aus ihnen selbst hervorschlugen. Sie fielen nach allen Seiten wie Funken bei gewaltigen Bränden, ohne Schwere und Gleichgewicht, unter Schreien und Heulen vor Schmerz und Verzweiflung, was uns erbeben und erstarren ließ. (Ich muß wohl bei diesem Augenblick „ai“ geschrien haben, wie es einige Leute angeblich gehört haben.) Die Teufel unterschieden sich durch die schreckliche und scheußliche Gestalt widerlicher, unbekannter Tiere. Sie waren aber durchscheinend wie schwarze, glühende Kohle. Erschrocken und wie um Hilfe bittend erhoben wir den Blick zu Unserer Lieben Frau, die voll Güte und Traurigkeit zu uns sprach: ‚Ihr habt die Hölle gesehen, wohin die Seelen der armen Sünder kommen. Um sie zu retten, will Gott die Andacht zu meinem Unbefleckten Herzen in der Welt begründen. Wenn man tut, was ich euch sage, werden viele Seelen gerettet werden, und es wird Friede sein.‘“ (Zitat nach: Schwester Lucia spricht über Fatima, Übersetzung und Zusammenstellung von P. Luis Kondor SVD, Einführungen und Anmerkungen von P. Joachim Alonso CMF, Secretariado dos Pastorinhos, Fatima, 10. Auflage 2011, Imprimatur 2007 vom Ortsbischof)
Bei der Vision am 13. August 1917 zeigte die Muttergottes den Kindern einen Heilsweg für viele Menschen:
„Betet, betet viel und bringt Opfer für die Sünder, denn viele Seelen kommen in die Hölle, weil sich niemand für sie opfert und für sie betet.“
Diese Mahnung zeigt auch die Verbundenheit der Menschheit auf: Die Bemühungen einzelner kommen vielen anderen zugute, das Schlechte reißt die anderen mit ins Verderben.
Theologische Überlegungen
Die Formulierung „weil sich niemand für sie opfert“ ist in diesem Zusammenhang im Deutschen heutzutage leicht mißverständlich.
Um zwei biblische Illustrationen zu diesem Thema zu bringen:
Moses will sich, nachdem das Volk das Goldene Kalb gemacht hat, für das Volk opfern, indem er Gott anbietet, ihn aus dem Buch zu streichen: „Mose kehrte zum Herrn zurück und sagte: Ach, dieses Volk hat eine große Sünde begangen. Götter aus Gold haben sie sich gemacht. Doch jetzt nimm ihre Sünde von ihnen! Wenn nicht, dann streich mich aus dem Buch, das du angelegt hast. Der Herr antwortete Mose: Nur den, der gegen mich gesündigt hat, streiche ich aus meinem Buch“ (Ex 32, 32f).
Und Paulus sagt in einer vergleichbaren Situation:
„Ich bin voll Trauer, unablässig leidet mein Herz. Ja, ich möchte selber verflucht und von Christus getrennt sein um meiner Brüder willen, die der Abstammung nach mit mir verbunden sind“ (Röm 9, 2f).
Er drückt hier aus, gleichsam sein Heil opfern zu wollen – was natürlich widersinnig ist.
Was wir aus diesen beiden Stellen lernen können, ist, daß sowohl Moses als auch Paulus sich mit ihren irrenden Volksgenossen „solidarisch“ machen, sie empfinden – bei aller Kritik – Mitleid mit ihnen und springen sozusagen für sie „in die Bresche“ (vgl. Ps 106, 23). Beide wollen sich in einem bestimmten Sinne für ihre Mitmenschen „opfern“.
Diese Gesinnung wird von der Muttergottes in Fatima wiederum den Gläubigen aufgetragen – ganz biblisch also.
Wenn wir also die Botschaft der Muttergottes von Fatima umsetzen wollen, geht es darum, „Opfer zu bringen“, das „Aufopfern“ alltäglicher Beschwernisse, Unbilden, Krankheiten, Beleidigungen u. dgl. Es geht um selbstauferlegte Opfer wie zusätzliches Gebet, Fasten und Almosengeben. Es geht um die Gottesliebe usque ad contemptum sui, wie der hl. Augustinus sagt, „bis zur Verachtung seiner selbst“, was das Kennzeichen der Civitas Dei ist, die der civitas terrena entgegensteht, in der die Selbstliebe usque ad contemptum Dei, „bis zur Verachtung Gottes“, herrscht.
Diese Glaubensinhalte sind leider seit Jahrzehnten aus der kirchlichen Lehrverkündigung zurückgedrängt worden, nicht zuletzt aus Rücksichtnahme auf den Protestantismus, der das „Opfern“ grundsätzlich ablehnt – und sich auch hier als unbiblisch erweist: Kol 1, 24.
Schlußfolgerungen
Aus dem Gesagten sollen wir für jetzt mindestens drei Schlußfolgerungen ziehen:
1. Fatima ruft in Erinnerung: Es gibt die Hölle. Sie ist der selbstverschuldete Ausschluß vom Heil. An vielen Stellen im Neuen Testament, schon in der Bergpredigt (Mt 5–7), bei den Gleichnissen (Mt 13), in der Gerichtsrede (Mt 25), wird vor ihr gewarnt. Es ist daher falsch, mit dem Evangelium eine Art von harmloser Friede-Freude-Eierkuchen-Mentalität zu verbinden. Ja, es gibt eine Drohbotschaft für diejenigen Menschen, die ausdrücklich nicht guten Willens sind.
Es ist fahrlässig, daß die Kirche die Verkündigung dieser Glaubenswahrheit weitestgehend aufgegeben hat. Sagen wir es ganz brutal: Gäbe es eine gesunde und realistische Angst vor der Hölle, würden viele Verbrechen und Greueltaten nicht passieren. Nach dem, was wir von Fatima wissen, würde die Verkündigung dieser Glaubenswahrheit das ewige Unheil vieler Menschen zu verhindern helfen. Eine schauderregende Einsicht.
2. Es ist illusorisch zu glauben, der Mensch würde immer aus eigenem Antrieb und von selbst gut handeln. Auch gläubige Menschen benötigen manchmal einen heilsamen Schrecken! Der hl. Ignatius von Loyola schreibt in seinem Exerzitienbuch: „Obschon man es über alles schätzen soll, Gott unserem Herrn aus reiner Liebe eifrig zu dienen, müssen wir doch die Furcht vor Seiner Göttlichen Majestät sehr loben; denn nicht allein die kindliche Furcht ist etwas Frommes und sehr Heiliges, sondern auch die knechtliche Furcht; denn wo der Mensch etwas Besseres und Nützlicheres nicht erreicht, verhilft sie viel dazu, daß er aus der Todsünde herauskomme; und hat er sich einmal daraus befreit, so gelangt er leicht zur kindlichen Furcht, die Gott unserem Herrn ganz angenehm und wohlgefällig ist, weil sie eins ist mit der Göttlichen Liebe“ (EB 370, 18. Regel zum Gespür, das wir in der dienenden Kirche haben sollen).
3. Es ist zwar jeder in allerletzter Instanz nur für sich selbst verantwortlich, dennoch hängt die Menschheit bzw. die Kirche auf eine bestimmte, geheimnisvolle Weise zusammen. Daher trägt jeder eine gewisse, graduell abgestufte Mitverantwortung für das Wohl und das Heil seines Nächsten. Nachdem Kain seinen Bruder Abel ermordet hat, fragt ihn Gott: „Wo ist dein Bruder Abel?“ Kain antwortete: „Ich weiß es nicht. Bin ich der Hüter meines Bruders?“ (Gen 4, 9) Die Gegenfrage ist aus der Lüge im Satz zuvor geboren: Kain wußte ja, wo sein Bruder geblieben war. In gewisser Hinsicht sind wir sehr wohl Hüter unseres Mitmenschen und tragen eben eine gewisse Mitverantwortung.
