„Er liebt es von allen geliebt zu werden“ – Dramatischer Brief einer Katholikin an Papst Franziskus


Lucrecia Rego de Planas: Brief an Papst Franziskus von einer Christin und neunfachen Mutter(Mexi­ko-Stadt) Die mexi­ka­ni­sche Katho­li­kin Lucre­cia Rego de Pla­nas, mehr­fa­che Fami­li­en­mut­ter und lang­jäh­ri­ge Bekann­te von Papst Fran­zis­kus schrieb dem Papst am 23. Sep­tem­ber einen ganz per­sön­li­chen und lan­gen Brief. Dar­in klagt sie ihm ihr gan­zes Leid über sein Pon­ti­fi­kat und die Art, wie er das Petrus­amt aus­füllt. Ein dra­ma­ti­sches Zeit­do­ku­ment, das den Schrei­ben der Hei­li­gen Hil­de­gard von Bin­gen oder Katha­ri­na von Sie­na an Bedeu­tung um nichts nachsteht.

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Rego de Pla­nas nennt zunächst die mehr­fa­chen Begeg­nun­gen mit Jor­ge Mario Kar­di­nal Berg­o­glio in den „ver­gan­ge­nen zwölf Jah­ren“ bei Tagun­gen, Kir­chen­ver­samm­lun­gen und Ein­kehr­ta­gen in ver­schie­de­nen Städ­ten Mit­tel- und Süd­ame­ri­kas, „die mir die Gele­gen­heit boten, mit Dir ver­schie­de­ne Tage unter dem­sel­ben Dach zu schla­fen, den­sel­ben Tisch und sogar den­sel­ben Schreib­tisch zu teilen.“

Nach­dem der Brief an den Vati­kan abge­gan­gen war, ver­öf­fent­lich­te Rego de Pla­nas das Schrei­ben inzwi­schen auf ihrem Blog. Eine Ant­wort aus Rom hat sie bis­her noch nicht erhal­ten. Hier der voll­stän­di­ge Brief in deut­scher Über­set­zung. Titel und Zwi­schen­ti­tel wur­den von der Redak­ti­on gewählt.

Hui­x­qui­lucan, Mexi­ko, 23. Sep­tem­ber 2013

Liebster Papst Franziskus!

(…) Damals warst Du Erz­bi­schof von Bue­nos Aires und ich war Direk­to­rin eines der füh­ren­den katho­li­schen Medi­en. Heu­te bist Du nichts mehr und nichts weni­ger als der Papst und ich bin … nur eine Mut­ter, Chri­stin, ver­hei­ra­tet mit einem guten Mann und neun Kin­dern, die an der Uni­ver­si­tät Mathe­ma­tik lehrt und die ver­sucht, so gut sie kann, mit der Kir­che zusam­men­zu­ar­bei­ten, dort, wo Gott mich hin­ge­stellt hat.

In den Begeg­nun­gen der ver­gan­ge­nen Jah­re hast Du mich mehr­fach auf­ge­for­dert: „Mäd­chen, nenn mich Jor­ge Mario. Wir sind Freun­de!“. Ich ant­wor­te­te erschrocken: „Abso­lut nicht, Herr Kar­di­nal! Gott möge mich davor bewah­ren, zu einem Sei­ner Für­sten auf Erden Du zu sagen!“

Jetzt aber erlau­be ich mir, Du zu sagen, weil Du nicht mehr der Kar­di­nal Berg­o­glio bist, son­dern der Papst, mein Papst, der süße Chri­stus auf Erden, an den ich mich ver­trau­ens­voll zu wen­den wage, wie an mei­nen Vater.

Ich habe beschlos­sen, Dir zu schrei­ben, weil ich lei­de und ich es brau­che, daß Du mich trö­stest. (…) Ich weiß, daß es Dir gefällt, jene zu trö­sten, die lei­den, und jetzt bin ich eine von ihnen.

Als ich diese Dinge sah, dachte ich mir: „Uff, was für ein Drang die Aufmerksamkeit auf sich zu lenken!“

Als ich Dich bei die­sen Ein­kehr­ta­gen ken­nen­lern­te, als Du noch Kar­di­nal Berg­o­glio warst, war ich erstaunt über die Tat­sa­che, daß Du Dich nie so ver­hal­ten hast, wie sich die ande­ren Kar­di­nä­le und Bischö­fe ver­hiel­ten. Um eini­ge Bei­spie­le zu nen­nen: Du warst dort der Ein­zi­ge, der vor dem Taber­na­kel oder wäh­rend der Wand­lung kei­ne Knie­beu­ge mach­te; wenn alle Bischö­fe in Sou­ta­ne erschie­nen, weil es so die Vor­schrif­ten ver­lan­gen, bist Du in Stra­ßen­klei­dung und Kol­lar gekom­men. Wenn alle sich auf die für die Bischö­fe und Kar­di­nä­le reser­vier­ten Plät­ze setz­ten, hast Du den Platz des Kar­di­nal Berg­o­glio leer gelas­sen und Dich irgend­wo hin­ten hin­ge­setzt mit den Wor­ten „hier sit­ze ich gut, hier füh­le ich mich wohl“; wenn ande­re mit einem Auto anka­men, das der Wür­de eines Bischofs ent­spricht, dann kamst Du nach allen ande­ren, ganz geschäf­tig und in Eile und erzähl­test mit lau­ter Stim­me von Dei­nen Begeg­nun­gen im öffent­li­chen Ver­kehrs­mit­tel, das Du benützt hat­test, um zur Ver­samm­lung zu kom­men. Als ich die­se Din­ge sah – und ich schä­me mich, es Dir zu sagen – dach­te ich mir: „Uff, was für ein Drang die Auf­merk­sam­keit auf sich zu len­ken! Denn, wenn man wirk­lich demü­tig und ein­fach sein will, ist es dann nicht bes­ser, sich wie die ande­ren Bischö­fe zu ver­hal­ten, um nicht aufzufallen?“

