Godehard Schramm: „Populismus“ von Papst Franziskus „ohne Wirkung auf religiöses Leben“


Godehard Schramm: "Leichtfertige Populismus" von Papst Franziskus "ohne Wirkung auf religiöses Leben"(Bonn) Erstaun­li­cher­wei­se trifft auch die Katho­li­sche Nach­rich­ten­agen­tur manch­mal die rich­ti­ge Sai­te und hört, was sonst ger­ne über­hört wird. Der katho­li­sche Schrift­stel­ler Gode­hard Schramm zog ein Jahr nach dem Amts­ver­zicht von Papst Bene­dikt XVI. in der Zeit-Bei­la­ge Christ und Welt, ein Resü­mee über das Pon­ti­fi­kat von Papst Fran­zis­kus. Und KNA berich­te­te davon.

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Dar­in wirft er Papst Fran­zis­kus vor, einen „leicht­fer­ti­gen Popu­lis­mus“ zu betrei­ben. Denn die „Gemüt­lich­keit der neu­en Armut“ habe eben etwas „leicht­fer­tig Popu­li­sti­sches“ an sich. Weit wesent­li­cher, so Schramm, sei jedoch, daß die gro­ße Beliebt­heit des Pap­stes „ohne Wir­kung auf das reli­giö­se Leben“ blei­be. Die Zahl der Meß­be­su­cher in Deutsch­land sei „wie bis­her erschreckend dürf­tig“. Der Lyri­ker und Erzäh­ler wirft Papst Fran­zis­kus vor, von ihm bis­her „noch kei­nen Satz über unse­re Pflich­ten gegen­über Gott“ gehört zu haben.

Bei­fall fin­de die „vie­les leicht machen­de Leut­se­lig­keit“ des Pap­stes, doch das sei kei­ne Kunst. Fran­zis­kus wis­se sehr gut, die Wir­kung öffent­li­cher Auf­tritt zu nut­zen. Durch das auf sei­ne Per­son kon­zen­trier­te beschei­de­ne Auf­tre­ten wür­den „‘kul­ti­sche Insi­gni­en‘ zur Neben­säch­lich­keit“ degra­diert und damit „der ‚zele­brie­ren­de Prie­ster‘ auf eine nied­ri­ge­re Stu­fe gestellt“.

Die „leicht­fer­ti­ge“ und „popu­li­sti­sche“ Beto­nung einer Kir­che der Armen, füh­re zur Ver­ar­mung der „aller­er­sten Prio­ri­tät“, der Kir­che: „die des gemein­schaft­li­chen Kul­tes“. Aus die­sem Grun­de blei­be die Pop-Idol ähn­li­che Popu­la­ri­tät des Pap­stes auf reli­giö­ser Ebe­ne ohne Wirkung.

Text: Giu­sep­pe Nardi
Bild: Alex­an­dro Palom­bo Karikatur

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Katho­li­sches war die erste katho­li­sche Publi­ka­ti­on, die das Pon­ti­fi­kat von Papst Fran­zis­kus kri­tisch beleuch­te­te, als ande­re noch mit Schön­re­den die Qua­dra­tur des Krei­ses versuchten.

Die­se Posi­ti­on haben wir uns weder aus­ge­sucht noch sie gewollt, son­dern im Dienst der Kir­che und des Glau­bens als not­wen­dig und fol­ge­rich­tig erkannt. Damit haben wir die Bericht­erstat­tung verändert.

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11 Kommentare

  1. Das muß man sich auf der Zun­ge zer­ge­hen las­sen: „Christ und Welt“ als Bei­la­ge der links­li­be­ra­len, inter­na­tio­na­li­sti­schen „Zeit“. Als „Bei­la­ge“!

    Zu selb­stän­di­gen über­diö­ze­sa­nen Peri­odi­ka bringt es der deutsch­spra­chi­ge Katho­li­zis­mus offen­bar nicht mehr. Die Kir­chen­zei­tun­gen kann man ohne­hin vergessen. 

    Aber wie tief muß man sin­ken, daß man sich bei der „Zeit“ anhängt?

    M. W. war ja auch die „Jun­ge Frei­heit“ im Gespräch – ein erfri­schen­des und niveau­vol­les Wochen­blatt immer­hin, zwar auch nicht katho­lisch im stren­gen Sinn, aber dafür wohl­wol­lend und offen gegen­über katho­li­schen und natur­recht­li­chen Anlie­gen. Aus nahe­lie­gen­den Grün­den hat das lei­der nichts gefruch­tet. Jetzt ist man bei der „Zeit“!

    Wenn die Kir­chen­füh­rer unbe­dingt mit der Zeit gehen wol­len, wer­den sie sich nicht wun­dern dür­fen, wenn sie dann mit der Zeit auch ein­mal gehen müssen.

    • Wolf­ram Schrems, Sie schrei­ben: „Zu selb­stän­di­gen über­diö­ze­sa­nen Peri­odi­ka bringt es der deutsch­spra­chi­ge Katho­li­zis­mus offen­bar nicht mehr. “
      Das stimmt (noch) nicht. Ich ver­mu­te daher, Ihnen ist die Tages­post nicht bekannt. http://​www​.die​-tages​post​.de
      Die­se drei­mal wöchent­lich erschei­nen­de katho­li­sche Tages­zei­tung könn­te einen wei­te­ren Abon­nen­ten gut gebrau­chen. Sonst haben Sie bald Recht.

      • Dan­ke für den Hinweis. 

