von P. Franz Schmidberger (FSSPX)
Kommen wir schließlch zum Ökumenismus, zum ökumenischen Dialog und zum interreligiösen Dialog. In Nr. 246 ist vom Prinzip der Hierarchie der Wahrheiten die Rede. Dieser überaus zweideutige Begriff ist bereits im Ökumenismusdekret Unitatis Redintegratio Nr. 11 des II. Vatikanums verwendet worden. In der Folge wollte man alles von der katholischen Wahrheit beiseite setzen und unterschlagen, was den getrennten Brüdern ein Stein des Anstoßes wäre.
Daraufhin griff die Glaubenskongregation im Jahre 1982 ein und erklärte, Hierarchie der Wahrheiten bedeute nicht, daß eine Wahrheit weniger wichtig sei als die andere, sondern daß es Wahrheiten gäbe, aus denen andere Teilwahrheiten fließen. Für diese Klarstellung konnte man nur dankbar sein. Der katholische Glaube als göttliche Tugend verlangt nämlich die Annahme der gesamten Offenbarung aufgrund der Autoritlt des sich offenbarenden Gottes.
Diese Klarstellung könnte darüber hinaus ein Beispiel sein, wie die Zweideutigkeiten des II. Vatikanums in der Zukunft zu klären sind, abgesehen von jenen Punkten, die in den Texten eindeutig falsch sind. Am Ende dieser nämlichen Nr. 246 werden wir Katholiken eingeladen, bei den Orthodoxen über die Bedeutung der bischöflichen Kollegialitlt und über die Erfahrung der Synodalitlt zu lernen.
In Nr. 247 lesen wir, der Bund des jüdischen Volkes mit Gott sei niemals aufgehoben worden. Aber war dieser Bund nicht von Gott eingerichtet worden zur Vorbereitung seiner erlösenden Menschwerdung in Christus Jesus? War er nicht Schatten und Vorbild, die der Wirklichkeit weichen mußten, umbram fugat veritas?
Ist nicht der neue und ewige Bund im Opfertod Christi auf Kalvaria geschlossen worden, der den alten ersetzt? Ist nicht der Vorhang im Tempel beim Golgothageschehen von oben bis unten zerrissen? Wenn nach der Aussage des hl. Paulus im 11. Kapitel des Römerbriefes am Ende der Zeiten ein großer Teil oder gar die Gesamtheit der Juden sich bekehrt, dann nur dadurch, daß sie Christus als den einzigen Erlöser aller Menschen, jedes einzelnen Menschen, anerkennen, und in seine Kirche, die sich aus bekehrten Heiden und Juden zusammensetzt, eingegliedert werden.
Es gibt keinen Sonderheilsweg für die Juden außerhalb von Jesus Christus. Außerdem hat die Kirche längst die Werte des alttestamentlichen Judentums aufgenommen; denken wir insbesondere an das Psalmengebet und an die Bücher des Alten Testamentes.
Von einer reichen Komplementarität bezüglich des Judentums unserer Tage kann dagegen gar keine Rede sein (siehe Nr. 249).
Die Nummern 250 – 253 sind dem Islam gewidmet, wo es heißt, dieser interreligiöse Dialog sei „eine notwendige Bedingung für den Frieden in der Welt“. In Nr. 252 wird in der Nachfolge von Lumen Gentium Nr. 16 des II. Vatikanums behauptet, daß die Moslems „sich zum Glauben Abrahams bekennen, und mit uns den einen Gott anbeten (nobiscum adorant unicum Deum).“ Verwerfen aber die Moslems nicht ausdrücklich das Geheimnis der allerheiligsten Dreifaltigkeit und werfen uns wegen diesem Dogma Vielgötterei vor? Sie verehren auch Jesus und Maria, sagt der Papst mit den Worten von Nostra Aetate Nr. 3. Aber beten sie Christus auch an als den wesensgleichen Sohn Gottes? Dies scheint fast eine Nebensächlichkeit zu sein.
Im folgenden Punkt kommt der Papst zu konkreten Folgerungen: „die Christen müssten die islamischen Einwanderer, die in unsere Länder kommen, mit Zuneigung und Achtung aufnehmen“; auch heißt es völlig illusorisch „so wie wir hoffen und bitten, in den Ländern islamischer Tradition aufgenommen und geachtet zu werden“.
Diese Nummer schließt mit der Ärgernis erregenden Falschaussage „Angesichts der Zwischenfälle eines gewalttuigen Fundamentalismus muß die Zuneigung zu den authentischen Anhängern des Islam uns dazu führen, gehässige Verallgemeinerungen zu vermeiden, denn der wahre Islam und eine angemessene Interpretation des Korans stehen jeder Gewalt entgegen.“ Hat der Heilige Vater jemals den Koran gelesen?
In Nr. 254 wird von den Nichtchristen im Allgemeinen gesprochen, daß ihre Zeichen und Riten „Kanäle sein können, die der Geist selber schafft, um die Nichtchristen vom atheistischen Immanentismus und von rein individuellen religiösen Erfahrungen zu befreien.“ Heißt dies nicht, daß der Heilige Geist durch alle nicht-christlichen Religionen wirkt, daß sie also mithin Heilswege sind?
Natürlich ist der Glaube an einen Gott des Islam – abstrakt gesprochen – höherstehend als die Vielgötterei des Heidentums; aber pädagogisch und psychologisch ist es sehr viel einfacher, einen Heiden zu bekehren als einen Moslem, da dieser in ein ganzes religiös-soziales System integriert ist, dessen Verlassen für ihn lebensbedrohlich ist.
Die nicht-christlichen Religionen sind eben keineswegs neutrale Wege der Gottesverehrung, sondern allzu oft mit dämonischen Elementen durchsetzt, die es dem Menschen verwehren, zur Gnade Christi durchzubrechen, sich taufen zu lassen und so seine Seele zu retten.
Nichts hat dem Schutz und der Weitergabe des Glaubens in den letzten 50 Jahren so sehr geschadet, wie der ausufernde Ökumenismus, der nichts anderes ist als religiöse „Diktatur des Relativismus“ (Kardinal Ratzinger). Dieses Übel hat das Selbstverständnis der Kirche als mystischer Leib Christi, als einzige Braut des geschlachteten Lammes, als einziger Weg zum Heil weitgehend zum Erlöschen gebracht; genau dieser Ökumenismus, der die missionarische Kirche in eine dialogisierende ökumenische Gemeinschaft unter anderen religiösen Gemeinschaften umgewandelt hat. Im Rahmen dieses Ökumenismus die Kirche zur Freude am Evangelium aufzurufen und sie in eine missionarische verwandeln zu wollen, entbehrt nicht der Tragik – Komik: Wie soll sie missionarisch denken und tätig sein, wenn sie nicht an ihre eigene Identitlt und Sendung glaubt?
Das päpstliche Schreiben Evangelii Gaudium mag wie Saatkörner verstreut richtige Gesichtspunkte enthalten. Im Ganzen aber ist es nichts anderes als die Fortentwicklung des Zweiten Vatikanischen Konzils in dessen unannehmbarsten Aussagen. Wir sehen in ihm nicht „Wege für den Lauf der Kirche in den kommenden Jahren“ (Nr. 1), sondern einen weiteren verhängnisvollen Schritt für den Niedergang der Kirche, den Zerfall ihrer Lehre, die Zersetzung ihrer Strukturen und selbst das Erlöschen ihres missionarischen Geistes, der immer wieder beschworen wird. So wird Evangelii Gaudium zum Dolor Fidelium, zum Leid und Schmerz der Gläubigen.
Die mit der Tradition der Kirche verbundenen Katholiken tun gut daran, sich an die Devise und an das Regierungsprogramm des hl. Pius X. zu halten: Instaurare omnia in Christo – alles in Christus erneuern. Dies sehen wir als den einzigen möglichen Weg „für, den Lauf der Kirche in den kommenden Jahren“ an.
Und nehmen wir im täglichen Rosenkranzgebet unsere Zuflucht zu derjenigen, die alle Häresien in der ganzen Welt überwunden hat.
Pater franz Schmidberger ist Regens im Priesterseminar Herz Jesu in Zaitztkofen
Dieses politisch-korrekte Ökumene-Gewäsch ist ein einziger, monströser Häresie-Exzess! Die ganz, ganz vielen, ganz, ganz wahren Wahrheiten, die in den Abgrund der EineWeltReligion führen. Und ja, wir müssen ja so lieb zu den ganzen Moslems sein, die uns überrennen, vielleicht sollte Bergoglio gleich den Petersdom zur Moschee umwandeln, als Zeichen des guten Willens und unserer Intergration in die Umma. Und ja, die Juden, unsere Brüder und ihr Bund mit Gott, dumm nur daß sie unseren Herrn Jesus Christus ablehnen, aber wen interessieren schon die Details, wir haben uns alle ganz doll lieb und beten zum gleichen Gott. Man kriegt Kopfschmerzen, wenn man soviel Blödsinn lesen muß! Und das nicht von einem beliebigen, linken Gutmenschen, nein, vom Nachfolger Petri. Der Konzilsgeist und seine verrotteten Früchte, mehr braucht man nicht zu sagen.
Herr Pater Schmidberger bewertet sachlich das Apostolische Rundschreiben des Papstes. Sein Maßstab ist der katholische Glaube, wie er bis zum II. Vatikanischen Konzil verbindlich und verpflichtend gelehrt wurde. Nach diesem Maßstab mag das Schreiben „verstreut richtige Gesichtspunkte enthalten.“ Das ist ein theologisch vernichtendes Urteil nicht nur über das Apostolische Schreiben, sondern den Papst selbst.
Bevor sich konservative papsttreue Katholiken aufregen: Es geht um die Wahrheit .Man müsste, ehe man über die Priesterbruderschaft St. Pius X herfällt, sie womöglich als Schismatiker diffamiert, nachweisen, dass der Regens des Priesterseminars in Zaitzkofen theologisch falsch argumentiert hat. Ich vermag es nicht zu erkennen.
Mein Fazit: Die Ecclesia-Dei-Gemeinschaften müssen wegen ihrer totalen Abhängigkeit von den „Autoritäten der Konzilskirche“ weiter schweigen. Wie lange sie es verantworten können mit und unter diesem Papst, die Frage müssen sie selbst beantworten.
Gott sei Dank hat Erzbischof Lefebvre 1988 vier Bischöfe geweiht! Und so bleibt der kleinen FSSPX weiterhin die Aufgabe, allein den katholischen Glauben VOLLUMFÄNGLICH zu bekennen, zu verkünden, zu verteidigen. Ehe er von weiter wuchernden Häresien völlig erstickt wird.
Ein hartes Urteil, auch wenn es nur andeutend ausgesprochen wird.
Aber was bedeutet das? was folgt daraus?
Handelte es sich um eine Privatoffenbarung, so würde aus der zweifelsfreien Feststellung eines einzigen Satzes, der im Widerspruch zur Glaubenslehre steht, folgen: die Offenbarung ist falsch, und die Person mit dem prophetischen Anspruch ist in Täuschung befangen – auch wenn 90 oder 99 % der „Offenbarungen“ irgendwie als katholisch aufgefasst werden können.
Kann man von den Gläubigen verlangen, dass sie die fast täglichen Predigten, die häufigen Interviews und sonstigen Glaubensäußerungen, und jetzt sogar amtliche Schreiben auf ihre Häresiehaltigkeit prüfen, die ungenießbaren, giftigen Häresien ausfiltern und den genießbaren Rest für ihr Glaubensleben nutzen?
Oder müssen wir schlicht feststellen: der Stuhl Petri ist materialiter vakant?
Wenn der hwst. Bischof Fellay unlängst in einer Predigt das ungeheure Urteil aussprach, S.H. Franziskus sei ein Modernist– muss er dann nicht den Beweis dafür antreten? Ich weiß, das ist eine mühsame Aufgabe, wenn man sie theologisch ordentlich verrichten will, aber ich bitte die Theologen der Piusbruderschaft darum, diese Arbeit in Angriff zu nehmen. Durch den Modernismus-Vorwurf hat sie sich selbst diese Verpflichtung aufgeladen. Sie kann die Gläubigen jetzt nicht im Stich lassen.
Nachtrag.
Sie sollte für diese Aufgabe Zusammenarbeit mit rechtgläubigen Theologen der „Konzilskirche“ suchen. Denn es kann nicht sein, dass keiner von ihnen sieht, was los ist. Es ist eher so, dass keiner sich traut, mit seinen Gedanken an die Öffentlichkeit zu gehen.
Dabei geht es nicht darum, S. H. Franziskus sozusagen fertigzumachen. Eine saubere sachliche theologische Publikation über seine kritischen, häresieverdächtigen, nach Häresie riechenden und direkt häretischen Aussagen könnte ihm helfen, seinen Kurs zu korrigieren– wenn er denn ein katholischer Papst sein will. Er könnte Irrtümer richtig stellen. Wahre Demut könnte sich hier bewähren.