Papst Pius XII. schrieb in seiner Enzyklika Mystici Corporis Christi 1943 zu genau diesem Thema:
„Überdies will unser Erlöser, soweit Er persönlich auf unsichtbare Weise die Kirche regiert, die Mitwirkung der Glieder seines mystischen Leibes bei der Ausführung des Erlösungswerkes. (…) Während Er nämlich am Kreuze starb, hat Er den unermeßlichen Schatz der Erlösung seiner Kirche vermacht, ohne daß sie ihrerseits dazu beitrug. Wo es sich aber darum handelt, den Schatz auszuteilen, läßt Er seine unbefleckte Braut an diesem Werke der Heiligung nicht nur teilnehmen, sondern will, daß dies sogar in gewissem Sinne durch ihre Tätigkeit bewirkt werde. Ein wahrhaft schaudererregendes Mysterium, das man niemals genug betrachten kann: daß nämlich das Heil vieler abhängig ist von den Gebeten und freiwilligen Bußübungen der Glieder des geheimnisvollen Leibes Jesu Christi, die sie zu diesem Zweck auf sich nehmen; und von der Mitwirkung, die die Hirten und Gläubigen, besonders die Familienväter und ‑mütter, unserem göttlichen Erlöser zu leisten haben“ [1]Hervorhebung WS.
Unsere Taten und Unterlassungen haben Auswirkungen auf die anderen – im Guten wie im Schlechten. In Fatima wird deutlich gesagt, daß es an den Gläubigen liegt, andere durch Gebet und Opfer zum Heil zu führen. Wie das im einzelnen wirkt, bleibt ein Geheimnis. Daß es wirkt, soll uns Ansporn sein.
Fazit
Daß die Situation in Kirche und Welt fast 97 Jahre nach den Erscheinungen in Fatima auf dramatische Weise schlechter geworden ist, sollte – der x‑te Appell an die Bischöfe – die kirchlichen Autoritäten dazu veranlassen, zu regelrechten Gebetskreuzzügen und zum Fasten in den Anliegen von Fatima aufzurufen – immerhin leben wir in Zeiten, in denen auch Bischöfe und Kardinäle in aller Offenheit der überlieferten Lehre in Glauben und Moral widersprechen.
Im Gegenteil wird den Gläubigen diese heilsame Botschaft jedoch vorenthalten.
Was muß man zudem gerade in der Fastenzeit nicht alles an Klimbim aus diözesanen Kanzleien über sich ergehen lassen – bis hin zu dem albernen „Autofasten“!
Was für ein schreiender Kontrast: Hier der flächendeckende Glaubensabfall, das Abtreibungselend, die zerbrochenen Familien, das auseinanderbrechende Gemeinschaftsgefüge in Kirche und Welt – dort das „Autofasten“ als hilflose Ausflucht von kirchlichen Stellen, die nichts anderes mehr zu sagen haben.
Das Zentrale im Glauben, „das Eine, das not tut“ (Lk 10, 42), muß man mit der Lupe suchen.
Es ist derzeit ganz offensichtlich so, wie in der eingangs zitierten Drohung ausgesagt: Die modernen „Gesetzeslehrer“ haben die clavis scientiae, den Schlüssel zur Erkenntnis, weggenommen.
Das ist aber kein rein lokalkirchliches Phänomen. Es hängt von weiterreichenden Weichenstellungen ab, von einer höheren Ebene. Und es hängt mit der Botschaft von Fatima als ganzer zusammen.
Dazu mehr im geplanten zweiten Teil.
*MMag. Wolfram Schrems, Linz und Wien, katholischer Theologe und Philosoph, kirchlich gesendeter Katechist
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↑1 | Hervorhebung WS |
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Zunächst: „Privatoffenbarung“ ist ein feststehender theologischer Begriff in der Theologie der katholischen Kirche. Er sagt nicht, dass es sich um eine Erfahrung nur weniger Personen handelt, deren „Privatsache“ ist.
Sondern: Definitiv ist mit dem Tod des letzten Apostels die Offenbarung abgeschlossen. Es gibt keine neuen Offenbarungen mehr.
Wenn einzelne Gläubige Visionen haben, wenn sie Aufträge erhalten, Botschaften mitzuteilen, dann prüft die Kirche diese, ob sie mit dem geoffenbarten Glauben übereinstimmen und für die Frömmigkeit der Gläubigen hilfreich sind. Ist das der Fall, werden sie kirchlich anerkannt und den Gläubigen empfohlen zu glauben. Doch kein Katholik ist dazu verpflichtet.
Das als Vorbemerkung.
Bei Fatima ist – im Gegensatz zu Lourdes – strikt zu unterscheiden: Was ist 1917 geschehen, was wurde protokolliert, was wurde bei den Verhören von den drei Kindern gesagt.
Und: was hat Lucia dos Santos später beschrieben, berichtet, ausgesagt.
Zu den Engelserscheinungen, die Wolfram Schrems erwähnt: Ich weiß nicht spontan, ich müsste es lesen, wann Lucia dos Santos darüber berichtet hat.
Aber ihren „religiösen Wert“ stelle ich ausdrücklich in Frage: Kleine Kinder kommunizieren ohne Vorbereitung unter beiderlei Gestalten. Lucia bekommt die Hostie, Jacinta und Francisco Marto den Kelch.
Dazu ist zu sagen:
a) Wie kommt der Engel an den Kelch? Nur ein Priester nimmt die Wandlung vor, nur er hat den Kelch, kein Engel. Auch wenn der Engel grundsätzlich den menschlichen Wesen überlegen ist.
b) Doch was soll die Kelchkommunion der beiden kleinen Kinder? Sie ist Laien ausdrücklich nicht erlaubt. In der Messe Paul VI., aber nicht vor 1917 und nicht im überlieferten Ritus. Das Verbot ist so streng, dass, selbst wenn ein Priester unmittelbar nach der Konsekration sterben sollte, ein anderer Priester gerufen werden muss, der, auch wenn er nicht mehr nüchtern ist, allein berechtigt ist, das Blut Christi zu trinken. Keinem Laien steht das zu, mag er noch so fromm, so heiligmäßig, geistlich so reif sein, es ist ihm verboten.
Welches Beispiel soll uns mit der Kinder-Kelchkommunion gegeben werden?
Ich sage es offen: Als ich das las, da begannen meine Zweifel.
Ich hebe ausdrücklich hervor: Ich bestreite nicht einen wahren „Fatima-Kern“, ich glaube, die Allerseligste Jungfrau ist erschienen.
Die Engelsgeschichte glaube ich nicht. So wie ich andere, sehr viel spätere Berichte der Nonne Lucia dos Santos nicht glaube. Weil sie sich nämlich widersprechen.
Im übrigen schmerzt es mich wirklich: Wir leben jetzt in der Fastenzeit. Es ist die Vorbereitungszeit auf das bittere Leiden, den erlösenden Tod unseres Herrn Jesus Christus und seiner Auferstehung, die uns den Himmel geöffnet hat.
Kann denn nicht ein Mal im Jahr unser Herr im Mittelpunkt stehen oder – mit ihm – die heiligste Dreifaltigkeit? Wir haben so viele schöne Marienfeste, wir haben den Marienmonat Mai, den Rosenkranzmonat Oktober. Es reicht nicht. Es reicht nie…
Bin ja echt gespannt wann endlich der Papst gemeinsam mit allen Bischöfen, „Russland den Unbefleckten Herzen Mariens weihen wird“??
