Kardinäle im Widerstreit – Mißverständnisse, Verwirrung, „Schafe ohne Hirten“


Kardinal Maradiaga und der ernannte Kardinal Müller: honduranische Schützenhilfe für verwirrten deutschen Episkopat?(Rom) Das jüng­ste Inter­view von Kar­di­nal Oscar Rodri­guez Mara­dia­ga sorgt für Dis­kus­sio­nen. Es war eine Schmei­che­lei für man­che deut­sche Bischö­fe. Wird sich Kar­di­nal Rein­hard Marx beim näch­sten C8-Tref­fen bei sei­nem Mit­bru­der aus Hon­du­ras bedan­ken? Tat­säch­lich macht das Inter­view vor allem einen Wider­spruch in der aktu­el­len kirch­li­chen Dis­kus­si­on sicht­bar. Von „Miß­ver­ständ­nis­sen“, „Ver­wir­rung“ und einem „Ablen­kungs­ma­nö­ver“ spricht Ric­car­do Cascio­li, der Chef­re­dak­teur der „Nuo­va Bus­so­la Quo­ti­dia­na“ in sei­nem Kom­men­tar zum Mara­dia­ga-Inter­view. Die Dis­kus­si­on um die Zulas­sung der wie­der­ver­hei­ra­tet Geschie­de­nen zur Kom­mu­ni­on sei in erster Linie ein gro­ßes Manö­ver der Bischö­fe (nicht nur, aber vor allem der deut­schen), um von ihrer Ver­ant­wor­tung für den Ist-Zustand und damit von ihrem Ver­sa­gen abzu­len­ken. Wenn es näm­lich so vie­le geschei­ter­te kirch­li­che Ehen gibt und so vie­le Paa­re kirch­lich hei­ra­ten, obwohl sie kaum oder kei­ne Ahnung vom Ehe­sa­kra­ment haben, dann sei die Fra­ge nicht, wie kann ich die geschei­ter­ten wie­der­ver­hei­ra­tet Geschie­de­nen den­noch zur Kom­mu­ni­on zulas­sen. Die Fra­ge sei: Was stimmt in den Diö­ze­sen nicht bei der Ehe­vor­be­rei­tung im enge­ren und ins­ge­samt bei der kirch­li­chen Glau­bens­ver­mitt­lung all­ge­mein nicht? Und da sei­en, so Cascio­li, gera­de jene Bischö­fe, die nun laut­stark über die Glau­bens­kon­gre­ga­ti­on „lästern“ und eine „neue Pra­xis“ for­dern, Ant­wor­ten und Rechen­schaft schul­dig. Denn letzt­lich wür­den die­se Bischö­fe damit selbst offen­ba­ren, daß sie ihre „Scha­fe ohne Hir­ten“ las­sen. Hier sei­ne voll­stän­di­ge Analyse.

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Kardinal gegen Kardinal: Wieviel Verwirrung zum Thema Familie

von Ric­car­do Cascioli

Die Ver­lei­hung der Kar­di­nals­wür­de als Zei­chen des Ver­trau­ens, das Papst Fran­zis­kus für ihn hegt, genüg­te nicht: Der Prä­fekt der Glau­bens­kon­gre­ga­ti­on, Ger­hard Lud­wig Mül­ler steht wei­ter­hin im Kreuz­feu­er sei­ner Mit­brü­der, weil er dar­an erin­nert hat, daß es kein zu lösen­des pasto­ra­les Pro­blem gibt, das die Unauf­lös­lich­keit der Ehe, da Sakra­ment, in Fra­ge stel­len kann.

Die jüng­ste Kri­tik an Mül­ler kam von Kar­di­nal Oscar Rodri­guez Mara­dia­ga, Erz­bi­schof von Tegu­ci­gal­pa (Hon­du­ras) und Koor­di­na­tor der Grup­pe der acht Kar­di­nä­le (C8), die vom Papst gewollt, ihm bei der Kuri­en­re­form eine Hil­fe sein sol­len. In einem lan­gen Inter­view für die deut­sche Tages­zei­tung Köl­ner Stadt-Anzei­ger [sie­he Kar­di­nal Mara­dia­ga emp­fiehlt Neo-Kar­di­nal Mül­ler mehr „Fle­xi­bi­li­tät“] wand­te er sich an Neo-Kar­di­nal Mül­ler in einem auch etwas sar­ka­sti­schen Ton: „Ich mei­ne, ich ver­ste­he ihn: Er ist Deut­scher – ja, ich muss das sagen, er ist oben­drein Pro­fes­sor, ein deut­scher Theo­lo­gie­pro­fes­sor. In sei­ner Men­ta­li­tät gibt es nur rich­tig oder falsch, das war’s. Aber ich sage: ‚Die Welt, mein Bru­der, die Welt ist nicht so. Du soll­test ein wenig fle­xi­bel sein, wenn du ande­re Stim­men hörst, damit du nicht nur zuhörst und sagst, nein, hier ist die Wand‘.“

Müller tritt deutschen Bischöfen entgegen – Maradiaga kontert mit Sarkasmus

Das The­ma ist, wie schon seit eini­ger Zeit immer in die­ser Gegend, das der wie­der­ver­hei­ra­tet Geschie­de­nen, aber auch das aller unge­ord­ne­ten fami­liä­ren Situa­tio­nen, die die Kir­che heu­te vor eine Her­aus­for­de­rung stel­len, wie auch Mara­dia­ga sagt. Mül­ler stell­te aller­dings nie die Not­wen­dig­keit in Fra­ge, auf die­se pasto­ra­len Her­aus­for­de­run­gen zu ant­wor­ten. Er stell­te ein­fach nur klar, daß die Kir­che von Gott ist und daher die Men­schen daher nicht ver­än­dern kön­nen, was ihnen offen­bart wur­de. Und er mach­te die­se Klar­stel­lung aus einer kla­ren Not­wen­dig­keit her­aus, um der Flucht nach vor­ne der deut­schen Bischö­fe ent­ge­gen­zu­tre­ten, die ent­schlos­sen sind, die Glau­bens­leh­re in die­sem Punkt zu ändern, um die wie­der­ver­hei­ra­tet Geschie­de­nen zum Emp­fang der Hei­li­gen Kom­mu­ni­on zuzulassen.