„Handelte es sich um eine Privatoffenbarung, so würde aus der zweifelsfreien Feststellung eines einzigen Satzes, der im Widerspruch zur Glaubenslehre steht, folgen: die Offenbarung ist falsch, und die Person mit dem prophetischen Anspruch ist in Täuschung befangen – auch wenn 90 oder 99 % der „Offenbarungen“ irgendwie als katholisch aufgefasst werden können.“
Besondere NEGATIVE SIGNALE stellt Augusto del Rio in der päpstl. Exhortationfest:
1. Er verlangt mehr Macht für die Bischofskonferenzen, „EINE GEWISSE AUTHENTISCHE LEHRAUTORITÄT“. (Nr. 32)
2. Das Wesentliche ist „die Schönheit der rettenden Liebe Gottes, die aufscheint im gestorbenen und auferstandenen Jesus Christus“. Nicht eine einzige Bezugnahme auf das Erlösungsopfer Christi, das die Schuld der Sünde des Menschen bezahlt. (Nr. 36)
3. Das Evangelium lädt vor allem dazu ein, dem liebenden Gott zu antworten, der uns rettet. ABER ER SAGT NIRGENS, WOVON ES UNS ERLÖST. (Nr. 39)
4. Er stellt jedwede lehrmässige Verkündigung unter Verdacht. Denn wenn man nicht Gott verkündet, der uns liebt, folgt daraus, dass dies ein Produkt ist von doktrinellen oder moralischen Akzenten, welche aus ideologischen Optionen hervorgehen. (Nr. 39)
5. Er spricht von verschiedenen Richtungen philosophischen, theologischen und pastoralen Denkens und steckt dabei alles in einen Sack, wie wenn die legitime Freiheit, die es geben kann in pastoralen Regeln, dasselbe wäre wie die Freiheit, die es nicht geben kann, wenn man von Philosophien oder Theologien spricht, die eindeutig ein Hindernis sind für eine klare Präsentation der katholischen Wahrheit. Und alles gerechtfertigt, „denn wenn wir uns nicht vor einer monolitischen Lehre befänden, die von allen verteidigt wird ohne Nuancierungen“. (Nr. 40)
6. Er macht den ungeheuren Fehler, dass er sagt, dass eine komplett rechtgläubige Sprache etwas ist, was nicht dem Evangelium Jesu Christi entspricht, weil es nicht die Sprache sei, welche die Gläubigen gebrauchen (Nr. 41).
7. Es ist mehr, sagt er darauf, dass wir ihnen „mit der heiligen Absicht, die Wahrheit über Gott und über das menschliche Sein mitzuteilen, bei einigen Gelegenheiten EINEN FALSCHEN GOTT ODER EIN MENSCHLICHES IDEAL GEBEN, DAS NICHT WAHRHAFT CHRISTLICH IST. Er wirft den Stein und verbirgt die Hand, denn nie erklärt er, auf welche Fälle er sich bezieht.
8. Er sagt, dass DER AUSDRUCK DER WAHRHEIT VIELFÖRMIG SEIN KÖNNE, was er gegen Humani Generis von Pius XII. behauptet, der klar sagt, dass MAN DIE FORMELN, WELCHE DIE JAHRHUNDERTE ALTE WEISHEIT GEHEILIGT HAT FÜR DEN AUSDRUCK DER KATHOLISCHEN WAHRHEIT nicht aufgeben könne.
9. Er zitiert auf unvollständige Weise den hl. Thomas von Aquin, wenn dieser sagt, dass die von Christus und der Apostel dem Volk Gottes (der Kirche) gegebenen Gebote „wenige sind“. Der hl. Thomas bezog sich auf den Vergleich zwischen den lästigen Rechtsvorschriften des Alten Gesetzes und auf das leichte Joch Christi. Jedoch der hl. Thomas sagt, dass es sehr wenige sind, welche Christus dem Gesetz der 10 Gebote hinzugefügt habe. Durch den Kontext gibt der Papst das irrige Empfinden, dass es nur wenige Gebote gibt, dass man nicht so sehr auf ihnen beharren soll und dass sie ein Hindernis sein können, wenn wir eine Predigt wollen, die alle erreicht. (Nr. 43). Überdies ERWÄHNT ER AN KEINER STELLE DAS NATURGESETZ, DAS VON GOTT IN UNSER GEWISSEN EINGEPRÄGT WURDE.
10. „Ebensowenig sollen die Türen der Sakramente verschlossen werden aus irgendwelchem beliebigen Grund“ (Nr. 47) Er erklärt nicht, welches jene irgendwelchen Gründe wären, und schon hat „La Nación“ interpretiert, dass er sich auf die Geschiedenen und Wiederverheirateten bezieht, die zur Kommunion zugelassen werden wollen.
11. Er spricht davon, keine „Kontrolleure der Gnade“ zu sein und dass die Kirche nicht eine Zollstelle sei, während er perfekt weiss, dass Christus gesagt hat, dass man nicht Perlen vor die Schweine werfen soll und die Kirche stets dafür gesorgt hat, dass das Heilige nicht mit Füssen getreten werde. (Nr. 47)
12. Er sagt, dass er eine verbeulte und verletzte und beschmutzte Kirche bevorzuge, die auf die Strassen hinausgeht, statt einer durch Einsperrung verschlossenen Kirche, was eine typische substanzlose Dialektik ausmache. Weder das eine noch das andere.
13. Er stellt die Normen der Kirche in Frage, die, wie er bekräftigt „uns zu unerbittlichen Richtern macht“. (Nr. 49)
14. Er greift die traditionalistischen Gruppen polarisierend an: „äußerliche Formen von Traditionen gewisser Gruppen, oder in vermuteten Privatoffenbarungen, die sie verabsolutieren“ (Nr. 70)
15. Er meint, dass die Warnungen betreffend das Ende der Zeiten und die Apostasie lähmende Schwarzmalereien und steril seien (Nr. 84) und er zitiert, um dies zu beweisen, die berühmte Passage der Eröffnungsrede Johannes XIII. am Konzil, wo er die Propheten von Katastrophen verurteilt, eine Textstelle, von der man heute wohl weiss, dass sie sich auf die Botschaft von Fatima bezieht. Das Seltsame ist, dass Papst Franziskus auch davon spricht, nicht in naive/leichtgläubige Optimismen zu verfallen, obschon gerade diese Rede in diesen Optimismus verfällt.
16. Er wiederholt einige seiner typischen „Bergoglismen“ (eine der vielen des Dokuments) wenn er bekräftigt: „Wir fühlen die Herausforderung, DIE MYSTIK zu entdecken und weiterzugeben, ZUSAMMEN ZU LEBEN, UNS ZU VERMISCHEN, UNS ZU BEGEGNEN, UNS IN DEN ARMEN ZU HALTEN, … (? (Nr. 87)
16. Er wiederholt einige seiner typischen „Bergoglismen“ (eine der vielen des Dokuments) wenn er bekräftigt: „Wir fühlen die Herausforderung, DIE MYSTIK zu entdecken und weiterzugeben, ZUSAMMEN ZU LEBEN, UNS ZU VERMISCHEN, UNS ZU BEGEGNEN, UNS IN DEN ARMEN ZU HALTEN, … (? (Nr. 87)
17. Er prügelt erneut die Traditionalisten, wenn er von „einem selbstbezogenen und prometheischen Neopelagianimus“ spricht, unerschütterlich treu einem gewissen katholischen Stil der Vergangenheit zugehörig (Nr. 94). Eine vermeintliche doktrinelle oder disziplinarische Sicherheit, die einem narzisstischen und autoritären Elitarismus stattgibt, wo man die Kräfte mit Kontrollieren verbraucht (Nr. 94).
18. Noch ein Angriff auf den Traditionalismus ist in der folgenden Nummer (95) enthalten, wenn er sagt, dass sich die Weltlichkeit offenbare in einer zur Schau gestellten Pflege der Liturgie, der Doktrin und des Ansehens der Kirche, dass sie es vorziehen, Generäle zu sein von besiegten Heeren.
19. Er macht in „Demogagie“ mit den Jugendlichen, wenn er ihnen zumisst, die neuen Tendenzen der Menschlichkeit in sich zu tragen (?) (Nr. 108), die uns die Zukunft öffnen (?)
20. Kirche sein heisst, das Heil Gottes in diese Welt zu bringen, aber er erklärt überhaupt nicht, von welcher Art von Rettung wir sprechen und wovon wir uns retten müssen (Nr. 114)
21. Er spricht ohne Genauigkeit von einer Unfehlbarkeit des Gottesvolkes (sensum fidei), ohne sich klar auf die Vollmacht des Lehramtes zu beziehen. (Nr. 119) (Siehe Notiz am Schluss!)
22. Er misst eine unverhältnismäßige Rolle der Frömmigkeit des Volkes zu, was nicht notwendigerweise ein sakramentales Leben beinhaltet. (Nr. 125)
23. Erneut bekräftigt er, dass die fundamentale Verkündigung die persönliche Liebe Gottes sei, der Mensch geworden ist, sich für uns hingegeben hat und lebt und uns sein Heil und seine Freundschaft anbietet. Wenn dies die Beziehung zur Guten Nachricht ist, so stellte er ihr nie die Schlechte Nachricht entgegen (die Erbsünde) und die Notwendigkeit, dass Christus sich als Sühneopfer für uns hingab. (Nr. 128)
24. Er verachtet erneut die terminologische Präzision der Glaubensformeln: „Man darf nicht meinen, die Verkündigung des Evangeliums müsse stets mit festgesetzten gelernten Formeln oder mit präzisen Worten weitergegeben werden, die einen absolut unveränderlichen Inhalt ausdrücken. Sie wird weitergegeben in so verschiedenen Formen, dass es unmöglich wäre, sie zu beschreiben oder zu katalogisieren, in ihnen ist das Volk Gottes mit seinen unzähligen Gesten und Zeichen ein kollektives Subjekt. (Nr. 129)
25. Er wirft einen Mantel der Verdächtigung über jedwelche Art von Uniformität wenn er sagt, dass „dies der Mission der Kirche nicht hilft“. (Nr. 131)
34. Er meint, dass zwei große Fragen die Zukunft der Menschheit bestimmen werden, aber es sind zwei Fragen rein natürlicher Ordnung (der soziale Einschluss der Armen auf der einen Seite, und der soziale Dialog und der Frieden auf der anderen). (Nr. 185)
35. Von neuem kritisiert er die Verteidiger der „Orthodoxie“ (sic, zwischen Anführungszeichen), womit er in substanzloser Dialektik macht. (Nr. 194)
36. Zur gleichen Zeit in der er die Abtreibung verurteilt, sagt er, dass wenig getan worden sei, um die Frauen angemessen zu begleiten, indem man die vielen katholischen Vereinigungen ignoriert habe, welche seit Jahrzehnten den alleinerziehenden Müttern beistehen, von welchen man nicht ein Wort sage. (Nr. 214)
37. Er benutzt eine unpassende Sprache soziologischer Färbung: „Prozesse in Gang bringen, welche Volk aufbauen“ (sic). Nr. 224
38. Er macht in hegelianischer Dialektik, wenn er auf den Dialog entgegenstehender Positionen anspielt, wie wenn dieser auf die offenbarte Wahrheit angewendet werden könnte. (Nr. 228)
39. Er gleicht Hegel, wenn er behauptet: „Die Einheit des Geistes harmonisiert sämtliche Verschiedenheiten“ (Nr. 230). Und er unterscheidet nicht, wenn er sich auf die bloss zufälligen oder wesentlichen Verschiedenheiten des Glaubens bezieht.
40. Er weigert sich, die philosophische Kategorie des „metaphysischen Realismus“ zu gebrauchen, wenn sämtliche Bedingungen dafür (für ihn) gegeben sind, um die Idealismen und Nominalismen zu kritisieren. (Nr. 232)
41. Er redigiert das Dokument schlecht betreffend die Relation zwischen den Wahrheiten der positiven Wissenschaft und den Wahrheiten des Glaubens, solcherart, dass es scheint, als wäre der Glaube dem positiven wissenschaftlichen Wissen untergeordnet: „wenn… die Wissenschaft… eine gewisse Folgerung evident macht, welche die Vernunft nicht leugnen kann, wiederspricht das dem Glauben nicht“. (Nr. 243)
42. Er wendet sämtliche Gemeinplätze der ökumenischen Obsession an (Nr. 244 und folgende). IN KEINEM MOMENT SPRICHT ER VON DER BEKEHRUNG, UM IN DIE KATHOLISCHE KIRCHE AUFGENOMMEN ZU WERDEN.