Er liebt es von allen geliebt zu werden

Auch eini­ge mei­ner argen­ti­ni­schen Freun­de, die an den Tref­fen teil­nah­men, bemerk­ten irgend­wie mei­ne Ver­wir­rung und sag­ten zu mir: „Du bist nicht die ein­zi­ge. Er befrem­det uns alle immer, aber wir wis­sen, daß er kla­re Kri­te­ri­en hat und in sei­nen Reden ver­tritt er Über­zeu­gun­gen, die immer treu zum Lehr­amt und zur Tra­di­ti­on der Kir­che sind, er ist ein muti­ger, treu­er Ver­tei­di­ger der rech­ten Leh­re … Wie es aller­dings scheint, liebt er es von allen geliebt zu wer­den und will allen gefal­len. Und in die­sem Sinn könn­te er an einem Tag im Fern­se­hen gegen die Abtrei­bung spre­chen und am Tag dar­auf in der­sel­ben Fern­seh­sen­dung die Abtrei­bungs­fe­mi­ni­stin­nen der Pla­za de Mayo seg­nen; könn­te er eine wun­der­ba­re Rede gegen die Frei­mau­rer hal­ten und Stun­den spä­ter mit ihnen im Club essen und trinken.“

Mein lie­ber Papst Fran­zis­kus, es stimmt, das war Kar­di­nal Berg­o­glio, den ich aus der Nähe ken­nen­ge­lernt habe: An einem Tag damit beschäf­tigt, ange­regt mit Bischof Duar­te Aguer für die Ver­tei­di­gung des Lebens und die Lit­ur­gie zu reden und am sel­ben Tag, beim Abend­essen, immer ange­regt mit Msgr. Ysern und Msgr. Rosa Cha­vez für die Basis­ge­mein­schaf­ten und die schreck­li­chen Hür­den der „dog­ma­ti­schen Leh­re“ der Kir­che. An einem Tag Freund von Kar­di­nal Cipria­ni und Kar­di­nal Rodri­guez Mara­dia­ga, der über Unter­neh­mens­ethik und gegen die New Age-Ideo­lo­gien spricht, und wenig spä­ter Freund von Casa­ld­a­li­ga und Boff, der über Klas­sen­kampf und den „Reich­tum“ spricht, den die öst­li­chen Prak­ti­ken der Kir­che schen­ken könnten.

Von diesem Augenblick an habe ich für Dich und für meine geliebte Kirche gebetet

Auf­grund die­ser Prä­mis­sen wirst Du ver­ste­hen, wie sehr ich die Augen auf­ge­ris­sen habe, als ich Dei­nen Namen nach dem Habe­mus Papam hör­te und von die­sem Augen­blick an (noch bevor Du dar­um gebe­ten hast) habe ich für Dich und für mei­ne gelieb­te Kir­che gebe­tet. Und es seit­her nicht einen Tag ausgelassen.

Als ich Dich auf dem Bal­kon ohne Mozet­ta sah und Du das Pro­to­koll für den ersten Gruß und den latei­ni­schen Text miß­ach­tet hast, um Dich dadurch lächelnd von den ande­ren Päp­sten der Geschich­te zu unter­schei­den, sag­te ich besorgt zu mir selbst: „Ja, ohne Zwei­fel: das ist Kar­di­nal Bergoglio“.

In den Tagen nach Dei­ner Wahl hast Du mir ver­schie­de­ne Gele­gen­hei­ten gebo­ten, die mir bestä­tig­ten, daß Du immer noch die­sel­be Per­son bist, die ich aus der Nähe ken­nen­ge­lernt hat­te, immer auf der Suche anders zu sein: Du woll­test ande­re Schu­he, einen ande­ren Ring, ein ande­res Kreuz, einen ande­ren Stuhl und sogar ein ande­res Zim­mer als alle ande­ren Päp­ste, die sich immer demü­tig und ohne „Son­der­wün­sche“ mit den Din­gen zufrie­den gaben, die für sie vor­ge­se­hen waren.

Durch den Rücktritt meines geliebten Papstes Benedikt XVI. fühlte ich mich wie verlassen, inmitten des Krieges, des Erdbebens, des wildesten Orkans, und plötzlich bist Du gekommen

In jenen Tagen ver­such­te ich mich von jenem immensen Schmerz zu erho­len, den ich durch den Rück­tritt mei­nes gelieb­ten und sehr ver­ehr­ten Pap­stes Bene­dikt XVI. erlit­ten hat­te, mit dem ich mich von Anfang an iden­ti­fi­zier­te wegen der Klar­heit sei­ner Unter­wei­sung (der beste Lehr­mei­ster der Welt), wegen sei­ner Treue zur Lit­ur­gie, wegen sei­nes Mutes, die rech­te Leh­re inmit­ten der Fein­de der Kir­che zu ver­tei­di­gen und tau­send ande­rer Din­ge, die ich hier nicht auf­zäh­len will. (…) aber ich habe ver­stan­den, daß die Win­de wirk­lich stür­misch waren und das Papst­tum etwas zu Beweg­tes für sei­ne Kräf­te wur­de, die mit dem Alter im har­ten und bru­ta­len Kul­tur­kampf den er führ­te, geschwun­den waren.

