Roberto de Mattei: Das Ende einer Zivilisation – „Wer die Kirche liebt, verteidigt sie“

Motus in fine velocior


Päpstliche Diarchie, der Untergang einer Zivilisation.
Päpstliche Diarchie, der Untergang einer Zivilisation.

(Rom) Der 11. Febru­ar 2013 ist in die Geschich­te ein­ge­gan­gen und zahl­rei­che Katho­li­ken erin­nern sich bewußt oder unbe­wußt mit einem gewis­sen Unbe­ha­gen an die­sen Tag. Nicht weni­ge befällt beim Rück­blick auf das ver­gan­ge­ne Jahr der Ein­druck, daß der Tag den Beginn einer Fehl­ent­wick­lung anzeigt. Jene Tei­le der Kir­che, die vom Rück­tritt Papst Bene­dikts XVI. freu­dig über­rascht waren, spre­chen seit­her davon, und durch­aus zu recht, daß sich die Kir­che bis dahin im „Bela­ge­rungs­zu­stand“ durch eine immer feind­se­li­ge­re Welt befand. Nun aber habe die Kir­che die­se „Bun­ker­stim­mung“ über­wun­den und sei „offen“. Damit aber erlie­gen sie, so der bekann­te katho­li­sche Histo­ri­ker Rober­to de Mat­tei, einem gefähr­li­chen Denk­feh­ler. Zuvor war die Kir­che „bela­gert“. Was aber heißt „offen“? Ist die Kir­che nun „offen“ für die Ein­nah­me durch die Fein­de? Der Histo­ri­ker zieht mit dra­ma­ti­scher Denk­schär­fe eine kri­ti­sche Bilanz der Ereig­nis­se des zurück­lie­gen­den Jah­res, die durch die Rück­tritt­an­kün­di­gung Bene­dikts XVI. ein­ge­lei­tet wurden.

2013–2014: Motus in fine velocior

Anzei­ge

von Rober­to de Mattei

Der 11. Febru­ar 2013 ist ein Datum, das inzwi­schen in die Geschich­te ein­ge­gan­gen ist. An die­sem Tag teil­te Bene­dikt XVI. einer Ver­samm­lung erstaun­ter Kar­di­nä­le sei­ne Ent­schei­dung mit, auf das Pon­ti­fi­kat zu ver­zich­ten. Die Ankün­di­gung wur­de gemäß den von Kar­di­nal­de­kan Ange­lo Sod­a­no an den Papst gerich­te­ten Wor­ten „wie ein Blitz aus hei­te­rem Him­mel“ auf­ge­nom­men und das Bild eines Blit­zes, der noch am sel­ben Tag in den Peters­dom ein­schlug, ging um die Welt.

Die Abdan­kung erfolg­te am 28. Febru­ar, doch zuvor gab Bene­dikt XVI. bekannt, als eme­ri­tier­ter Papst im Vati­kan blei­ben zu wol­len. Der­glei­chen hat­te es noch nie gege­ben und war noch über­ra­schen­der als der Ver­zicht auf das Pon­ti­fi­kat. Im Monat, der zwi­schen der Ankün­di­gung der Abdan­kung und dem Kon­kla­ve lag, das am 12. März begann, wur­de die Wahl des neu­en Pap­stes vor­be­rei­tet, auch wenn die­se dann der Welt als uner­war­tet erschien. Mehr noch als die Iden­ti­tät des Gewähl­ten, des Argen­ti­ni­ers Jor­ge Mario Berg­o­glio, erstaun­te die prä­ze­denz­lo­se Wahl des von ihm gewähl­ten Namens, Fran­zis­kus, fast so als woll­te er ein Uni­cum ver­kör­pern, und es erstaun­te sei­ne erste Rede, in der er sich nach einem kol­lo­quia­len „Buo­nase­ra“ [Guten Abend], als „Bischof von Rom“ prä­sen­tier­te, mit einem Titel, der dem Papst zusteht, aber erst nach jenen des Stell­ver­tre­ters Chri­sti und des Nach­fol­gers Petri, wel­che die Vor­aus­set­zung für den ande­ren bilden.