43. Er fällt in den häretischen Irrtum, das zu suchen, was uns eint, um gemeinsame Verkündigungen (des Glaubens) zu betreiben, was den Inhalt des Glaubens auflöst. (Nr. 246)
44. Er fällt in den häretischen Irrtum, dass wir in Betracht ziehen müssen, lernen zu müssen „was der Geist in ihnen (den Häretikern) gesät hat als eine Gabe auch für uns“ (Nr. 246).
45. Es scheint, dass wir zu lernen haben von der Kollegialität der Bischöfe der schismatischen Orthodoxen (Nr. 246) und ihrer Erfahrung „der Synodalität“.
46. Er unterstützt sozusagen sämtliche Behauptungen der jüdisch-christlichen Häresien (Nr. 247 und folgende).
47. „Die Juden sind nicht eingeschlossen in jene, die berufen sind, sich von den Götzen abzuwenden, um sich zum wahren Gott zu bekehren (weil wir zusammen mit ihnen AN DEN EINZIGEN GOTT glauben, der wirkt in der Geschichte, und MIT IHNEN DAS GEMEINSAME GEOFFENBARTE WORT EMPFANGEN“ (Nr. 247). Man bemerke die enorme Häresie, die damit geäussert wird. Man leugnet den Dreieinigen Gott und macht überdies direkte Anspielung auf das Wort Gottes, von dem wir wissen, dass es Christus selbst ist, der von den Juden geleugnet wird. Eine gänzliche Leugnung des Proteevangeliums des heiligen Apostels Johannes.
48. Er spielt an auf die Verfolgungen der Juden in der Vergangenheit seitens der Christen, ohne ein Wort zu sagen über die Verfolgungen der Juden gegen die Christen (Nr. 248).
49. Er behauptet, dass „Gott … Schätze der Weisheit hervorruft, welche der Begegnung mit dem jüdischen Volk mit dem Wort Gottes entspringen“, da wir doch wissen, dass dieses Wort gerade das ist, was sie verleugnen (Nr. 249).
50. Er bekräftigt irrtümlich, dass wir die Texte der hebräischen Bibel miteinander lesen können, während wir doch wissen, dass der talmudische Text die Bibel verdorben hat, um leichter die Prophezeiungen leugnen zu können, die sich auf Christus beziehen und sie überdies verstümmelt hat (Nr. 249). Diese Verstümmlungen (die Eliminierung der „deuterokanonischen“ Schriften des AT in der Version von Jerusalem ging über in die protestantisch genannten Bibeln).
51. Er behauptet irrigerweise, dass die Adepten des Islams MIT UNS einen Einzigen Gott anbeten. (Nr. 252)
52. Er behauptet, dass der authentische Islam nicht gewalttätig ist, was enorm diskutabel [besser: indiskutabel] ist. (Nr. 253)
53. Er zitiert das entsetzliche Dokument der Internationalen Theologischen Kommission über die Religionen, wo behauptet wird: dass die Nicht-Christen, durch die freigebige göttliche Initiative, und treu seinem Gewissen (ohne hinzuzufügen „rechten“), „gerechtfertigt leben können mittels der Gnade Gottes“ (Nr. 254), was gewiss die Missionen reichlich unnötig macht.
54. Er behauptet die Häresie, gemäß welcher die Riten und Zeichen der falschen Religionen WEGE sein können, DIE DER GEIST SELBST eröffnet, um die Nicht-Christen vom atheistichen Immanentismus zu befreien oder von nur individuellen religiösen Erfahrungen“. (Nr. 254)
Viel Arbeit für die Glaubenskongregation, oder?
Die Glaubenskongregation ist ein Organ des Papstes. Kann sie gegen eventuelle Irrtümer und Häresien eines Papstes selbst initiativ werden? Überprüfte nicht die Glaubenskongregation Texte des Papstes vor der Veröffentlichung, um allenfalls unterlaufene Fehler vorher auszumerzen oder zu berichtigen? Funktioniert dieser überlieferte Schutzmechanismus nicht mehr?
„Bitte! Ich ersuche demütig darum, den Christen Freiheit zu gewährleisten, damit sie ihren Gottesdienst feiern und ihren Glauben leben können“, sprach der letzte Führer der abendländischen Christenheit und unterschrieb die Kapitulationsurkunde.
Es ist bemerkenswert, dass Bergoglio total an der Realität vorbei schwadroniert. Er als der Wächter und Erhalter des Lehramtes sollte doch ein anderes Niveau aufweisen – sowohl was seine persönliche Frömmigkeit als auch was seine Lehrkompetenz betrifft. Aber man hat den Eindruck, es war unter den Kardinälen außer unseren deutschsprachigen Kandidaten weltweit kaum noch eine hohlere Figur zu finden als F.
Was um alles in der Welt haben sich die Kardinäle nur gedacht?
Mit einem Mann, der schlicht und einfach, um es in Jugendsprache zu sagen „null Ahnung“ hat, kann man auch keine „liberalen“ Reformen durchziehen.
Es ist ein großes Rätsel, was hier eigentlich abgeht im Vatikan.
Es kann auch der Verdacht aufkommen, dass man ihn mit Absicht gewählt hat, weil er so hohl ist und so eitel und selbstbezogen, dass er nicht mitbekommt, was vor seinen Augen von anderen durchgezogen wird. Nur: was soll durchgezogen werden, wofür man einen möglichst dummen Papst braucht?
Es ist ein einziges Trauerspiel.
Was tun?
Die ständige Werbung für die FSSPX hat verschiedene Haken: erstens hat sich die FSSPX ja an sich nicht als etwas anderes verstanden ursprünglich, als als Bestandteil der Kirche. Wenn ich hier die diversen Postings lese, kommt rüber, dass die FSSPX eine Art „Fähnlein der sieben Aufrechten“ ist. Das mag zwar in mancher Hinsicht zutreffen. Die Frage ist aber, ob ein Sich-Einigeln in einer kleinen Gruppe abgetrennter Rechtgläubiger wirklich das ist, was heute angesagt sein kann zur Rettung der gesamten Kirche. Tatsache ist ja, dass dennoch seit 40 Jahren, trotz FSSPX, alles weiter den Bach runter geht.
Das heißt im Klartext: wir müssen die Situation, so fürchterlich sie ist, als Glieder der wahrlich besudelten und verbeulten Kirche aushalten. Das ist unser Kreuz, und es ist nahezu unerträglich. Es gibt kein Refugium. Die FSSPX weiß selbst, dass ihr Status kirchenrechtlich nahezu unhaltbar ist, dass die Bischofsweihen formal fragwürdig sind. Wohin soll das auf Dauer führen? Wollen sie nun Jahrhunderte lang „Notstand“ als Rechtfertigungsgrund angeben? Das ist jetzt schon das faktische Schisma…
Dabei sind die Argumente von FSSPX-Seite theologisch häufig diejenigen, die am tiefgründigsten und angemessensten sind (dass mich da nicht einer falsch versteht…).
Ich habe keine Lösung.
Aber es ist offensichtlich, dass dieser Papst ein materieller Häretiker schlimmster Sorte ist und dazu auch noch völlig inkompetent.
Schlussfolgerung 1: die Lage muss ausgehalten werden – in der Kirche, denn wir sind Glieder der Kirche, und es gibt keine andere als die vorhandene, auch wenn sie vom Glauben abfällt vor aller Augen
Schlussfolgerung 2: die verbleibenden und berufenen (!) Gläubigen und Hirten habe eine Prophetische Funktion (etwa so wie Jeramia, Jesaja etc.).
Schlussfolgerung 3: Prophetische Funktion heißt nicht, Ã la „Warnung“ endlose pseudo-seherische „Botschaften“ aus dem Himmel ins Netz zu stellen, natürlich anonym und ohne Begleitung durch Priester. (Forts. folgt)
(Fortsetzung)
Schlussfolgerung 4: Prophetische Funktion heißt, unter der gegenwärtigen Situation, auch unter Berücksichtigung entstandener theologischer und geistlicher Situationen, auf eine begnadete Art und Weise dennoch die Lehre der Kirche weiterzugeben.
Viele verkraften diesen Spagat nicht, weil sie sagen: ohne Papst geht das nicht.
Das ist richtig, aber es gab immer Zeiten, in denen der Papst versagt hat. An seine Stelle tritt nicht ein selbsternannter Mensch, sondern die Gottesmutter. Es wird erkennbar sein, ob einer von IHr inspiriert ist – echt von Ihr inspiriert. Viellcith sollten wir diese Hoffnung unerschütterlich aufrechthalten und einfach warten, was kommt. Jesus hat ja gesagt, dass wir nicht vorsorgen sollen.
Aber öffnen dafür, dass die Gottesmutter als Braut des Hl. Geistes nun in besonderer Weise wirkt, das ist unverzichtbare Geste des prophetischen Charismas unserer Tage.
Seit einem Dreivierteljahr regen wir uns fast täglich über neue Absurditäten, Häresien und Gewalttaten F.s auf und sind wie gelähmt. Wir starren auf diese Schlange und sind gebannt, nahezu handlungsunfähig.
Ist das das, was wir weiterhin tun sollen?
Glaube nicht… wir sollten beten und dann warten, was uns aufgetragen wird. Ich bezweifle, dass dieser Auftrag nur an die FSSPX ergeht, wiewohl sicher auch an Leute dort.
Ich bezweifle nicht, dass dieser Auftrag ergehen wird, unspektakulär, aber eindringlich. Ohne mediales Lob-Echo, aber hochwirksam. Gefährlich, und doch beschützt.
Das wird wohl unsere Zukunftsperspektive sein.
Ich glaube nicht, dass es um „ständige Werbung“ für die FSSPX geht. Hier ging es um einen Eintrag, in dem Pater Schmidberger FSSPX das Apostolische Schreiben von Papst Franziskus analysiert.
Ich stellte fest:
a) Ich vermag keinen theologischen Fehler in der Argumentation zu erkennen, diese Analyse und die Schlussfolgerung halte ich für theologisch klar und solide;
b) außer der FSSPX macht das niemand in der Kirche, alle Kardinäle Bischöfe und Priester schweigen öffentlich.
Ich habe nur das festgestellt, mehr nicht. Und ich halte diese Aufgabe für unbedingt nötig. Jemand muss es tun.
Die Frage, wie damit geistlich umgegangen wird, muss von dieser theologischen Ebene getrennt werden. Ich werde nicht dafür plädieren, jeder möge sich der FSSPX anschließen.
Doch dass die FSSPX nicht theologisch allein da steht, würde ich mir sehr wünschen. Das Gebet muss als Basis den vollständigen katholischen Glauben haben.
Dieser Glaube wird derzeit vollumfänglich nur noch von FSSPX verkündet. Ich sage nicht, geistlich gelebt, ins Leben umgesetzt. Ich weiß das nicht.
Vorhin hat sich ein agnostischer Freund verabschiedet. Er ist der festen Überzeugung, dass dieser Papst die katholische Kirche erneuert. Evangelisch-lutherische Bekannte auch.
Das Vatican-Magazin, die Postille traditioneller papsttreuer Katholiken, ebenfalls. Papsttreue ehemalige Benedikt-Verehrer, Homosexuelle, Agnostiker, Lutheraner, alle sind traut vereint im Franziskus-.Fan-Club. Ich schließe mich diesem Club nicht an, ganz sicher nicht.
In dieser Wirrnis brauchen wir beides: das Gebet, ein offenes hörendes Herz und den theologischen Sachverstand, den vollumfänglichen katholischen Glauben.
„Das ist jetzt schon das faktische Schisma.“
Nein, das ist es nicht. Die Bischofsweihen waren ein Akt des Ungehorsams gegen den Papst, weil Erzbischof Lefebvre den Glaubensgehorsam höher wertete. Papst Johannes Paul II. sprach von einem schismatischen Akt, der die Exkommunikation der Bischöfe zur Folge hatte. Papst Benedikt XVI. hob die Exkommunikation bekanntlich auf. Ich habe bisher weder Priester noch Gläubige gehört, die sich als eigene Kirche verstehen, was bei einem Schisma der Fall ist. Die Bischöfe haben ausdrücklich keine Jurisdiktionsvollmacht erhalten, es ist keine Parallelkirche entstanden.
Ich wehre mich gegen diese Aussage. Ich gehe nicht in eine Kapelle, in der Schismatiker zelebrieren. Auch wenn der Papst kritisiert wird, immer folgt die Aufforderung, für ihn zu beten. Der Papst wird von der FSSPX als Papst anerkannt. Pater Schmidberger spricht ausdrücklich vom Papst, vom „Hl. Vater.“
Ungehorsam bedeutet nicht automatisch Schisma. Aber was bedeutet Gehorsam einem häretischen Papst gegenüber? Diese Frage haben sich die Ecclesia-Dei-Priester zu stellen. Wenn nicht jetzt, dann später. Aber nicht nur sie allein.