In die­sem Augen­blick fühl­te ich mich wie ver­las­sen, inmit­ten des Krie­ges, des Erd­be­bens, des wil­de­sten Orkans, und plötz­lich bist Du gekom­men, um ihn am Steu­er­rad zu erset­zen. Wir haben einen neu­en Kapi­tän, dan­ken wir Gott dafür! Ich ver­trau­te voll­kom­men (ohne den Schat­ten eines Zwei­fels), daß Papst Fran­zis­kus mit dem Bei­stand des Hei­li­gen Gei­stes, mit dem Gebet der Gläu­bi­gen, mit der Last der Ver­ant­wor­tung, mit der Hil­fe sei­ner Mit­ar­bei­ter im Vati­kan und dem Bewußt­sein, von der gan­zen Welt beob­ach­tet zu wer­den, die Son­der­we­ge und Zwei­deu­tig­kei­ten des Kar­di­nals Berg­o­glio hin­ter sich las­sen und unver­züg­lich das Kom­man­do des Hee­res über­neh­men wür­de, um mit neu­em Wil­len den Kampf fort­zu­set­zen, den sein Vor­gän­ger begon­nen hatte.

Anstatt die Waffen zu ergreifen, begann mein General sein Mandat damit, mit seinem Friseur und seinem Zahnarzt zu telefonieren …

Zu mei­ner Über­ra­schung und Ver­wir­rung begann mein Gene­ral sein Man­dat, anstatt die Waf­fen zu ergrei­fen, lei­der damit, mit sei­nem Fri­seur und sei­nem Zahn­arzt zu tele­fo­nie­ren, mit sei­nem Milch­mann und sei­nem Zei­tungs­händ­ler, und so lenk­te er die Blicke auf sei­ne Per­son und nicht auf die Bedeu­tung des Papsttums.

Seit­her sind sechs Mona­te ver­gan­gen und ich erken­ne mit Lie­be und Emo­tio­nen an, daß Du Tau­sen­de von guten Din­gen getan hast. Mir gefal­len Dei­ne offi­zi­el­len Anspra­chen sehr (die an die Poli­ti­ker, die Gynä­ko­lo­gen, die Jour­na­li­sten, zum Welt­frie­dens­tag usw.) und Dei­ne Pre­dig­ten an den Fest­ta­gen, denn in ihnen erkennt man eine minu­tiö­se Vor­be­rei­tung und eine tie­fe Medi­ta­ti­on in jedem dar­in gebrauch­ten Wort. Dei­ne Wor­te und die­se Reden und Pre­dig­ten waren eine wah­re Nah­rung für mei­nen Geist und mei­ne See­le. Mir gefällt es sehr, daß die Men­schen Dich lie­ben und Dir applau­die­ren. Du bist mein Papst, das Ober­haupt mei­ner Kir­che auf Erden, der Kir­che Christi.

Den­noch – und das ist der Grund mei­nes Schrei­bens – muß ich sagen, daß ich auch gelit­ten habe (und lei­de), wegen vie­ler Dei­ner Wor­te, weil Du Din­ge sagst, die ich wie Stock­schlä­ge in mei­nen Unter­leib ver­spü­re, wäh­rend mei­ner stän­di­gen Bemü­hun­gen dem Papst und dem Lehr­amt treu zu sein. Ich füh­le mich trau­rig, ja, aber das Wort, um mei­ne Gefüh­le am besten zum Aus­druck zu brin­gen ist: Ratlosigkeit.

Ich brauche von Dir Orientierung, lieber Papst Franziskus

Ich weiß nicht mehr, was ich sagen soll und was ich nicht sagen soll, ich weiß nicht mehr, wo ich behar­ren soll und wo ich die Din­ge lau­fen­las­sen soll. Ich brau­che von Dir Ori­en­tie­rung, lie­ber Papst Fran­zis­kus. Ich lei­de wirk­lich und sehr wegen die­ser Rat­lo­sig­keit, die mich lähmt. Mein gro­ßes Pro­blem ist, daß ich gro­ße Tei­le mei­nes Lebens dem Stu­di­um der Hei­li­gen Schrift, der Tra­di­ti­on und dem Lehr­amt gewid­met habe, so daß ich über eine kla­re Grund­la­ge ver­fü­ge, um mei­nen Glau­ben zu ver­tei­di­gen. Und nun ste­hen vie­le von die­sen siche­ren Fun­da­men­ten in Wider­spruch zu dem, was mein gelieb­ter Papst tut und sagt. Ich bin schockiert und brau­che, daß Du mir sagst, was ich tun soll.

Ich will das anhand eini­ger Bei­spie­le bes­ser erklären.

Ich kann nicht einem Papst applau­die­ren, der sich weder vor dem Taber­na­kel noch wäh­rend der Wand­lung nie­der­kniet wie es der Ritus der Hei­li­gen Mes­se lehrt; aber ich kann ihn auch nicht kri­ti­sie­ren, weil er der Papst ist!

Soll ich die Anweisungen unseres emeritierten Papstes mißachten?

Bene­dikt XVI. hat uns in Redemp­tio­nis Sacra­men­tum gebe­ten, daß wir den Bischof über lit­ur­gi­sche Untreue und Miß­bräu­che, denen wir bei­woh­nen, infor­mie­ren. Aber… wen soll ich infor­mie­ren, wenn der Papst selbst die Lit­ur­gie nicht respek­tiert? Ich weiß nicht, was ich tun soll. Soll ich die Anwei­sun­gen unse­res eme­ri­tier­ten Pap­stes mißachten?

Ich kann nicht glück­lich sein über die Eli­mi­nie­rung der Pate­ne und der Knie­bän­ke für die Kom­mu­ni­kan­ten und es kann mir auch nicht gefal­len, daß Du Dich nie ernied­rigst, den Gläu­bi­gen die Kom­mu­ni­on zu spen­den; daß Du Dich nicht selbst als „Papst“ bezeich­nest, son­dern nur als „Bischof von Rom“; oder daß Du nicht den Ring des Fischers trägst. Aber ich kann nicht ein­mal dar­über kla­gen, weil Du der Papst bist!

Ich bin nicht stolz dar­auf, daß Du am Grün­don­ners­tag einer Mus­li­min die Füße gewa­schen hast, weil das eine Ver­let­zung des lit­ur­gi­schen Geset­zes dar­stellt. Aber ich kann nichts sagen, weil Du der Papst bist, dem ich treu sein muß!