Alles, was in der Kirche geschieht, kommt vom De-facto-Lehramt der Interviews von Papst Franziskus

Die Foto­gra­fie der bei­den Päp­ste, die am 23. März in Castel Gan­dol­fo mit­ein­an­der bete­ten und das Bild einer neu­en päpst­li­chen „Diar­chie“ ver­mit­tel­te, erhöh­te die Ver­wir­rung jener Tage. Doch das war erst der Anfang. Es folg­te das Inter­view auf dem Rück­flug von Rio de Janei­ro vom 28. Juli 2013 mit den Wor­ten „Wer bin ich, um über ihn zu rich­ten!“, die seit­her ver­wen­det wer­den, um jede Über­tre­tung zu recht­fer­ti­gen. Es folg­ten die Inter­views von Papst Fran­zis­kus mit dem Schrift­lei­ter der Civil­tà  Cat­to­li­ca im Sep­tem­ber und jenes mit dem Grün­der der Tages­zei­tung La Repubbli­ca im Okto­ber, die einen grö­ße­ren media­len Wider­hall fan­den als sei­ne erste Enzy­kli­ka Lumen fidei. Man sag­te, daß es sich dabei nicht um Akte des Lehr­am­tes han­del­te, doch alles, was seit­her in der Kir­che geschieht, kommt vor allem von die­sen Inter­views her, die wenn nicht ohne­hin grund­sätz­lich, dann zumin­dest de fac­to einen lehr­amt­li­chen Cha­rak­ter hatten.

Papst-Vertrauter Maradiaga: Reicht Lehre nicht mehr aus für „zeitgemäße Antworten“?

Der Kon­flikt zwi­schen Kar­di­nal Ger­hard Lud­wig Mül­ker, Prä­fekt der Glau­bens­kon­gre­ga­ti­on und dem Erz­bi­schof von Tegu­ci­gal­pa, Kar­di­nal Oscar Rodri­guez Mara­dia­ga, Koor­di­na­tor der Bera­ter für die Refor­men von Papst Fran­zis­kus brach­te die Ver­wir­rung auf den Höhe­punkt. Die über­lie­fer­te Leh­re reicht laut Mara­dia­ga nicht aus, um „zeit­ge­mä­ße Ant­wor­ten für die Welt von heu­te“ zu bie­ten. Sie wer­de bei­be­hal­ten, aber es gibt „pasto­ra­le Her­aus­for­de­run­gen“, auf die man nicht „mit Auto­ri­ta­ris­mus und Mora­lis­mus“ ant­wor­ten kön­ne, weil das, „kei­ne Neue­van­ge­li­sie­rung ist“.

Auf die Erklä­run­gen von Kar­di­nal Mara­dia­ga folg­ten die Ergeb­nis­se der Umfra­ge zur Fami­li­en­pa­sto­ral, die vom Papst für die Bischofs­syn­ode vom 5.–19. Okto­ber 2014 in Gang gebracht wur­de. Die Nach­rich­ten­agen­tur SIR der Ita­lie­ni­schen Bischofs­kon­fe­renz ver­öf­fent­lich­te eine Zusam­men­fas­sung der ersten Ant­wor­ten, die aus Mit­tel­eu­ro­pa ein­gin­gen. Für die Bischö­fe Bel­gi­ens, der Schweiz, Luxem­burgs und Deutsch­lands ist der katho­li­sche Glau­ben zu streng und ent­spricht nicht den Bedürf­nis­sen der Gläu­bi­gen. Die Kir­che müs­se das vor­ehe­li­che Zusam­men­le­ben akzep­tie­ren, Homo-Ehen und ein­ge­tra­ge­ne Part­ner­schaf­ten aner­ken­nen, die Gebur­ten­kon­trol­le und die künst­li­che Ver­hü­tung zulas­sen, Zweit­ehen Geschie­de­ner seg­nen und ihnen den Sakra­men­ten­emp­fang erlauben.

Umfrage zur Familienpastoral: Weg in das Schisma und die Häresie

Wenn das der Weg ist, den man gehen will, dann ist der Zeit­punkt gekom­men, zu sagen, daß es sich um einen Weg in das Schis­ma und die Häre­sie han­delt, weil damit der gött­li­che und natür­li­che Glau­ben geleug­net wür­de, der in sei­nen Gebo­ten nicht nur die Unauf­lös­lich­keit der Ehe offen­bart, son­dern auch sexu­el­le Hand­lun­gen außer­halb der­sel­ben ver­bie­tet, erst recht sol­che, die wider die Natur began­gen werden.

Die Kir­che nimmt alle an, die ihre Irr­tü­mer und Sün­den bereu­en und bereit sind, eine Situa­ti­on mora­li­scher Unord­nung, in der sie sich befin­den, zu über­win­den, aber sie kann nicht, auf kei­ne Wei­se, den Sta­tus des Sün­ders legi­ti­mie­ren. Da nützt es auch nichts, zu behaup­ten, die Ver­än­de­rung wür­de nur die pasto­ra­le Pra­xis betref­fen und nicht die Leh­re. Wenn zwi­schen der Leh­re und der Pra­xis kei­ne Über­ein­stim­mung herrscht, bedeu­tet das, daß die Pra­xis zur Leh­re wird, wie es im übri­gen lei­der seit dem Zwei­ten Vati­ka­ni­schen Kon­zil bereits der Fall ist.

