Papst Franziskus empfing „American Jewish Committee“ (AJC)


Papst Franziskus empfängt erneut eine jüdische Delegation(Vati­kan) Juden und Katho­li­ken kön­nen gemein­sam für eine „gerech­te­re und brü­der­li­che“ Welt han­deln. Die Grund­la­ge des christ­lich-jüdi­schen Dia­logs sei „theo­lo­gisch“ und „nicht nur Aus­druck unse­res Wun­sches nach gegen­sei­ti­gem Respekt und Wert­schät­zung“ und dem gemein­sa­men Ein­satz für die Armen und Wehr­lo­sen. Die Bil­dung­zen­tren der Katho­li­ken und der Juden sol­len die Kennt­nis­se über den jeweils ande­ren stär­ken. Dies sag­te Papst Fran­zis­kus zu einer Dele­ga­ti­on des Ame­r­ci­an Jewish Com­mit­tee, die er heu­te in Audi­enz empfing.

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Das Ame­ri­can Jewish Com­mit­tee gehört zu den älte­sten jüdi­schen Orga­ni­sa­tio­nen der USA. Die 1906 in New York gegrün­de­te Orga­ni­sa­ti­on unter­hält Nie­der­las­sun­gen auch in Ber­lin, Genf und War­schau. Die Ziel­set­zun­gen sind laut Eigendefinition:

„Beschüt­zer des Wohls und der Sicher­heit der Juden in den USA, in Isra­el und der gan­zen Welt zu sein; die Prin­zi­pi­en des Plu­ra­lis­mus als beste Ver­tei­di­gung gegen Anti-Semi­tis­mus und ande­re Eng­stir­nig­keit welt­weit zu stär­ken und die Qua­li­tät jüdi­schen Lebens in Ame­ri­ka durch Siche­rung des jüdi­schen Fort­be­stehens und Ver­tie­fung der Bin­dun­gen zwi­schen ame­ri­ka­ni­schen und israe­li­schen Juden zu verbessern.“

Papst Fran­zis­kus hob lobend „den qua­li­fi­zier­ten Bei­trag zum Dia­log und der Brü­der­lich­keit zwi­schen Juden und Chri­sten“ des Ame­ri­can Jewish Com­mit­tee her­vor. Das katho­li­sche Kir­chen­ober­haupt kün­dig­te an, daß im kom­men­den Jahr der 50. Jah­res­tag der Kon­zils­er­klä­rung Nost­ra aet­a­te began­gen wer­de, die noch heu­te der „unab­ding­ba­re Bezugs­punkt“ der Kir­che für die Bezie­hun­gen mit „unse­ren älte­ren Brü­dern“ sei.

Papst Fran­zis­kus sprach vom „gemein­sa­men Ein­satz für die Armen und Aus­ge­grenz­ten“ und zitier­te in die­sem Zusam­men­hang das Alte Testa­ment, Exodus 20,20–22: „Es ist eine uns von Gott anver­trau­te Auf­ga­be, die Sei­nen hei­li­gen Wil­len und Sei­ne Gerech­tig­keit wider­spie­gelt, eine wirk­li­che reli­giö­se Pflicht“.

Der Papst äußer­te den Wunsch, daß das The­ma der Bezie­hun­gen zum Juden­tum „in den Semi­na­re und Bil­dungs­zen­tren der katho­li­schen Lai­en leben­dig bleibt, so wie ich hof­fe, daß auch in den jüdi­schen Gemein­schaf­ten und den jun­gen Rab­bi­nen das Inter­es­se für die Kennt­nis des Chri­sten­tums wächst“.

Zum Abschluß äußer­te Papst Fran­zis­kus die „Freu­de“, in weni­gen Mona­ten nach Jeru­sa­lem zu rei­sen, „dort­hin, wo – wie der Psalm sagt – wir alle gebo­ren sind (vgl. Psalm 87,5) und wo alle Völ­ker eines Tages zusam­men­flie­ßen wer­den (vgl. Jesa­ja 25,6–10). Beglei­tet mich mit eurem Gebet, auf daß die­se Pil­ger­fahrt Früch­te der Gemein­sam­keit, der Hoff­nung und des Frie­dens brin­ge. Shalom!“

Der Emp­fang der ame­ri­ka­nisch-zio­ni­sti­schen Orga­ni­sa­ti­on setzt eine lan­ge Ket­te von Audi­en­zen und Begeg­nun­gen mit jüdi­schen Ver­tre­tern fort. Wie kein Papst vor ihm pflegt Papst Fran­zis­kus den Kon­takt zum Juden­tum, einer Reli­gi­ons­ge­mein­schaft, die er offen­kun­dig den christ­li­chen Gemein­schaf­ten und den ande­ren nicht-christ­li­chen Reli­gio­nen vor­zieht und der er auf­fäl­li­ges Wohl­wol­len entgegenbringt.

Text: Asianews/​Giuseppe Nardi
Bild: Asianews

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