Liest man das Inter­view, posi­tio­niert sich Mara­dia­ga auf hal­bem Weg zwi­schen Mül­ler und dem deut­schen Epi­sko­pat (des­sen Anfüh­rer Kar­di­nal Rein­hard Marx ein wei­te­res C8-Mit­glied ist). Mara­dia­ga sagt näm­lich zur Fra­ge der Kom­mu­ni­on für die wie­der­ver­hei­ra­tet Geschie­de­nen: „Die Kir­che ist gebun­den durch Got­tes Gebo­te“, und das, was Jesus Chri­stus über die Ehe sagt: „Was Gott ver­bun­den hat, das darf der Mensch nicht tren­nen. Die­ses Wort steht fest. Aber es gibt vie­le Zugän­ge, es zu deu­ten.“ Es gebe daher „noch viel Raum für eine ver­tief­te Durch­drin­gung. Aber es wird nicht in die Rich­tung gehen, daß mor­gen weiß ist, was heu­te schwarz ist.“

Und zu den zahl­rei­chen unge­ord­ne­ten Situa­tio­nen (Tren­nun­gen, „erwei­ter­te“ Fami­li­en, gewollt kin­der­lo­se Ehen, Leih­mut­ter­schaft) stell­te er fest: „All das erfor­dert Ant­wor­ten für die Welt von heu­te. Und es genügt nicht zu sagen: Dafür haben wir die tra­di­tio­nel­le Leh­re. Selbst­ver­ständ­lich, die tra­di­tio­nel­le Leh­re wird fort­be­stehen.“ Es gibt auch „pasto­ra­le Her­aus­for­de­run­gen“ unse­rer Zeit, auf die man nicht mit „Auto­ri­ta­ris­mus und Mora­lis­mus“ ant­wor­ten kann, weil das „kei­ne Neue­van­ge­li­sie­rung“ ist.

Die Aus­sa­gen von Kar­di­nal Mara­dia­ga bie­ten den Anlaß, über eini­ge Din­ge nach­zu­den­ken, da das The­ma von beson­de­rer Aktua­li­tät ist.

Maradiaga als Beispiel für zweideutige Aussagen mit unklarem Inhalt

In erster Linie über das zuneh­men­de Aus­spre­chen von Sät­zen und Ideen in der Öffent­lich­keit, die zwar gut klin­gen, bei denen aber letzt­lich unklar bleibt, was sie genau sagen wol­len. Ein Bei­spiel: einer­seits stellt Mara­dia­ga fest, daß die Glau­bens­leh­re kla­rer­wei­se nicht geän­dert wird, ande­rer­seits for­dert er Mül­ler – der eben genau das gesagt hat­te – auf, „fle­xi­bler“ zu sein. Was also will der Kar­di­nal damit sagen? Da die Rede von der Zulas­sung zur Kom­mu­ni­on der wie­der­ver­hei­ra­tet Geschie­de­nen ist, gibt es nur zwei Mög­lich­kei­ten: ent­we­der kön­nen sie oder sie kön­nen nicht. „Sie kön­nen unter bestimm­ten Bedin­gun­gen“, wie die deut­schen Bischö­fe mei­nen, ist kei­ne drit­te Opti­on, son­dern gehört immer zur ersten. Auf wel­cher Sei­te steht also der Koor­di­na­tor des C8-Rates?

Ein wei­te­res Bei­spiel: Mara­dia­ga sagt, daß wir uns nach dem Schei­tern einer Ehe fra­gen müs­sen, ob das Ehe­paar wirk­lich vor Gott ver­bun­den war. Rich­tig, wird aber nicht genau das, schon seit immer von der Hei­li­gen Rota Roma­na und allen Kir­chen­ge­rich­ten gemacht? Es soll­te also kla­rer gesagt wer­den, wo man eigent­lich hin will.

Und an die­sem Punkt gilt es das Pro­blem bei der Wur­zel anzu­packen: kirch­lich geschlos­se­ne Ehen trotz man­geln­dem oder gar kei­nem Bewußt­sein für das Ehe­sa­kra­ment gibt es, und zwar ein­deu­tig zu vie­le. Das Wis­sen dar­um ver­an­laß­te Bene­dikt XVI., sich mit dem Pro­blem inten­siv zu befas­sen. Mit ande­ren Wor­ten: das Pro­blem der wie­der­ver­hei­ra­tet Geschie­de­nen hat nicht bei der Fra­ge „Kom­mu­ni­on ja, Kom­mu­ni­on nein“ anzu­set­zen, son­dern bei einer Über­prü­fung der Vor­aus­set­zun­gen, die eine Ehe gül­tig machen. Das ist eine Fra­ge, die erst noch gründ­lich ver­tieft wer­den muß, auch und nicht zuletzt um zu ver­hin­dern, daß sie ein leich­ter Flucht­weg wird, der sich in eine „ver­steck­te Schei­dung“ ver­wan­delt, wie bereits Bene­dikt XVI. warnte.