Sterbender moderner Welt das Evangelium verkünden, statt ihren Kadaver umarmen

Die Kir­che muß neue Ant­wor­ten „auf der Höhe der Zeit“ geben? Ganz anders haben sich die gro­ßen Erneue­rer in der Kir­chen­ge­schich­te ver­hal­ten, wie der hei­li­ge Petrus Damia­ni und der hei­li­ge Gre­gor der Gro­ße, die im 11. Jahr­hun­dert die Simo­nie und das Kle­ri­ker­kon­ku­bi­nat der Niko­lai­ten legi­ti­mie­ren soll­ten, um die Kir­che nicht von der Rea­li­tät ihrer Zeit abzu­kop­peln. Sie aber klag­ten die­se Übel mit feu­ri­gen Wor­ten an und lei­te­ten eine Erneue­rung der Sit­ten und eine Restau­ra­ti­on der wah­ren Leh­re ein.

Es ist die­ser unnach­gie­bi­ge und kom­pro­miß­lo­se Geist der Hei­li­gen, der heu­te auf so dra­ma­ti­sche Wei­se fehlt. Es bräuch­te drin­gend einer aci­es ordi­na­ta, einer in Kampf­ord­nung auf­ge­stell­ter Armee, die mit den Waf­fen des Evan­ge­li­ums der ster­ben­den moder­nen Welt das Wort des Lebens ver­kün­det, statt ihren Kada­ver zu umarmen.

Jesuiten waren Kämpfer: heutige Kämpfer werden niedergeknüppelt

Die Jesui­ten stell­ten zwi­schen dem Kon­zil von Tri­ent und der Fran­zö­si­schen Revo­lu­ti­on der Kir­che den Kern die­ser Kämp­fer. Heu­te erlei­den sie den Ver­fall aller reli­giö­sen Orden und wenn unter die­sen einer rei­chen Grund zur Hoff­nung bie­tet, wird er aus uner­klär­li­chen Grün­den unter­drückt. Der Fall der Fran­zis­ka­ner der Imma­ku­la­ta, der ab Juli zum Aus­bruch kam, brach­te einen offen­sicht­li­chen Wider­spruch zwi­schen den stän­di­gen Auf­for­de­run­gen von Papst Fran­zis­kus zur Barm­her­zig­keit und dem Knüp­pel, der Kom­mis­sar Fidenzio Vol­pi in die Hand gedrückt wur­de, um eines der weni­gen heu­te blü­hen­den reli­giö­sen Insti­tu­te zu vernichten.

Das Para­dox endet nicht hier. Nie zuvor ver­zich­te­te die Kir­che mehr auf eine ihrer gött­li­chen Eigen­schaf­ten, die Gerech­tig­keit, als im ersten Jahr des Pon­ti­fi­kats von Papst Fran­zis­kus, um sich der Welt barm­her­zig und seg­nend zu prä­sen­tie­ren, aber nie mehr als in die­sem Jahr war die Kir­che das Ziel har­ter Angrif­fe durch die Welt, der sie die Hand entgegenstreckt.

Unmoralische Lobbys wollen Christen die Menschenrechte entziehen

Die Homo-Ehe, die von allen gro­ßen inter­na­tio­na­len Orga­ni­sa­tio­nen und fast allen west­li­chen Regie­run­gen gefor­dert wird, wider­spricht fron­tal nicht nur dem Glau­ben der Kir­che, son­dern auch dem natür­li­chen und gött­li­chen Gesetz, das ins Herz eines jeden Men­schen ein­ge­schrie­ben ist. Was ande­res ist die gro­ße Mas­sen­mo­bi­li­sie­rung, die vor allem in Frank­reich mit den Manif pour tous erfolg­te, wenn nicht die Reak­ti­on des Gewis­sens eines Vol­kes gegen eine unge­rech­te und wider­na­tür­li­che Gesetz­ge­bung? Aber die unmo­ra­li­schen Lob­bys begnü­gen sich nicht damit. Was sie drängt, ist nicht die Durch­set­zung angeb­li­cher Homo-Rech­te, son­dern die Leug­nung der Men­schen­rech­te der Christen.

Chri­stia­nos esse non licet: der blas­phe­mi­sche Ruf von Kai­ser Nero und Vol­taire hallt heu­te in der Welt wider, wäh­rend gleich­zei­tig Jor­ge Mario Berg­o­glio von den welt­li­chen Medi­en zum Mann des Jah­res gekürt wird.

