„Wir fordern den Rücktritt von Pater Volpi als Kommissar der Franziskaner der Immakulata“


Franziskaner und Franziskanerinnen der Immakulata(Rom) Eine Grup­pe von katho­li­schen Lai­en­ver­ei­ni­gun­gen und Inter­net­sei­ten haben mit einer Unter­schrif­ten­samm­lung begon­nen: Sie for­dern die Abbe­ru­fung von Pater Fidenzio Vol­pi von sei­nem Amt als bevoll­mäch­tig­ter Apo­sto­li­scher Kom­mis­sar für die Fran­zis­ka­ner der Imma­ku­la­ta. Wer die­sen Appell an die Ordens­kon­gre­ga­ti­on und zur Kennt­nis an Papst Fran­zis­kus unter­stüt­zen will, kann dies hier über die Inter­net­sei­te des bekann­ten, tra­di­ti­ons­ver­bun­de­nen Histo­ri­kers Rober­to de Mat­tei Cor­ri­spon­den­za Roma­na tun (Vor­na­me, Fami­li­en­na­me, E‑Mail ein­tra­gen). Nach­fol­gend der Text zur Unterschriftensammlung.

Petition zur Rücktrittsforderung

Anzei­ge

von Rober­to de Mattei

Wir for­dern den Rück­tritt von Pater Fidenzio Vol­pi von sei­nem Auf­trag als Polit­kom­mis­sar der Fran­zis­ka­ner der Imma­ku­la­ta. Im kur­zen Zeit­raum von nur fünf Mona­ten hat Pater Vol­pi den Orden zer­trüm­mert, ordens­in­tern Cha­os und Lei­den, orden­s­extern Skan­dal unter den Gläu­bi­gen, Kri­tik in den Medi­en, Unbe­ha­gen und Erstau­nen in der kirch­li­chen Welt ver­ur­sacht. Dabei spielt es kei­ne Rol­le, zu wis­sen, ob Pater Vol­pi der Urhe­ber oder nur der Aus­füh­rer des Zer­stö­rungs­plans ist. Eines steht aber fest, wird der Plan nicht gestoppt, wer­den die Kon­se­quen­zen ver­hee­rend sein, und um zu ver­hin­dern, daß zum Unheil noch neu­es Unheil hin­zu­kommt, muß Pater Vol­pi abbe­ru­fen werden.

Nach dem Dekret vom ver­gan­ge­nen 11. Juli, mit dem der Orden der Fran­zis­ka­ner der Imma­ku­la­ta unter kom­mis­sa­ri­sche Ver­wal­tung gestellt wur­de, begann Pater Vol­pi mit der Hil­fe einer klei­nen Schar ent­fes­sel­ter Sub­kom­mis­sa­re, unter ihnen Pater Alfon­so Bru­no und Prof. Mario Castel­lano, mit sei­ner Axt Hand an den Orden zu legen. Er ver­bot die Zele­bra­ti­on der Hei­li­gen Mes­se und des Stun­den­ge­bets in der im Motu pro­prio vor­ge­se­he­nen außer­or­dent­li­chen Form; er setz­te die gesam­te Ordens­lei­tung ab, ange­fan­gen mit Pater Ste­fa­no Maria Manel­li, der sich seit­her im Haus­ar­rest befin­det, ohne daß ihm bis­her Grün­de dafür genannt wur­den; er setz­te einen nach dem ande­ren die treue­sten Mit­ar­bei­ter von Pater Manel­li ab und ver­setz­te sie irgend­wo­hin, alles Per­sön­lich­kei­ten von intel­lek­tu­el­ler und mora­li­scher Grö­ße; er über­trug deren Auf­ga­ben an dis­si­den­te Brü­der, denen die Vor­be­rei­tung und die Erfah­rung fehlt; er bedroh­te und bestraf­te die Brü­der, die sich mit einer Peti­ti­on an den Hei­li­gen Stuhl wen­de­ten und sich wei­ger­ten die­se zurück­zu­zie­hen; und schließ­lich sperr­te er am 8. Dezem­ber 2013, dem Hoch­fest des Ordens, das ordens­ei­ge­ne Prie­ster­se­mi­nar zu und sus­pen­dier­te sämt­li­che Prie­ster- und Dia­ko­nats­wei­hen; er ver­häng­te ein Inter­dikt gegen sämt­li­che Ver­öf­fent­li­chun­gen des Ordens­ver­la­ges Editri­ce Casa Maria­na und ver­bot deren Ver­brei­tung in den vom Orden betreu­ten Kir­chen und Kapel­len; er wei­te­te sei­nen per­sön­li­chen Krieg auf die Ter­tia­ren und die Lai­en aus, die dem Orden ver­bun­den sind, indem er sämt­li­che Akti­vi­tä­ten der MIM (Mis­si­on Imma­ku­la­ta Media­trix) und des TOFI (Drit­ter Orden der Fran­zis­ka­ner der Imma­ku­la­ta) unter­sag­te; er droh­te den Fran­zis­ka­ne­rin­nen der Imma­ku­la­ta, die am über­lie­fer­ten Ritus fest­hal­ten, auch sie unter kom­mis­sa­ri­sche Ver­wal­tung stel­len zu las­sen und ent­zog den bei­den weib­li­chen Ordens­zwei­gen, dem mis­sio­na­ri­schen Zweig der Fran­zis­ka­ne­rin­nen der Imma­ku­la­ta und dem kon­tem­pla­ti­ven Zweig der Kla­ris­sen der Imma­ku­la­ta die geist­li­che Betreu­ung durch die Fran­zis­ka­ner der Imma­ku­la­ta; und schließ­lich ver­langt er nun von allen Fran­zis­ka­nern der Imma­ku­la­ta einen „Moder­ni­sten­eid“ auf den Novus Ordo Mis­sae und das Zwei­te Vati­ka­ni­sche Kon­zil (sie­he das Schrei­ben von Pater Fidenzio Vol­pi vom 8. Dezem­ber 2013). [1]In dem Schrei­ben nennt Pater Vol­pi erneut kei­ne Grün­de, war­um der Orden unter kom­mis­sa­ri­sche Ver­wal­tung gestellt wur­de. Dafür droht er mehr­fach jeder abwei­chen­den Mei­nung gegen die radi­ka­len … Con­ti­n­ue rea­ding