Aber wem kann ich meinen Schmerz klagen? Du bist der Papst!

Du hast mir schreck­lich weh­ge­tan, als Du die Fran­zis­ka­ner der Imma­ku­la­ta bestraft hast, weil sie mit aus­drück­li­cher Erlaub­nis Dei­nes Vor­gän­gers in Sum­morum Pon­ti­fi­cum die Hei­li­ge Mes­se im über­lie­fer­ten Ritus zele­brier­ten. Sie zu bestra­fen, bedeu­tet gegen die Leh­re der Vor­gän­ger­päp­ste vor­zu­ge­hen. Aber wem kann ich mei­nen Schmerz kla­gen? Du bist der Papst!

Ich wuß­te nicht, was ich den­ken oder sagen soll­te, als Du Dich öffent­lich über eine Grup­pe lustig gemacht hast, die für Dich Rosen­krän­ze gebe­tet hat, indem Du sie „die, die Gebe­te zäh­len“, genannt hast. Der Rosen­kranz ist eine wun­der­ba­re Tra­di­ti­on der Kir­che, was soll ich also den­ken, wenn mei­nem Papst jene nicht gefal­len und er sich über sie lustig macht, die die­sen für ihn aufopfern?

Ich habe vie­le Freun­de, die Lebens­schüt­zer sind, die Du vor weni­gen Tagen betrübt hast, indem Du sie „ver­ses­sen und beses­sen“ nann­test. Was soll ich tun? Sie trö­sten, indem ich Dei­ne Wor­te ver­fäl­schend abzu­schwä­chen ver­su­che, oder sie noch mehr ver­let­zen, indem ich wie­der­ho­le, was Du ihnen gesagt hast, um dem Papst und sei­ner Leh­re treu sein zu wollen?

Am Welt­ju­gend­tag hast Du die Jugend­li­chen auf­ge­for­dert, „auf den Stra­ßen Lärm zu machen“. Das von Dir gebrauch­te Wort ist, soweit ich weiß, ein Syn­onym für „Durch­ein­an­der“, „Cha­os“, „Kon­fu­si­on“. Ist es wirk­lich das, was Du willst, daß jun­ge Chri­sten auf den Stra­ßen machen sol­len? Herrscht nicht schon genü­gend Durch­ein­an­der und Unord­nung in der Welt?

Viele ehelose und alte Frauen, die sehr freundlich, sympathisch und großzügig sind, haben sich wirklich wie Abfall gefühlt …

Ich weiß, daß vie­le ehe­lo­se und alte Frau­en, die sehr freund­lich, sym­pa­thisch und groß­zü­gig sind, sich wirk­lich wie Abfall gefühlt haben, als Du zu den Ordens­schwe­stern gesagt hast, sie sol­len nicht wie „alte Jung­fern“ [1]Papst Fran­zis­kus gebrauch­te am 8. Mai 2013 in sei­ner Anspra­che an die Gene­ral­obe­rin­nen katho­li­scher Frau­en­or­den das ita­lie­ni­sche Wort „zit­tel­le“, das sowohl „ehe­lo­se“ Frau­en als auch „alte Jung­fern“ … Con­ti­n­ue rea­ding drein­schau­en. Du hast damit mei­ne Freun­din­nen und mich schlecht füh­len las­sen. Es hat mir für sie in der See­le weh­ge­tan, weil nichts Schlim­mes dar­an ist, ehe­los geblie­ben zu sein und das Leben guten Wer­ken auf­zu­op­fern (des­halb wird das Allein­sein vom Kate­chis­mus auch als eine Beru­fung bezeich­net). Was soll ich mei­nen ehe­lo­sen „Alten Jungfern“-Freundinnen sagen? Daß der Papst das nicht ernst­ge­meint hat (so etwas darf der Papst nicht tun), oder soll ich den Papst dar­in unter­stüt­zen, daß für ihn alle Ehe­lo­sen den Gesichts­aus­druck einer ver­bit­ter­ten Ordens­frau haben?

Wenn der Kapitän nicht den Eisberg sieht, auf den wir zusteuern, ist es sehr wahrscheinlich, daß es zur Kollision kommt

Vor eini­gen Wochen hast Du gesagt, daß „es der Kir­che nie so gut ging wie heu­te“. Wie kann das ein Papst sagen, wenn wir alle wis­sen, daß Mil­lio­nen von jun­gen Katho­li­ken im Kon­ku­bi­nat leben und in Mil­lio­nen von katho­li­schen Ehen die Pil­le gebraucht wird; wenn die Schei­dung „unser täg­li­ches Brot ist“ und Mil­lio­nen von katho­li­schen Müt­tern mit Hil­fe von katho­li­schen Ärz­ten ihre unge­bo­re­nen Kin­der töten las­sen; wenn Mil­lio­nen von katho­li­schen Unter­neh­mern nicht von der Sozi­al­leh­re der Kir­che gelei­tet sind, son­dern von Raff­gier und Geiz; wenn Tau­sen­de von Prie­stern lit­ur­gi­schen Miß­brauch betrei­ben; wenn Hun­der­te von Mil­lio­nen Chri­sten nie wirk­lich Chri­stus begeg­net sind und nicht ein­mal grund­le­gen­de Din­ge der Glau­bens­leh­re ken­nen; wenn Bil­dung und Regie­run­gen in der Hand der Frei­mau­rer sind und die Welt­wirt­schaft in der Hand des Zio­nis­mus? Ist das der Zeit­punkt, in dem es der Kir­che nie so gut ging wie heute?

Als Du das gesagt hast, gelieb­ter Papst, wur­de ich von Panik erfaßt. Wenn der Kapi­tän nicht den Eis­berg sieht, auf den wir zusteu­ern, ist es sehr wahr­schein­lich, daß es zur Kol­li­si­on kommt. Glaubst Du das denn wirk­lich oder ist das nur so eine Redens­art, lie­ber Papst?