Am Ende einer Epoche beschleunigt sich das Tempo

Die Ereig­nis­se erfol­gen in einem immer schnel­le­ren Tem­po. Der latei­ni­sche Aus­spruch motus in fine velo­ci­or wird all­ge­mein ver­wen­det, um das sich beschleu­ni­gen­de Tem­po am Ende einer histo­ri­schen Peri­ode zu benen­nen. Die Mul­ti­pli­zie­rung der Ereig­nis­se ver­kürzt den Lauf der Zeit, der an sich nicht exi­stiert außer in den Din­gen, die flie­ßen. Die Zeit, sagt Ari­sto­te­les, ist der Maß­stab der Bewe­gung (Phy­sik IV, 219b). Genau­er defi­nie­ren wir sie als die Dau­er der ver­än­der­li­chen Din­ge. Gott ist ewig gera­de weil er unver­än­der­lich ist: jede Bewe­gung hat in Ihm ihren Grund, aber nichts ver­än­dert sich in Ihm. Je mehr man sich von Gott ent­fernt, desto mehr nimmt das Cha­os zu, das durch die Ver­än­de­rung her­vor­ge­bracht wird.

Der Untergang einer Zivilisation und Fatima

Der 11. Febru­ar zeigt den Beginn einer Beschleu­ni­gung der Zeit an, die Fol­ge einer Bewe­gung ist, die schwin­del­erre­gend wird. Wir leben in einer histo­ri­schen Stun­de, die nicht not­wen­di­ger­wei­se das Ende der Zei­ten ist, aber mit Sicher­heit der Unter­gang einer Zivi­li­sa­ti­on und das Ende einer Epo­che im Leben der Kir­che. Wenn am Ende die­ser Epo­che der katho­li­sche Kle­rus und die katho­li­sche Lai­en­schaft nicht bis zur letz­ten Kon­se­quenz ihre Ver­ant­wor­tung über­neh­men, wird sich unent­rinn­bar das Schick­sal erfül­len, das die Sehe­rin von Fati­ma sich vor ihren Augen ent­hül­len sah:

„Und wir sahen in einem groß­ar­ti­gen Licht, das Gott ist: ‚etwas, das aus­sieht wie Per­so­nen in einem Spie­gel, wenn sie davor vor­über­ge­hen‘ und einen weiß­ge­klei­de­ten Bischof – ‚wir hat­ten die Ahnung, dass es der Hei­li­ge Vater war‘. Wir sahen ver­schie­de­ne ande­re Bischö­fe, Prie­ster, Ordens­män­ner und Ordens­frau­en einen stei­len Berg hin­auf­stei­gen, auf des­sen Gip­fel sich ein gro­ßes Kreuz befand aus rohen Stäm­men wie aus Kork­ei­che mit Rin­de. Bevor er dort ankam, ging der Hei­li­ge Vater durch eine gro­ße Stadt, die halb zer­stört war und halb zit­ternd mit wan­ken­dem Schritt, von Schmerz und Sor­ge gedrückt, bete­te er für die See­len der Lei­chen, denen er auf sei­nem Weg begeg­ne­te. Am Berg ange­kom­men, knie­te er zu Füßen des gro­ßen Kreu­zes nie­der. Da wur­de er von einer Grup­pe von Sol­da­ten getö­tet, die mit Feu­er­waf­fen und Pfei­len auf ihn schos­sen. Genau­so star­ben nach und nach die Bischö­fe, Prie­ster, Ordens­leu­te und ver­schie­de­ne welt­li­che Per­so­nen, Män­ner und Frau­en unter­schied­li­cher Klas­sen und Posi­tio­nen. Unter den bei­den Armen des Kreu­zes waren zwei Engel, ein jeder hat­te eine Gieß­kan­ne aus Kri­stall in der Hand. Dar­in sam­mel­ten sie das Blut der Mär­ty­rer auf und tränk­ten damit die See­len, die sich Gott näherten.“

Die dra­ma­ti­sche Schau­ung vom 13. Mai 1917 soll­te mehr als aus­rei­chend sein, um uns zum Nach­den­ken, Beten und Han­deln zu drän­gen. Die Stadt liegt bereit in Rui­nen und die feind­li­chen Sol­da­ten ste­hen vor den Toren. Wer die Kir­che liebt, ver­tei­digt sie, um den Tri­umph des Unbe­fleck­ten Her­zens Mari­ens zu beschleunigen.

