Jeder vierte Christ aus Syrien geflüchtet und vertrieben – 45 Christen von Islamisten in Sadad ermordet


Von Islamisten zerstörte christliche Symbole in Syrien(Damas­kus) In Syri­en leb­ten am Beginn des Bür­ger­kriegs rund zwei Mil­lio­nen Chri­sten. Min­de­stens 450.000 Chri­sten haben das Land seit März 2011 wegen des Krie­ges ver­las­sen. Laut Gre­gor III. Laham, dem Patri­ar­chen der mit Rom unier­ten mel­ki­ti­schen grie­chisch-katho­li­schen Kir­che wur­de jeder vier­te Christ aus sei­ner Hei­mat ver­trie­ben oder ist geflüch­tet. Die Gewalt der Isla­mi­sten trei­be die Chri­sten in die Flucht, so der Patri­arch von Antio­chi­en und dem Gan­zen Ori­ent gegen­über der BBC.

„Die Christen werden überleben“

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Eine genau Zahl der geflüch­te­ten Chri­sten gibt es nicht. Laut Open Doors sind sogar noch deut­lich mehr syri­sche Chri­sten auf der Flucht. Patri­arch Gre­gor III. Laham ist den­noch der festen Über­zeu­gung, daß „die christ­li­che Gemein­schaft über­le­ben wird“. Wie bereits zu einem frü­he­ren Anlaß wie­der­hol­te das Ober­haupt der Mel­ki­ten, daß die Chri­sten seit zwei­tau­send Jah­ren ein wich­ti­ger Bau­stein Syri­ens sind. „Sie wer­den auch nach dem Krieg wie­der ein wich­ti­ger Bau­stein für den Wie­der­auf­bau des Lan­des sein und brau­chen nicht Assad, um in Syri­en zu über­le­ben“. Wor­te, mit denen der Kir­chen­füh­rer allen Kriegs­par­tei­en signa­li­sie­ren will, daß die Chri­sten in die­sem Kon­flikt nicht Par­tei sind.

45 Christen in Sadad wegen ihres Glaubens von Islamisten ermordet

Im syri­schen Bür­ger­krieg sind bis­her 115.000 Men­schen ums Leben gekom­men, vor allem Zivi­li­sten, dar­un­ter vie­le Chri­sten. Die Chri­sten sind vor allem für die Isla­mi­sten und Al-Qai­da-Ter­ro­ri­sten eine bevor­zug­te Ziel­schei­be. Jüng­stes Bei­spiel ist der Angriff auf die christ­li­che Stadt Sadad. Heu­te gab Erz­bi­schof Sel­wa­nos Bou­tros Alne­meh, der Metro­po­lit der syrisch-ortho­do­xen Kir­che von Homs und Hama bekannt, daß von den Isla­mi­sten in Sadad „das größ­te Mas­sa­ker an Chri­sten seit Aus­bruch des Krie­ges ver­übt wur­de“. In der Stadt wur­den „unschul­di­ge Zivi­li­sten ermor­det, nur weil sie Chri­sten sind. Ins­ge­samt wur­den 45 Chri­sten getö­tet, dar­un­ter Frau­en und Kin­der. Die mei­sten wur­den in einem Mas­sen­grab ver­scharrt“, so der Erzbischof.

30 Schwer­ver­letz­te und zehn Ver­miß­te zählt die christ­li­che Gemein­schaft der Stadt. „1500 Fami­li­en wer­den von den Isla­mi­sten als Gei­seln und mensch­li­ches Schutz­schild fest­ge­hal­ten“, so der Metropolit.

Text: Giu­sep­pe Nardi
Bild: Tempi

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5 Kommentare

  1. Die west­li­chen Ver­bre­cher, die die­ses Gesin­del unter­stüt­zen zusam­men mit ihren Ter­ro­ri­sten- Staa­ten aus Sau­di- Ara­bi­en und Katar kön­nen sich auf die Schul­ter klopfen.

    • „Die west­li­chen Ver­bre­cher, die die­ses Gesin­del unter­stüt­zen zusam­men mit ihren Ter­ro­ri­sten- Staa­ten aus Sau­di- Ara­bi­en und Katar kön­nen sich auf die Schul­ter klopfen.“

      Ja weil sie Chri­stus anhand ihrer Lebens­wei­se has­sen tun. Aber da gibt es noch eine Macht die ihn seit 2000 Jah­ren ver­fol­gen tut. Und mit der soll­te man sich ohne dem Schutz der Mut­ter Got­tes nicht anlegen.
      Per Mari­am Christum.

  2. Das habe ich so kom­men sehen, Papst Johan­nes Paul II. nahm den mor­schen Frie­den von Oslo zum Vor­wand, diplo­ma­ti­sche Bezie­hun­gen mit Isra­el auf­zu­neh­men, und er und Bene­dikt XVI. über­bo­ten sich mit “ Freund­schaft“ zu USA und ISRAEL. Dass das dann so kam wie es kam war mir von Anfang an klar, und es sieht über­haupt nicht danach aus, als dass man die Tötung der letz­ten ori­en­ta­li­schen Chri­sten irgend­wie ver­mei­den und auf deren Pro­ble­me irgend­wie Rück­sicht neh­men wollte.

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