Pater Vol­pi beschul­digt jeden Kri­ti­ker gegen den Papst zu sein, der ihn ein­ge­setzt habe. Ist aber nicht viel­mehr sein tyran­ni­sches Regi­ment, abge­se­hen davon, daß es in sei­ner Här­te bei­spiel­los in der Kir­chen­ge­schich­te ist und direkt dem Motu pro­prio Sum­morum Pon­ti­fi­cum wider­spricht, nicht in offe­nem Wider­spruch auch zu Papst Fran­zis­kus, der ermahn­te, jeden Auto­ri­ta­ris­mus zu ver­mei­den und gegen­über Freund und Feind Barm­her­zig­keit und Sanft­mut zu üben?

Selbst der Vati­ka­nist Mar­co Tosat­ti hat es bemerkt und sich am 4. Dezem­ber gefragt „Was nur wer­den die­se armen Ordens­män­ner ange­stellt haben? Geld ver­spe­ku­liert, Min­der­jäh­ri­ge sexu­ell miß­braucht oder einen unmo­ra­li­schen Lebens­wan­del gepflegt haben? Nichts von alle­dem.“ Die Wahr­heit ist, daß Pater Vol­pi, aus eige­nem Antrieb oder im Auf­trag Drit­ter, die Fran­zis­ka­ner der Imma­ku­la­ta „nor­ma­li­sie­ren“ will, indem er sie ande­ren abtrif­ten­den Orden gleich­macht. Um das zu errei­chen, ist es not­wen­dig, ihr geist­li­ches und mora­li­sches Cha­ris­ma umzu­wan­deln, ihre inter­ne Dis­zi­plin zu zer­stö­ren, die Wie­der­ge­win­nung des über­lie­fer­ten Ritus abzu­wür­gen, den Orden der Kor­rup­ti­on durch die Welt zu öff­nen, wie es – mit kata­stro­pha­len Fol­gen – er und sein Kapu­zi­ner­or­den getan haben.

Paul VI. erin­nert die Ordens­leu­te mit der Apo­sto­li­schen Exhorta­tio Evan­ge­li­ca testi­fi­ca­tio vom 29. Juni 1971, daß sie den Obe­ren gegen­über zum Gehor­sam ver­pflich­tet sind, aus­ge­nom­men, „dass etwas ver­langt wird, was den Geset­zen Got­tes oder den Kon­sti­tu­tio­nen des Insti­tu­tes deut­lich wider­spricht oder mit Sicher­heit zu einem schwe­ren Nach­teil führt – in sol­chen Fäl­len erlischt näm­lich die Gehor­sams­pflicht.“ Soll­te Pater Vol­pi nicht abge­setzt wer­den, wird sich unwei­ger­lich ein Gewis­sens­kon­flikt für die Ordens­män­ner und Ordens­frau­en auf­tun, die das Cha­ris­ma der Fran­zis­ka­ner der Imma­ku­la­ta und die Treue zur Tra­di­ti­on der Kir­che bewah­ren wollen.

