Kreuz bleibt im Polnischen Parlament hängen – Kulturkampf antichristlicher Kräfte


Johannes Paul II. am Karfreitag: Das Kreuz bleibt im Polnischen Parlament hängen(War­schau) Ein War­schau­er Gericht lehn­te die For­de­rung ab, das Kreuz im pol­ni­schen Par­la­ment abzu­hän­gen. Das christ­li­che Sym­bol wird auch wei­ter­hin im Par­la­ments­saal in War­schau hän­gen, weil es „kein Gesetz ver­letzt“. Die athe­isti­sche Par­tei Ruch Pali­ko­ta (Pali­kot-Bewe­gung) will ihren anti­christ­li­chen Kampf den­noch fort­set­zen und nun Straß­burg gegen das Urteil anrufen.

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„Auch wenn das Kreuz ein reli­giö­ses Sym­bol ist, kann man nicht sei­ne Bedeu­tung igno­rie­ren, die es als Sym­bol der natio­na­len Iden­ti­tät und der pol­ni­schen Kul­tur hat“ und damit „kein Gesetz ver­letzt wird“. Damit begrün­det das War­schau­er Gericht, daß das Kru­zi­fix auch wei­ter­hin im pol­ni­schen Par­la­ment hän­gen bleibt.

Antiklerikale Palikot-Bewegung provoziert harten Kulturkampf

Die Ent­schei­dung been­det einen seit 2011 andau­ern­den Streit, den die ann­ti­kle­ri­ka­le, links­li­be­ra­le Pali­kot-Bewe­gung vom Zaun brach (zu Hin­ter­grün­den und Ent­ste­hung der Pali­kot-Bewe­gung sie­he den Bericht Kat­zen­jam­mer nach Polen-Wahl – „Kein guter Tag für Lebens­schutz“ – Anti­kle­ri­ka­les Phan­tom hat Gesicht bekom­men). Sie for­dert die Ent­fer­nung des Kreu­zes aus dem Saal des Sejm, der ersten Kam­mer des pol­ni­schen Par­la­ments. Das Kreuz mit Cor­pus war auf Initia­ti­ve katho­li­scher Abge­ord­ne­ter nach dem Sturz des kom­mu­ni­sti­schen Regimes ange­bracht worden.

Die nach dem Unter­neh­mer Pali­kot benann­te Par­tei will ihren anti­christ­li­chen Kampf nun vor den Euro­päi­schen Gerichts­hof für Men­schen­recht in Straß­burg brin­gen. Sie argu­men­tiert damit, daß die Anwe­sen­heit eines Kreu­zes im Par­la­ment „das Recht auf Gewis­sens- und Reli­gi­ons­frei­heit verletzt“.

Die pol­ni­sche Justiz ist ande­rer Ansicht und lehn­te den Antrag ab. Sie erkennt dem christ­li­chen Sym­bol beson­de­re histo­risch-kul­tu­rel­le Bedeu­tung zu, die fester Bestand­teil der pol­ni­schen Iden­ti­tät ist, beson­ders auch was die Rol­le der Katho­li­schen Kir­che in den ver­gan­ge­nen bei­den Jahr­hun­der­ten für die natio­na­le Ein­heit betrifft, gera­de auch wäh­rend des Zwei­ten Welt­krie­ges und der sowje­ti­schen Besat­zungs­zeit bis 1989.

Ministerpräsident Tusk begrüßt Gerichtsentscheidung

Der Ent­scheid wur­de auch vom libe­ral­kon­ser­va­ti­ven Mini­ster­prä­si­den­ten Donald Tusk begrüßt. Er beton­te, daß die Lai­zi­tät eines Staa­tes nicht durch frucht­lo­se Strei­te­rei­en über die Anbrin­gung von Kreu­zen im öffent­li­chen Raum zum Aus­druck kom­men soll­te. Eine Umfra­ge ergab, daß 71 Pro­zent der Polen für die Bei­be­hal­tung des Kreu­zes im Par­la­ment sind. Den­noch führt die Aggres­si­vi­tät anti­christ­li­cher Grup­pen dazu, daß das Kreuz immer öfter im Mit­tel­punkt gericht­li­cher Ver­fah­ren steht. Die Athe­isten stre­ben zahl­rei­che Ver­fah­ren an in der Hoff­nung, irgend­wann einen Rich­ter zu fin­den, der zu ihren Gun­sten eine Bre­sche schlägt.

Die Pali­kot-Bewe­gung schloß 2013 mit Ver­tre­tern der post­kom­mu­ni­sti­schen Lin­ken das Bünd­nis Euro­pa Plus, das mit links­li­be­ra­len, Pro-EU-Posi­tio­nen bei den Euro­pa­wah­len 2014 antre­ten will und sich als Wahl­al­ter­na­ti­ve für das gesam­te lin­ke Spek­trum von den Links­li­be­ra­len bis zu den Grü­nen und Kom­mu­ni­sten anbietet.

Historisches Lob des russisch-orthdoxen Patriarchen für polnische Kirche

40 Pro­zent der pol­ni­schen Katho­li­ken besu­chen regel­mä­ßig die Sonn­tags­mes­se. 90 Pro­zent der Polen betrach­ten die Katho­li­sche Kir­che als zen­tra­len Fak­tor, „der das Volk eint“. Jüngst lob­te sogar der rus­sisch-ortho­do­xe Patri­arch Kyrill I. von Mos­kau die „katho­li­sche Kir­che von Polen“, weil sie „an vor­der­ster Front in der Euro­päi­schen Uni­on die christ­li­chen Wer­te ver­tei­digt“. Eine Aus­zeich­nung von außer­or­dent­li­cher Bedeu­tung ange­sichts der alten histo­ri­schen Feind­schaft, die zwi­schen den katho­li­schen Polen und den ortho­do­xen Rus­sen herrschte.

Text: Giu­sep­pe Nardi
Bild: Asianews

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