        Ich hat­te tat­säch­lich nicht dar­an gedacht, da ich die Tages­post etwa zwei Jah­re lang abon­niert, dann aber wegen derer extre­mer EU-Unter­wür­fig­keit (inkl. Hoch­loben der Cou­den­ho­ve-Kaler­gi­schen Pan­eu­ro­pa-Ideen) und Schön­fär­be­rei des Islam – nach einem Hin­weis an die Redak­ti­on – abbe­stellt hat­te. Des­we­gen ist sie bei mir in einer gei­sti­gen Abla­ge gelandet.

        Ich bekam den Ein­druck, daß mit der Tages­post ein „kon­ser­va­ti­ves“ Kli­en­tel bedient und sach­te in den Zeit­geist (pro EU, pro inter­re­li­giö­sen „Dia­log“ u. dgl.) über­führt wer­den sollte. 

        Unbe­scha­det des­sen, daß die DT eini­ge aus­ge­zeich­ne­te Autoren hat (oder damals hat­te) und gute Bei­trä­ge zum intel­lek­tu­el­len katho­li­schen Leben, beson­ders die Rezen­sio­nen, lei­stet (oder lei­ste­te). Sehr scha­de, daß dann doch immer wie­der der Wurm drin­nen ist.

        • „Ich bekam den Ein­druck, daß mit der Tages­post ein „kon­ser­va­ti­ves“ Kli­en­tel bedient und sach­te in den Zeit­geist (pro EU, pro inter­re­li­giö­sen „Dia­log“ u. dgl.) über­führt wer­den sollte.“

          Das war auch mein Ein­druck. Ein Abo hat­te sich des­halb für mich erle­digt. Und die unsach­li­chen Angrif­fe auf die Tra­di­ti­on waren dann der let­ze Tropfen.

  2. „Der Lyri­ker und Erzäh­ler wirft Papst Fran­zis­kus vor, von ihm bis­her „noch kei­nen Satz über unse­re Pflich­ten gegen­über Gott“ gehört zu haben.“
    Nun das muß jeder Katho­lik in der heu­ti­gen Zeit sich sel­ber erar­bei­ten. Pflich­ten sind eben nicht popu­li­stisch und machen in der Regel auch kei­nen Spaß. In sol­chen Situa­tio­nen höre ich auf den Rat­schlag unse­res Pap­stes an Scal­fa­ri und fra­ge mein Gewis­sen. Es sagt, „Den­ke und mache genau das Gegen­teil was die­ser Papst sagt und macht und du kannst nicht in die Irre gehen“. Es ist alles so ein­fach, wenn man eine unab­hän­gi­ge Quel­le zur Bera­tung hat.
    Per Mari­am ad Christum.

    • Das kann ja nun wirk­lich nicht Sinn und Zweck des Stuhls Petri sein. Jeder muss sich nicht alles erar­bei­ten. Es steht so viel Rich­ti­ges geschrie­ben. Der Papst müß­te nur den Schatz ver­wal­ten und ihn den Gläu­bi­gen und aller Welt vorführen.

  3. Wir wür­den einen Papst brau­chen der uns führt! Der uns den rich­ti­gen Weg zeigt, der uns zurück­holt, wenn wir auf dem fal­schen Weg sind, der uns ermahnt! Wir brau­chen kei­nen Super­star!!! Wir brau­chen einen rich­ti­gen Hir­ten, der uns den Weg in den Him­mel zeigt, so sind wir wie Scha­fe ohne Hirten!!!

  4. Berg­o­gli­os Amts­füh­rung wird tref­fend cha­rak­te­ri­siert. Da gibt es nichts zu mäkeln und man füge ein „Lei­der“ hin­zu, dass B. so ist, wie er lei­der ist.

  5. den Bei­trag von G. Schramm fin­de ich sehr tref­fend-auch wenn er z.t.von wohl­be­stall­ten Kichen­leu­ten im Prä­la­ten­kit­tel ange­mä­kelt wird-es gibt eben Men­schen, die kei­ne Fei­er­lich­keit des Kul­tes in Pracht und Freu­de wie es der Braut Chri­sti gebührt vertragen(das lie­ben näm­lich beson­ders und ger­ne die ganz armen Leu­te zb in Russland).meiner ganz unmass­geb­li­chen Erfah­rungs­welt ent­spre­chend lie­ben sie mehr ihre eige­ne eit­le Ehre, ein fet­tes Bank​kon​to​.in allen mög­li­chen Ver­net­zun­gen fest im Sattel.applaudissement par tout et par tous.
    Quan­tum ad exi­sten­ti­am spielt es kei­ne Rol­le von wel­cher Zei­tung her etwas kommt.wichtig für mich ist nur was kommt.und das hier ist ohne Abstrich über­aus zu loben und verdankenswert.
    Sla­va tebe gos­po­di, Sla­va tebe!

  6. Sei­ne Hei­lig­keit wird auch noch ler­nen, dass man gebir­gi­ges Ter­rai nicht mit San­da­len beackern kann. Doch mehr Schau als Sub­stanz? Schau­en wir mal – was noch alles pas­siert. Deut­sche und Schwei­ze­ri­sche Bischö­fe waren oft in der Ver­gan­gen­heit Sek­ti­rer – sie wol­len eine Pro­te­stan­ti­sie­rung der katho­li­schen Kir­che. Sie sehen ja den UN-Bericht – Was­ser auf die Müh­len die­ser Bischö­fe und des ZdK -

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