(Rom/Madrid) Morgen, Samstag, soll in Rom bekanntgemacht werden, daß Papst Franziskus Antonio Kardinal Cañizares Llovera zum neuen Erzbischof von Madrid ernennt. Dies berichtet der spanische Kirchenhistoriker und bekannte Blogger Francisco de la Cigoña. Die Ernennung bedeutet seine Ablöse als Präfekt der Gottesdienstkongregation und seine Entfernung aus Rom. „Man sagt mir, daß am Samstag die Ernennung von Cañizares als Erzbischof von Madrid bekanntgegeben wird“, so de la Cigoña. „Am Samstag werden wir sehen, ob diese Gerüchte sich bestätigen“, meint der in Personalfragen meist gut informierte Spanier.
Die Ernennung von Kardinal Cañizares zum Erzbischof von Madrid wäre ein klassischer Fall kirchliche „Wegbeförderung“ und würde die Gerüchte bestätigen, daß Papst Franziskus jene Kardinäle als Präfekten aus der Römischen Kurie entfernt, die Papst Benedikt XVI. und dessen Kirchen- und Liturgieverständnis besonders nahestehen. Kardinal Mauro Piacenza, ein Schüler von Kardinal Siri, wurde bereits als Präfekt der Kleruskongregation abgelöst und im vergangenen September als Großpönitentiar an die Apostolische Pönitentiarie versetzt. Benedikt XVI. hatte ihn nach dem gescheiterten Versuch an die Spitze der Kleruskongregation gestellt, den Pfarrer von Ars zum Patron und Vorbild der Priester zu erheben. Eine Stärkung des sakramentalen Priestertums, die innerkirchlich und auch an der Kurie auf teils heftige Widerstände stieß und im neuen Pontifikat zur Entfernung des Kardinals aus seinem Amt mündete.
Vertrat Kardinal Piacenza das Priesterbild Benedikts XVI., so unterstützte Kardinal Cañizares Llovera die liturgische Erneuerung des deutschen Papstes, die nicht minder angefeindet wurde. Aufgrund mehrerer Signale rechnen Beobachter seit Monaten damit, daß auch der spanische Kardinal von Papst Franziskus aus seinem Amt als Präfekt der Kongregation für den Gottesdienst und die Sakramentenordnung entfernt wird.
Unklar ist ebenfalls die Zukunft von Kardinl Marc Ouellet, den Präfekten der Bischofskongregation. Kardinal Cañizares wurde 2009 zum Präfekten erhoben, Kardinal Ouellet wie Kardinal Piacenza erst 2010. Wird Kardinal Cañizares tatsächlich abgelöst, bestätigt sich eine durch Papst Franziskus beabsichtigte Richtungsänderung in den Bereichen, die Benedikt XVI. besonders wichtig waren. Jedem Papst steht es zu, ihm nahestehende Mitarbeiter zu berufen. Jede Ernennung ist allerdings auch eine Richtungsentscheidung, die zeigt, welche Positionen eingebremst, zurückgedrängt oder gefördert werden sollen.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: ACI Prensa
Was sich liberale Kreise bereits für
– durch die aktuellen Vorgänge innerhalb der Kurie wohl bestärkte – „Hoffnungen“ machen, zeigt die Aussage von Alois Glück vom sog. „Zentralrat der Katholiken“ ZdK, einer Vereinigung traditionsferner „Aufbruchbewegter“:
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„dass eine Vielfalt von Glaubenswegen und Frömmigkeitsstilen möglich sein wird, ohne dass bestimmte Wege als falsch oder Verstoß gegen die Rechtgläubigkeit diskriminiert werden.“
Das ist ein weiterer Beweis, dass der Papst alle entfernt, die nicht den neuen Kurs des Liberalismus etc. verfolgen. Machen wir uns nichts vor, so schlimm war es noch nie. Die Nichtmodernisten, die ihm immer noch zujubeln, wir wissen, wer gemeint ist, werden sich dem auch nicht auf Dauer verschließen können.
Das kommt davon wenn man das Petrusamt einfach wegschmeißt, aber Papst Benedikt war immer des 2 Vaticanum besonders wichtig, und deshalb fuhr er auch immer nur einen halbseidenen Kurs, er suchte so wie Pontius Pilatus immer nur Auswege statt Lösungen die womöglich Konflikte bedeutet hätten.
Komisch. Hier gab es heute scheinbar keine Entscheidung. Aber Lloveras Amtszeit endet doch am Montag. Also egal ob er in Rom bleibt oder nach Madrid geht, es müsste doch spätestens am Montag dazu etwas veröffentlicht werden, oder?