Gottes und Mariens Segen auf allen Wegen
Was an Fatima so bedrückend ist, ist die Tatsache, daß man sich hilflos überfordert fühlt angesichts des Übermaßes an Sünden, schweren Sünden und an der großen Zahl der schweren Sünder, die geradewegs in die Hölle laufen. Wo anfangen? Für wen beten? So viel kann man gar nicht beten und opfern wie nötig wäre, um die Kirche wieder aufzubauen oder doch? Bei Gott ist nichts unmöglich, auch mit zunächst wenig Einsatz lässt sich etwas erreichen. Anfangen bei sich selbst, bei denen im eigenen Umfeld, der eigenen Familie, den Landsleuten …
Was aber ist geschehen angesichts der scheinbaren Überforderung durch Fatima?
Man hat sich einen Ausweg ausgedacht. Man hat die Wandlungsworte geändert. Aus vielen mach alle und alle sind gerettet – ohne Zutun. Damit ist die Hölle abgeschafft. Und Fatima kann man abhaken.
In der Folge lässt sich (eine Weile) gut leben. Aber was geschieht durch die Änderung? Die Kirche bzw. der Glaube verliert gerade die Stimulanz, die er braucht, um zu wirken und um lebendig zu bleiben. Wenn man sich früher sagte, ich will bei den Vielen sein und mich anstrengen so gut ich kann, so kann man sich heute zurücklehnen und sich sagen – was soll’s, der Glaube braucht mich nicht zu kümmern. Ich bin jedenfalls dabei, egal, was ich denke, rede oder tue. Mit einer solchen Haltung wird der Glaube überflüssig. Er wird nicht mehr gelehrt, er wird nicht mehr weitergegeben, er stirbt, er ist uninteressant, vor allem für die Jungen, die das „für viele“ nicht mehr im Hinterkopf haben.
Statt der Fatima-Botschaft zu folgen, hat man einen Trick angewandt, der ein, zwei Generationen lang funktioniert, der aber längerfristig zur totalen Lähmung des Glaubens und der Kirche führt.
Ich weiß nicht was im dritten Geheimnis so alles steht. Da ich dem Konzilsgeist und die ihm folgen nicht über den Weg traue bin ich sehr neugierig über die Welle die auf uns drauf zurollt.
Jedenfalls wußte die „Königin des Himmels“ das dieses pastorale und nicht dogmatische nach der frischen Luft dieser Welt schnappende Konzil kommen würde. Wenn sie dazu einige Bemerkungen gemacht haben sollte verstehe ich die Verrenkungen in Rom nur zu gut.
Wir sollten Pussy Riot und die Jubelstürme im Westen über sie nicht auf die leichte Schulter nehmen. Putin hat eine rote Linie überschritten? Ich sehe noch welche die eine rote Linie überschritten haben.
Per Mariam ad Christum.
Vielen Dank für den 1. Teil dieses Artikels. Bin gespannt auf den 2. Teil.
Es ist klar, dass nun manche wieder die alten modernistischen Vorurteile und Fehlaussagen, die insbesondere P. E. Dhanis in die Welt gesetzt hat, nachreden.
Die Fatima-Frage gehört aus sachkundigem und glaubenstreuem Mund beurteilt. „Glaubenstreu“ heißt aber auch, dass niemand Gott vorschreiben kann, wie Er in einer Ausnahmesituation verfährt. Das galt auch schon für Erscheinungen früherer Zeiten, einschl. der biblischen!
Mit den Normen zur Untersuchung von „Erscheinungen und Offenbarungen“ (korrekter theolog. Begriff!), die unter Paul VI. 1978 erlassen wurden, ist die klare Verfahrensweise, die die Kirche bis dato pflegte, in ein Chaos an Unklarheit, Verwirrung und Irrung abgesunken.
Der abwertende Begriff „Privatoffenbarung“ tauchte erst als Oberbegriff für all die Möglichkeiten, die Gott sich immer offen gehalten hat, ins Geschehen der Kirche einzugreifen, auf, nachdem die modernistische Theologie zum Standard geworden war. Es ging hier nicht zuletzt, wie bei aller anderen Ausgrenzung der Gottesmutter, die ja gerade vor dem Konzil undenkbar gewesen war, was viele lehramtliche Texte belegen, um nichts weiter als ökumenistische Anbiederung!
Hier ist eine genaue Unterscheidung und v.a. harte Faktenkenntnis aus vorkonziliarer Zeit vonnöten.
Ich zitiere noch mal Bischof Graber von 1984: “ Wir weisen eine irrige Meinung zurück, als ob Gott die große Offenbarung mit dem Tod des letzten Apostel so abgeschlossen hätte, daß ihm in der nun folgenden geschichtlichen Periode – fast in deistischer Weise – keine Eingreifmöglichkeit mehr zur Verfügung stünde .….….Wir müssen mit dem Einbruch des Geistes rechnen und dürfen nicht alles von unserer menschlichen Vernunft erwarten. Dieser Einbruch des Geistes erfolgt in vielfältiger Form, nicht zuletzt durch Engel und Heilige, und hier vor allen durch die Erscheinungen der Gottesmutter, die nach den Worten des Konzils >dem wandernden Gottesvolk als Zeichen der sicheren Hoffnung und des Trostes bis zur Ankunft des Tages des Herrn voranleuchtet<.“ (Bischof Rudolf Graber 1984)
Mit dem Argument, Dinge könnten nicht sein, weil sie irgendwelche im normalen kirchlichen Alltag auch weiterhin gültigen Regeln überschreiten, ist nur denen Kanonenfutter gegeben, die auch sagen, eine Jungfrau können nicht schanger werden, Gott könne nicht ins Fleisch inkarnieren und Tote könnten nicht auferstehen.
Tatsache ist, dass die Ortsbischöfe 1930 Fatima anerkannt haben, dass alle Päpste, selbst die nachkonziliaren, Fatima einerseits bzw. entweder voll anerkannt oder aber anerkannt und zugleich vertuscht haben, was ansich schon Bände spricht…
Und da eine Anerkennung bis in die 70er Jahre hieß: „constat de supernaturalitate“ (Die Übernatürlichkeit steht fest!) und eben nicht die ewig wiederholte, aber falsche Aussage, die Kirche würde damit nicht die Übernatürlichkeit bestätigen (Lesekompetenz!), ist Fatima nun mal als übernatürlich anerkannt worden.
@zeitschnur
Ich danke ihnen für die Erklärung zum Begriff „Privatoffenbarung“. Dieser Begriff hat mir schon immer nicht gefallen aber ich wußte nicht wie ich damit umgehen sollte. Ich denke die moderne Theologie hat viele dieser Löcher gegraben die wir schon verinnerlicht haben und uns nicht mehr auffallen. Deswegen sind katholische Foren sehr sehr nützlich.
Per Mariam ad Christum.
Ich denke, der Begriff taucht natürlich auch schon in der Literatur vor dem Konzil auf, aber er baut eine Suggestion auf, um die es nicht immer geht, wenn solche übernatürlichen Einbrüche passieren. Die Suggestion erzeugt in uns die Vorstellung, dass das „alles Privatsache“ sei. Gewöhnlich wird als Gegensatz der Begriff „öffentliche Offenbarung“ gesetzt (z.B. in Verbum Domini).