Sehr guter Kommentar, danke!
zeitlos und Frau Zeitschnur:
Ich teile voll Ihre geschätzte Meinung, zeitlos.
Zu dem von Ihnen, werte Frau Zeitschnur, eingebrachten Einwand, daß sich Personen in und nahe der FSSPX einigeln will ich antworten wie nachstehend:
Ich kann diese Einschätzung nicht teilen, denn viele glaubenstreue Katholiken um und in der FSSPX besuchen weiterhin Messen in ihren Ortspfarren und wirken auch am Pfarrleben mit, wenn auch zumeist als einsame Rufer in der Wüste. Sie brauchen aber FSSPX als Tankstelle, damit sie wahre Katholizität heraustragen können in die Pfarren in die Welt. Sie igeln sich nicht ein. Ohne die Gemeinschaft ist der Stand eines Traditionalen in der Ortspfarre fast hoffnungslos: Ohne prieserlichen Beistand, ohne die Gemeinschaft mit anderen Glaubenstreuen, ohne die Messe aller Zeiten, die wahren Gebete, Sakramenre, Predigten, ohne das heilige Meßopfer fällt er schnell anheim der Verbitterung, der Bigotterie, der Frömmele,i den Hang zu obstrusen, sektenhaften Prophezeiungen und den dubioseseten sektenhaften Kleingruppen. FSSPX ist somit ein eine Tankstelle der wahren Religion, die die Gläubigen da draußen in der Welt, in den Pfarren stützt und unterstützt. Sie ist innerhalb der Kirche und durch ihren ungeregelten Status unabhängig und ist daher ein Fels des wahren Glaubens in den Wogen der Gottlosigkeit und der Häresie. Ja, sie ist eine Insel, auf der die traditionellen Gläubigen Kraft tanken können, sich ausruhen können, aber nicht um sich dann einzuigeln und einzuschlafen, sondern um Kraft zu haben für ihr katholisches Dasein in der Welt, in den Ortspfarren. Für das Apostolat, das am 8. Dezember initiert worden ist (Folder und Wundertätige Medaillen).
Glauben Sie mir, ich kann nicht anders, als für FSSPX zu sprechen, weil sie die einzige Gemeinschaft innerhalb der Kirche ist, die durch ihre Unabhängigkeit den wahren Glauben durch die lange, kalte Nacht tragen kann. Sie lotst wie ein Leuchtturm, der das Göttliche Licht ausstrahlt und rettet so die Kirche. Die Kirche ist mein Herzensanliegen und ich denke, daß sie ohne das Werk FSSPX dem Untergang geweiht wäre. Sie ist ein Wunder der Göttlichen Vorsehung, ein Werk zu Erettung der allerseeligsten Gottesmutter. Ohne sie wäre die Tradition verloren, da sie aus den oben dargelegten Gründen ohne priesterlichen Beistand nicht leben kann, ohne verzerrt zu werden.
FSSPX ist und sollte keine Insel sein, um sich einzuigeln, sondern um Kraft zu tanken für das stürmische Leben draußen, Kraft um dem wahren Glauben zum Sieg zu verhelfen in dem ewigen Ringen. Eine gewaltige Aufgabe kommt der kleinen Gemeinschaft zu, eine gewaltige Verantwortung. Alles hängt daran, aber ich bin guter Hoffnung, da der Segen der allerseligsten Jungfrau konkret gegenwärtig ist. Bewies dafür ist, daß die Gemeinschaft heute überhaupt noch existiert in immer feindlicherer Umgebung.
Die Lage ist , um es vornehm auszudrücken verworren.
Der Papst ist Garant der Einheit, an seinem Amt hängen alle Sakramente, am Amt, nicht an dem Träger des Amtes.
Und das zelebriert die Piusbruderschaft perfekt, während alle anderen entweder sich vornehm in Schweigen hüllen, oder Dinge bejubeln die eher zum Heulen sind.
Ich muss sagen, für mich ist der Rücktritt Benedikts immer noch Quelle von Leid.
Faktisch komm ich mir vor, wie ein Kind, wo der Vater die Mutter verlassen hat. Ich das sogar nachvollziehen kann, weil die Mutter ja wirklich eine schwierige Person ist.
Die Mutter hat gleich wieder heiraten müssen (hier müssen wir uns, um das Bild zu verstehen, in weniger emanzipierte Zeiten hinein versetzen) und der Stiefvater ist ähnlcih schwierig wie die Mutter.
Nur sagte der Vater damals „KInd das ist das beste für dich“ und ab und an, selten, kommt der geliebte und verehrte Vater vorbei (oder schickt seinen Sekretär) und lässt ausrichten „Alles in Ordnung!“.
Beten dürfte das einzig Sinnvolle sein, weil die Situation selber so absurd, wie aus einem modernen Theaterstück, ist.
@ zeitlos und @ schrems und @ austria
Sie, Zeitlos, haben mich mal wieder gründlich missverstanden. Ich habe mich weder auf Sie bezogen noch auf ein Feindbild FSSPX, das Sie beschwören und zugleich meinen, verteidigen zu müssen.
Offenbar kann man hier nur in Lagern denken oder polarisieren.
Ich sagte etwas erheblich anderes. Es ist eine Tatsache, wenn Sie z.B. den Kommentarbereich bei den Artikeln zu dem dämonischen Schlag gegen die Franziskaner der Immakulata lesen, dass immer wieder dafür geworben wird, der geschlagene Orden solle sich doch einfach der FSSPX anschließen und dann sei alles gut. Tun Sie sich und mir um der Sache willen den Gefallen und überprüfen Sie das einfach noch mal. Sie werden sehen, dass das stereotype Sätze sind, die oft vorgebracht werden.
Ich sagte oben ausdrücklich, dass die FSSPX theologisch den meisten Tiefgang hat, stimme also Ihrer Ansicht, dass hier der traditionelle Glaube noch lebendig ist, ausdrücklich zu.
Das war aber nicht das Dilemma, von dem ich gesprochen habe.
Bitte, bitte überfliegen Sie nicht nur, was ich schreibe, wenn Sie darauf antworten wollen…
Das Dilemma ist, dass die Entscheidung Lefèbvres damals kirchenrechtlich nicht wirklich astrein ist, auch wenn man sie theologisch verstehen kann – denn wer hat das Recht und die Kompetenz dazu, den Papst auf der rechtlichen und amtlichen Ebene zu belehren, ihm seine Rechtmäßigkeit und das Recht, bestimmte Amtshandlungen auszuführen und selbsternannt zu weihen?
Und bitte, bevor Sie im Reflex immer wiederholen, das sei ja alles nur aus Glaubensgehorsam geschehen… jaj, ja, ja, das verstehe ich inhaltlich, theologisch vollkommen. Wirklich. Nur ist es rechtlich unmöglich. Der Erzbischof hat damit durch sein Handeln dem Papst ein Stück von dessen ureigener Kompetenz genommen. Und das wissen Sie ganz genau, auch wenn Benedikt die Exkommunikation aufgehoben hat, hat er damit nicht zugestanden, dass die Vorgänge auf der rechtlichen Ebene korrekt sind und waren. Sind die Amtshandlungen der Priester dort wirklich rechtmäßig – das sind für viele ernsthafte Gläubige quälende Fragen.
Es erschüttert mich, mit welcher Leichtigkeit Sie darüber hinwegschwirren, als sei das alles ein Klacks. Ich habe hier in meiner Pfarrgemeinde tiefgläubige Leute, die sich der FSSPX wegen der formellen Inkorrektheit nicht anvertrauen wollen – sie haben Angst, sich zu versündigen. Obwohl sie theologisch ganz auf FSSPX-Ebene denken, handeln und leben.
Das Problem der FSSPX ist im Kleinen das, das wir alle auch im Großen haben: wir wissen und sehen, dass F. ein Häretiker ist – und wir wissen, dass Johannes XXIII. einer war, wir wissen, dass das Konzil teilweise häretische Beschlüsse in einer kaum fassbaren Grauzone formuliert hat.
Die Päpste haben versagt, aber niemand hatte den Mut und die Komptenez vor allem, hier mit Vollmacht einzugreifen – auch nicht Lefèbvre, der ja allerhand mit abgestimmt hat, oder?
Wer hat die amtliche Kompetenz, hier ein vollmächtiges Wort zu sprechen? >
> Die Kirche hat sich für den undenkbaren Fall, dass nämlich der Fels versagt, nicht gewappnet. Und sie sollte sich dafür wohl auch nicht wappnen.
Wenn die FSSPX für vielleicht 5 Jahre als „Übergangserscheinung“, gewissermaßen solange, bis alles wieder gut wird, auftreten würde, wäre es irgendwie noch zu verkraften, auch für die Gruppe selbst. Sie begründet ihre außerordentlichen und dem Lehramt zuwiderhandelnden Aktionen als „Notstand“ und bald erweist sich, dass es so war.
Genau so ist es aber nicht. Es geht seit Jahrzehnten so und wird immer schlimmer. das führt natürlich zu Deformationen. machen wir uns nichts vor. Wenn der theologische Horizont ca. 1960 endet – wie lange soll das so weitergehen?
Sie müssen zugestehen, dass das für die Kirche keine Perspektive mehr ist und dass die besagte Gruppe, so tiefgründig sie auch ist, nicht in echter Gemeinschaft mit dem (total verlotterten) Papsttum und den fast flächendeckend verkommenen Bischöfen ist.
Das alles ist wie gesagt vollkommen verständlich. Aber es lässt sich rechtlich, und gerade wenn man traditionsverbudnen ist (!!!) so nicht rechtfertigen und halten.
Das war das, was ich sagen wollte. Und dass hier im Forum einige offensichtliche FSSPX-Anhänger nur noch abfällig von der „Konzilskirche“ sprechen und teilweise Signale geben, die uns, die dort noch sind, den wahren Glauben absprechen, das dürfte auch keine Erfindung von mir sein.
Wer, bitte denken Sie darüber sauber und im Rahmen der Tradition nach nach, wer hat das Recht und die geistliche Vollmacht, der Hierarchie tatsächlich zu widersprechen und ihr – ohne dabei selbst in eine Schieflage zu geraten – das Recht, in formeller Hinsicht ungehorsam zu sein?
Ich denke, @besorgter Christ hat als einziger verstanden, was ich gemeint hatte…
Nehmen Sie an, dass die Situation für mich so quälend ist wie eine tödliche Krankheit und versuchen Sie mich von daher zu verstehen.
Um sich in der außerordentlichen, wirren Situation zurechtzufinden, in der wir uns heute befinden, können wir leider nicht auf einen Abschnitt des Katechismus, oder ein Kapitel der Dogmatik, oder auf Paragraphen im Kirchenrecht zurückgreifen, die sich explizit mit ihr befassen. Wir können nur aus Bruchstücken uns ein Bild machen: wie handelten die Kirchenväter während der großen Häresien im Altertum, die Reich und Kirche zerrissen, wie äußerten sie sich dazu? was lehrten Päpste, Kirchenlehrer und namhafte Theologen in der Zeit der Reformation, als Bischöfe in ganzen Regionen und Ländern häretisch wurden und erstmals die reale M ö g l i ch k e i t eines häretischen Papstes ins Auge gefasst wurde? was bestimmt das Kirchenrecht über Gehorsam, Häresie, Schisma…? was lehrt uns aber auch die biblische Geschichte? was für Anweisungen geben uns der Herr und die Apostel, wie wir uns gegenüber Mietlingen, Irrlehrern, falschen Lehrern und falschen Propheten zu verhalten haben?
Die rechtliche Seite ist zweifellos wichtig. Gott selbst bindet sich freiwillig an Recht und Gesetz. Aber die rechtliche Seite ist nicht alles. Es gibt Fälle in der Kirchengeschichte (habe ich jedenfalls gelesen), wo auch nach Jahrhunderten nicht mit Sicherheit gesagt werden kann, wer aus rechtlicher Sicht der echte Papst, wer der Gegenpapst war; für die Papstliste hat man sich auf einen der Kandidaten geeinigt.
Die Schriftgelehrten und Pharisäer argumentierten dem Herrn gegenüber oftmals rein rechtlich. Aber der Herr in Seiner Souveränität sagte: Der Sabbat ist um des Menschen willen da, nicht der Mensch um des Sabbats willen. Auch sagte Er: Das Himmelreich leidet Gewalt, u. eine der Auslegungen darf wohl sein, dass in bestimmten Momenten juristisches Denken nicht vom Handeln abhalten darf, wenn Not am Mann ist. Nicht umsonst gilt das Wort „Necessitas non habet legem“ – Not kennt kein Gebot. Ausführlich: „Si propter necessitatem aliquid fit, illud licite fit: quia quod non est liticium in lege, necessitas facit licitum. Item necessitas legem non habet.“ („Wenn etwas aus Not geschieht, geschieht es legitimerweise, da Not, was nach dem Gesetz nicht legitim ist, legitimiert. Desgleichen gilt: Not kennt kein Gesetz.“) Das ist aus dem Staatsrecht, ob es Analoges bzw. Äquivalentes im Kirchenrecht gibt, weiß ich nicht.