Bischöfe, die lautstark Änderungen fordern, müssen sich Fragen gefallen lassen

Und damit kom­men wir zum näch­sten sprin­gen­den Punkt. Was näm­lich an der gan­zen Dis­kus­si­on beson­ders kuri­os erscheint, ist die Tat­sa­che, daß gera­de jene, die sich so inten­siv mit dem Pro­blem der wie­der­ver­hei­ra­tet Geschie­de­nen zu befas­sen schei­nen, und öffent­li­che For­de­run­gen erhe­ben, sich nicht zu fra­gen schei­nen, war­um denn so vie­le Paa­re, die in der Kir­che hei­ra­ten, so unwis­send sind und so leicht­sin­nig, wenn nicht ver­ant­wor­tungs­los mit dem Sakra­ment der Ehe umge­hen. Gera­de die Bischö­fe und Kar­di­nä­le, die so viel und so laut über die angeb­li­che Stren­ge der Glau­bens­kon­gre­ga­ti­on lästern, soll­ten sich fra­gen, was sie in ihren Diö­ze­sen tun, um poten­ti­ell nich­ti­ge Ehe­schlie­ßun­gen zu ver­hin­dern. Und sie soll­ten sich fra­gen, was sie in ihren Diö­ze­sen tun, um die Leh­re vom Ehe­sa­kra­ment den Gläu­bi­gen ver­ständ­lich und leuch­tend, aber auch den Nicht-Gläu­bi­gen zu ver­mit­teln. Um in der Kir­che hei­ra­ten zu kön­nen, ist ver­pflich­tend der Besuch eines Ehe­vor­be­rei­tungs­kur­ses vor­ge­schrie­ben. Wenn es also so vie­le gibt, die, obwohl sie den Kurs besucht haben, unwis­send und leicht­sin­nig an den Altar tre­ten, scheint dann nicht offen­sicht­lich etwas nicht zu stim­men und zwar bei jenen, die in den Diö­ze­sen beru­fen sind, die Fas­zi­na­ti­on einer geleb­ten christ­li­chen Ehe zu erklä­ren und zu bezeu­gen? Gibt es denn Ehe­vor­be­rei­tungs­kur­se, die zumin­dest erah­nen las­sen, daß das Sakra­ment eine ern­ste Ange­le­gen­heit ist, das sich nicht auf ein dif­fu­ses ‚sich gern haben‘ oder ‚sich mit Geduld ertra­gen‘ beschränkt? Damit ent­puppt sich der Kampf – auch und gera­de der deut­schen Bischö­fe – für die Zulas­sung der wie­der­ver­hei­ra­tet Geschie­de­nen zum Kom­mu­nion­emp­fang nicht als Zei­chen der Barm­her­zig­keit, son­dern als Ver­such, sich der eige­nen Ver­ant­wor­tung für den kläg­li­chen Ist-Zustand zu ent­le­di­gen. Durch eine Ver­la­ge­rung der Dis­kus­si­on soll vom eige­nen Ver­sa­gen abge­lenkt werden.

Egoistische westliche Fixierung des Themas Familie

Und es gibt noch einen ande­ren lästi­gen Aspekt in die­ser Dis­kus­si­on: Mit Blick auf die Bischofs­syn­ode dis­ku­tiert man nur über die Kom­mu­ni­on für die wie­der­ver­hei­ra­tet Geschie­de­nen, als wür­de die Kri­se der Fami­lie und die Angrif­fe, denen sie aus­ge­setzt ist, auf die­se Fra­ge zurück­ge­hen. Dem ist nicht so. Zudem wird auf die­se Wei­se ein Phä­no­men und ein Pro­blem unver­hält­nis­mä­ßig auf­ge­bla­sen, denn unter denen, die wirk­lich ihren Glau­ben prak­ti­zie­ren und in die Kir­che gehen, ist das Pro­blem letzt­lich mar­gi­nal und mehr auf die Lai­en­funk­tio­närs­ebe­ne beschränkt. Denn: wie vie­le wie­der­ver­hei­ra­tet Geschie­de­ne wol­len wirk­lich die Hei­li­ge Kom­mu­ni­on? Vor allem betrifft die Fra­ge die Kir­che in den west­li­chen Län­dern mit alter christ­li­cher Tra­di­ti­on. In den Kir­chen Asi­ens und Afri­kas und gene­rell in den jun­gen Kir­chen sind die Pro­ble­me zum The­ma Fami­lie ganz ande­rer Natur: die Rol­le der Frau; Stam­mes­sit­ten; kom­bi­nier­te Ehen; vor­christ­li­che, heid­ni­sche Pro­mis­kui­tät, um nur eini­ge Bei­spie­le zu nen­nen. Gegen­über der heid­ni­schen Welt, wie sie es auch zur Zeit der Apo­stel war, hat die Kir­che immer das Gesetz Got­tes befolgt, indem sie Schritt für Schritt die Welt um sich her­um bekehr­te. Wenn statt des­sen die neue Regel sein soll, daß man sich mit der Welt „arran­giert“ und das auch noch als „Barm­her­zig­keit“ aus­gibt, dann wer­den die Fol­gen tat­säch­lich ver­hee­rend sein, auch für die jun­gen Kir­chen. Denn wie dann, um nur ein Bei­spiel zu nen­nen, soll­te man dort nicht die sexu­el­le Initia­ti­on von Mäd­chen aus „Barm­her­zig­keit“ zulas­sen, da die­se doch in man­chen Gegen­den all­ge­mei­ne (wenn auch heid­ni­sche) Sit­te ist?