Nun sind aber als übernatürlich anerkannte Offenbarungen, wenn sie auch natürlich nicht den de fide-Status haben, dennoch von jedem Gläubigen anzuerkennen, einfach deshalb, weil jeder Gläubige das, was das Lehramt als übernatürlich anerkennt, als ein Wirken Gottes zu respektieren hat. Es hat etwas Perfides, wenn eine anerkannte Offenbarung dann hemmungslos zerpflückt wird. Es muss nicht etwas erst den de-fide-Status haben, um vom Lehramt her angenommen zu werden. Es ist abwegig, hier ausgerechnet bei anerkannten Offenbarungen eine Ausnahme machen zu wollen. Wer es nicht glauben mag, sollte doch zurückhaltend bleiben.
Was aber am meisten irritiert bei Fatima: Fatima ist keine rein private Offenbarung, weil sie inhaltlich einen unbedingten Appell der Gottesmutter darstellt. Wenn es reine Geschmackssache wäre, ob nun der einzelne beliebt, diesen Appell zu glauben oder nicht, müsste man es ins Reich der lehramtlichen Schizophrenien verschieben, wenn es dennoch einen solchen starken Appell anerkannt hat. Diese Offenbarung hat ihrem Wesen nach einen öffentlichen Charakter, auch wenn sie nicht den de-fide-Status hat.
Das macht diese Botschaften so brisant.
Im übrigen kann jeder, der 2+2 zusammenzählen kann, wohl ahnen, was es mit dem Jahr 1960 auf sich hat und dem Ungehorsam der Päpste. Das Ergebnis erleiden wir seit Jahrzehnten. Ob man nicht doch diesen engstirnigen Umgang mit Fatima, wie wir ihn vonseiten der Modernisten, Rationalisten, Progressisten und der evangelikal angehauchten Katholiken kennen, aufgeben sollte? Und dass besonders J23 und Paul6 sich um Fatima herumdrückten – Nachtigall ich hör dir trapsen!
Aber bitte: damit rede ich keineswegs der Erscheinungs- und Wundersucht das Wort. Ich denke, wir können lehramtlichen Urteilen in aller Regel seit dem Konzil ohnehin nicht mehr trauen – allenfalls noch solchen in entlegenen Gebieten der Weltkirche, die nicht von modernistisch-verformten Bischöfen, die womöglich noch „konservativ“ gehandelt werden (wie Marx z.B.) gefällt wurden (das dürfte auf Akita zutreffen). Mit Fatima dürften die großen und mit dem Status „constat de supernaturalitate“ versehenen Erscheinungen vorbei sein.
es bleibt immer und immer folgender Widerspruch.
„Privatoffenbarungen muss man als Katholik nicht glauben“
Ich kann also durchaus der Ansicht sein, dass es sich bei Fatima „um Spiegelungen aus der Innenwelt frommer Kinder“ handelt.
Übrigens, was mich, neben der von @ M.S. erwähnten Kelchkommunion stört ist was ganz einfaches.
Die Erscheinung sagt „Der Heilige Vater wird mir Russland weihen .…“
das ist eine einfach Feststellung, es wird geschehen, er wird es tun, so in dem Stil „Morgen wird die Sonne wieder aufgehen.“
Ich frage mich schon immer und immer wie man daraus eine Forderung „Der Heilige Vater soll doch endlich tun, was ihm aufgetragen wurde!“ machen kann.
Es gibt durchaus Erscheinungen wo Forderungen gestellt wurden „Lourdes z.B „Man soll in Prozessionen her kommen!“ und dergl mehr.
So denke ich ganz einfach, man kann sich da ganz beruhigt zurücklehnen, wenn es dazu kommt, dass Russland der Gottesmutter durch den Papst geweiht wird, dann war Fatima echt.
Im übrigen „gehört“ Russland mehrheitlich der russisch orthodoxen Kirche und so wie wir und gewaltig ärgern würden, wenn irgendein Metropolit den Vatikan öffentlichkeitswirksam weihen würde, so dürfte klar sein, warum bislang noch kein Papst Russland der Madonna von Fatima geweiht hat.
Geweiht wohlgemerkt nicht gesegnet!
Weihen heißt „etwas in besonderer Weise für Gott in Dienst nehmen“ weswegen Priester und die für die Eucharistie bestimmten Gaben geweiht werden, Wohnungen aber gesegnet werden.
So fragt man sich schon was das mit der „Weihe Russlands“ soll.
„So fragt man sich schon was das mit der „Weihe Russlands“ soll.“
Vielleicht sollen wir wieder eins werden. Oder wer hat ein Interesse das Katholiken und Orthodoxe für immer getrennte Wege gehen sollen? Wir wären die stärkste Macht der Welt wenn wir eins wären.
Per Mariam ad Christum.
Ihr Problem liegt darin, dass Sie verkürzt zitieren. Wenn Sie die vollständige Rede der Gottesmutter zur Kenntnis nehmen, sieht es anders aus:
„.…Um das zu verhüten, werde ich kommen, um die Weihe Russlands an mein unbeflecktes Herz und die Sühnekommunion an den ersten Samstagen des Monats zu verlangen. Wenn man auf meine Wünsche hört, wird Russland sich bekehren und es wird Friede sein. Wenn nicht, wird es seine Irrlehren über die Welt verbreiten, wird Kriege und Kirchenverfolgungen heraufbeschwören. Die Guten werden gemartert werden, der Heilige Vater wird viel zu leiden haben, verschiedene Nationen werden vernichtet werden, am Ende aber wird mein Unbeflecktes Herz triumphieren. Der Heilige Vater wird mir Russland weihen, das sich bekehren wird, und der Welt wird eine Zeit des Friedens geschenkt werden.“ (Geheimnis 2. Teil – http://www.vatican.va/roman_curia/congregations/cfaith/documents/rc_con_cfaith_doc_20000626_message-fatima_ge.html)
Die Gottesmutter hat also sehr wohl diese weihe ausdrücklich verlangt undd amit auch eine Entscheidung über die Geschicke der welt in Aussicht gestellt.
Ich sagte es oben schon: es wäre geradezu schizophren, das anzuerkennen (was definitiv geschehen ist) und zugleich zu sagen: das kann aber jeder halten wie er will. Bei einem solchen Inhalt kann das in der Tat eben nicht jeder halten, wie er will.
Fazit: wenn diese Botschaft echt ist (und als solche wird sie bestätigt vom Lehramt!), dann muss ihr auch gehorcht werden – das ist unterbleiben und dementsprechend sieht es aus in der Kirche und der Welt.
Mit Kasuistik kommt man dieser Ausnahmesituation nun mal nicht bei. Es sind ungezählte Schlaumeier aufgetreten und haben diese Botschaft zerpflückt.
Darauf sind sie sehr stolz.
Wieder andere bekritteln die Tatsache, dass es Maria ist und nicht Jesus etc. etc. – sie nehmen nicht wahr, dass die Marienverehrung immer zu Jesus führt, mangelnde Marienverehrung aber auch den Glauben an Jesus zum Erliegen bringt. Die Päpste haben nicht gehorcht.…und haben den Glauben an den Gekreuzigten , an sein wahres und echtes Opfer verloren.
Es wäre an der Zeit, Fatima endlich in der Tiefe zu verstehen. Vielleicht sollte auch die Orthodoxie zurückfinden zum wahren Glauben…auch wenn sie momentan durch ihre größere und scheinbare „Traditionalität“ besticht…dennoch ist sie eine schismatische Kirche mit vertretenen Häresien…
Also die MUttergottes sagt (im Futur!)
