Bilddokumentation belegt Ausmaß des Liturgiemißbrauchs – „Liturgiekrise ist Glaubenskrise und Autoritätskrise“


Bilddokumentation "Liturgischer Mißbrauch"(Rom) „Das deso­la­te Spek­ta­kel der heu­ti­gen Lit­ur­gie in der Kir­che“, unter die­sem Stich­wort erstell­te die katho­li­sche Inter­net­sei­te Con​ci​li​o​va​ti​ca​no​se​con​do​.it (Zwei­tes Vati­ka­ni­sches Kon­zil) eine Bild­do­ku­men­ta­ti­on „über den post­kon­zi­lia­ren Liturgiemißbrauch“.

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Die Autoren schrei­ben zur Ent­ste­hungs­ge­schich­te der Doku­men­ta­ti­on: „Wir haben eine Bild­do­ku­men­ta­ti­on erstellt, um zu sehen, in wel­chem Aus­maß in der Nach­kon­zils­zeit das Hei­li­ge Meß­op­fer noch das Herz­stück im Leben der Kir­che dar­stellt. Das Ergeb­nis der Unter­su­chung war desolat.“

Liturgischer Mißbrauch „kann nicht mehr wegdisktutiert werden“

Mit mehr als 500 Pho­tos zeich­net die Inter­net­sei­te ein „beein­drucken­des Bild des lit­ur­gi­schen und geist­li­chen Ver­falls, der in der Kir­che vor sich geht“. Die Autoren wol­len durch die Pho­tos „ein­deu­ti­ge Bele­ge“ für den lit­ur­gi­schen Miß­brauch vor­le­gen, „die von nie­man­dem mehr weg­dis­ku­tiert wer­den kön­nen“. Ange­sichts der Doku­men­ta­ti­on „kann nie­mand mehr die Augen ver­schlie­ßen und so tun, als sei alles in Ordnung“.

Bilddokumentation "Liturgischer Mißbrauch" Priester und "Priesterin" mit gebrochener Hostie zur Elevation„Wenn die­se eucha­ri­sti­schen Zele­bra­tio­nen, die den alten und den neu­en lit­ur­gi­schen Bestim­mun­gen wider­spre­chen, der Höhe­punkt des christ­li­chen Lebens sein sol­len, kann man sich vor­stel­len, in was für einem geist­li­chen Zustand sich die Besu­cher die­ser Spek­ta­kel befin­den“, so die Autoren. „Die­se Bil­der­samm­lung beweist zudem, daß der nach den Rubri­ken des Mis­sa­le von Paul VI. zele­brier­te Neue Ritus eine pla­to­ni­sche Idee ist, die nur in weni­gen Kir­chen und Pfar­rei­en der Rea­li­tät entspricht.“

Liturgische Experimente „die Regel nicht die Ausnahme“

Die Bil­der sei­en nur ein „Trop­fen auf dem hei­ßen Stein“. Um das „wirk­li­che Aus­maß des lit­ur­gi­schen Zustan­des der Kir­che heu­te zu doku­men­tie­ren, sind die 500 Pho­tos Mal 100 oder viel­leicht sogar Mal 1000 zu mul­ti­pli­zie­ren“. In vie­len Diö­ze­sen „nicht nur in Euro­pa, sind lit­ur­gi­sche Expe­ri­men­te die Regel und die treue Ein­hal­tung der Rubri­ken die Aus­nah­me“. Den­noch, so die Autoren, wür­den höhe­re und hohe Kir­chen­ver­tre­ter immer wie­der abwin­ken, wenn man sie auf den „lit­ur­gi­schen Not­stand“ auf­merk­sam mache, als sei alles nicht so schlimm. „Man­che wer­den tat­säch­lich kei­ne Ahnung haben, was sich in den Pfar­rei­en abspielt, ande­re wis­sen es ganz genau und schau­en den­noch weg“, so die Autoren.