Falsches Lied seit Papst Franziskus gewählt wurde

Kar­di­nal Mara­dia­ga läßt noch eine wei­te­re Fra­ge auf­tau­chen: Immer mit Blick auf die unge­ord­ne­ten fami­liä­ren Situa­tio­nen stell­te er fest, daß es „mehr Pasto­ral als Dok­trin“ brau­che. Damit ver­tritt er ein­mal mehr, da er nicht der ein­zi­ge ist, einen unver­ständ­li­chen Dua­lis­mus. In Wirk­lich­keit ist das ein End­los-Refrain gewor­den, seit Papst Fran­zis­kus gewählt wur­de: „Jetzt ist Schluß mit der Leh­re, jetzt den­ken wir an die Seel­sor­ge“, indem der völ­lig ver­zerr­te Ein­druck ver­mit­telt wird, als hät­ten sich die vori­gen Päp­ste nicht um die Seel­sor­ge geküm­mert, son­dern mit dem Stock in der Hand die Dok­trin ein­ge­bläut. Nichts ist Fal­scher als das und vor allem ist der Gegen­satz falsch, der hier kon­stru­iert wird.

Schon Jesus hatte Mitleid mit den Menschen, „weil sie wie Schafe ohne Hirten“ sind

Abge­se­hen davon, daß auch die Barm­her­zig­keit Teil der Glau­bens­leh­re ist, kann es kei­ne Seel­sor­ge geben, die nicht einen kla­ren dok­tri­nä­ren Inhalt hat. Um noch ein­mal auf ein vor­he­ri­ges Bei­spiel zurück­zu­kom­men: Wenn in einer Pfar­rei ein Ehe­vor­be­rei­tungs­kurs abge­hal­ten wird, dann muß man kla­re Vor­stel­lun­gen haben zum Weg, den man beschrei­ten will. Sicher, die Men­schen sind in der Seel­sor­ge in der Situa­ti­on zu neh­men, in der sie sich befin­den, aber mit dem Ziel, sie auf den rich­ten Weg zu füh­ren. Und dafür braucht es eben die nöti­ge Zeit, jene, die jeder Ein­zel­ne eben gemäß sei­nem Aus­gangs­punkt braucht. Das Ziel aber muß immer klar sein für den, der führt und kann nichts ande­res als die gan­ze Wahr­heit sein. Denn sonst geschieht genau das, was wir heu­te vor unse­ren Augen haben und das der Ursprung für so vie­le Pro­ble­me ist: Paa­re, die kirch­lich hei­ra­ten, ohne oft auch nur die gering­ste Ahnung zu haben, was das bedeu­tet. Und damit wird ein weit all­ge­mei­ne­rer Zustand in der Kir­che sicht­bar, näm­lich jenes trau­ri­ge Spek­ta­kel, das auch Jesus Chri­stus zuin­nerst zu Mit­leid beweg­te: „weil sie wie Scha­fe ohne Hir­ten waren“.

Einleitung/​Übersetzung: Giu­sep­pe Nardi
Bild: Nuo­va Bus­so­la Quotidiana

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20 Kommentare

  1. Wer macht denn Ehe­vor­be­rei­tungs­kur­se genau so wie die Firm­vor­be­rei­tung und die Vor­be­rei­tung der Erstkommunion?
    Moder­ni­sti­sche Lai­en aus dem PGR, die sicher nichts vom Sakra­ment wei­ter­ge­ben son­dern sich den sün­di­gen Gepflo­gen­hei­ten der Belehr­ten, für die die Sün­de so selbst­ver­ständ­lich gewor­den ist, daß sie nicht mehr wahr­ge­nom­men wird, anbie­dern. Mit den Firm­lin­gen geht man Piz­za­es­sen, den Erst­kom­mu­ni­on­kin­dern erzählt man, daß sie bald in der Kir­che zusam­men mit Jesus, ihrem coo­len Freund essen wer­den und orga­ni­siert schon ein­mal eine klei­ne Jau­se mit mög­lichst gesun­den und regio­na­len Pro­duk­ten am Frei­mau­rer­tisch in der Kir­che. Und die Ehe­vor­be­rei­tung: „Laß den ande­ren aus­re­den, ler­ne zuhö­ren“ usw. Aber kein Wort vom Kreuz­be­zug der Ehe, kein Wort von der Unauf­lös­lich­keit der Ehe, kein Wort von Stan­des­pflich­ten, kei­ne Moti­va­ti­on für die Ehe­leu­te, eine hei­li­ge Fami­lie grün­den zu wollen!!!!!

    Un all das seit 40 Jah­ren! Und jedes Jahr wird es ärger!

    Im Anbe­tracht die­ser Lage ist es kein Wun­der, daß alles ver­lot­tert, ver­wahr­lost und ein Sodom im gigan­ti­schen Aus­maß wird, auf des­sen Altar die geop­fert wer­den, die in die Hap­py-Gesell­schaft nicht pas­sen: Unge­bo­re­ne und Alte. Alles, was dem Hap­py-Sog sich ent­ge­gen­setzt, muß besei­tigt wer­den. Die klei­nen Göt­ter wol­len es so und sie wol­len nicht an die Wahr­heit erin­nert wer­den, denn das wür­de ja den Spaß verderben!

    • Die Vor­be­rei­tung auf die Erst­kom­mu­ni­on und Fir­mung sind nur ein Aus­ver­kauf der Sakra­men­te. Wer von den Vor­be­rei­ten­den kennt sich denn noch in der Kir­che aus??? Frü­her dau­er­te die Vor­be­rei­tung ein Jahr und heu­te… ein Wochen­en­de – traurig.

  2. Sehr rich­tig! Ich lache mit unse­ren Braut­paa­ren immer sehr herz­lich beim Aus­fül­len des Braut­pro­to­kolls. Ich weiss ganz genau, dass fast kein Paar bereit oder fähig ist, das zu erfül­len, was ich sie dort fei­er­lich fra­gen muss. Und die Braut­paa­re wis­sen ganz genau, dass ich weiss, dass sie mich anlü­gen. Schliess­lich wol­len sie die kirch­li­che Trau­ung. Wenn ich mei­nem Gewis­sen fol­gen wür­de, könn­te ich 80% der Paa­re nicht trau­en. Weil das aber das Ordi­na­ri­at ver­är­gern wür­de, wird mun­ter drauf­los getraut. Mit genau obi­gem Ergebnis.