Wir dürfen den Hauptzweck der Kirche nicht außer Acht lassen: suprema lex salus animarum, wie auch im CIC 1983 zu lesen ist. Häresie führt in den geistlichen Tod. Also haben wir die Pflicht, Häresie aufzudecken, häretischen Hirten, u. sei es ein Papst (um so schlimmer)!, nicht zu folgen, ja ihnen zu widerstehen. Der hl. Nikolaus tat dies, indem er dem Archihäretiker Arius während des Konzils ‑unrechtmäßig!- ins Gesicht schlug. Aber nicht Arius, sondern der hl. Nikolaus von Myra wurde gerechtfertigt, u. zw. durch eine nächtliche Vision Christi u. der Gottesmutter an Konzilsteilnehmer, die Nikolaus für sein Vergehen bestraften u. ihm das bischöfliche Omoforion wegnahmen
Es ist zweifellos sinnvoll, annähernd vergleichbare historische Situationen anzuschauen. Aber auch hier findet man allzu oft nur ein wildes Gemisch aus Licht und Schatten – also im Ergebnis weitgehend Finsternis. Sie finden Reaktionen von äußerster, leidenswilliger Demut, die nicht aufbegehrte und einfach aushielt (was den bösen Kurs in einer Hinsicht ja bestätigte…), von glaubenseifrigem Engagement und entsprechender Risikobereitschaft, die aber immer selbst in häretische oder zumindest fragwürdige Muster abstürzte (z.B. Savonarola, in gewissem Sinne auch Jan Hus etc.) oder gleich ganz abfiel von der real-existierenden römischen Kirche wie sämtliche Reformatoren, die alle nicht total grundlos angetreten waren…
Was wir jedoch nie hatten, war eine Abfolge mehr oder weniger häretischer Päpste, häretisch in einer subtilen, kaum fassbaren Grauzone und ein Heer an feigen, verleugnerischen Bischöfen, denen es entweder an Intelligenz oder Aufrichtigkeit fehlt…(auch wenn sie mit Doktortiteln spazierengehen…)
Unsere Situation ist daher ohne Beispiel und wir haben keine historischen Vorbilder – außer dem Leiden Christi selbst. Denn nur dort war zu erleben, dass Petrus den herrn verleugnete und im Stich ließ, samt seiner männlichen Jünger, bis auf den reinen Johannes und bis auf einige weibliche Jünger, in Vollkommenheit hielt aber nur Seine Mutter aus.
Daher ja meine Auffassung, die ich ganz oben nannte, dass man sich wohl in dieser Situation nur an Sie halten kann und eben an ein paar reine Priester, die aber sicher nicht mit der FSSPX identisch sind. Wenn man sieht, welches Kleinklein dort eben auch gedroschen wird (Stichwort Williamson und alles, was sich an seiner Person und Haltung entfacht etc.), wie auch dort immer neue Risse entstehen wegen ich weiß nicht was, wie diese „Insel“ eine absolut angefochtene Insel ist, dann muss jedem klar sein, dass diese Insel zwar tatsächlich eine Insel der Frömmigkeit ist, dass sie aber nicht eindeutig auf sicheren Füßen steht. Wie gesagt: das soll keine Marginalisierung des Charismas vieler dort sein. Es soll ein Hinweis darauf sein, dass das Schwarzweiß-Bild, das hier im Forum (nicht in den Artikeln) gezeichnet wird, nicht wahr ist.
Wir wissen, dass in der Kirche viele Priester aushalten, immer noch viele, ja, denen vielleicht vieles nicht klar ist, die nicht vor und zurück wissen, die aber dennoch auch dem Johannes zugeordnet werden dürfen.
Für mich formiert sich das Bild der Apokalypse: die Gotesmutter holt ihre Kinder zusammen (und zwar von überallher aus der Kirche) und flieht in die Wüste.
Nur: wie das aussieht, woran man erkennt, dass das das Rechte ist.… darauf will ich besonders aufmerksam sein.
Dass ich nicht „rechtshörig“ bin, weiß jeder, der hier meine Texte liest. Aber für mich ist es ein himmelweiter Unterschied, ob ich eine – meinetwegen – knallharte Mahnung an den Papst richte, die ihn an sein Amt erinnert, oder ob ich ihm Amtsbefugnisse aus der Hand nehme und mich an seine Stelle setze.
Danke werte Zeitschnur,
Die Sache ist wohl die, dass jede Situation einmalig ist und man nicht einfach mit den Mitteln der Vergangenheit die Probleme der Gegenwart heilen kann.
Romano Guradini hat viel dazu geschrieben und ein gewisser Pessimismus durchzieht alle seine Werke. Er sieht den Untergang des Abendlandes und die Herrschaft der DIN Norm,d er Unterwerfung des Menschen unter die Technik in einer bewundernswerten Klarheit udn jenseits kitschiger heile Welt oder auch grünem Konservatismus.
Bei ihm findet sich keine Hinweis, das er die Kirche sozusagen als Arche sieht, die ihre Gläubigen sozusagen trocken durch die wilden Wasser der Moderne fährt.
Es ist mehr als verständlich, das man sich so eine Arche, eine Insel einen Zufluchtsraum wünscht,. wo noch die Welt in Ordnung ist.
Auch das Wort von der Insel, wo man auftanken kann, das führen viele Gruppen (gute Gruppen) im Mund.
Ich persönlich denke, dass die Kirche (und es geschieht vor unseren Augen) in den allgemeinen Taumel hineingeraten muss und es schon ist.
Es kommt nun alles auf die noch Gläubigen an, dass sie den Glauben bewahren jenseits aller Formen und Sicherheiten, die wir gewohnt sind (und die ja nicht schlecht sind, sondern gut).
Guardini sagt:
Die äußeren Kirchen können zerfallen oder verlorengehen; dann kommt alles darauf an, ob die dann kommt alles darauf an, ob die Gläubigen fähig sind, „Gemeinde“ zu bauen, „Kirche“ aufzurichten, wo sie gerade sind, wenn auch der äußere Ort noch so armselig oder preisgegeben ist. Also muß diese Kraft des inneren Wölbens entdeckt und geübt werden.
Wir wollen die Stille ernst nehmen. Von ihr hängt viel ab. Wenn mich jemand fragte, womit liturgisches Leben anfange, würde ich antworten: daß man die Stille lernt.….……
An anderer Stelle (Ende der Neuzeit) sagt er
Wenn wir die eschatologischen Texte der Heiligen Schrift richtig verstehen, werden Vertrauen und Tapferkeit überhaupt den Charakter der Endzeit bilden. Was umgebende christliche Kultur und bestätigende Tradition heißt, wird an Kraft verlieren. Das wird zu jener Gefahr des Ärgernisses gehören, von welcher gesagt ist, daß ihr, »wenn es möglich wäre, auch die Auserwählten erliegen würden« (Mt 24,24). Die Einsamkeit im Glauben wird furchtbar sein. Die Liebe wird aus der allgemeinen Welthaltung verschwinden (Mt 24,12). Sie wird nicht mehr verstanden noch gekonnt sein. Um so kostbarer wird sie werden, wenn sie vom Einsamen zum Einsamen geht; Tapferkeit des Herzens aus der Unmittelbarkeit zur Liebe Gottes, wie sie in Christus kund geworden ist. Vielleicht wird man diese Liebe ganz neu erfahren: die Souveränität ihrer Ursprünglichkeit, ihre Unabhängigkeit von der Welt, das Geheimnis ihres letzten Warum. Vielleicht wird die Liebe eine Innigkeit des Einvernehmens gewinnen, die noch nicht war. Etwas von dem, was in den Schlüsselworten für das Verständnis der Vorsehungsbotschaft Jesu liegt: daß um den Menschen, der Gottes Willen über Sein Reich zu seiner ersten Sorge macht, die Dinge
Fortsetzung
.….….….die Dinge sich wandeln (Mt 6,33).
Dieser eschatologische Charakter wird sich, scheint mir, in der kommenden religiösen Haltung anzeigen. Damit soll keine wohlfeile Apokalyptik verkündet werden. Niemand hat das Recht zu sagen, das Ende komme, wenn Christus selbst erklärt hat, die Dinge des Endes wisse der Vater allein (Mt 24,36). Wird also hier von einer Nähe des Endes gesprochen, dann ist das nicht zeithaft, sondern wesensmäßig gemeint – daß unsere Existenz in die Nähe der absoluten Entscheidung und ihrer Konsequenzen gelangt; der höchsten Möglichkeiten wie der äußersten Gefahren.
es hängt einfach davon, ab ob wir es schaffen die Leiden der gegenwärtigen Zeit mit dem Leiden Christi zu verbinden oder nicht!
Man bedenke die religiösen Führer der Juden waren nun auch nicht das Gelbe vom Ei und trotzdem hat Christus sich ihnen unterworfen und dadurch ist alles gut geworden.
Jesus sei eines Wesens mit dem Vater, ABER AUCH eines Wesens mit Seiner Mutter?!? Sagt Papst Franziskus:
„[…] Es ist reine Geschichte, weil Gott, wie der heilige Leo sagte, seinen Sohn aussandte. Und Jesus ist eines Wesens mit dem Vater, Gott, aber auch eines Wesens mit der Mutter, einer Frau. Gott ist Geschichte geworden. Gott wollte in die Geschichte eintreten. Er ist mir uns. Er geht den Weg mit uns.“ [http://de.radiovaticana.va/news/2013/12/17/%E2%80%9Egott_will_mit_uns_geschichte_machen%E2%80%9C/ted-756342]
Verstehe auch nicht, wie Radio Vatikan sowas bringen kann; entweder man fragt nochmal nach, ob man umformulieren solle, oder läßt es weg, übergeht es. Wenn es kein Übersetzungsfehler ist; jedoch meint der Papst im 1. Teil dieses Satzes ja ausdrücklich die Konsubstantialität des Sohnes mit dem Vater – und der 2. Teil ist genau parallel dazu formuliert …
Es ist noch viel absurder – immerhin ist die Gottesmutter aus reiner Gnade DER wiederhergestellte gottebenbildliche Mensch, wie er ursprünglich gedacht war (Gottebenbildlichkeit ist aber nicht Wesensgleichheit, es ist das „Einfleischwerden“, das Sichverbinden Gottes mit dem Mensch wie in einer Ehe – aber hat die Kirche daraus je eine WESENSgleichheit geschlossen? )
F. sagt doch tatsächlich:
„Gott ist wesensgleich mit uns. Er macht Geschichte mit uns. Mehr noch: Wenn Gott sagen will, wer er ist, sagt er: „Ich bin der Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs.“ Aber welchen Familiennamen hat Gott? Unseren. Den von jedem von uns. Er nimmt unsere Namen und macht daraus seinen Familiennamen. Ich bin der Gott von Peter, von Marietta, von Armony, von Marisa, von Simone, von allen! Der Familienname Gottes ist jeder von uns.“
(Dieser Text stammt von der Webseite http://de.radiovaticana.va/news/2013/12/17/%E2%80%9Egott_will_mit_uns_geschichte_machen%E2%80%9C/ted-756342
des Internetauftritts von Radio Vatikan)
Hier verbindet die seinshafte Wesengleichheit des Menschen mit Gott über die Geschichte. Gott ist also nicht eine feste Größe, sondern ein prozessual gedachtes Subjekt. Mit diesem Argument kann man alles, alles „heiligen“, auch die Widersprüche in der Lehre.
Die frühen Kirchenväter haben den menschen einerseits als „Abbild“ (Imago) als auch als Ähnlichkeit („similitudo“) mit Gott aufgefasst. Die similitudo ist dem Menschen nach dem Sündenfall abhanden gekommen. Das Imago-Sein gehört zur natürlichen Erscheinung des Menschen.
Wie gesagt hätte ich bei dem einzigen sündlosen, im gnadenhaften Vorgriff auch in der similitudo „wiederhergestellten“ Menschen, nämlich Maria, eine „Wesensgleichheit“ gerade noch solala tolerieren können, wenn man den Begriff entsprechend definiert.
Da aber F. den Menschen, und zwar ausdrücklich den sündigen Menschen (man lese den Link GW ganz), als „wesensgleich“ mit Gott beschreibt, stimmt hier theologisch etwas nicht.
Die Wesensgleichheit kommt an sich den drei Personen der Dreifaltigkeit zu, und dies ohne innere Subordinationen, wenn auch liebender Unterordnung des Sohnes unter den Vater.