„Was fehlt ist die kirchliche Autorität, die auch durchsetzt, was sie verlangt“

Bischof und Priester in Karnevalsstimmung Es feh­le nicht an guten Doku­men­ten der kirch­li­chen Auto­ri­tät, beson­ders der Got­tes­dienst­kon­gre­ga­ti­on, die eine wür­di­ge Zele­bra­ti­on der Hei­li­gen Mes­se ein­for­dern. Es feh­le auch nicht an kla­ren Bestim­mun­gen. Es feh­le auch nicht an ein­deu­ti­gen Aus­sa­gen, daß die Hei­li­ge Mes­se ein gött­li­cher Akt und kein mensch­li­cher Event ist, der durch die Krea­ti­vi­tät des Prie­sters oder sei­nes Pasto­ral­rats geformt und gestal­tet wer­den soll. Die­se Richt­li­ni­en, Nor­men, Anwei­sun­gen und Ermah­nun­gen fal­len jedoch meist ins Lee­re. Was feh­le, sei „die kirch­li­che Auto­ri­tät, die auch durch­setzt, was sie ver­langt“. „Wir erle­ben daher nicht nur eine Kri­se der Lit­ur­gie und einen Glau­bens­schwund, son­dern eine tie­fe Auto­ri­täts­kri­se“. Es feh­le „Rom“, das über die Ein­hal­tung der Bestim­mun­gen wacht und bei Nicht­ein­hal­tung ein­greift. Es feh­le an „Bischö­fen“, die prü­fen, was in den Pfar­rei­en gesche­he und not­falls mit Nach­druck ein­grei­fen. Und es gebe schwe­re Miß­stän­de in der Prie­ster­aus­bil­dung, wo in „vie­len Fäl­len bereits der Keim zum spä­te­ren lit­ur­gi­schen Miß­brauch“ gelegt werde.

Fronleichnamsprozession in der österreichischen Stadt Linz„Solange Mißbrauch geduldet wird, ist keine Verbesserung zu erwarten“

„Solan­ge die lit­ur­gi­schen Miß­bräu­che gedul­det und in eini­gen Fäl­len sogar von den Bischö­fen ermu­tigt wer­den, ist kei­ne Ver­bes­se­rung der deso­la­ten Situa­ti­on zu erwar­ten. Ange­sichts des andau­ern­den Ver­falls sei es umso drin­gen­der, dar­auf zu behar­ren, daß das Recht jedes Prie­ster und der Gläu­bi­gen geschützt wird, die Hei­li­ge Mes­se im über­lie­fer­ten Ritus zu fei­ern, wie es Papst Bene­dikt XVI. zum uni­ver­sa­len Gesetz der Kir­che gemacht hat“. Die Zele­bra­ti­ons­or­ten im Alten Ritus sei­en „Oasen inmit­ten der lit­ur­gi­schen Wüste, die sich zuse­hends aus­brei­tet“. Sie sei­en Hor­te der treu­en, wür­di­gen und kor­rek­ten Zele­bra­ti­on und der treu­en Bewah­rung der katho­li­schen Lehre.

Zelebrationsorte des Alten Ritus „Oasen in der Wüste“

„Haupt­grund ihrer Aus­gren­zung, Zurück­set­zung, Behin­de­rung, Dis­kri­mi­nie­rung, zum Teil auch der offe­nen Ver­fol­gung ist gera­de ihr Erfolg“, so die Autoren der Bild­do­ku­men­ta­ti­on. Die Ver­ant­wort­li­chen in den Diö­ze­sen wür­den die alt­ri­tu­el­len Gemein­schaf­ten und Grup­pen gezielt behin­dern, weil sie sich eines Zusam­men­hangs völ­lig bewußt sei­en: „Je mehr Frei­raum sie dem über­lie­fer­ten Ritus las­sen, desto mehr und desto schnel­ler hole er sich sei­nen Platz in der Kir­che zurück. Die Event- und Spek­ta­kel-Got­tes­dien­ste ent­lee­ren die Kir­chen und die Semi­na­re. Pflan­zen wir zwei Bäu­me und beur­tei­len wir sie anhand ihrer Früch­te“. Die Autoren ersu­chen um Zusen­dung von Bild­ma­te­ri­al: „Der Lit­ur­gie­miß­brauch soll doku­men­tiert wer­den als Zeit­do­ku­ment und als Beweis für jene, die die Augen ver­schlie­ßen. Hel­fen Sie uns dabei“. Die Bild­do­ku­men­ta­ti­on kann hier ange­schaut werden.

 Text: Giu­sep­pe Nardi
Bild: Conciliovaticanosecondo

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