„Um das zu verhüten, werde ich kommen, um die Weihe Russlands an mein unbeflecktes Herz und die Sühnekommunion an den ersten Samstagen des Monats zu verlangen. .….….……“
Also sie sagt „Ich werde kommen, um…“
Ja bitte, wann ist sie denn gekommen?
Die Antwort lautet 1929 in Tuy in der Verborgenheit eines Klosters, total unspektakulär, also in einer Zeit, als Russland seine Irrlehren schon lange über die ganze Erde verbreitet hat.
Also irgendwie, wenn es wichtig ist, warum erscheint die Muttergottes, nicht so, dass man es nicht als „Phantasieprodukt einer frommen Nonne, abtun kann“
Aber werte Zeitschnur, dem Kern ihrer Kritik stimme ich zu, wenn es wichtig ist, eminent wichtig, Fatima, dann ist es widersprüchlich zu sagen, „das kann jeder glauben wie er will“
ALso aus der Erscheinung eine Geschmacksfrage zu machen.
Sie übersehen hier die globalen Verschiebungen der Mächte nach dem Krieg: 1929 hat Russland seine Irrlehren noch nicht verbreitet, sondern erst mal im eigenen Reich installiert und mit Gewalt durchgesetzt. Allerdings war klar, dass die kommunistische Doktrin ihrem Konzept entsprechend in alle Welt versprüht werden sollte („Proletarier aller Länder vereinigt euch!“)
Die große Chance der UdSSR, global durchzugreifen, entstand aber erst nach dem 2. WK, nachdem die Nazis dankenswerterweise (für den Kommunismus und die freimaurerischen USA) eine Situation ermöglicht haben, die von beiden Seiten her das volle Durchstarten der Irrlehre in die ganze Welt erlaubt haben.
Sie sollten dazu noch einmal einschlägige Geschichtsbücher lesen: die UdSSR sowohl als auch die USA erhielten ihre globale Macht erst nach dem 2. WK!
Die Muttergottes ist also rechtzeitig „gekommen“, um auch noch das Nazitum, das im Grunde den Weg freigesprengt hat für die Irrlehre, zu verhindern.
Wir wissen, wie die Sache ausging. Nach 1945 entstand der Warschauer Pakt auch als Militärmacht des Kommunismus. Die Sowjets haben kommunistische Propaganda in die ganze Welt getragen, auch in die damalige BRD (schon vergessen?) und die Köpfe global besiedelt mit sozialistischen und kommunistischen Ideen. Auch wenn der Westen scheinbar „kapitalistisch“ war und ist, setzten sich doch auch in ihm, nicht zuletzt dann dank des Vaticanum II die kommunistischen Ideale auch in der Kirche durch.
1929 wäre noch genug Zeit gewesen…
Glauben Sie mir – ich hasse alles pseudomystische Gedudel!
Aber im Falle Fatimas scheint mir die Sache alleine aufgrund der Faktenlage so klar und glaubwürdig, dass es für mich – wenn ich das als an sich nüchterner und rationaler Typ schon deutlich sehe – eine Sünde wäre, mich dagegen zu verschließen, zumal die Kirche diese Erscheinung eindeutig mit einem „constat de supernaturalitate“ anerkannt hat und keine Papst gewagt hat, nicht mal J23 und Paul6, das ausdrücklich noch einmal in Frage zu stellen.
All die Krittler und Widerspruchsnachweiser arbeiten mit Lügen Verzerrungen, Weglassungen und Unterstellungen. Und wer weiß mit was noch. In der Regel auch mit einer häretischen Theologie, die sie einträufeln, als sei sie so selbstverständlich.
Im übrigen hat Kardinal Ratzinger zwar mit einer hohen Wahrscheinlichkeit gelogen hinsichtlich des „dritten Geheimnisses“, dann aber so häufig andererseits kundgetan, dass er das sehr wohl ernstnimmt als Gläubiger. Schauen Sie noch mal den Link auf die FSPX-Fatima-Seite an. oder zum Beispiel das Weihegebet für die Priester an das unbefleckte Herz Mariens, das er 2010 in fatima gespochen hat – ja, das sprich die Sprache eines Mannes, der das alles glaubt, aber vielleicht auch offiziell unter JPII nur soweit glauben durfte, als es ihm gestattet wurde.
Wir wissen doch alle, wie Rom tickt seit 1962.
Warum sollte Ratzinger lügen?
Und wenn er lügt und das dritte Geheimnis größer ist, was könnte es sein?
Schließlich und endlich, muss alles, wenn es echt ist, ja schon in der Schrift vorhergesagt (Apokalypse oder Daniel) sein.
Fakt ist, das veröffentlichte dritte Geheimnis lässt sich so interpretieren, dass zuerst das Papsttum, dann die bischöfliche Struktur und am Ende das Priestertum fällt.
Genau diese Interpretation wird aber durch die Erklärung zum dritten Geheimnis verworfen, weil nach der Erklärung ja alles schon geschehen ist.
Was mich irritiert ist ganz einfach, wenn das dritte Geheimnis nur davon erzählt dass die Kirche sich durch die von Menschen errichtete Zivilisation hin zum Kreuz bewegt, dann ist das keineswegs originell oder neu, oder sonst irgendwie beeindruckend, es ist das was schon immer und ewig gelehrt und erfahren wird, schon aufrechte Heiden wissen, dass alles was Menschen bauen (dafür steht ja das Bild der Stadt) in sich den Keim des Niedergangs trägt.
Von daher frage ich mich seit der Veröffentlichung, „warum hat man da so ein Gewese drum gemacht?“ und deshalb bin ich geneigt zu glauben,. dass da etwas fehlt.
Was nun Russland und seine Irrlehren angeht, so scheint mir zu sein, dass in der Tat alle Welt dem Materialismus und dem Relativismus verfallen ist, also der Idee, dass es nur diese Welt und keinen Gott gibt.
Nur ist diese Idee, die in der Tat eine der Hauptwurzeln der kommunistischen Ideologie ist, keineswegs in Russland gewachsen sondern in Europa, und im Zuge der Philosophie der Aufklärung, sprich in Frankreich, England und Deutschland.
Gerade Kardinal Ratzinger hat sich immer und immer allen, auch anerkannten, Privatoffenbarungen gegenüber skeptisch gezeigt.
Er hat (finde die Quelle nicht mehr) aber schon vor seinem Schreiben zur Veröffentlichung des 3. Geheimnisses, gesagt „das sind Spiegelungen aus der Innenwelt kleiner, frommer Kinder .
Und immer mein für mich das wichtigste Argument alle Jammerei irgendwelchen Erscheinungen gegenüber wie schlimm die Welt seit (was sie in der Tat ist):
„wenn Gott da nix dran machen kann, dass Russland seine Irrlehren über die Welt verbreitet und viel Leid entsteht. Ja wer soll denn dann was dran machen können?“
Überzeugen tut mich eher die Anfangsvision, wo die Muttergottes den strafenden Engel abhält udn Buße fordert, damit korrespondiert sie mit der Erscheinung von Lourdes wo auch zur Buße aufgerufen wurde.
Naja und soweit ich die Lage überblicke, ist dieses, alles was einem an Negativem über den Weg läuft, ganz bewusst als Buße und Kreuz zu tragen, schwer aus der Mode gekommen,. bei den einen, wie bei den anderen.
Kardinal Ratzinger ist für mich ein äußerst zwiespältiger Mann. EB Lefebvre nannte ihn deswegen „le serpent“ – die Schlange.