Sollen wir die Sünder hätscheln und ihnen honigsüß sagen, daß sie ja den Katechismus lesen können?

Vie­le gro­ße Pre­di­ger fühl­ten sich ver­nich­tet, als sie hör­ten, daß Du gesagt hast, daß man jetzt nicht mehr über The­men spre­chen soll, über die die Kir­che bereits gespro­chen hat und die im Kate­chis­mus geschrie­ben ste­hen. Sag mir, lie­ber Papst Fran­zis­kus, was sol­len wir Chri­sten tun, die wir dem Papst und auch dem Lehr­amt und der Über­lie­fe­rung treu sein wol­len? Hören wir auf zu pre­di­gen, obwohl der Hei­li­ge Pau­lus uns sagt, daß man es immer tun soll? Machen wir Schluß mit den muti­gen Pre­di­gern, zwin­gen wir sie zum Schwei­gen, wäh­rend wir die Sün­der hät­scheln und ihnen honig­süß sagen, daß sie, wenn sie wol­len, ja den Kate­chis­mus lesen kön­nen, um zu wis­sen, was die Kir­che sagt?

Ich will keine Hirten, die wie Schafe riechen, sondern Schafe, die nicht nach Mist riechen, weil ihr Hirte sie pflegt

Jedes Mal, wenn Du von den „Hir­ten mit dem Geruch der Scha­fe“ sprichst, den­ke ich an all die Prie­ster, die sich von den Din­gen die­ser Welt anstecken haben las­sen und die ihren prie­ster­li­chen Geruch ver­lo­ren haben, um einen gewis­sen Geruch der Ver­we­sung anzu­neh­men. Ich will kei­ne Hir­ten, die wie Scha­fe rie­chen, son­dern Scha­fe, die nicht nach Mist rie­chen, weil ihr Hir­te sie pflegt und sie immer sauberhält.

Vor eini­gen Tagen hast Du von der Beru­fung des Mat­thä­us gespro­chen mit den Wor­ten: „Mich beein­druckt die Geste des Mat­thä­us. Er klam­mert sich ans Geld, als wür­de er sagen: ‚Nein, nicht mir! Die­ses Geld gehört mir!“ Man kann nicht anders, lie­ber Papst, als Dei­ne Wor­te über das Evan­ge­li­um (Mat­thä­us 9,9) mit dem zu ver­glei­chen, was Mat­thä­us selbst über sei­ne Bekeh­rung sagt: „Als Jesus wei­ter­ging, sah er einen Mann namens Mat­thä­us am Zoll sit­zen und sag­te zu ihm: Fol­ge mir nach! Da stand Mat­thä­us auf und folg­te ihm.“ Ich kann nicht erken­nen, wo er am Geld hing (und ich sehe es auch nicht im Bild von Cara­vag­gio). Ist sehe zwei völ­lig ver­schie­de­ne Erzäh­lun­gen und eine fal­sche Exege­se. Wem soll ich glau­ben, dem Evan­ge­li­um oder dem Papst, wenn ich dem Evan­ge­li­um und dem Papst treu sein will?

Die Päpste von Petrus bis Benedikt XVI. haben gesagt, daß es unmöglich ist, fern von Gott Frieden zu finden, aber Papst Franziskus behauptet es

Als Du von der Frau erzählt hast, die nach einer Schei­dung und einer Abtrei­bung im Kon­ku­bi­nat lebt, sag­test Du: „jetzt lebt sie in Frie­den“. Ich fra­ge mich: Wie kann eine Frau, die sich wil­lent­lich von der Gna­de Got­tes ent­fernt hat, in Frie­den leben?“

Die vor­he­ri­gen Päp­ste, vom Hei­li­gen Petrus bis Bene­dikt XVI. haben gesagt, daß es nicht mög­lich ist, fern von Gott Frie­den zu fin­den, aber Papst Fran­zis­kus hat es behaup­tet. Wor­auf muß ich mich stüt­zen, auf das Lehr­amt aller Zei­ten oder auf die­se Neu­heit? Muß ich ab heu­te, um dem Papst treu zu sein, behaup­ten, daß man auch in einem Leben der Sün­de Frie­den fin­den kann?

So als wolltest Du die Büchse der Pandora öffnen

Dann hast Du die Fra­ge hin­ge­wor­fen, ohne Ant­wort dar­auf zu geben, wie sich ein Beicht­va­ter ver­hal­ten soll, so als woll­test Du die Büch­se der Pan­do­ra öff­nen, da Du genau weißt, daß es Hun­der­te von Prie­stern gibt, die den fal­schen Rat geben, das Kon­ku­bi­nat fort­zu­set­zen. War­um hat uns mein Papst, mein gelieb­ter Papst nicht mit weni­gen Wor­ten gesagt, was in Fäl­len wie die­sem zu raten ist, anstatt in den ehr­li­chen Her­zen Zwei­fel zu wecken?

Ich habe Kar­di­nal Berg­o­glio fast auf fami­liä­re Wei­se ken­nen­ge­lernt und bin getreue Zeu­gin der Tat­sa­che, daß er ein intel­li­gen­ter, sym­pa­thi­scher, spon­ta­ner, wit­zi­ger und scharf­sin­ni­ger Mann ist. Aber es gefällt mir nicht, daß die Pres­se jede Wort­mel­dung und jeden Scherz von Dir ver­öf­fent­licht, weil Du kein Dorf­pfar­rer bist; Du bist nicht mehr der Erz­bi­schof von Bue­nos Aires; Du bist jetzt der Papst! Und jedes Wort das Du als Papst sagst, erhält für vie­le, die Dich lesen und hören, den Wert des ordent­li­chen Lehramtes.