Auch dass Gott unsere Namen annimmt, finde ich krass. Orientalisch bin ich halt die „Mutter Samuels“ zum Beispiel. Aber deswegen nehme ich nicht den Namen meines Sohnes an. „Gott Abrahams“ ist ja kein Eigenname, sondern allenfalls soetwas wie ein relationaler Genetiv, der zwei Personen in einer zu definierenden Weise anneinander bindet („Mann der Maria“ – heißt dennoch im Eigenname Josef/ „Sohn des Josef“ – heißt dennoch Jesus etc.).
Es ist und bleibt umgekehrt: wir tragen Seinen Namen zusätzlich zu unserem eigenen, und manche nehmen sogar um seinetwillen einen neuen Namen an (kannte ein paar konvertierte Muslime, oder auch Ordensleute). Wir erhalten Namen, die uns an den Himmel binden (von Heiligen Patronen), nicht umgekehrt…
Und diese „Perlen“ werden von so vielen gelesen, die vom „Religionsunterricht“ her (tut mir leid, aber das Wort mußte ich mit “ “ schreiben; nachdem etwa ein Prof. Hasenhüttl in irgendeinem Interview mal voller Zufriedenheit erwähnte, wieviele angehende Religionslehrer er während seiner Schaffenszeit doch theologisch „prägen“ konnte … – wobei ich natürlich nicht generalisieren darf, klar, gibt auch Ausnahmen), also jene höchst-pontifikalen Worte werden auch von so vielen Menschen gelesen, die nur noch ein so diffuses Glaubenswissen haben, daß sie kaum mehr erkennen können, wie verheerend die Worte des PP für das Glaubensverständnis sind, wenn man sie wörtlich nimmt; geradezu glaubensschädigend. Nochmal mehr, wenn sie nicht ganz so offensichtlich falsch sind.
Ich werde aus, wie Frau Züger das mal so treffend nannte, rein ‚pastoralmedizinischen Gründen‘ auf den Besuch „gewisser Seiten“ bzw. auf das „Goûtieren gewisser [Plaste-] Perlchen“ bis auf weiteres mal ganz verzichten; ist besser für den Magen, die Bauchspeicheldrüse, die Streßhormone – und das Gehirn!^^
Interessant, dass Bergoglio auf den Vergleich mit den Vornamen und den Familiennamen kommt. Das ist nämlich aus einem anderen Zusammenhang bekannt: „Wir Freimaurer der Tradition gestatten uns das Wort eines berühmten Staatsmannes zu verdeutlichen und zu akzentuieren (transposer), indem wir es den Umständen angleichen: Katholiken, Orthodoxe, Protestanten, Muselmanen, Hinduisten, Buddhisten, Freidenker und gläubige Denker sind bei uns nur Vornamen. Unser Familienname ist Freimaurerei“ (zit. nach: Rudolf Graber, Athanasius und die Kirche, S. 60; http://www.kathpedia.com/index.php?title=Freimaurer).
Was Franziskus/Bergoglio hier über die angebliche Wesenseinheit Gottes und des Menschen theologastert, ist glatte H ä r e s i e, eigentlich schon A p o s t a s i e, und verrät seine Denkart. Franziskus hat ein esoterisch (pantheistisch-monistisch) verfälschtes Christentum. Ich ahnte es, dass er diese Katze irgendwann aus dem Sack lassen würde. Genau diese falsche Philosophie benötigt jemand, um Vorbereiter einer synkretistischen Welteinheitsreligion und falscher Prophet des Antichrists zu werden. Der prometheische Gnostiker, den er den traditionstreuen Katholiken anhängen will, ist er selbst.
Franziskus/Bergoglio gewöhnt Millionen Katholiken an liederliches, korruptes Denken in Glaubensdingen.
Entweder man gibt zu, dass der Satz „Gott ist wesensgleich mit uns“ eine Häresie ist, oder der Satz wird von den Allesverstehern, Allesentschuldigern und Allesbejublern wieder umgebogen als aus dem Kontext doch irgendwie rechtgläubig, also in einem Sinn, der dem Wortlaut direkt entgegengesetzt ist, verstehbar.
Sind jetzt auf „katholisches“ Kommentare erlaubt, die besagen, dass F. nach katholischer Lehre kein Papst und häretisch ist?
Bestimmt wegen der Meinungsfreiheit. Oder soll die jetzt auch abgeschafft werden?
Was bis jetzt gesagt wurde, ist, dass das und das häretische Sätze sind.
Wenn Sie finden, dass die betreffenden Personen, die Seine Heiligkeit häretischer Aussagen zeihen, in ihrem Urteil irren, bitte, stellen Sie es richtig.
Wenn wir, die solches schreiben, jedoch im Recht sind, dann wird ein wahrhaft demütiger Oberhirte sich freuen, sich berichtigen, sich bei uns bedanken und uns segnen.
Wie ich oben ausführte, hat die Kirche nur zwischen den drei Personen der Trinität Wesensgleichheit als Dogma formuliert.
Der Mensch ist „Imago“ Gottes – natürlicherweise.
„Similitudo“ nur dann, wenn er „wiederhergestellt“ ist, so wie Maria.
Aber „Similitudo“ ist „Ähnlichkeit“, nicht Gleichheit.
Nun mag einer sagen: Ja, aber von Jesus heißt es doch auch in Kolosser 1, 15, ER sei Gottes Ebenbild: qui est imago Dei invisibilis.
Aber die Formulierung, dass auch Jesus „Imago“ des Vaters ist, lässt keinen Schluss auf die Wesensbeschaffenheit des Menschen zu.
Auch wenn für Jesus und den Menschen gilt, sie seien „Imago“, kann es dennoch sein, dass die vollkommene Wesensgleichheit mit Gott nur ersterem zukommt, letzteren die „Similitudo“.
F. geht mit solchen Aussagen den anderen Irrweg als die Arianer: sie behaupteten, auch Jesus sei Gott nur wesensähnlich, nicht wesensgleich. F. behauptet nun ganz nebenbei, nicht nur die drei Personen der Trinität seinen wesensgleich, sondern noch dazu der Mensch – sogar der sündige Mensch.
Also, wenn das keine häretische Aussage ist, dann möchte ich mal wissen, welche Aussage sonst.
Da das aber wieder mal nur das tägliche Gefasel aus der Domus Sanctae Marthae ist und kein lehramtlicher Akt, ist F. wieder mal nicht zu fassen.
Dennoch: wenn wir Gott gehorchen wollen und dem, was uns die Kirche bis vor kurzem getreulich überliefert hat, dürfen wir diesem Mann nicht folgen. Er ist ein falscher Papst. Einer, der solche Dinge sagt, ist kein gläubiger Katholik, sondern irgendetwas anderes. Wenn die vorigen Päpste auch die eine oder andere Ungenauigkeit und Unklarheit verbreitet haben – das hier ist der helle Wahnsinn.
ich bin ehrlich gesagt fast außer mir vor Schmerz über diese blasphemischen Vorgänge. es müssten viele aufschreien. Aber alles bleibt still.
Ob es im Himmel zur Zeit auch ganz, ganz still ist?
Erzbischof Lefebvre ist damals nicht still geblieben, er sah nämlich schon vor Jahrzehnten, was kommen würde. Leider war er fast der einzige kirchliche Würdenträger Daraufhin wurde sein Priesterseminar von Rom geschlossen, er gehorchte nicht, bildete weiterhin Priester aus, wie er es vor dem 2. Vatikanischen Konzil getan hatte. Als seine Kräfte schwanden, weihte er Bischöfe, damit sie Priester weihen konnten, wenn es ihm nicht mehr möglich war. Es folgte die Exkommunikation.
Ein Blick auf die Homepage der Petrusbruderschaft genügt: Sie drucken ein Lob dieses Apostolischen Schreibens ab, das sie der „Tagespost“ entnehmen. Keine Kritik.
Das ist keine Werbung für die FSSPX, wenn ich auf den Beitrag von P. Schmidberger hinweise, um den es eigentlich geht. In diesem Beitrag wird das Apostolische Schreiben des Papstes sachlich, aber theologisch richtig, scharf kritisiert.
Es ist schrecklich, aber es ist die Realität. Vor ca. 50 Jahren begann der Prozess der Selbstzerstörung, wir ernten jetzt, was gesät wurde.
keiname,
sind Sie mit den Grundbegriffen und Grundaussagen der trinitarischen und christologischen Dogmen vertraut?
Gott ist e i n Wesen, e i n e g ö t t l i c h e Natur in drei Personen: Vater, Sohn (Wort/Logos), Heiliger Geist (Pneuma).
Jesus Christus ist e i n e Person in z w e i N a t u r e n, ganz Gott und ganz Mensch. Die zwei Naturen, die göttliche und die menschliche, sind in Christus hypostatisch, d.h. in der Einheit der (göttlichen) Person, miteinander verbunden. Diese Naturen bestehen aber nach ihrer Vereinigung (bei der Inkarnation) ohne Verwandlung und Vermischung unversehrt fort: „unvermischt“, „unverwandelt“, „ungeteilt“, „ungetrennt“ (Ökumenisches Konzil von Chalzedon).
Der Mensch hat nur menschliche Natur, er ist n i c h t göttlicher Natur, und die menschliche Natur ist nicht göttliche Natur, sondern radikal verschieden von ihr. Göttliche und menschliche Natur sind nie gleich oder identisch, sie bleiben immer verschieden, auch im Gottmenschen Jesus Christus.
Deshalb ist die Satzperle aus der Geburtstagspredigt in der Casa-Marta-Kapelle „Gott ist wesensgleich mit uns [Menschen]“ falsch, häretisch.
Wir sind G e s c h ö p f e , aus nichts geschaffen, und haben unser Wesen und unsere Existenz v o n G o t t, wir bleiben in alle Ewigkeit Geschöpfe, auch wenn wir schon jetzt und erst recht im Himmel „teilhaben“ an der göttlichen Natur; und G o t t bleibt in seiner Wesenheit in alle Ewigkeit Gott. Er ist der Schöpfer, Er hat das Sein von niemand anderem, Er ist von sich selbst, aus sich (Aseität). Und dieses Aus-sich-sein, dieses Von-sich-selbst-Sein, diese Aseität ist inkommunikabel- nicht an Geschöpfe mitteilbar.
Dass wir Gott seien, ist eine esoterische, okkultistische Irrlehre, die die Gläubigen in eine Eine-Welt-Religion verführen soll
Liebe Zeitlos,
darf ich annehmen, dass Sie sich mit diesen Zeilen auf Postings viel weiter oben beziehen?
Hier ging es um eine der neuesten F.-Perlen http://de.radiovaticana.va/news/2013/12/17/%E2%80%9Egott_will_mit_uns_geschichte_machen%E2%80%9C/ted-756342, in denen F. noch viel weiter geht mit seinem häretischen Gerede. GW hat darauf hingewiesen. Ich hatte das noch gar nicht gelesen. Mir ist inzwischen übel, wenn ich diese Perlen nur von ferne sehe. Es entsteigt ihnen ein geistlicher Leichengeruch, der auf mich – ich sage es offen – dämonisch wirkt. Ich will mich dem nicht täglich aussetzen, um meine Seele nicht zu verderben.
Irgendwie verstehen Sie mich einfach nicht. Sie haben gewiss damit recht, dass Lefèbvre einer der wenigen ist, die damals nicht nur gestutzt, sondern auch gehandelt haben. Allerdings hat er während des Konzils auch geschlafen und manches mit abgestimmt, was heute nicht mehr verständlich ist.
Aber bitte – wir sind nur fehlbare Menschen.
Mich interessiert ein anderes Problem, das ich oben dargelegt habe und auf das auch manche andere Poster schon Gedanken geäußert haben.
Es geht um das Unding, dass die Kirche nicht dauerhaft papstlos gedacht werden kann. Dem Papst nicht gehorchen heißt aber faktisch: non iam habemus papam!
Es entbehrt nicht der Absurdität, dass die FSSPX den Papst ausdrücklich anerkennt, ihn aber konkret, indem sie aus nachvollziehbaren Gründen ungehorsam ist, doch nicht anerkennt. Allein das offenbart doch schon die Unmöglichkeit der Lage.
Und bitte: damit fahre ich keinen Affront gegen die FSSPX, sondern ich beschreibe ein Phänomen, das es eigentlich gar nicht geben kann. Der Fels Petri ist absolut notwendig, aber offenbar versinkt er vor unseren Augen wie die Titanic.
Ich denke nicht von einer Person her, sondern von der Verfassung der Kirche her. Bitte verstehen das doch endlich – es geht nicht um Sie oder um Lefèbvre als Person. Es geht um die absurde Situation. Denn die RKK ohne Papst – das gibt es eigentlich nicht. Oder? Und was nützt ein Papst, der ein Häretiker ist, ein verführer, ein Zerstörer, dem man unmöglich gehorchen kann?