Die Botschaft behauptet ja nicht, dass Russland wesenhaft den Kommunismus erfunden habe. Die Botschaft sagt, dass Russland das Instrument ist, das diese bereits entwickelten Irrlehren über die Welt verbreiten wird. Und Sie sehn ja, dass nicht Deutschland oder Frankreich diese Ideen verbreitet haben, sondern Russland. Das ist nun mal ein historisches Faktum. Der Muttergottes ging es ihren Worten gemäß um die VERBREITUNG – nicht die Erfindung.
Das Bußetun ist gut, aber eine Kirche die opfert und betet, auch leidet, scheint nicht zu genügen.
Sehen Sie es nicht: die Kirche hat ihre Stimme eben NICHT erhoben! Russlandweihe im Sinne der Gottesmutter wäre einer öffentlichen und globalen (mit allen Bischöfen!) Verurteilung des Kommunismus gleichgekommen, also der Gegenbewegung zu der globalen Verbeitung der Irrlehre.
Genau das aber hat die Kirche verweigert. Man muss wissen, dass vor dem Konzil sehr viele Bischöfe der Weltkirche erwartet und auch schriftlich kundgetan hatten, das Konzil möge den Kommunismus offiziell als Irrlehre verwerfen und unter Anathem stellen.
Versuchen Sie, eine dynamische Sicht zu entwickeln. Es geht nicht um ein „Entweder Buße oder Weihe“, sondern um einen „Mehrfronten-Kampf“: Buße immer, natürlich, aber auch eine klare Postion der Kirche in diesem Kampf.
Wenn man sich so vertieft in die Fatima-Botschaften, merkt man nach und nach, wie tief und wie weise sie sind.
Das Bild des angebl. 3. Teils ist übereinstimmend mit dem, was auch andere Erscheinungen mitgeteilt haben: dass nämlich der Papst, der Fels und alle, die sich von ihm ableiten, zerstört werden. Einziger Trost ist, dass dieses Opfer bereits schon wieder Keim der Kirche ist, sie also nicht zerstört werden kann – nicht restlos (Kristallkaraffen etc.).
Auch ich fühle mich – grob gesagt – veräppelt, wenn mir einer das 3. Geheimnis als den Gegenstand der endlosen Vertuschung unterjubeln will – für so einen Text hätte sich das Geheimhaltungstheater wahrlich nicht gelohnt.
Man kann vieles schließen, und ich denke, es ging 1960 um das Konzil, bei dem – wie Paul6, diese schizophrene Gestalt es sagte – der Satan installiert wurde. Man kann annehmen, dass davon in dem eigentlichen Geheimnis die Rede war. Nur ein Inhalt, der in diese Richtung geht, würde die Geheimhaltungstaktik erklären, weil das Konzil a. unbedingt durchgezogen werden sollte und b. hinterher mit Zähnen und Klauen verteidigt werden musste.
Was Russland betrifft, ist die Sache, wie der Schwabe sagt, längst nicht „zu End geschwätzt“. Warten wir es ab – der Kommunismus könnte in einer Weichversion und mit christlichem Firniss in der geschwächten und prostituierten Konzilskirche bestens platziert werden. Selbst die Traditionalisten sehen nicht mehr, dass die Orthodoxie eine abgefallene Kirche ist und jubeln, bloß weil Putin den Homos nicht willfahrt, als ob das schon rechtgläubig machte!
Nach dem Tode des letzten Apostels werden alle übernatürlichen Visionen, Eingebungen, Botschaften, die Personen zuteil wird, als Privatoffenbarungen bezeichnet. Sie werden abgegrenzt von den Offenbarungen, die auf die Apostel zurückgehen. Ist das so schwer zu begreifen bei einer Kirche, die auf den Aposteln gründet? Damit ist überhaupt keine Abwertung verbunden. Es ist einfach ein Fachbegriff. Wir haben z.B. Juliana von Lüttich das Fronleichnamsfest zu verdanken, ihren Visionen. Immer wieder haben Heilige durch ihre Visionen, Eingebungen, übernatürliche Einsprechungen das Frömmigkeitsleben der Kirche maßgeblich befruchtet.
Juliana von Lüttich z. B. konnte den späteren Papst Urban IV. für das Fronleichnamsfest gewinnen, bevor er Papst wurde.
Warum immer wieder der Begriffswirrwarr entfacht wird, kann ich mich nur fragen. Das Fronleichnamsfest ist ein bedeutendes Fest der katholischen Kirche, es ist alles andere als eine Privatsache.
Dennoch sagt jeder vernünftige Mensch: Juliana von Lüttich hatte Privatoffenbarungen. Dasselbe gilt für andere Heilige.
Ich verbitte mir, zu unterstellen, wenn ich Lucia dos Santos in Vielem unglaubwürdig finde, dass ich damit Privatoffenbarungen abwerte.
Hier geht es um eine einzige Person. Wolfram Schrems hatte Engelserscheinungen erwähnt. Darauf bin ich ausführlich eingegangen. Weil ich sie höchst unglaubwürdig finde. Aus rein theologischen Gründen. Und weil sie menschlich unglaubwürdig sind. Vor 1937 war von ihnen nichts zu hören. Solange konnten die Kinder also schweigen, Jacinta und Francisco bis zu ihrem Tod, Lucia zwanzig Jahre lang.
Francisco und Jacinta waren noch nicht zur Erstkommunion gegangen, und sie bekommen, nach dem „Bericht“ der Lucia dos Santos, von einem Engel die hl. Kommunion gereicht, die beiden Jüngeren das Blut Christi. Nach den „Berichten“ von Lucia hat Francisco bei den Erscheinungen nichts verstanden, nur gesehen. Lucia hat ihm erklärt, was er empfangen hat.
Geht es noch wirrer? Kinder bekommen von einem Engel die Kelchkommunion, der Kleine weiß noch nicht mal, was und wen er empfängt.
Ich zweifle an der Glaubwürdigkeit der Lucia dos Santos. Was ist daran perfide? Ich habe viele ihrer Aussagen dokumentiert vorliegen, und die sind so widersprüchlich, dass sie auf mich unglaubwürdig wirken. Seit wann dürfen Katholiken keine Kritik mehr üben. Dann müssten wir hier alle Bergoglio zujubeln, mindestens mit Ehrfurcht über ihn sprechen, denn er ist der Papst. Lucia dos Santos ist weder eine Heilige noch eine Selige der katholischen Kirche.
Der Glaubenspräfekt Ratzinger hielt sie für eine fantasierende Nonne, was ihn nicht hinderte, als Papst – auf Druck – einen Seligsprechungsprozess einzuleiten.
Und ich lege Wert auf die Unterscheidung: Lucia dos Santos unglaubwürdig zu finden heißt nicht, irgendetwas gegen die Verehrung der Allerseligsten Jungfrau einzuwenden.
Zwischen der Gottesmutter und dieser Nonne wird man ja noch unterscheiden dürfen.
„Zwischen der Gottesmutter und dieser Nonne wird man ja noch unterscheiden dürfen.“
Fällt mir nicht schwer. Wollen sie etwa damit sagen das die Mutter Gottes in Fatima nicht erschienen ist und diese einfachen Kinder sich aus Jux und Tollerei in das Weltgeschehen eingemischt haben?
„Ich zweifle an der Glaubwürdigkeit der Lucia dos Santos. Was ist daran perfide? Ich habe viele ihrer Aussagen dokumentiert vorliegen, und die sind so widersprüchlich, dass sie auf mich unglaubwürdig wirken.“
Dann sind sie möglicherweise auf die Kräfte reingefallen die seit 2017 alles aber auch alles tun um Fatima unglaubwürdig zu machen. Die könnten durchaus auch in Rom sitzen.