    • Sehr ver­ehr­ter @Presbyter, gestat­ten sie die sehr per­sön­li­che Fra­ge: Wie gehen sie damit um, was müs­sen wir machen um damit vor Gott bestehen zu kön­nen? Ich bin sehr gespannt. Danke.

    • Rich­tig nett! Die­se Pra­xis bedeu­tet aber, dass Sie sich als Prie­ster wis­sent­lich und wil­lent­lich an einem Täu­schungs­ma­nö­ver betei­li­gen, der dazu führt, dass alle die­se „Ehe­schlie­ßun­gen“ kei­ne sind, folg­lich nich­tig (von Anfang an). So wird das Sakra­ment auch entwertet.
      Und Sie tun das aus „Angst“ vor dem Ärger mit dem Ordi­na­ri­at. Dies ange­sichts der Markt­ver­hält­nis­se von Ange­bot und Nach­fra­ge bei den Prie­stern, wo jeder genom­men wird, der dazu halb­wegs fähig erscheint und alles getan wird, um die weni­gen vor­han­de­nen ja nicht zu ver­är­gern. Wel­cher Bischof traut sich über­haupt noch, sei­nen Prie­stern auf die Fin­ger zu klopfen?

      • Sind sie ganz sicher, dass die Ver­hält­nis­se so her­um lie­gen? Die Bischö­fe lau­fen den Prie­stern kei­nes­wegs hin­ter­her, son­dern meist heisst es: Machen sie kei­nen Ärger, sonst kön­nen sie gehen. Und wer möch­te schon mit 40, 50 oder 60 Jah­ren auf der Stra­sse ste­hen? Die Absi­che­rung ist näm­lich kei­nes­wegs so rosig wie immer gesagt wird. Und nicht jeder fühlt sich zur Pius­bru­der­schaft beru­fen. Ja, ich muss oft gegen mein Gewis­sen (und die offi­zi­el­len Vor­schrif­ten) han­deln, weil mich sonst mein Bischof als pasto­ral nicht geeig­net und team­un­fä­hig aus dem Ver­kehr zieht.

        • Ich ver­si­che­re Ihnen: Ich weiss wovon ich rede. Die Fra­ge des Gehor­sams, der Dis­zi­plin ist eng­stes mit die­ser „Markt­fra­ge“ ver­bun­den. Auch eine Fol­ge des Zöli­bats, der die Zahl mög­li­cher Prie­ster begrenzt. Vgl. dazu die Zahl der Katho­li­ken welt­weit durch die letz­ten 10, 20 Jah­re mit der Zahl der welt­weit zur Ver­fü­gung ste­hen­der Prie­ster: wie­vie­le Katho­li­ken kom­men auf einen Priester?
          In frü­he­ren Zei­ten blieb ein Reni­ten­ter sein Leb­tag Kaplan – wenn er Glück hat­te – wur­de ihm ein eige­ner Haus­halt gestat­tet, anson­sten saß er beim Pfar­rer unter dem Tisch.
          Die­se Zei­ten sind in Zei­ten von Pfar­rei­ver­bün­den und wie die­se Kon­struk­tio­nen sonst noch hei­ßen, alle­samt vom Tisch.

        • Wis­sen Sie Pres­by­ter, dass es trotz­dem unfair von Ihnen ist.
          Sie haben kein Kind und kei­ne Fami­lie zu ver­sor­gen, Sie kön­nen und soll­ten es ris­kie­ren den Mund auf­zu­ma­chen, dafür ist der Zöli­bat ja da, dass der Prie­ster nicht erpress­bar ist.
          Sie wer­den ja, von ihrem Aka­de­mi­ker­ge­halt, genug zur Sei­te gelegt haben und wie sagen die Tee­nies immer spöt­tisch „Harz IV sucht Leute!“.
          Wir wer­fen den Prie­stern im drit­ten Reich, wo sie vom KZ bedroht waren, vor nicht die Klap­pe auf­ge­macht zu haben! Und sel­ber fürch­ten Sie, um was denn eigentlich?
          Das Schlimm­ste was Ihnen pas­sie­ren kann, ist in Früh­ren­te geschickt zu wer­den! Oder sie wer­den echt ent­las­sen, dann krie­gen sie erst mal ein Jahr ALG I und dann ALGII und dann gibt es für Aka­de­mi­ker immer noch ne Men­ge Möglichkeiten.

        • Pres­by­ter: Es kann schon sein dass das was sie schrei­ben auf die Prie­ster der Prie­ster­bru­der­schaft St. Petrus zutrifft.
          Aber anson­sten ste­hen fasst alle deutsch­spra­chi­gen Bischö­fe auf Sei­ten der anti­ka­tho­lisch- häre­tisch-schis­ma­ti­schen Prie­ster, sie­he die Tat­sa­che das die Mit­glie­der der Pfar­rer­initia­ti­ve und auch Prie­ster die offen ihren Zöli­bats Bruch zuge­ben und oder schwe­ren lit­ur­gi­schen Miss­brauch bege­hen , wei­ter als Prie­ster und Pfar­rer wir­ken und in ihren Gemein­den wüten dür­fen. Das ein­zi­ge was die Bischö­fe beson­ders im deutsch­spra­chi­gen Raum nicht tole­rie­ren, ist es, wenn ein Prie­ster wahr­lich katho­lisch wirkt, die­ser wird unge­ach­tet sei­nes Altars im Sin­ne der inner­kirch­li­chen „Katho­pho­bie“ eli­mi­niert, sie­he sei­ne Exzel­lenz em. Bischof Mixa, sei­ne Hoch­wür­den Ster­nin­ger, Ger­hard Maria Wag­ner, Andre­as Sko­b­licki, usw. 