Aus dem Posting Leo Lämmleins geht hervor, dass es eine rechtliche Gratwanderung ist: Ab wo wird formeller Gehorsam „pharisäisch“ und ab wann ist verweigerter Gehorsam selbst häretisch?
Hier verläuft die Frontlinie. Sie lesen doch selbst, dass andere Poster hier die FSSPX für eine Insel halten. Insel? In der allgemeinen Deformation gibt es keine Inseln! So, wie es auf der Titanic keine Inseln gab! Ich fürchte, das ist eine Heile-Welt-Illusion, gespickt mit heroischen Heldenphantasien. (Allerdings habe ich nicht Sie persönlich mit dieser Kritik gemeint, wenn Sie das freundlicherweise zur Kenntnis nehmen wollen.)
Der Artikel P. Schmidtbergers zeigt das Dilemma in seiner Struktur auf: in Teil 1 wird das Schiff auf Kurs A gebracht. A: Papsttreue, absolutes Wohlwollen bis hin zur Absurdität. Dann schwenkt der Artikel um auf Kurs B: (Fortsetzung >)
(> Forsetzung)
Kurs B: der sachliche Inhalt dieses Papstschreibens ist einfach häretisch. Punkt. Es gibt nichts zu beschönigen. Wäre es nicht der Papst, oder der, den wir dafür halten sollen, dann hätten wir keinerlei Vorbehalte, das auch so zu sagen!
Wie gesagt weist dieser Artikel die innere Schizophrenie der FSSPX auf. Und an ihr krankt auch mancher interne Zwist dort.
Ich formuliere damit keinerlei Schuldzuweisung an die FSSPX, sondern ich versuche, das Phänomen zu beschreiben.
Die Vorgänge um EB Lefèbvre hätte man aushalten können, wenn sie vielleicht max. 10 Jahre gedauert hätten. Nun ist aber fast ein halbes Jahrhundert verstrichen, und ein Ende ist nicht absehbar. Nach so langer Zeit kommt man in große Nöte. Man wird zu einer Art katholischer Amish-Gemeinschaft, die einfach nur altmodisch ist in vielem, das es nicht wert ist, mitgeschleppt zu werden. Im Grunde ist man längst abgetrennt von der Kirche. Die Kirche aber ist nicht mehr die Kirche.
Es ist eine Lage, die einen im Quadrat hopsen lässt.
Ich stimme Ihnen zu, dass die FSSP das Problem unterschätzt hat und nun durch freiwillige Verdummung zu lösen sucht. Wiewohl man diese Position auch verstehen kann. Genauso wie die der FSSPX verstehbar ist.
Ich hoffe sehr, dass Sie mich endlich wenigsten ein bisschen verstehen. es geht nicht um unsere kleinen wenigkeiten dabei, sondern um das große Ganze. Wir sind wie Kinder, die von ihren Eltern verkauft werden und doch akzeptieren müssen, ob sie wollen oder nicht, dass das die legitimen Eltern sind. Natürlich gilt am Ende: Gott mehr gehorchen. Aber wer hat das Recht und die geistliche Vollmacht, hier den „rechten“ Kurs anzuführen. Diese Frage können auch Sie nicht beantworten und das ist auch das große allgemeine Problem. Die Tradition ist so nämlich unweigerlich auch (!!!) weitgehend zu einer Laienkirche geworden, obwohl sie gerade das nicht sein will.
Zeitschnur: Ich verstehe Sie und danke Ihnen sehr herzlich für Ihre wertvollen Ausführungen.
Indessen zeugt Ihre Aussage „Allerdings hat er [Erzbischof Lefebvre] während des Konzils auch geschlafen und manches mit abgestimmt, was heute nicht mehr verständlich ist“ von Unwissen in dieser Angelegenheit, und man kann Ihnen nur empfehlen, sich das Werk „Der Rhein fließt in den Tiber“ von P. Ralph M. Wiltgen S.V.D. zu Gemüte zu führen.
Bonsoir, @ Bonjour – was veranlasst Sie zu dieser Behauptung von oben herab? Ich kann das hier nicht im einzelnen alles ausbreiten, aber wenn Sie Werke lesen wie de Mattei „Das Zweite Vatikanische Konzil“ oder Amerio „Iota Unum“, dann erhalten Sie den Eindruck, dass Lefèbvre samt den traditionsverbundenen Kräften erst mal ausgiebig geschlafen hat und später, nach langsamem Erwachen nicht geschafft haben, eine – der Front der Progresiven angemessene – Burg aufzubauen.
Ich denke, der Beitrag von „Zeitlos“ von heute 20.28 Uhr trifft die Sachlage am besten. So wird es wohl gewesen sein. Danke @ zeitlos!
Die Traditionsverbundenen waren schlicht und einfach zu anständig und zu sanft. Und sie rechneten nicht mit der Bosheit, die hier entfesselt wurde. Lesen Sie dazu bei de Mattei auf S. 141 die Anmerkung 76 – sie offenbart Lefèbvres Arglosigkeit zu Beginn des Konzils…
Es wird immer wieder gesagt, die FSSPX sei 1962 stehengeblieben.
Ich habe es praktisch umgekehrt erlebt. Ich habe erlebt, daß ich stehengelieben war solange ich in der Nachkonzilskirche beheimatet war. Dort ging kaum noch etwas vorwärts, innerlich gesehen. Äußerlich war da recht viel los, aber was nützt mir das? Erst als ich mich vor ein paar Jahren nach dem MP aufmachte, die Hl. Messe im AO zu besuchen, hat sich eine innere Blockierung, ein Stillstand gelöst und ich merkte, daß ich wieder Fortschritte auf Gott hin machte. Im Glaubensleben zählt allein wahr oder falsch. Mein Erlebnis war das, daß der Mensch im neuen Ritus schwerlich geistige Fortschritte machen kann, während er im alten Ritus leicht vorwärts kommt. Ja, sehr leicht, da paßt alles zusammen.
Deshalb ist die Aussage, die FSSPX sei stehengeblieben, nicht richtig. Vielleicht sehen manche ein bißchen altmodisch aus, aber wie sieht es bei denen innen aus? Die Situation, die sie haben, ist nicht schön. Sie sind im Exil. Wie kommen sie da wieder heraus?
Wenn jemand stehengeblieben ist, dann sind es die Anhänger des neuen Ritus. Etwa 1970. Fragen Sie mal deren Glaubenswissen ab. Es ist erschreckend. Ich kenne Leute, die treu sonntags in die Kirche gehen, die noch vor dem Konzil einen guten Religionsunterricht erhalten haben, und die merkwürdige Gedanken, die nichts mehr mit dem alten Glauben zu tun haben, äußern. Eigentlich ist es so, daß die Novus Ordo Gemeinden nicht nur stehengebleiben, sondern zurückgefallen sind, teilweise in vorchristliche Auffassungen. Die kath. Morallehre zB wird nicht mehr verstanden. Und ohne diese sind wir bald wieder im Altertum gelandet.
Der Papst sagt „Vorwärts vorwärts“, um diesen Rückwärtsgang, der mit der Liturgiereform eingelegt wurde, auszuhebeln. Aber solange die Priester, Bischöfe, die ganze Hierarchie, bei der Messe in die falsche Richtung schauen, solange geht es nicht vorwärts.
Ich verstehe das und widerspreche Ihnen ja nicht. Aber Sie reden ja selbst vom „Exil“. Und mir geht auch so wie Ihnen, dass ich durch die Messe im älteren Ritus noch viel besser verstanden habe, worum es geht – allerdings habe ich diese Messen nicht bei der FSSPX besucht, sondern in der „Konzilskirche“. Und tue es weiterhin.
Mir ging es um etwas anderes – einfach um die Problematik, dass Jahrzehnte einer solchen außerordentlichen Situation automatisch zu Deformationen führen. Was in EB Lefèbvre noch lebendig war und heute in einigen Leuten dort, das weicht doch auch Verkrustungen bei einer wachsenden Gruppe. Wenn mir Leute aus Frankreich erzählen, dass inzwischen v.a. Stress gemacht wird, ob man nur ja auch die rechte Kleidung trägt, Ehepaaren, die nicht alle zwei Jahre ein weiteres Kind bekommen, müssen sich verdächtigen lassen (und bitte, das erfinde ich nicht, sondern all das habe ich von Betroffenen erzählt bekommen), wenn ein ungesunder Gruppenkontrolldruck auf dem einzelnen lastet – das alles ist kein Argument gegen Lef‚bvres Argumente, aber es weist eben die typischen Verformungen und Erstarrungen auf, die sich einstellen, wenn ein „Exil“ zu lange dauert.
Über den Weg eines einzlnen an einem Ort X sagt das noch gar nichts aus.
Und v.a. klärt alles, was sowohl Sie als auch ich gerade eben schreiben, nicht die Frage nach der Rechtmäßigkeit und Gültigkeit der Sakramente. Rechtfertigen können sich auch die FSSPX-Priester nur damit, dass sie sich für auserwählt halten, die wahre Lehre aufrechtzuhalten, was allerdings eine Gratwanderung ist, wenn die Jahrzehnte vergehen… Hier in meiner Seelsorge-Einheit gehen viele fromme Leute nach Wigratzbad, da gibt es einen regelmäßigen Pilgerbus…
Mit diesen kritischen Überlegungen will ich aber keineswegs nun sagen: die „Konzilskirche“ ist besser.
Ach, überhaupt nicht!
Jeder, der mich kennt, weiß, dass ich das nicht denke.
Die Schere driftet immer weiter auseinander zwischen FSSPX und Kirche. Das ist das Problem.
Und es geht mir nicht um Schuldzuweisungen, sondern um eine Beschreibung eines Phänomens, das nach einer Lösung schreit und für das ich keine Lösung habe.
Das was Sie als Verformungen und Erstarrungen beschrieben, haben nichts mit Exil zu tun. Solchen Druck (Kleidung, familiäre Verhältnisse, Scheidung, außereheliche Beziehungen) gab es früher überall. Das geht mit einer allen gemeinsamen verbindlichen Moral (mores=Sitten, Gebräuche) einher. Vieles hat man „wegen der Leute“ getan, wobei die Leute eine gewisse Wächterfunktion hatten, was manchmal natürlich übertrieben wurde, aber grundsätzlich gar nicht so dumm war. Gegen diesen Druck haben sich die 68er erfolgreich zur Wehr gesetzt. Und so gibt es heute keine gemeinsame verbindliche Moral mehr. Daher erscheint dies (Kleiderfragen etc) schrecklich, weil man keinerlei gesellschaftlichen Zwang mehr erfährt. In sittlichen Fragen gilt: das geht keinen was an, das ist meine Privatsache. Früher hieß es: das schickt sich nicht und wer anders handelte, wurde ausgegrenzt oder geächtet.
Was die Piusse betrifft, so muß ich sagen, daß ich keine persönlichen Verbindungen dahin habe. Ich kenne vom Sehen eine Familie, deren Töchter etwas altmodisch aussehen, altbacken, aber die Gesichter sehen normal aus, ja im Vergleich zu anderen jungen Mädchen unbedarft, frisch.
Was ich sagen will: man kann nicht die „Freiheiten“ von heute kombinieren mit der klaren und reinen Theologie von einst, denn diese Theologie konnte nicht umgesetzt werden ohne daß man einem gewissen Zwang (Selbstbeherrschung/Arbeit an sich selbst bzw. wer das nicht schaffte, Druck von außen) unterworfen war. Sie selber reden auch nicht so einer Kombination das Wort. Nur allgemein bin ich nicht sicher, ob alle altrituellen Gruppen das so sehen. Bei den Piussen ist der Zusammenhang schon da, soweit ich das aus der Entfernung beurteilen kann.
Im übrigen finde ich Ihre Kommentare, liebe Zeitschnur, meist sehr interessant und wertvoll. Inspirierend. Ich wünsche Ihnen eine gesegnete Weihnachtszeit.
@ M.S.
Auch, wenn der Hauptfeiertag schon durch ist, wünsche ich trotzdem ein gesegnetes Weihnachtsfest und entsprechende Tage bis ins nächste Jahr hinein…
Sie haben natürlich recht, mit dem, was Sie sagten. Allerdings meinte ich nicht die soziale Kontrolle hinsichtlich moralischer Verhaltensweisen. Da haben Sie mich missverstanden. Es ging gewissermaßen um eine „Spezialisierung“. Man hat mir erzählt, dass irgendwelche Theorien in Umlauf seien unter Traditionalisten Fr., welche Farben man tragen oder kombinieren dürfe oder dergl. Und wegen solchem Unsinn macht man sich dann gegenseitig die Hölle heiß, und ich bin sicher, dass wahrer Glaube darunter sehr leidet.