„Der Glaubenspräfekt Ratzinger hielt sie für eine fantasierende Nonne, was ihn nicht hinderte, als Papst – auf Druck – einen Seligsprechungsprozess einzuleiten.“
Deswegen ist er mit Paul Badde nach Manoppello zu einem nicht anerkannten Tuch gegangen.
„Nach dem Tode des letzten Apostels werden alle übernatürlichen Visionen, Eingebungen, Botschaften, die Personen zuteil wird, als Privatoffenbarungen bezeichnet. Sie werden abgegrenzt von den Offenbarungen, die auf die Apostel zurückgehen.“
Ich würde die Angriffe Luzifers der letzten 2000 Jahre auf die Kirche nicht unbedingt als privat betrachten. Es ist viel geschehen. Und es sieht zur Zeit nicht besonders gut aus.
„Es ist einfach ein Fachbegriff.“
Ja mehr ist es auch nicht.
Wenn ich mal Lust habe bringe ich ein paar Passagen aus der Botschaft der „Königin von Turzovka“. Da verschwindet die „Frau aller Völker“ mitsamt ihrer Botschaft wie der Nebel unter der Sonne.
Per Mariam ad Christum.
„seit 2017“
So weit sind wir noch nicht. Ich meinte natürlich „1917“.
Immer schön nach der Reihe.
Per Mariam ad Christum.
Unbeflecktes Herz Mariens sei unsere Rettung, Unbeflecktes Herz Mariens sei unsere Zuflucht!
Berichtigung:
„Zwischen der Gottesmutter und dieser Nonne“ wird man nicht noch unterscheiden dürfen, man muss es, ist meine feste Überzeugung. Diese Überzeugung gründet sich nicht auf ein diffuses Gefühl, sondern auf nachprüfbaren Argumenten.
Niemals hat die Allerseligste Jungfrau zweideutige, historisch widerlegbare Botschaften verkündet, und sie wird es bis zum Ende der Zeit nicht tun.
Wenn es eindeutige Unterlagen gibt, wonach sich auffallende Widersprüche ergeben, dann liegt das an der Seherin und nicht an der Gottesmutter.
Im Jahre 1992 hat Lucia dos Santos Kardinal Padeira von Bombay gegenüber erklärt, dass mehrere Päpste diese Weihe vollzogen hätten. Johannes Paul II. habe auf Wunsch unserer lieben Frau alle Bischöfe der Welt eingeladen, mit Schreiben vom 8. Dezember 1983, diese Weihe zu vollziehen, was am 25. März 1984 geschehen sei.
Es bleibt festzuhalten: Am 25. März wurde Russland vom Papst nicht erwähnt! Außerdem haben sich die Bischöfe nicht beteiligt! Keine der Bedingungen, die die Gottesmutter ANGEBLICH gefordert hatte, wurde erfüllt, trotzdem behauptet die Seherin mit einem Mal, die Bedingungen seien erfüllt. Sie widerspricht sich so auffallend, dass jedem unvoreingenommenen Menschen dieser Widerspruch auffallen muss.
Warum macht sie es? Weil ab 1989 der Bolschewismus regelrecht zusammengebrochen ist. Michail Gorbatschow war fest entschlossen, nicht auf die Demonstranten zu schießen, kein Blutbad anzurichten und womöglich damit einen Atomkrieg auszulösen.
Die Völker der Sowjetunion haben sich – weitgehend friedlich – vom Bolschewismus befreit. Nach meiner persönlichen Überzeugung haben die innigen, ausdauernden Gebete von Papst Pius XII. und den gläubigen Katholiken, die inzwischen nicht mehr leben, auf die Fürsprache der Allerseligsten Jungfrau mit dazu beigetragen, dass wir von einer Weltkatastrophe verschont geblieben sind und dass der gottlose Bolschewismus zusammengebrochen ist.
Dass wir inzwischen einen Sozialismus haben, der sich mit Konsumismus, Hedonismus, Kapitalismus verbunden hat, und der zusehends kirchenfeindlicher wird, kann niemand leugnen, der die Augen und Ohren offen hält.
Die Philosophie von Karl Marx und seiner philosophischen Nachkommen, den Neomarxisten der Frankfurter Schule und ihren Nachfolgern, beherrscht weitgehend die intellektuelle Szene im Westen. Kombiniert mit der Homo- und Genderideologie ist das eine äußerst gefährliche Entwicklung.
Unsere Kirche hat nur die Wahl: Entweder ergibt sich in nicht all zu ferner Zukunft eine gefährliche Kirchenverfolgung oder die Kirche passt sich an und verrät den Glauben. Wie die Weichen derzeit gestellt werden, sehen wir.
Die Weihe Russlands in dieser Situation weiter zu fordern, ist sinnlos. Lucia dos Santos wurde das 1992 klar. Ihre Anhänger/innen nehmen das nicht zur Kenntnis.
Weil sie dann an der Glaubwürdigkeit der Lucia dos Santos insgesamt zweifeln müssten. Das darf nicht sein.
Ich zweifle, auch wenn die Steine gegen mich geworfen werden.
Die Fatima-Sache ist viel komplizierter, als manche denken! Es ist sinnvoll, das Buch von Antonio Socci über das vierte Geheimnnis zu lesen. Antonio Socci ist ein angesehener Journalist – nicht etwa ein obskurer Depp, dem man nichts glauben dürfte. Hier zusammenfassend dazu: http://www.streitpunkt-fatima.de/home/pages/300/300–1.html – es lohnt sich, das einmal unvoreingenommen zu lesen.
Ich finde auch das Buch von Mark Fellows „Fatima in Twilight“ aufschlussreich. Nicht schlecht ist auch Huber/Mura „Rom-Fatima-Moskau“ im Sarto-Verlag. Und nicht zuletzt sehr umfangreich das Werk von Frère Michel de la Sainte Trinité.
Was Sr. Lucia klar wurde und was nicht, das dürfte der Öffentlichkeit entzogen worden sein. Verwirrung ist erst entstanden, als Sr. Lucia vonseiten der „Konzilskirche“ massiv unter Druck gesetzt wurde und diverse angebliche Experten zu Wort kamen und die ganze Sache verdrehten und zerpflückten. Alleine solche Sätze wie oben bei Zeitlos, man müsse wohl noch zwischen der Gottesmutter und „dieser Nonne“ unterscheiden dürfen, offenbart schon Handschrift und Niveau der gegnerischen Polemik: denn keiner hat eine solche Unterscheidung bestritten. Dieser rhetorische Stil gereichte unserem F. zur Ehre – der kennt sich auch aus mit diesem polarisierenden und unredlichen Stil. Damit wird eine unbescholtene Schwester hingestellt, als sei sie eine Lügnerin, nachdem man selbst ihre Aussagen verdreht oder auch erpresst hat.
Jeder muss wissen, auf welche Stimmen er hört. Bevor er das tut, sollte er aber die vorliegenden Positionen und Fakten umfassend prüfen.
In Sr. Lucias authentischen Aussagen sind keine wesentlichen Widersprüche, sehr wohl aber in den Aussagen derer, die sie unbedingt als unglaubwürdig hinstellen wollten.
Hier ist ein wenig Puzzlearbeit und genaues Lesen erforderlich.
Es wäre hier vonnöten, zwischen den verzerrten Darstellungen der Fatima-Gegner, die das Feld vollkommen beherrschen in der Kirche, und dem, was Sr. Lucia authentisch – ohne unter Druck gesetzt worden zu sein – gesagt hat, zu unterscheiden. Das wäre erheblich sinnvoller als zwischen ihr und der Gottesmutter zu polarisieren, als ob auch nur ein einziger Mensch die beiden miteinander verwechselt hätte.