          Got­tes und Mari­ens Segen auf allen Wegen

        • Ich mei­ne, Sie sehr wohl zu ver­ste­hen – nicht jeder ist ein Held in die­sem kirch­li­chen Kriegs­zu­stand, doch ich glau­be ratio­ne aeter­ni­ta­tis: die Sakra­men­te wir­ken ex ope­re ope­ra­to – frei­lich, wer sich dage­gen sperrt, reni­tent bleibt – dann gibt es noch einen ande­ren Weg zum Heil – denn das ist das pri­mä­re Ziel Got­tes, den ver­lo­re­nen Men­schen zu ret­ten, die unsag­ba­re Sehn­sucht des Vaters, der sein Heil wirkt im Chri­stus­ereig­nis: so sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er sei­nen ein­zi­gen Sohn dahin­gab, auf dass jeder, der an ihn glaubt, nicht ver­lo­ren gehe, son­dern das ewi­ge Leben habe.
          Die­ser Weg ist das Leid und dar­an kommt kei­ner vor­bei. Das kann den Men­schen wie­der zu Gott zurück­füh­ren. Ich den­ke an den seli­gen Hein­rich Seu­se, der mahn­te „wer nicht gelit­ten hat, was weiss der“ mit der Auf­la­ge: trag du din liden wil­lig­lich – gedul­dig­lich – christförmiglich.
          Daher ist das instän­di­ge Gebet so wich­tig für Prie­ster, Ordens­leu­te wie Lai­en: bit­tet und ihr wer­det empfangen.
          Ich bin vor 40 Jah­ren anläss­lich einer Beer­di­gung einer Trau­ern­den begeg­net – sie war allein­ste­hend mit ihren Kin­dern in har­ten Zei­ten, tags­über Heim­ar­beit und abends hat sie an einer Kino­kas­se für ihre Fami­lie Ein­tritts­kar­ten ver­kauft (ein Kino übler Sor­te!) – um zu über­le­ben – doch sie hat mir erzählt, sie habe jedes mal für jeden Besu­cher gebe­tet, dass er kei­nen Scha­den davon trägt. Die Welt mag lachen, aber quan­tum ad exi­sten­ti­am gibt es viel mehr schwe­re, viel­schich­ti­ge Din­ge, die unlös­bar schei­nen, aber die Spe­zia­li­tät des All­hei­li­gen Gei­stes sind. Alles auf den Altar, in den Rosen­kranz, das Stun­den­ge­bet – vor allem die vie­len Schmä­hun­gen, denen der Prie­ster heu­te aus­ge­setzt ist – dass doch alle geret­tet wer­den, die Gott durch uns ret­ten möchte.

  3. Viel Ver­wir­rung. Und die Ver­wir­rung wird nicht klei­ner. Sorgt nicht der Pon­ti­fex maxi­mus fast täg­lich für noch neue Ver­wir­rung ? Von Ber­do­glio, der jetzt Lehr­au­tori­tät zei­gen müß­te, ist nichts zu hören. Ein Aus­fall ist auf dem Stuhl Petri fest­zu­stel­len. Das hilft nicht wei­ter. Im Übri­gen wird die kirch­li­che Trau­ung zur Far­ce, es ist nur noch bei­läu­fi­ge Zere­mo­nie in vie­len Fäl­len. Die Bischö­fe neh­men die Kom­mu­ni­on wohl auch nicht mehr für voll. Wozu soll sie noch gut sein, wenn schon so Vie­les ver­leug­net wird ?

  4. Das Erschrecken­de an der obi­gen Wort­mel­dung von Kar­di­nal Oscar Rodri­guez Mara­dia­ga zeigt ja genau das an, wor­an die „Kon­zils­kir­che“ also „DIE NEUE KIRCHE“ wahr­lich erkrankt ist, man hat den Hei­li­gen Wil­len Got­tes unse­res Herrn bewusst ver­wor­fen, siehe
    Mat­thä­us: 5. 37
    Euer Jawort sei viel­mehr ein Ja, euer Nein ein Nein. Was dar­über ist, das ist vom Bösen. 

    Aber all dies wur­de uns ja schon in La Salet­te offen­bart: Kar­di­nä­le wer­den sich gegen Kar­di­nä­le erhe­ben, Rom wird den Glau­ben ver­lie­ren und Vie­le Ordens­häu­ser wer­den den Glau­ben völ­lig ver­lie­ren und vie­le See­len mit ins Verderben.

    Ist das denn wahr­lich noch im Sin­ne der EINEN, HEILIGEN, KATHOLISCHEN und APOSTOLISCHE KIRCHE GOTTES UNSERES HERRN und ist die­se im Vati­kan über­haupt noch zu finden???? 