Im übrigen bin ich mir nicht sicher, ob eine gewisse bedrückende Prüderie und Enge des 19. Jh (denn darum geht es ja v.a.) wirklich auf alle vorigen Jahrhunderte übertragen werden können. Es gab Etiketten und Konventionen, aber sind die „christlich“ oder nicht doch in vieler Hinsicht dem Wandel und damit einer gewissen Beliebigkeit ausgesetzt? (Bitte missverstehen Sie mich nicht: das hat nichts mit moralischen Fragen des Lebenswandels zu tun…)
Es ist schon ein Phänomen, dass bei „Rechtgläubigen“ häufig die völlig enge und modeabhängige Etikette einer früheren Zeit plötzlich fröhliche Urständ feiert, als handle es sich dabei um etwas Spirituelles.
Eine davon scharf unterschiedene Frage ist dagegen die nach Sakramentalien. Also: ob z.B. langes Haar oder andernfalls eine Kopfbedeckung der Frauen, wenn sie Charismen ausüben (Weissagen, öffentliches Beten in der Hl. Messe nach 1. Kor. 11) wirklich nur eine Frage der Mode oder tatsächlich eine Sache göttlichen Rechtes wäre, ebenso wie die Priesterkleidung, die Ordenskleidung und vieles andere. Oder generell die Schicklichkeit: dass man zumindest nicht halbnackt in die Kirche kommt, wie es viele heute machen. Ich habe mal gesehen vor Jahren, wie ein Priester in Como einen Amerikaner, der eine fast obszön kurze „Shorts“ anhatte, aus der Kathedrale warf und wunderte mich. Dann besuchte ich meinen Bruder in Bangkok und sah mir dort die großen Tempel an. Mit einer gewissen Scham musste ich erkennen, dass die Buddhisten ein feineres Gespür für Schicklichkeit angesichts des Heiligen haben als wir: vor dem Tempel ist eine Kleiderkammer. Jeder Mann und jede Frau, die nicht anständig gekleidet sind, müssen sich dort etwas überziehen, was ihnen passt, bevor sie das Tempelgelände betreten dürfen…
Ich stimme Ihnen zu, dass die totale Freiheit, so, dass jeder gerade machen kann, was er will, nicht christlich ist!
Aber mir ging es um die Verkennung früherer Moden oder sogar Auswüchse, das Wiederheraufbeschwören unbedeutender, aber quälender Fehler der Vergangenheit.
Es ging mir um die Vermischung von Berechtigtem mit alten Zöpfen. Und was berechtigt ist, kann man ganz leicht der Lehre entnehmen! Farben- und Formenlehren für Röcke und Hosen gehören jedenfalls nicht dazu!
Vielleicht nur ganz kurz noch: um Kleiderordnung ging es mir nur nebenbei.
Der Hauptpunkt war der: „.…, dass die totale Freiheit, so, dass jeder gerade machen kann, was er will, nicht christlich ist!“ Die totale Freiheit ist nicht nur nicht christlich, sie ist überhaupt nicht möglich. Die 68er haben die Moral ausgerissen. Die sexuelle Freiheit – wie lange war dies möglich? Ein paar Jahre. Im Anschluß ist anstelle der kath. Morallehre ein neuer viel stärkerer Zwang erwachsen. Ein Beispiel: die Vorschrift kein Herrenbesuch nach 22 Uhr ist heute out, dafür haben wir: einem Homopärchen darf ein Zimmer nicht verweigert werden. Oder eine Apothekerin darf die Pille danach nicht verweigern. Ist das die neue Freiheit? Es ist ein neuer Zwang. Es ist die Diktatur des Relativismus. Und woher kommt der? Es ist der Preis für die Aufgabe der alten Zöpfe. Die kath. Moraltheologie ist in den letzten 50 Jahren total zusammengebrochen. Sie sollte den Weg in die innere Freiheit durch die Beherrschung der niederen Instinkte und Triebe weisen. Die Piusse haben sich entschieden, die kath. Morallehre beizubehalten. Wie lange sie das können, ist ungewiss. Irgendwo habe ich bei den Piussen mal gelesen, daß sie sich dessen bewußt sind. Sie wollen die Zeit hinauszögern, um so viele Seelen zu retten wie möglich bevor der totale Niedergang dieser Kulturepoche kommt. Ich gehe wie gesagt nicht zu den Piussen in die Messe, aber ich glaube, man kann von ihnen viel lernen. Spinner gibt es überall. Dagegen müssen sich die Betreffenden wehren.
@Zeitlos
Bitte glauben Sie mir, es geht mir um die Kirche, und nicht um die Person Lefebvre. Diese Person hat aber während des Konzils nicht geschlafen. Er war der Vorsitzende der Gruppe von Konzilsvätern, die sich als Minderheit den Progressiven entgegengestellt haben, von denen Eingaben ausgingen, die Schlimmeres in den Dokumenten verhindert haben. Lefebvre hat entschieden immer wieder Stellung bezogen.
Nur dürfen wir doch heute nicht die menschlich-psychologische Situation vergessen: Ein absolut papsttreuer Prälat sieht sich mit der Situation konfrontiert, dem Papst zu widersprechen, seine Unterschrift zu verweigern, obwohl der Papst den Dokumenten bereits zugestimmt hatte. Menschen machen doch in Krisensituationen Entwicklungen durch. Innere Entwicklungen müssen auch zeitlich reifen. Ich kenne es übrigens aus eigener Erfahrung.
Erzbischof Lefebvre war den vorkonziliaren Päpsten in absolut tiefer Treue verbunden. Die Erfahrung löst einen Schock aus, wenn er feststellen muss, dass die Päpste sich plötzlich gegen die Lehre ihrer Vorgänger stellen. Das muss verarbeitet werden, das kann Jahre in Anspruch nehmen.
Im übrigen ist es in „Notfällen“ erlaubt, dem Papst zu widersprechen, es ist katholische Lehre, dass der Papst nur unfehlbar ist, wenn er ex cathedra spricht. Das ist nach dem 1. November 1950 nicht mehr geschehen.
Erzbischof Lefebvre hat sich nicht vom Papst getrennt, er wurde getrennt.
Es geht auch nicht um „einen Kurs“, um eine Richtung, um Flügelkämpfe. Es geht darum, dass ein Bruch besteht zwischen dem Glauben, wie er bis 1962 durch das Lehramt der Päpste gelehrt wurde, und dem II. Vatikanischen Konzil, das diesen Glauben teilweise verdreht und verzerrt hat. Der Maßstab sind die Päpste! Wenn sie sich bis 1962 in wichtigen Fragen getäuscht haben, gibt es keine unfehlbare Lehre, gibt es keinen geoffenbarten Glauben, den die Kirche zu bewahren, zu entfalten und zu vertiefen hat. Den sie aber nicht verändern darf. Oder sie ist nicht mehr die Kirche des Gottmenschen Jesus Christus. Mir geht es allein darum!
Ich weiß nicht, ob Sie die FSSPX mit den Sedisvakantisten verwechseln.
Ein Beispiel: Ein Sohn hat mit seinem Vater Streit, er glaubt, der Vater verspielt das Erbe und gibt seinen Anteil nicht her. Er fliegt aus dem Vaterhaus raus, der Vater bleibt aber sein Vater.
Der andere Sohn erkennt seinen Vater nicht mehr als Vater an. Der Sedisvakantist: Denn diese behaupten, es gibt überhaupt keinen Papst mehr, deswegen behaupten sie ja auch, nicht ungehorsam zu sein.
In dieser Wirrwarr gibt es für mich den Haltepunkt: Die Lehre der Kirche, der Päpste bis 1958. Dennoch ist der Stuhl Petri nicht vakant. Nie hat das die FSSPX behauptet – bis jetzt.
Um es klarzustellen: Nur weil Lefebvre sich so verbindlich an den überlieferten Glauben hielt und nicht an seine eigenen Ideen, ist er für mich eine geistliche Autorität.
P. Schmidberger hat eine legitime Methode verwendet, er hätte sie allerdings beim ersten Beitrag kennzeichnen müssen.
Fortsetzung:
Ihren Einwand, man könne doch nicht im Jahr 1958 oder etwas später stehen bleiben, kenne ich. Nur, mit den Irrenden mitzulaufen, um in Bewegung zu bleiben, sehe ich nicht als Alternative. Im übrigen muss ich nicht stehen bleiben: Teresa von Avila im Original zu lesen ist bereichernd und spannend, die Enzykliken, Lehrschreiben der vorkonziliaren Päpste sind durchaus anstrengend, aber es lohnt sich. Die unterschiedliche Theologie zwischen dem überlieferten Ritus und der Messe Paul VI. zu verstehen, ist eine Herausforderung. Ich brauche mehr als mein Leben, um die reiche katholische Vergangenheit auszuschöpfen, das Ziel erreiche ich nicht. Von Stehenbleiben kann keine Rede sein.
@ zeitlos
wie oben bei Monsieur Bonjour schon angemerkt: danke für Ihre Beschreibung der psychologischen Ausgangslage während des Konzils für Menschen wie Lefèbvre… ich denke, so war es wohl…
Ansonsten: nein: ich verwechsle nicht die Sedis mit den FSSPXern. Aber ich behaupte, dass Ungehorsam gegen den Papst bei voller Anerkennung der Rechtmäßigkeit eines Papstes unlogisch ist. Okay?
Das mit dem „Stehenbleiben“ habe ich so polarisiert natürlich nicht gemeint, wie Sie es darstellen. Ich meinte, dass man unweigerlich abhängt, wenn das noch lange so weitergeht. Ich lese wie Sie die alten Ezykliken und die Mystikerinnen und Kirchenväter und ich komme wie Sie an kein Ende. Aber irgendwie sollte sich dies als fruchtbar erweisen für die Kirche, einen Ausschlag ins Außen nehmen, sozusagen ein paralleles Entwicklungsprogramm neben dem ungenießbaren, fruchtlosen, liberalen Einheitsbrei bieten. Verstehen Sie, was ich meine? Ein ständiges Sich-Aufregen über das Vergangene, das ins Jetzt wirkt, eine permanente Abwehrhaltung – das ist zu wenig.
Das war ja das Faszinierende an den Franziskanern der Immakulata, dass sie in die Zeit hier und jetzt eine ganz neue Verarbeitung des Traditionellen geschafft haben und so auch die Jugend ansprechen konnten. Sie hätten innerhalb und anerkannt von der Kirche den ganzen nachkonziliaren Alptraum einfach verlassen, wie man aus einem Horrorfilm im Kino rausgeht und draußen weitermacht, konstruktiv, marianisch, missionarisch, auf allen Ebenen vorwärtsdrängend und dies in voller Gemeinschaft mit Tradition und Kirche – unter Benedikt XVI. Tja. Und genau deswegen hat F. zuallererst gegen sie losgeschossen. Weder die FSSP noch die FSSPX stellen dieses „Gefahrenpotential“ dar für F.
Allerdings kann es sein, dass er nun nach und nach alles, was nur entfernt traditionell denkt, platttritt. Man muss damit rechnen. Aber das „Gefährliche“ an den FI war ihre Integriertheit in der Kirche, ihre Jugendkraft und ihre Traditionsverbundenheit – alle drei Elemente zusammen.
Man könnte nach ihren Ausführungen werter Zeitlos hier
Nur dürfen wir doch heute nicht die menschlich-psychologische Situation vergessen: Ein absolut papsttreuer Prälat sieht sich mit der Situation konfrontiert, dem Papst zu widersprechen, seine Unterschrift zu verweigern, obwohl der Papst den Dokumenten bereits zugestimmt hatte. Menschen machen doch in Krisensituationen Entwicklungen durch. Innere Entwicklungen müssen auch zeitlich reifen. Ich kenne es übrigens aus eigener Erfahrung.
Erzbischof Lefebvre war den vorkonziliaren Päpsten in absolut tiefer Treue verbunden. Die Erfahrung löst einen Schock aus, wenn er feststellen muss, dass die Päpste sich plötzlich gegen die Lehre ihrer Vorgänger stellen. Das muss verarbeitet werden, das kann Jahre in Anspruch nehmen.
Im übrigen ist es in „Notfällen“ erlaubt, dem Papst zu widersprechen, es ist katholische Lehre, dass der Papst nur unfehlbar ist, wenn er ex cathedra spricht. Das ist nach dem 1. November 1950 nicht mehr geschehen.
Erzbischof Lefebvre hat sich nicht vom Papst getrennt, er wurde getrennt.
einfach feststellen das wir uns immer noch oder wieder in der gleichen Situation wie Lefebvre finden.
Dieser richtigen Darstellung aus katholischer Sicht ist nichts entgegen zu setzen. Zweifel an der Katholizität der FSSPX sind daher nicht gerechtfertigt.