Ein­lei­tung und Über­set­zung: Giu­sep­pe Nardi
Bild: Cor­ri­spon­den­za Romana

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12 Kommentare

  1. „Die Ereig­nis­se erfol­gen in einem immer schnel­le­ren Tempo.“
    Ja, ganz ein­deu­tig. Die Zeit muß ja auch abge­kürzt wer­den. Sonst wür­de ja kei­ner geret­tet werden.
    „Wir leben in einer histo­ri­schen Stun­de, die nicht not­wen­di­ger­wei­se das Ende der Zei­ten ist, aber mit Sicher­heit der Unter­gang einer Zivi­li­sa­ti­on und das Ende einer Epo­che im Leben der Kirche.“
    Nun es ist auch für einen Blin­den nicht mehr zu über­se­hen. Das Unkraut ist hoch­ge­wach­sen in der Kir­che und ver­dirbt die gesam­te Ern­te. Es wird was pas­sie­ren. Wer die Kir­che liebt hat auto­ma­tisch alle Vor­keh­run­gen getrof­fen für den Fall aller Fäl­le. Wer bin ich denn der sich über eine mög­li­che Gene­ral­mo­bil­ma­chung im Him­mel auf­regt. Habe ich was ver­kehr­tes gesagt?
    Per Mari­am ad Christum.

  2. Die eine Hälf­te des oben abge­bil­de­ten Dop­pel­pap­stes schein vor lau­ter Eifer beim Gebet ein­ge­döst zu sein. Doch das ist egal. Haupt­sa­che sie blickt einem immer hell­wach und fröh­lich von all den Titel­bil­dern ent­ge­gen, die sie dau­ernd schmückt. Und zum Arti­kel, war­um lan­ge reden, der Blitz der damals in die Kup­pel des Peters­doms ein­schlug hat alles, wirk­lich alles auf den Punkt gebracht.

    • Auf dem Foto sieht man: Berg­o­gli­os Hän­de sind nicht zum Gebet gefal­tet – er legt sie nur über­ein­an­der – im kras­sen Gegen­satz zu Papst Ben­dikt. Auch sonst sieht man ja Berg­o­gli­os Dau­men ger­ne über Hand nach oben gestreckt. Eine für Päp­ste ganz und gar unüb­li­che Geste. So wie bei US-Poli­ti­kern. Üble Unsit­te das.

  3. Lang­sam bekom­me ich einen ‚Fati­ma-Kom­plex.‘
    Her­vor­ra­gend schil­dert Rober­to de Mat­tei die dra­ma­ti­sche Situa­ti­on der Kir­che. Wie­so er dann auf die Sehe­rin von Fati­ma, Schwe­ster Lucia dos San­tos kommt, ist für mich ein Rätsel.
    Aus­drück­lich äuße­re ich mich nicht zu den Erschei­nun­gen des Jah­res 1917 in Fati­ma. Nicht zu dem klei­nen Jun­gen Fran­ces­co, die­sem Seh­erkind mit der inni­gen Lie­be zu unse­rem Herrn Jesus Chri­stus, mit sei­nem Wunsch, sei­ne Lei­den unse­rem Herrn auf­zu­op­fern. Die­ses Opfer wur­de ange­nom­men, der Klei­ne starb früh, eben­falls das klei­ne Mäd­chen, nur Lucia wur­de Non­ne und steinalt.
    Was soll ich von ihr halten?
    Einer­seits behaup­tet sie, der Papst stirbt. Ande­rer­seits bestä­tigt sie dem Assi­si-Papst Johan­nes Paul II. auf sei­ne Anfra­ge, er sei der Papst der Erschei­nun­gen. Er hat ein Atten­tat erlit­ten, vom Tod kann kei­ne Rede sein.
    Das ist bar jeder Logik. Die Frau ist unglaubwürdig.
    Wir haben seit dem Zwei­ten Vati­ka­ni­schen Kon­zil einen unglaub­li­chen Ver­rat der Päp­ste, der gesam­ten Hier­ar­chie, der Prie­ster: den Ver­rat an unse­rem Herrn Jesus Christus.
    Das von ihm im Abend­mahls­saal ein­ge­setz­te und am Kreuz voll­zo­ge­ne Opfer, das unblu­tig im Mess­op­fer erneu­ert wird, wur­de ersetzt durch eine Gedächt­nis­fei­er, in der durch Erin­ne­rung die „Heil­s­tat­sa­chen von sei­nem Tod und sei­ner Auf­er­ste­hung“ gegen­wär­tig gesetzt wer­den, vor allem durch die „Erfah­rung der fei­ern­den Gemeinde.“
    Sei­ne Gott­heit darf unge­straft vom Kle­rus geleug­net wer­den, unge­straft darf der Kle­rus behaup­ten, die Auf­er­ste­hung habe sich im Glau­ben der ersten Chri­sten abge­spielt, in ihrer Erfah­rung, die sie nach sei­nem Tod mach­ten. Die­ser Tod ist für den Kle­rus der katho­li­schen Kir­che nicht mehr heils­be­deut­sam. Ent­we­der ist er ein unglück­li­ches Miss­ver­ständ­nis oder aber, besten­falls, zeigt er die Soli­da­ri­tät Jesu Chri­sti mit allen Lei­den­den, unschul­dig Ermor­de­ten. Natür­lich spre­che ich nicht von allen Prie­stern, aber es ist eine Haupt­strö­mung, die immer brei­ter wird.
    Und jetzt ist die „neue Kir­chen­leh­re­rin“ für Tra­di­tio­na­li­sten die Non­ne Lucia dos San­tos. Die glaubt, ver­kün­den zu müs­sen, dem Unbe­fleck­ten Her­zen Mari­as ste­he die glei­che Ver­eh­rung zu wie dem Her­zen des Gott­men­schen Jesus Chri­stus. Die­se GLEICHSTELLUNG empört mich.
    Eisern hal­te ich mich an die Grund­ge­be­te zur aller­se­lig­sten Jung­frau: an das Ave Maria, den Rosen­kranz, den Engel des Herrn, das Sal­ve Regi­na und nicht zuletzt die Lau­re­ta­ni­sche Lita­nei, die­sen Preis­ge­sang zu Ehren der Mut­ter unse­res Erlö­sers, der in unglaub­lich tie­fer Spra­che von poe­ti­scher Schön­heit den Glau­ben an die Inkar­na­ti­on der Zwei­ten Gött­li­chen Per­son zur Spra­che bringt.
    Die­ser Glau­be wird unauf­hör­lich ver­ra­ten. In die­ser ent­setz­li­chen Situa­ti­on ver­mag ich kei­nen Sinn dar­in zu erken­nen, das Herz der aller­se­lig­sten Jung­frau mit dem Her­zen des Gott­men­schen Jesus Chri­stus auf eine Ebe­ne zu stel­len. Auch nicht in der Ver­eh­rung. Zwi­schen dem Glau­ben der Kir­che und der prak­ti­zier­ten Fröm­mig­keit darf kein Wider­spruch bestehen.

