Horror Missae: Die Anfälligkeit von VIP-Messen – Von der Abtreibung zur Taufpatin


Don Santino im beiläufigen Nebenbei-Zelebrationslook(Rom) Hor­ror Mis­sae: Wenn das Eigent­li­che nicht mehr ver­stan­den und daher „lang­wei­lig“ wird, muß durch indi­vi­du­el­le und krea­ti­ve Son­der­ge­stal­tung nach­ge­hol­fen wer­den. Die Film­schau­spie­le­rin, Tän­ze­rin und ehe­ma­li­ge Por­no­dar­stel­le­rin Car­men Rus­so (54) ließ am 19. Okto­ber in der Pfarr­kir­che San Loren­zo in For­mel­lo bei Rom ihre Toch­ter Maria tau­fen. Die Tau­fe zele­brier­te Don San­ti­no Spar­tà , der „Pfar­rer“ der VIP-Sze­ne. Die Tau­fe wur­de zur Show ein­schließ­lich einer Tanz­ein­la­ge von Car­men Rus­so mit ihrem Ehe­mann vor dem Altar. Don San­ti­no war mit sei­nem Cler­gy­man geklei­det und dar­über nur einem wei­ßen Chor­hemd unter dem die Stra­ßen­ho­sen her­vor­schau­ten und einer boden­lan­gen Sto­la. Kein Meßgewand.

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Die lit­ur­gi­sche und die welt­li­che Fei­er sind durch Zeit­punkt und Ort von­ein­an­der zu tren­nen, dazu hät­te auch die Varie­té-Tanz­ein­la­ge der Eltern gehört. Gegen­über der Hei­lig­keit der Lit­ur­gie ist kei­ne Gleich­gül­tig­keit ange­bracht. Der Altar und der Altar­raum sind in der Hei­li­gen Lit­ur­gie das mysti­sche Gol­go­ta, die Ver­ge­gen­wär­ti­gung des Kreu­zes­op­fers Jesu Chri­sti und kei­ne Büh­ne für mensch­li­chen Exhi­bi­tio­nis­mus, eben­so wenig irgend­ein Ikea-Tisch, auf dem alles abstellt und hin­legt, was gera­de abzu­stel­len ist.

Tänzerin in der KircheTauf­pa­tin ist das bekann­te Show­girl Vale­ria Mari­ni (46) die 2008 eine pein­li­che Auto­bio­gra­phie auf den Buch­markt brach­te. Dar­in schil­der­te sie, 1981 im Alter von 14 Jah­ren ihr erstes Kind abge­trie­ben zu haben, ein wei­te­res Kind durch hef­ti­gen Streit mit ihrem spä­te­ren Lebens­ge­fähr­ten ver­lo­ren zu haben und schließ­lich end­lich ihr „Wunsch­kind“ emp­fan­gen zu haben, das sie dann aber auch abtrei­ben ließ, weil sie sonst im Som­mer „nicht mit der Yacht aus­lau­fen hät­te kön­nen“ (sie­he eige­nen Bericht Die Bana­li­tät des Tötens – Eine Yacht, zwei Abtrei­bun­gen, Kin­der­lo­sig­keit). Vale­ria Mari­ni steht für die Bana­li­tät des Tötens unge­bo­re­ner Kin­der. Vor zwei Wochen stand sie im engen Glit­zer­kleid als Tauf­pa­tin am Altar. Ein kri­ti­sches Wort zur Abtrei­bung war bis­her nicht zu hören, han­delt es sich doch um eine „prak­ti­sche“ Ein­rich­tung. Man weiß ja nie.

Die Tau­fe der klei­nen Maria immer­hin, nun­mehr ein Kind Got­tes, ist gültig.

Text: Giu­sep­pe Nardi
Bild: Mes­sa in Latino

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