    Got­tes und Mari­ens Segen auf allen Wegen

    • Euer Ja sei ein Ja und euer Nein sei ein Nein, alles ande­re ist von Übel. Das ist wahr. Es hält aber unse­re Kir­che nicht davon ab, sich damit zu begnü­gen. „Du sollst nicht schwö­ren!“ heißt es auch noch. Und trotz­dem wer­den von Kle­ri­kern Eide ver­langt. Sogar die Zeu­gen bei einem kirch­li­chen Ehe­ver­fah­ren müs­sen schwö­ren. Im Kon­text der Berg­pre­digt wur­de dies von Jesus gesagt, eben­so sei­ne Wei­sun­gen über die Ehe. Merk­wür­di­ger­wei­se wird das Wort vom „Schwö­ren“ igno­riert, das im Mat­thä­us­evan­ge­li­um unmit­tel­bar auf die Wei­sun­gen zur Ehe folgt. Wann wur­de die Ehe zum Sakra­ment erklärt und was galt vor­her? Ist die Pra­xis der Ortho­do­xen (auch der katho­li­schen Unier­ten) gott­wid­rig? Oder ist die Tat­sa­che, dass deren Prie­ster ver­hei­ra­tet sein kön­nen, viel mehr um Freud und Leid einer Ehe wis­sen, Anlass, in die­ser Fra­ge mil­der zu sein, wäh­rend unse­re Kle­ri­ker davon aus eige­ner Erfah­rung nichts wissen?
      Da ist einer Prie­ster – und lässt sich wegen einer Ehe lai­sie­ren. Kin­der kom­men zur Welt. Die Ehe geht in die Brü­che. Die Ehe wird als nich­tig erklärt. Der Mann wird wie­der in den Prie­ster­stand auf­ge­nom­men. Alles kein Problem.
      War­um konn­ten sich Karl der Gro­ße und Kai­ser Fried­rich Bar­ba­ros­sa ohne kirch­li­che Kon­se­quen­zen schei­den lassen?

      • Jota: In einen Arti­kel von 2000 habe ich gele­sen das es auch bei den Ortho­do­xen Kir­chen einen „Prie­ster­man­gel“ gibt, aber natür­lich sind die Ortho­do­xen im Unter­scheid zu den „Miet­lin­gen“ der Kon­zils­kir­che nicht bereit die­se Tat­sa­che tag­täg­lich zu ver­brei­ten, und vor allem ist der Prie­ster­man­gel bei den Ortho­do­xen ja nicht selbst­ge­macht. Das die Abschaf­fung des Hei­li­gen Zöli­ba­tes (wie die­ser von sei­ner Hei­lig­keit Papst Bene­dikt genann­te wur­de) abso­lut nichts an die­sen ändern wür­de, dürf­te ja vor allen am Seel­sor­ger Man­gel bei den pro­te­stan­ti­schen Glau­bens­ge­mein­schaf­ten zu erken­nen sein. Im Gegen­teil, den Gott der Herr beruft einen Men­schen zum Prie­ster und nicht die Kir­che, die ja eigent­lich den Auf­trag hät­te die­se zu Prie­stern aus­zu­bil­den, was ja lei­der grob fahr­läs­sig ver­nach­läs­sigt wird, son­dern die „Kon­zils­kir­che“ züch­tet regel­recht „Berufs­prie­ster“ her­an und ver­hin­dert das von Gott den Herrn BERUFENE Prie­ster werden.
        Und Mat­thä­us 19. 3–6 dürf­te ja den ortho­do­xen nicht bekannt sein, ach ja noch etwas das Ehe­paar schwört nicht, son­dern sie spre­chen das Ehe­ge­löb­nis, die­ses beinhal­tet die­sen Satz „Bis das der Tod uns schei­det“ gibt es denn die­sen Satz in den Ortho­do­xen Kir­chen nicht??? Und zu Karl den Gro­ßen und Kai­ser Fried­rich Bar­ba­ros­sa kann ich kei­ne Aus­künf­te geben da mir die­se, als auch die damals leben­den Päp­ste und Bischö­fe per­sön­lich nicht bekannt sind, und ich so und so an der Ver­gan­gen­heit nichts ändern kann, son­dern von die­ser nur ler­nen kann. 

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  5. Der Autor schreibt: „Um in der Kir­che hei­ra­ten zu kön­nen, ist ver­pflich­tend der Besuch eines Ehe­vor­be­rei­tungs­kur­ses vor­ge­schrie­ben.“ – Wo bit­te ist dies der Fall? Der CIC weiß nichts davon. Die Bedin­gun­gen zur Ehe­schlie­ßun­gen sind dort abschlie­ßend defi­niert. Er ver­pflich­tet aber die Seel­sor­ger als Bei­stand jedes Braut-/Ehe­paa­res (vgl. Can 1063 CIC). Ange­sichts heu­ti­ger Ver­hält­nis­se nicht leist­bar. Alter römi­scher Rechts­grund­satz: Man darf von Men­schen (in die­sem Fall von Seel­sor­gern) nicht mehr ver­lan­gen, als sie zu lei­sten vermögen.

    • Jota: lesen sie CIC 1063 Nr.2 genau durch, dort steht auf den Seel­sor­ger bezo­gen, klipp und klar:
      Durch per­sön­li­che Vor­be­rei­tung auf die Ehe­schlie­ßung, durch wel­che die Braut­leu­te in die Hei­lig­keit und in die Pflich­ten ihres neu­en Stan­des ein­ge­führt werden.

      Und wenn sich jemand im deutsch­spra­chi­gen Raum dies nicht lei­sten kann, dann kann er sich so und so die Ehe auch nicht lei­sten und wäre somit Ehe­un­taug­lich, und es wird auch nie­mand gezwun­gen, kirch­lich zu heiraten. 

