(Jerusalem) Das israelische Militär setzt die Zerstörung von Häusern von Nicht-Juden in Ost-Jerusalem und bei Betlehem fort. 2013 wurden bis Oktober 91 Häuser zerstört und dadurch 265 Menschen obdachlos. Dies berichtet das UN-Büro zur Koordinierung humanitärer Angelegenheiten (OCHA). 2012 waren im selben Zeitraum 64 Häuser zerstört und 71 Menschen vertrieben worden.
Die Zerstörungen, die sich gegen Christen und Moslems richten haben den Protest des Lateinischen Patriarchen von Jerusalem, Fouad Twal und des katholischen Bischofs von Nazareth Giacinto-Boulos Marcuzzo hervorgerufen. Die beiden Kirchenvertreter besuchten den Ort der Zerstörung und der Vertreibung und sprachen von einem „Akt des Vandalismus“.
Unter den zerstörten Gebäuden befand sich auch ein Haus des Patriarchats. 14 Hausbewohner wurden vertrieben. Ein israelisches Gericht hatte das Gebäude für illegal erklärt. Es wurde behauptet, es sei jüngeren Datums und ohne Baubewilligung errichtet worden. Das Patriarchat strebt eine Schadensersatzklage an und will das Gebäude wieder errichten. Die Begründung des Gerichts sei fadenscheinig. Man habe das Haus loswerden wollen, weil von Nicht-Juden bewohnt und dazu das Recht gebeugt. Das Gebäude stamme bereits aus der Zeit vor der Gründung des Staates Israel. Sein Bestand vor der israelischen Besetzung Ost-Jerusalems 1967 sei durch Fotoaufnahmen belegt.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: Asianews