    • @ Zeit­los: Die Pro­phe­zei­ung aus Fati­ma ist es nicht, die die Zustän­de des Vati­kan erklä­ren, es sind die Wor­te Mari­ens in La Salet­te, die zur Zeit die Situa­ti­on der Kon­zils­kir­che erklä­ren. Eine glau­bens­lo­se Kir­che wird sehr schnell zum Angriffs­punkt der Welt. Es bedarf nicht des Auf­schreis P. Lom­bar­dis, der sich gegen die Anwür­fe und Pro­vo­ka­tio­nen der UN nicht anders weh­ren konn­te. Hät­te er die Reli­gi­ons­frei­heit, die Gewis­sens­frei­heit über­haupt den gan­zen Libe­ra­lis­mus­mit ihren schreck­li­chen Fol­gen beim Namen genannt, eben Päd­era­stie, Homo­se­xua­li­tät, Eutha­na­sie, Abtrei­bung, Zuhäl­te­rei, Völ­ker­mor­de etc.., dann wäre es glaub­wür­dig. In einem katho­li­schen Staats­we­sen gibt es kein Kapi­tal­ver­bre­chen, das unge­sühnt bleibt.
      War­um konn­te er den Umgang der Bischö­fe, die, sich auf das II. Vati­ka­ni­sche Kon­zil beru­fend je ihre eige­ne pasto­ra­le Pra­xis mit die­ser Art von Ver­bre­chen hat­ten, wie etwa in Mainz Her­mann Kar­di­nal Volk und dann im Bruch dazu Karl Lehmann?
      Nein, die Eine Hei­li­ge Katho­li­sche und Apo­sto­li­sche Kir­che kann Zur Zeit sich auch in der Tra­di­ti­on nicht auf alles ver­las­sen, was ihr von man­chen Patres vor­ge­setzt wird. Man betet den Fati­ma-Rosen­kranz zur Rück­kehr der Tra­di­ti­on in die Kir­che. Nun die Denk­feh­ler der Rück­kehr will ich hier nicht wei­ter erläu­tern. Aber eines steht fest: Muß denn nicht der Auf­trag von La Salet­te erst erfüllt wer­den, bevor man an die Wei­he Ruß­lands an das Unbe­fleck­te Herz Mari­ens geht. Solan­ge auch nur irgend­je­mand sich mit dem Gedan­ken an die voll­kom­me­ne Erfül­lung des Kon­zils trägt, soll­te er kei­nen Rosen­kranz mehr beten, denn das wäre in der Tat wort­wört­lich „Per­len vor die Säue“ geworfen.
      Da kann man auch kei­nen Sinn in einem „Abkom­men mit Rom“ sehen, denn Rom besteht seit dem Kon­zil nicht mehr, die Kir­che ist die Deu­tero­va­ti­ka­ni­sche Kir­che, die sich eben lei­stet zwei Päp­ste zu haben, sozu­sa­gen die Kol­le­gia­li­tät der Bischö­fe auf aller­höch­stem Niveau zu prak­ti­zie­ren. Der Pon­ti­fex em. als „Deep Throat“ für Fran­zis­kus? Ein „In-Bet­ween“ S. E. Gäns­wein, der mal so mal so redet? Wie groß soll die Ver­wir­rung noch wer­den? Natür­lich wird dadurch die Kir­che geschwächt gegen Angrif­fe von außen! Und das ist nun­ein­mal die unter einem Sek­tie­rer Moon und jede Men­ge Isla­mi­sten, Frei­mau­rer, Links­so­zia­li­sten etc.. ste­hen­de UN. Die Epo­che der Kir­che als mora­li­sche Anstalt der Welt, von der noch Papst Johan­nes XXIII in „Pacem in Ter­ris“ und „Mater et Magi­stra“ geträumt hat, ist vor­bei. Jetzt braucht es wie­der die Kata­kom­ben­men­ta­li­tät oder das Abschaf­fen der Kon­zi­liä­ren und Nach­kon­zi­liä­ren Ver­wir­rung und das macht­vol­le Drein­schla­gen gegen die Welt durch mas­si­ven poli­ti­schen Ein­fluß ohne fal­sche Tole­ranz. Da kann es eben nur noch katho­li­sche Staa­ten geben, wo die katho­li­schen Chri­sten in der Mehr­heit gibt, da darf das Wort „Ana­the­ma“ kein Tabu mehr sein!