Ich habe bereits zuviel geschrie­ben und von Dei­ner kost­ba­ren Zeit in Anspruch genom­men, mein guter Papst. Ich den­ke, mit den Bei­spie­len, die ich Dir gesagt habe (wobei es vie­le wei­te­re gäbe), mei­nen Schmerz erklärt zu haben, den ich wegen der Unge­wiß­heit und Rat­lo­sig­keit durchleide.

Nur Du kannst mir hel­fen. Ich brau­che einen Füh­rer, der mei­ne Schrit­te erleuch­tet auf der Grund­la­ge des­sen, was die Kir­che immer gesagt hat; der mit Mut und Klar­heit spricht; der nicht belei­digt, wer sich bemüht, dem Auf­trag Jesu treu zu sein; der „Brot zum Brot, Wein zum Wein“ sagt, und „Sün­de“ zur Sün­de und „Tugend“ zur Tugend, auch wenn er damit sei­ne Popu­la­ri­tät aufs Spiel set­zen soll­te. Ich brau­che Dei­ne Weis­heit, Dei­ne Ent­schlos­sen­heit und Klar­heit. Ich ersu­che Dich um Hil­fe, bit­te, weil ich sehr leide.

Du verwirrst nicht nur den Feind, sondern auch uns

Ich weiß, daß Dir Gott einen schar­fen Ver­stand geschenkt hat, und so habe ich mir, beim Ver­such mich selbst zu trö­sten, vor­ge­stellt, daß alles, was Du tust und was Du sagst, Teil einer Stra­te­gie ist, um den Feind zu ver­wir­ren, indem Du Dich vor ihm mit der wei­ßen Fah­ne zeigst und damit erreichst, daß er sei­ne Deckung ver­läßt. Aber es wäre mir lie­ber, wenn Du Dei­ne Stra­te­gie mit jenen tei­len wür­dest, die an Dei­ner Sei­te kämp­fen, weil Du sonst nicht nur den Feind ver­wirrst, son­dern auch uns, die wir nicht mehr wis­sen, wo unser Haupt­quar­tier ist und wo genau die feind­li­che Linie verläuft.

Ich dan­ke Dir noch ein­mal für alles Gute, das Du getan hast und was Du in fei­er­li­cher Wei­se gesagt hast, denn es hat uns sehr gehol­fen. Dei­ne Wor­te haben uns bewegt und einen Impuls gege­ben, noch mehr zu lie­ben und immer zu lie­ben, bes­ser zu lie­ben und der gan­zen Welt das lie­be­vol­le Ant­litz Jesu zu zeigen.

Ich schicke Dir eine sehr lie­be­vol­le, kind­li­che Umar­mung mit der Gewiß­heit mei­nes Gebets. Ich bit­te auch um das Dei­ne für mich und für mei­ne Fami­lie, von der ich ein Foto bei­le­ge, damit Du unse­re Gesich­ter kennst, wenn Du für uns betest.

Dei­ne Toch­ter, die Dich liebt und jeden Tag für Dich betet.

Lucre­cia Rego de Planas

Ein­lei­tung und Über­set­zung: Giu­sep­pe Nardi
Bild: Pan­ora­ma cattolico

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1 Papst Fran­zis­kus gebrauch­te am 8. Mai 2013 in sei­ner Anspra­che an die Gene­ral­obe­rin­nen katho­li­scher Frau­en­or­den das ita­lie­ni­sche Wort „zit­tel­le“, das sowohl „ehe­lo­se“ Frau­en als auch „alte Jung­fern“ bedeutet.
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Katho­li­sches war die erste katho­li­sche Publi­ka­ti­on, die das Pon­ti­fi­kat von Papst Fran­zis­kus kri­tisch beleuch­te­te, als ande­re noch mit Schön­re­den die Qua­dra­tur des Krei­ses versuchten.

Die­se Posi­ti­on haben wir uns weder aus­ge­sucht noch sie gewollt, son­dern im Dienst der Kir­che und des Glau­bens als not­wen­dig und fol­ge­rich­tig erkannt. Damit haben wir die Bericht­erstat­tung verändert.

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100 Kommentare

    • „einen ganz per­sön­li­chen und lan­gen Brief. Dar­in klagt sie ihm ihr gan­zes Leid über sein Pon­ti­fi­kat und die Art, wie er das Petrus­amt ausfüllt.Ein dra­ma­ti­sches Zeit­do­ku­ment, das den Schrei­ben der Hei­li­gen Hil­de­gard von Bin­gen oder Katha­ri­na von Sie­na an Bedeu­tung um nichts nach­steht.“ steht in dem Artikel

      Ich fra­ge mich bei aller Begei­ste­rung für die­sen Brief dennoch:
      Ob man, auch wenn man statt wohl­wol­lend nun­mehr dem Papst gegen­über kri­tisch ist, einen PERSONLICHEN Brief abdrucken muss?

      Zum Ver­gleich mit Hil­ge­gard von Bin­gen und Katha­ri­na von Siena:
      Ob man direkt zur Zeit, wo die Brie­fe geschrie­ben wur­den, die­se in der gan­zen Kir­che ver­brei­tet hät­te, ist m. E. eher frag­lich. Ich glau­be sogar Hil­de­gard von Bin­gen und Katha­ri­na von Sie­na wären so demü­tig und hät­ten es gar nicht wollen. 

      Das per­sön­li­che Ver­hal­ten eines ande­res Men­schen zu bespre­chen, sei­ne perön­li­chen Schwä­chen und Feh­ler, lie­gen mir eher fern. Eine Kri­tik an den Papst, so die­se öffen­lich ist, soll­te viel­leicht doch ein­zig an den nüch­ter­nen Sach­punk­ten erfolgen.