Aufschlussreich auch dieser Link: http://www.streitpunkt-fatima.de/home/pages/01_Einleitung/01_1_Einleitung.html#WarumRosenkranz
Das stammt aus der FSSPX und beantwortet die Frage, warum die Weihe Russlands nicht erfolgt ist und warum sie hier und heute sinnvoll und wichtig ist.
Dass Sr. Lucia eine Lügnerin ist, habe ich nie behauptet. Ich weiß nicht, was Sr. Lucia gesehen und gehört hat und was nicht. Sie kann sich auch in Visionen hineingesteigert haben, ohne bewusst lügen zu wollen.
Ich nenne sie nicht eine Lügnerin. Ich zweifle am Inhalt ihrer Visionen. Ich habe deswegen die Unterscheidung getroffen zwischen der Gottesmutter und der Nonne:
– a) weil ich die Allerseligste Jungfrau nicht mit widersprüchlichen Botschaften in Verbindung
bringen möchte, ich finde das blasphemisch,
‑b) weil jede, die Kritik an den widersprüchlichen Aussagen der Nonne übt, in Verdacht gerät,
gegen die katholische Marienverehrung zu sein.
Ich stelle fest: Die Berichte über die Engelserscheinungen sind theologisch obskur. Wenn sie nicht von ihr stammen, wenn sie gefälscht sein sollten, nehme ich das gern zur Kenntnis.
Wenn Lucia dos Santos Kardinal Padeira von Bombay gegenüber im Jahr 1992 gesagt hat, die Päpste hätten die Weihe Russlands an die Gottesmutter vollzogen, dann ist diese Weihe nicht mehr erforderlich. Und sie hat sich widersprochen, weil sie vorher das Gegenteil behauptet hat. Das sind einfache Feststellungen.
In einem Video habe ich Herrn P. Pfluger FSSPX mit eigenen Ohren gehört: „Die Gottesmutter hat gesagt…“ , und er brachte ein Zitat von Sr. Lucia dos Santos.
Das ist ganz klar eine Verwechslung: „Nach den Aussagen der Seherin… hat die Gottesmutter gesagt,“ wäre korrekt.
Ich stelle was ganz anderes fest: wir haben uns so weit fortbewegt von der Theologie des Tridentinums, dass wir tatsächlich Dinge, die ihm eindeutig entstammen und mit ihm übereinsstimmen, als „obskur“ empfinden.
Es ist ohnehin eine Frage, die gestellt werden muss: darf Gott nur noch das machen, was unserer „Theologie“ entspricht? Ist es nicht mehr nur ER, der in die Herzen sieht? Ist es nicht mehr ER, der als höchste Instanz entscheidet, wem ER sich schenken will?
Wollen Sie IHM Ihre Weisheit vorlegen und urteilen über die innere Verfassung von Kindern, die Sie nicht gekannt haben – ER dagegen sehr wohl? Wissen Sie, welche Prozesse in den Kindern vorgingen, als sie das alles erlebten – auch Reinigungsprozesse, Bußprozesse? Immerhin scheint ja gerade letzteres eine enorme Rolle gespielt zu haben in dem, was die beiden Jüngeren dann in der Folge lebten und ausdrückten?
Man kann auch vor lauter Bäumen den Wald nicht mehr sehen.
Nicht die Allerseligste Jungfrau „wird mit widersprüchlichen Botschaften“ in Verbindung gebracht, sondern es gibt gerade im deutschsprachigen Raum eine Menge Leute, die diese Botschaften unbedingt als widersprüchlich entlarven wollen. Ich kann Ihnen hier nicht alles auflisten, aber ich habe anderswo hier die Literatur schon genannt, die Ihnen erklärt, was mit Sr. Lucia war. Man hat sie massiv unter Druck gesetzt, gerade von Vatikan-Seite. Und ihr Aussagen abgepresst. Wie ich schon sagte: Lesen Sie doch mal Antonio Socci – das ist ein seriöser Journalist.
Ja, ist da was blasphemisch?
Sie wissen es so gut wie ich: der Unglaube, der alles so lange verdreht, bis nichts mehr klar ist, der Unglaube, der Menschen, die etwas sagen, was einem nicht passt, massiv ausgrenzt und unter Druck setzt, bis sie sich in Widersprüche verwickeln, der Unglaube, der sich gegen ein himmlisches Ereignis wehrt, das man so eindeutig wie kaum etwas anderes in Beziehung zum Glaubensabfall der Kirche setzen kann (Stichwort: 1960!!!) und sogar muss, wenn man redlich ist – ja: das riecht nach Blasphemie.
Fällt Ihnen nicht auf, dass man in dieser Kirche jeden den größten Schrott verbreiten lässt, aber eine Sr. Lucia hat man bewacht wie in einem Hochsicherheitstrakt? Warum? Weil das Konzil damit auf der Kippe stand!
Fällt Ihnen das wirklich nicht auf?!
Warum bezweifeln Sie nie die Authentizität der erpressten angeblichen Aussagen?
Hätte der Papst 1960 das echte Geheimnis veröffentlicht, wäre das Konzil nicht so verlaufen, wie es geschehen ist. Die Glaubenstreuen hätten nicht jede Abstimmung verpennt – auch Ihr verehrter Lefebvre hat fast alle der teilweise häretischen Dekrete per Votum mit abgenickt auf dem Konzil. Was nützt dann das Lamento? Das alles wäre nicht passiert, hätte man sich durch die Botschaft aufrütteln lassen – wenn man schon die wahre Lehre vergessen hat. Und hätte man sich dazu durchgerungen den Kommunismus zu verurteilen und global Russland zu weihen – es sähe heute alles anders aus.
So – nur so wird ein Schuh aus der ganzen Sache.
@zeitschnur, sie schreiben
„… was mit Sr. Lucia war. Man hat sie massiv unter Druck gesetzt, gerade von Vatikan-Seite. Und ihr Aussagen abgepresst“.
Möchte dazu nur eines zu bedenken geben: wie oft wurden in früheren Zeiten und auch heute noch in einigen Ländern Christen unter Druck gesetzt, ja gefoltert, um ihnen Aussagen abzupressen. Genau dazu haben sie sich nicht verleiten lassen. Sie sind sich treu geblieben und haben sich nicht in widersprüchliche Aussagen verwickeln lassen. Das kann man als Zeichen der Hilfe von oben sehen, denn ohne die Mitwirkung des Hl. Geistes hält keiner den Druck aus.
Was soll man also von den ganzen Reden, Gegenreden zu Fatima halten? Es hat sich um die Grundaussage, die mit dem Evangelium in Übereinstimmung steht, viel, zu viel herumgerankt, so dass man nicht mehr weiß, was Sache ist. So geht es mir. Ich halte mich an das Evangelium, da steht alles drin. Himmel, Hölle, Buße tun, Beten, Gottesliebe, Nächstenliebe.
Die zahlreichen Spekulationen im Zusammenhang mit Fatima bringen doch wie man sieht viel an Verwirrung, Unsicherheit, Lagerbildungen. Wem nützt das?
Die Kirche marschiert konsequent gegen Fatima, das II. Vaticanum ist ja gerade das Gegenteil dessen was man in Fatima uns lehrt, Ökumene statt Marienverehrung, und und und, der Sühnesamstag wurde dem guten Einvernehmen mit den Protestanten geopfert