      • „Man betet den Fati­ma-Rosen­kranz zur Rück­kehr der Tra­di­ti­on in die Kir­che. Nun die Denk­feh­ler der Rück­kehr will ich hier nicht wei­ter erläu­tern.“ Scha­de, Chri­stoph Rhein, dass Sie „die Denk­feh­ler der Rück­kehr“ nicht wei­ter erläutern.
        Ich bete jeden­falls nicht für die „Rück­kehr der Tra­di­ti­on in die Kir­che.“ Ich kann nur beten und hof­fen, dass Rom sich bekeh­ren möge.
        Eine klei­ne Nische für die Tra­di­ti­on in der „Kon­zils­kir­che“, das wäre das Ende. 

        In dem kirch­li­chen Wirr­warr, in dem wir leben müs­sen, fällt es unge­mein schwer, dass man sich selbst nicht widerspricht.
        Denn auch in der „Kon­zils­kir­che“ gibt es gläu­bi­ge Prie­ster, gläu­bi­ge Ordens­leu­te und Lai­en, die noch die Wei­te der vor­kon­zi­lia­ren Kir­che irgend­wie ausstrahlen.
        Ich erin­ne­re mich an eine Schwe­stern­ge­mein­schaft in stren­ger Klau­sur in Mainz. In die­ser gro­ßen Kapel­le ist den gan­zen Tag Aus­set­zung, das Aller­hei­lig­ste Sakra­ment ist elek­tro­nisch gesi­chert, nie­mand kann sich ohne Alarm aus­zu­lö­sen der Mon­stranz nähern.
        Die Schwe­stern beten ihr Bre­vier, die „Rosen­kranz­grup­pe“ bestehend aus Lai­en hat ihren festen Ter­min, und dann gibt es fest­ge­setz­te Zei­ten der stil­len Anbe­tung. Wenn ich in Mainz bin, suche ich die Kapel­le auf, wenn die Zeit der Stil­le ange­bro­chen ist.
        Mein Wider­spruch besteht dar­in, dass ich nicht mehr die Mes­se Paul VI. besu­che, zur eucha­ri­sti­schen Anbe­tung gehe ich dann in die­se Kapel­le, in der nur die­se Mes­se gefei­ert wird.
        Und wenn ich nicht in Mainz bin, ver­su­che ich es woan­ders. Mir ist der Wider­spruch bewusst. Nur, in der FSSPX stirbt die eucha­ri­sti­sche Anbe­tung aus. Es gibt hier durch­aus noch die Aus­set­zung mit dem Rosen­kranz­ge­bet, ich spre­che aber von „eucha­ri­sti­scher Anbe­tung“, oder bes­ser gesagt, der Anbe­tung des Aller­hei­lig­sten Altars­sa­kra­ments, die ein Schat­ten­da­sein führt in der FSSPX. Leider.
        Inzwi­schen kom­me ich mir vor wie eine Frau, die sich zwi­schen Trüm­mern bewegt. Zwi­schen Kir­chen­trüm­mern. Die Kon­zils­kir­che wird erstickt von Häre­si­en. Die Tra­di­ti­on ver­engt sich mehr und mehr, das Erbe von Erz­bi­schof Lefeb­v­re oder gar Pius X. scheint zu groß, zu schwer.
        Doch man muss gerecht blei­ben: Eine so klei­ne Grup­pe kann nicht auf Dau­er die recht­gläu­bi­ge Viel­falt der katho­li­schen Kir­che reprä­sen­tie­ren bevor sie zer­trüm­mert wurde.
        Wir leben in einer aku­ten Not­si­tua­ti­on, ca. 50 Jah­re lang. Und ein Ende ist nicht abzu­se­hen. Na ja, die baby­lo­ni­sche Gefan­gen­schaft währ­te 70 Jahre.