      Was ich nicht will, das man mir tut, tue ich dem ande­ren auch nicht:
      In die­sem Sin­ne fra­ge ich mich: Wür­de ich wol­len, dass man einen per­sön­li­chen Brief an mich ver­öf­fent­li­chen wür­de? Eher nicht. Somit wür­de ich es mit dem Papst nicht so machen, son­dern mich eher aufs Gebet verlegen.

      Ver­zei­hen Sie mei­ne Anmer­kun­gen, die in der Eupho­rie stö­rend wir­ken könn­ten. Auch ich bin kri­tisch gegen­über dem Papst ein­ge­stellt, muss ich lei­der sagen und den­noch erlau­be ich mir mei­nen vor­sich­tig gemein­ten Ein­wand zu schreiben.

      • Ich glau­be Sie haben eines über­se­hen. Der Brief wur­de von der Autorin selbst ver­öf­fent­licht, er ist also expli­zit kein per­sön­li­cher, son­dern ein öffent­li­cher Brief, mit­hin also eine ganz geziel­te öffent­li­che Ankla­ge des Pap­stes. Die­se Form der öffentlch vor­ge­tra­ge­nen Kri­tik am Nach­fol­ger Petri hat mich bei sei­nen Vor­gän­gern gestört und stört mich auch jetzt. Sie beschä­digt das von Gott selbst ein­ge­setz­te höch­ste Amt unse­rer Kirche.

        • Dan­ke Herr Lovult, dass Sie mich dar­auf auf­merk­sam machen, dass ich es über­se­hen habe. Ver­zei­hen Sie!
          Das macht das Gan­ze noch ethisch frag­wür­di­ger. Eben­so die Beur­tei­lung oben: „Ein dra­ma­ti­sches Zeit­do­ku­ment, das den Schrei­ben der Hei­li­gen Hil­de­gard von Bin­gen oder Katha­ri­na von Sie­na an Bedeu­tung um nichts nachsteht.“

          Kri­tik soll­te in Demut und Zurück­hal­tung und ohne per­sön­li­che Schwä­chen aus­zu­brei­ten in aller Sach­lich­keit gesche­hen mit dem Ziel eine Ver­än­de­rung zum im Wil­len des Herrn Lie­gen­dem herbeizuführen. 

          Wir soll­ten uns fra­gen, wenn wir jeman­den kri­ti­sie­ren, was wir errei­chen wol­len. In die­sem Fall gehe ich wohl­wol­lend davon aus, dass die Ver­fas­se­rin ein Umden­ken des Pap­stes errei­chen möchte. 

          Wäre es da nicht pas­sen­der gewe­sen ein­zig an ihn gerich­tet und im Gebet und Opfer auf Gott ver­trau­end die­sen Brief abzu­sen­den. Hät­te da nicht viel­leicht mehr erreicht wer­den kön­nen, als den Hl. Vater her­aus­zu­for­dern, sich zu verteidigen?

          Doch eines wäre dann anders: 

          Die eige­ne Per­son wäre im Hin­der­grund ohne Beach­tung geblieben.

          Satan schläft nicht, auch uns, die wir kri­tisch sind, zu verführen. 

          Der Hei­li­ge Geist sei mit uns und denen, die wir kritisieren.

  1. den Wor­ten von Lucre­cia rege de Pla­nas kann ich mich nur anschlie­ßen. Ich glau­be sie schreibt das, was vie­le bewegt. Auch ich ver­ste­he Fran­zis­kus nicht. Mit gro­ßer Ehr­furcht habe ich das gele­sen, was sei­ne Vor­gän­ger in mei­ner Lebens­zeit von Bene­dikt XVI bis Pius XII geschrie­ben haben und ich habe ihre Leh­ren als die Wahr­heit erkannt. Aber bei der Leh­re und den Wor­ten des Fran­zis­kus kommt der Zwei­fel. Wir brau­chen die Kon­ti­nui­utät oder Ver­läss­lich­keit, die uns sagt, dass das was gestern rich­tig war, es auch mor­gen sein wird.
    Wir erwar­ten eine Leh­re von einem Gott – und das und nur das ist unser Glaube‑, der sich immer treu ist und auch uns immer treu ist. In der tie­fen Über­zeu­gung, dass die­ser Gott sich bis­her in der Leh­re der Katho­li­schen Kir­che geof­fen­bart hat, bit­te ich Sie um das Gebet.
    Ihr Regino

  2. Wie konn­te jemand, der dem Herrn im aller­hei­lig­sten Altar­sa­kra­ment die Ehr­furcht ver­wei­gert, Bischof, Erz­bi­schof und Kar­di­nal wer­den? Wer beant­wor­tet die­se Frage?

    • „That is the que­sti­on!“ And:
      „Whe­ther ‚tis nobler in the mind to suffer
      The slings and arrows of outra­ge­ous fortune,
      Or to take arms against a sea of troubles,
      And by oppo­sing, end them? (…)
      And makes us rather bear tho­se ills we have
      Than fly to others that we know not of?
      Thus con­sci­ence does make cowards of us all;
      And thus the nati­ve hue of resolution
      Is sick­lied o’er with the pale cast of thought,
      And enter­pri­ses of gre­at pith and moment
      With this regard their curr­ents turn awry,
      And lose the name of action.“
      (Ham­let, Mono­log, 3. Auf­zug, 1. Szene)

  3. Teil­wei­se sehr süd­län­disch thea­tra­lisch und öffent­lich­keits­wirk­sam for­mu­liert, aber inhalt­lich voll­kom­men zutreffend.
    Soviel Ver­wir­rung in so kur­zer Zeit habe ich noch bei kei­nem der Vor­gän­ger-Päp­ste empfunden.
    Frü­her, unter Papst Bene­dikt, habe ich mir sel­ten den Sonn­tags-Ange­lus sowie die Mitt­wochs-Audi­en­zen ent­ge­hen lassen.
    Heu­te ver­spü­re ich kaum den Ansporn, extra des­we­gen das TV-Gerät einzuschalten.
    Nur gut, dass ich „mei­ne“ Orts­kir­che (wenn ich so anma­ßend sagen darf), habe, mich still in sie set­zen darf und sie als Hei­mat emp­fin­de und noch zwei oder drei ande­re kirch­li­che Orte, wo ich mich hin­flüch­ten kann.
    Von Rom erfah­re ich im Moment nur wenig Halt, nur Verunsicherung!