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  6. Die katho­li­sche Kir­che in Deutsch­land wird von annä­hernd 90 % nicht­prak­ti­zie­ren­den Katho­li­ken durch die Kir­chen­steu­er finan­ziert. Die­se möch­ten für ihre Steu­ern Lei­stung, einen Ser­vice. An allen ein­schnei­den­den Sta­tio­nen des Lebens hat die Kir­che die Funk­ti­on, den fei­er­li­chen Hin­ter­grund zu gestal­ten, in die­sem Fall die Trau­ung in der Kir­che. Der Glau­be, der nicht prak­ti­ziert wer­den kann, weil er gar nicht bekannt ist, darf nicht dar­an hin­dern. Ver­wei­gert die Kir­che den Ser­vice, gehen die mei­sten Kun­den verloren.
    Nicht nur Kar­di­nal Marx, alle deut­schen Bischö­fe, kön­nen nicht nur ihre enorm ange­schwol­le­ne Ordi­na­ri­ats­bü­ro­kra­tie nicht mehr finan­zie­ren, auch um die Aka­de­mien, um das ZdK, den BDKJ, um all die lieb­ge­wor­de­nen Struk­tu­ren wäre es geschehen.
    Die Kir­che wäre ent­welt­licht. Und klein an Zahl.
    Die Bischö­fe hän­gen an der Kir­chen­steu­er wie der Hero­in­ab­hän­gi­ge an sei­ner Sprit­ze. Alles ande­re ist Illusion.

    • Genau die­se Ent­welt­li­chung möch­te der Papst doch, dass die Kir­che mit weni­ger Geld aus­kommt. Die Bischö­fe soll­ten also ihre Stim­men erhe­ben und das Chri­sten­tum ver­tei­di­gen und nicht auf ihre sat­ten Gehäl­ter schauen.
      Per Mari­am ad Christum.

  7. Mara­dia­ga fürht eine die­ser unsäg­li­chen, völ­lig inhalts­lee­ren Scheindis­kus­sio­nen, die rhe­to­risch gese­hen nur eine „Keu­le“ gegen eine fun­dier­te Posi­ti­on sind. Wie oft erle­ben wir sol­ches im All­tag? Einer argu­men­tiert klar und schlüs­sig. Sei­ne Posi­ti­on ist fast unum­gäng­lich und doch wird er nie­der­ge­macht mit sug­ge­sti­ven Aus­sa­gen, die kei­ner­lei Sub­stanz haben und das Schlim­me ist: damit setzt sich der Lüg­ner und Ver­leum­der durch! Ist es nicht gro­ße Mode, jedem, der so etwas wie einen kla­ren, logi­schen und zusam­men­hän­gen­den Gedan­ken­gang äußert, „Schwarz­weiß­ma­le­rei“ vorzuwerfen?
    Nun gibt es tat­säch­lich Schwarz­weiß­ma­le­rei – nur muss man das dann im Dis­kurs aus­fech­ten. Hier wird aber nichts aus­ge­foch­ten. Hier sagt einer die Wahr­heit (Mül­ler), dem andern gefällt es nicht und er fällt den unbe­que­men Boten an mit Stock­hie­ben und ver­spot­tet ihn.
    Denn Mara­dia­ga hat immer­hin kein ein­zi­ges Argu­ment vorgelegt.
    Die­se Dis­kus­si­ons-Unkul­tur fin­den wir auch all­zu oft in Foren. Einer ver­tritt eine Mei­nung mit Argu­men­ten, dem andern gefällt es nicht und er zeiht den ersten der Dumm­heit, Unbarm­her­zig­keit, Leib­feind­lich­keit, Här­te, des schlech­ten Ver­hal­tens, man gibt sich „betrof­fen“, „bestürzt“, „geschockt“, behaup­tet, hier lie­ge was Per­sön­li­ches vor, ver­wei­gert dem andern das sach­li­che Gespräch/​den Dis­kurs mit der selbst­mit­lei­di­gen Atti­tü­de „Ich kann mich hier nicht ver­ständ­lich machen“.
    Fakt ist meist, dass der, dem die Argu­men­ta­ti­on des ersten nicht gefällt, noch nicht ein Wort zur Sache her­vor­ge­bracht hat. Aber ihm wird leich­ter geglaubt als dem, der sich um Red­lich­keit und Wahr­heit bemüht.
    Erz­bi­schof Mül­ler sagt hier genau das, was die Kir­che immer ver­tre­ten hat. Und es ist wahr. Dafür sind vie­le zu Mär­ty­rern gewor­den. Die­se Ehe­auf­fas­sung wur­de jahr­hun­der­te­lang auch hier­zu­lan­de erkämpft. Wir wis­sen, wie unse­re ger­ma­ni­schen und kel­ti­schen Vor­fah­ren gelebt haben. Das unge­ord­ne­te Lot­ter­le­ben, das damals Sit­te war, wur­de, wie man aus der Geschichts­wis­sen­schaft weiß, durch­aus nicht ger­ne und nicht frei­wil­lig auf­ge­ge­ben. Und den­noch blie­ben die Mis­sio­na­re wie der Hl. Boni­faz unbe­irrt. Die Unauf­lös­lich­keit der Ehe ist die Refor­ma­ti­on des durch den Sün­den­fall zer­bro­che­nen Geschlech­ter­ver­hält­nis­ses und die Gleich­stel­lung der Frau neben dem Mann.
    Die Ortho­do­xie kann ihre Wie­der­ver­hei­ra­tungs­pra­xis nach Schei­dun­gen theo­lo­gisch nicht schlüs­sig begrün­den. Zumal sie ande­rer­seits behaup­tet, die Wie­der­ver­hei­ra­tung nach einer Ver­witwung müs­se mit einem Buß­akt ein­ge­lei­tet wer­den. Das ist total absurd und wider­spricht dem Wort des Herrn und auch den Anwei­sun­gen des Hl. Pau­lus. Bene­dikt XVI. hat zu Recht dar­auf hin­ge­wie­sen, dass die ortho­do­xe Pra­xis hier durch­aus häre­tisch ist. Die Wahr­heit zu die­sem The­ma ver­tritt nur die RKK. Ihre Posi­ti­on ist men­schen­freund­lich und ent­spricht genau den Aus­sa­gen, die im NT dar­über zu fin­den sind.

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