    • @zeitlos
      Mir geht der Fati­ma Rum­mel auch lang­sam auf die Ner­ven. Her­um­deu­te­lei­en. Spe­ku­la­tio­nen. Wel­chen Rang haben die dama­li­gen Ereig­nis­se? Sind es nicht Privatoffenbarungen?

      Ich bin ein Ver­eh­rer der Mut­ter­got­tes, der ger­ne nach Alt­öt­ting wall­fahr­tet oder an einen ande­ren Gna­den­ort, aber die mon­strö­se bau­li­che Anla­ge in Fati­ma ist mir kein Anreiz, im Gegenteil.

  4. „Für die Bischö­fe Bel­gi­ens, der Schweiz, Luxem­burgs und Deutsch­lands ist der katho­li­sche Glau­ben zu streng und ent­spricht nicht den Bedürf­nis­sen der Gläubigen.“
    Auch der Glau­be des Mose ent­sprach am Sinai nicht den Bedürf­nis­sen der Israe­li­ten und so schu­fen sie sich das gol­de­ne Kalb als ihren Gott. Ähli­ches for­dern die­se „Bischö­fe“ oder genau­er gesagt die­se fal­schen Hir­ten, die sich als Bischö­fe aus­ge­ben. Sol­len sie doch ein­fach „kün­di­gen“ und sich einen Job in der frei­en Wirt­schaft suchen, wenn es ihnen in der Kir­che nicht gefällt. Das ware Übel sind näm­lich nicht die ein­fa­chen Gläu­bi­gen, die oft­mals die Leh­ren der Kir­che gar nicht ken­nen, son­dern die fal­schen Hir­ten, die den Gläu­bi­gen die Leh­ren vor­ent­hal­ten und sie in ihrer Schein­hei­lig­keit verwirren.
    Per Mari­am ad Christum.

  5. Das Foto von zwei fried­lich neben­ein­an­der knien­den Päp­sten soll­te wohl die brü­der­li­che Ein­tracht, die Demut und Beschei­den­heit der bei­den Kir­chen­män­ner doku­men­tie­ren ganz im Sin­ne der nach­kon­zi­lia­ren Brüderlichkeit. 

    In Wirk­lich­keit aber schwächt die­ses Foto, das um die Welt ging, die kath. Kir­che unge­mein. Solch brü­der­li­che Ein­tracht gibt es im Kin­der­gar­ten, in der Grund­schu­le, in der Kir­chen­bank bei den Lai­en. Also dort, wo es um arme Sün­der geht, um Ler­nen­de, die (noch) nicht zu Leh­ren ver­ste­hen. Es wirkt wie die tota­le Kapi­tu­la­ti­on des­je­ni­gen, der zum herr­schen bestimmt war, aber damit nicht klar kam. Gleich­zei­tig drückt sich auch für den Nach­fol­ger das­sel­be Dilem­ma aus. 

    Ein Herr­scher – und das ist ein Papst in sei­ner Funk­ti­on als Stell­ver­tre­ter Chri­sti – steht allein an der Spit­ze. Ein Sou­ve­rän von Got­tes Gna­den. Die­ses Foto ist irgend­wie tra­gisch, aber viel­leicht auch der Anfang einer neu­en Hoff­nung. Denn aus die­sem Dilem­ma, das die kath. Kir­che heu­te erlebt, kann uns allen nur noch der Herr­gott heraushelfen.

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