Über­set­zung: Giu­sep­pe Nardi
Bild: Cor­ri­spon­den­za Romana

Print Friendly, PDF & Email

-

-
1 In dem Schrei­ben nennt Pater Vol­pi erneut kei­ne Grün­de, war­um der Orden unter kom­mis­sa­ri­sche Ver­wal­tung gestellt wur­de. Dafür droht er mehr­fach jeder abwei­chen­den Mei­nung gegen die radi­ka­len Ein­grif­fe „schwe­re kano­ni­sche Stra­fen“ an.
Das „kram­p­haf­te Inter­es­se an der Ange­le­gen­heit“, daß der Orden unter kom­mis­sa­ri­sche Ver­wal­tung gestellt wur­de, erklärt sich der Kom­mis­sar damit, daß „der Orden zu einem Schlacht­feld für einen Kampf zwi­schen unter­schied­li­chen Strö­mun­gen an der Römi­schen Kurie und vor allem der Oppo­si­ti­on gegen das neue Pon­ti­fi­kat von Papst Fran­zis­kus gewor­den“ sei. „Es ist kein Zufall, wenn Fel­lay per­sön­lich dar­über spricht“, kon­stru­iert der Kom­mis­sar eine pro­pa­gan­di­sti­sche Ankla­ge, wonach die Brü­der „Unge­hor­sam“ sei­en, „Wider­stand gegen den Papst“ lei­sten und eine „Nähe zur Pius­bru­der­schaft“ hätten.
Im Dekret beklagt sich der Kom­mis­sar, daß Ordens­an­ge­hö­ri­ge den Antrag stell­ten, einen neu­en, alt­ri­tu­el­len Orden grün­den zu dür­fen und ord­net unter ande­rem die Schlie­ßung des ordens­ei­ge­nen Prie­ster­se­mi­nars an. Die Stu­den­ten haben alle zu über­sie­deln. Jene der Phi­lo­so­phie müs­sen sich in das Mut­ter­haus bege­ben und dort dar­auf war­ten, ob der Kom­mis­sar ihnen, jedem ein­zeln, über­haupt die Erlaub­nis erteilt, wei­ter­stu­die­ren zu dür­fen. Jene der Theo­lo­gie müs­sen ins Klo­ster in Rom, wo heu­te Pater Alfon­so Bru­no das Sagen hat und, sofern eine kom­mis­sa­ri­sche Erlaub­nis vor­liegt, an den päpst­li­chen Uni­ver­si­tä­ten der Stadt wei­ter­stu­die­ren (Punkt 1). Für ein Jahr bis zum 8. Dezem­ber 2014 dür­fen im Orden kei­ne Wei­hen gespen­det wer­den (Punkt 2). Jeder Fran­zis­ka­ner der Imma­ku­la­ta muß schrift­lich eine Unter­wer­fungs­er­klä­rung mit einer aus­drück­li­chen Aner­ken­nung des Novus Ordo Mis­sae und des Zwei­ten Vati­ka­ni­schen Kon­zils vor­le­gen, wenn er im Orden blei­ben will (Punkt 3). Die Lai­en­or­ga­ni­sa­tio­nen blei­ben sus­pen­diert bis sie nicht eine aus­drück­li­che Unter­wer­fungs­er­klä­rung abge­ben (Punkt 4). Da der ordens­in­ter­ne Ver­lag in der Hand der Fran­zis­ka­ne­rin­nen der Imma­ku­la­ta liegt, auf die der Kom­mis­sar kei­nen direk­ten Zugriff hat, unter­sag­te er den Brü­dern mit dem neu­en Schrei­ben jede Zusam­men­ar­beit mit dem Ver­lag und den Publi­ka­tio­nen der Schwe­stern. Aus die­sem Grund unter­sag­te er auch, die Schrif­ten und Zeit­schrif­ten des ordens­ei­ge­nen Ver­lags in den Kir­chen und Kapel­len auf­lie­gen zu las­sen (Punkt 6). 
Anzei­ge

Hel­fen Sie mit! Sichern Sie die Exi­stenz einer unab­hän­gi­gen, kri­ti­schen katho­li­schen Stim­me, der kei­ne Gel­der aus den Töp­fen der Kir­chen­steu­er-Mil­li­ar­den, irgend­wel­cher Orga­ni­sa­tio­nen, Stif­tun­gen oder von Mil­li­ar­dä­ren zuflie­ßen. Die ein­zi­ge Unter­stüt­zung ist Ihre Spen­de. Des­halb ist die­se Stim­me wirk­lich unabhängig.

Katho­li­sches war die erste katho­li­sche Publi­ka­ti­on, die das Pon­ti­fi­kat von Papst Fran­zis­kus kri­tisch beleuch­te­te, als ande­re noch mit Schön­re­den die Qua­dra­tur des Krei­ses versuchten.

Die­se Posi­ti­on haben wir uns weder aus­ge­sucht noch sie gewollt, son­dern im Dienst der Kir­che und des Glau­bens als not­wen­dig und fol­ge­rich­tig erkannt. Damit haben wir die Bericht­erstat­tung verändert.

Das ist müh­sam, es ver­langt eini­ges ab, aber es ist mit Ihrer Hil­fe möglich.

Unter­stüt­zen Sie uns bit­te. Hel­fen Sie uns bitte.

Vergelt’s Gott!