Hollandes „Nacktheit“ soll Kindern die natürliche Scham austreiben


"Alle nackt" - Frankreichs Sozialisten wollen Kindern die natürliche Scham austreiben(Paris) „Alle nackt“ lau­tet der Titel des Buches, das von der Regie­rung des sozia­li­sti­schen Staats­prä­si­den­ten Fran­cois Hol­lan­de emp­foh­len wird. Damit soll an Frank­reichs Schu­len den Kin­der bei­gebracht wer­den, „ent­hemmt zu sein“. Das Buch gehört zum neu­en gen­der-gerech­ten Umer­zie­hungs­pro­gramm im Namen der „Lai­ci­té“.

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Das Buch zeigt Bil­der von alten Men­schen, der Leh­re­rin, des Poli­zi­sten und der Kin­der und alle sind nackt dar­ge­stellt, um den Kin­dern „mit dem Nudis­mus die Gleich­heit“ beizubringen.

„Alle nackt“

„Als ich die­ses Buch gese­hen habe, hat es mein Blut in Wal­lung gebracht. Und so etwas gehört zu den Büchern, die die Regie­rung der Leh­rer­schaft emp­fiehlt“, so Jean-Fran­cois Copé, Vor­sit­zen­der der bür­ger­li­chen Oppo­si­ti­ons­par­tei UMP und mit Sicher­heit kein „katho­lisch-reak­tio­nä­rer Extre­mist“, wie etwa jüngst Sascha Lehn­artz in der Tages­zei­tung „Die Welt“ die Kri­ti­ker der Gen­der-Poli­tik der fran­zö­si­schen Regie­rung beschimpf­te. Copé bezeich­net sich selbst als „nicht prak­ti­zie­ren­den“ Juden und Laizisten.

Offi­zi­ell wur­de das Buch vom fran­zö­si­schen Bil­dungs­mi­ni­ster Vin­cent Peil­lon in die Liste emp­foh­le­ner Tex­te des neu­en Pro­gramms „ABCD der Gleich­heit: Tous à  poil“ auf­ge­nom­men. Auch Peil­lon ist ein „nicht prak­ti­zie­ren­der“ Jude, der sein poli­ti­sches Cre­do aller­dings aus der Sozia­li­sti­schen Par­tei und sei­ner Frei­mau­rer­lo­ge des Groß­ori­ents von Frank­reich bezieht.

Der Nudismus macht uns gleich

Im Buch zie­hen sich alle aus, um „durch die Nackt­heit die Gleich­heit aller zu ler­nen“. Die Her­aus­ge­ber sehen den Sinn des Buches dar­in, daß die Kin­der damit ler­nen sol­len „ent­hemmt“ zu sein. Die Bür­ger­rechts­be­we­gung Manif pour tous for­der­te die Regie­rung von Staats­prä­si­dent Hol­lan­de auf, das Buch aus der Liste emp­foh­le­ner Schul­bü­cher zu strei­chen und die Über­mitt­lung von gan­zen Klas­sen­sät­zen des Buches an jede Schul­bi­blio­thek auf Kosten der Steu­er­zah­ler und von min­de­stens einem Exem­plar an jede öffent­li­che Biblio­thek ein­zu­stel­len. Die Welt empör­te sich mit Recht über pädo­phi­le Kle­ri­ker. Kaum Empö­rung gibt es gegen die staat­lich ver­ord­ne­te Schul­se­xu­al­erzie­hung. Füh­ren­de Autoren, Pro­gramm­ent­wick­ler und Ideen­ge­ber waren Pädo­phi­le und Päd­era­sten. Wenn es um Kin­der und Sexua­li­tät geht, darf man mit gutem Grund anneh­men, daß die Kin­der­schän­der nicht weit sind. Der Staat öff­net ihnen im Gewand von „Exper­ten“ die Türen zu den Kin­der­zim­mern. Wäh­rend ande­re Län­der sich kaum rüh­ren, ent­facht sich der Wider­stand in Frank­reich auch dagegen.

Generation Reaktion

Wegen des anhal­ten­den Wider­stan­des gegen die gen­der-kor­rek­te Umer­zie­hungs­po­li­tik der sozia­li­sti­schen Regie­rung an Frank­reichs Schu­len bezeich­ne­te die Wochen­zei­tung Nou­vel Obser­va­teur die Anhän­ger von Manif pour tous als „Géné­ra­ti­on reac“, als neue reak­tio­nä­re Gene­ra­ti­on oder bes­ser als Gene­ra­ti­on Reak­ti­on. Es ist die­ses Frank­reich der „neu­en Reak­tio­nä­re“, die seit bald andert­halb Jah­ren nicht locker­las­sen und nicht gewillt sind abzu­rü­sten, um sich dem Kul­tur­kampf der Sozia­li­sten klein­laut zu fügen. Es ist die­se neue Gene­ra­ti­on, die neue, geist­rei­che und phan­ta­sie­vol­le For­men des gewalt­lo­sen Wider­stan­des ent­wickelt. Ein Wider­stand, des­sen Kern ganz nor­ma­le Fami­li­en bil­den und zwar gan­ze Fami­li­en, Eltern und Kin­der, nicht sel­ten sogar mit den Groß­el­tern. Ein Wider­stand, der „durch die Unfä­hig­keit der Lin­ken ent­stan­den ist, zu ver­ste­hen, was pas­siert“, wie es bei Manif pour tous heißt.

Die falsche Abkürzung

Hol­lan­de gewann 2012 die Prä­si­dent­schafts­wah­len, ist seit­her jedoch ein Vogel, der nicht fliegt. Die Wirt­schasfts­kri­se brach­te ihn an die Macht, doch fal­sche sozia­li­sti­sche Rezep­te haben sie seit­her nicht gelöst, son­dern wei­ter ver­schärft. Aus ideo­lo­gi­scher Über­zeu­gung sei­ner Umge­bung, aber nicht zuletzt auch, um die­sen Still­stand zu ver­tu­schen, ging er den spa­ni­schen Weg des inzwi­schen abge­wähl­ten sozia­li­sti­schen Mini­ster­prä­si­den­ten Zapa­tero: den Weg des gesell­schafts­po­li­ti­schen Kult­ru­kamp­fes. Ein Weg, der für die Lin­ke zu allen Zei­ten eine Ver­su­chung war, an dem sie kaum vor­bei­kam, ohne ihn ein­zu­schla­gen. Eine Abkür­zung, die aller­dings nicht den gewünsch­ten Erfolg bringt. Statt die Men­schen abzu­len­ken oder gar hin­ter sich zu scha­ren, hat er die Fran­zo­sen gegen die Regie­rung auf­ge­bracht und zwar nicht nur rechts und in der Mit­te, son­dern auch ganz links.

Die von oben ange­ord­ne­ten „Refor­men“ wer­den „von einem Teil des Lan­des ent­schie­den abge­lehnt“, sag­te der katho­li­sche Schrift­stel­ler Denis Til­linac ver­gan­ge­ne Woche in einem Inter­view für Atlan​ti​co​.fr. „Und weil die­ses Frank­reich heu­te eine bestimm­te Sicht von Fort­schritt zurück­weist, die man ihm auf­zwin­gen möch­te, wird klar, daß die Fra­ge von Lega­li­tät und Legi­ti­mi­tät die­ser Sicht für die der­zei­ti­ge Regie­rung zur alles ent­schei­den­den Fra­ge gewor­den ist“, so Til­linac. Mit ande­ren Wor­ten, sie ist zur Über­le­bens­fra­ge für die Regie­rung geworden.

Text: Giu­sep­pe Nardi
Bild: Tempi

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