  4. Dass Franz den Feind täuscht, damit der Feind sei­ne Deckung ver­läßt, ist eine Theo­rie, die ich für mich ver­wor­fen habe. Eine sol­che Stra­te­gie braucht man höch­stens, um einen über­le­ge­nen Feind zu schla­gen. Wer aber die Sakra­men­te und den Rosen­kranz bru­talst­mög­lich ein­zu­set­zen bereit ist, muss den Wider­sa­cher und sei­ne Scher­gen nicht fürch­ten. Es fehlt bei Franz ein­fach an der Bereit­schaft, die unbe­zwing­ba­ren Waf­fen der Kir­che ins Feld zu führen.

  5. „… schrieb dem Papst am 23. Sep­tem­ber einen ganz per­sön­li­chen und lan­gen Brief“ das ist aber wirk­lich ein GANZ per­sön­li­cher Brief, wenn sie in sel­ber anschlie­ßend im Inter­net veröffentlicht.
    Haupt­sa­che den Papst diskreditieren.…..

    • Ihr Ein­wand ist berechtigt.
      Einen Brief zu schrei­ben und ihn spä­ter zu ver­öf­fent­li­chen, ent­spricht nicht der Natur eines ganz per­sön­lich gehal­te­nen Briefes.
      Es könn­te sich aber auch um eine Art Offe­nen Brief an Papst Fran­zis­kus gehan­delt haben.
      Wie dem auch sei!
      Was hät­te dage­gen gespro­chen, wenn ihr Papst Fran­zis­kus geant­wor­tet hät­te und auf ihre vor­ge­brach­ten Ein­wän­de ein­ge­gan­gen wäre?
      Er hät­te ihr damit Äng­ste neh­men können.
      Wir wis­sen, dass Papst Fran­zis­kus doch ger­ne Brie­fe schreibt und beant­wor­tet, war­um also nicht auch an eine Frau, die ihm ihre Ver­un­si­che­rung schildert.
      Scha­de um die­se ver­ta­ne Chance!
      Pace e bene!

    • Natür­lich, es ist die lite­ra­ri­sche Form eines per­sön­li­chen Brie­fes, aber mit gro­ßer Hoch­ach­tung und wirk­li­chem Schmerz geschrie­ben. Die Autorin drückt das Emp­fin­den vie­ler aus, und die ange­führ­ten Tat­sa­chen kann nie­mand leug­nen. Es nützt kei­nem, am wenig­sten dem Papst sel­ber, wenn das alles unter dem Tep­pich gehal­ten wird und mit unter­wür­fi­gen Gehor­sams­ge­sten ver­schwie­gen wird. Die­se gan­ze ser­vi­le Bewun­de­rung bringt nur Was­ser auf die Müh­len die­ses Stre­bens nach Auf­merk­sam­keit und per­sön­li­cher Aner­ken­nung. Es bringt auch nichts, über die­se Aus­sa­gen die Nase zu rümp­fen und sich an einem ein­zi­gen Begriff (ganz per­sön­lich) aufzuhalten.
      Span­nend bleibt, wie der Papst dar­auf reagie­ren wird und was das Aner­bie­ten der Du-Form im Umgang für eine Bedeu­tung hat.

  6. Lucre­cia Rego de Pla­nas hat sicher­lich im Namen Vie­ler die­se beein­drucken­den Zei­len geschrie­ben. Sehr schön hat ein Kir­chen­va­ter – der hl. Vin­zenz v. Lerin ( gest. vor 450 ) – in sei­ner Schrift „Com­mo­ni­to­ri­um“ ( Kapi­tel „Fort­schritt im Glau­ben ) die unab­ding­ba­re Not­wen­dig­keit des Fest­hal­tens an der hl. Über­lie­fe­rung /​ der hl. Tra­di­ti­on dargelegt:

    -
    „Die Kir­che Chri­sti aber, die eif­ri­ge und sorg­sa­me Wäch­te­rin der bei ihr hinterlegten
    Glau­bens­leh­ren, ändert an ihnen nie­mals etwas, nimmt nichts hin­weg und tut nichts hinzu;
    sie schnei­det Not­wen­di­ges nicht ab und fügt Über­flüs­si­ges nicht bei; sie läßt das Ihri­ge nicht fah­ren und eig­net sich Frem­des nicht an; sie ist viel­mehr mit aller Sorg­falt nur dar­auf bedacht, das Alte treu und wei­se zu ver­wal­ten, und zwar das, was von alters her unge­formt und keim­haft über­lie­fert war, genau­er zu gestal­ten und zu fei­len, was schon gehö­rig aus­ge­drückt und ent­wickelt war, zu kräf­ti­gen und zu sichern, was schon klar- und fest­ge­stellt war, zu bewahren.“
    -
    Als röm. Katho­li­ken sind wir auf­ge­ru­fen – und tun dies auch aus Lie­be zur Kirche -
    ins­be­son­de­re für den Papst zu beten. Dies unter­las­sen wir selbst­re­dend auch nicht gera­de bez. Papst Fran­zis­kus, des­sen Pon­ti­fi­kat frei­lich zu einer Zer­reiss­pro­be für die Ein­heit der Kir­che wer­den könnte.
    Am 1. Sep­tem­ber 1910 hat der hl. Papst Pius X. den Anti-Moder­ni­sten­eid gelei­stet. Wohl auch vor­aus­ah­nend, was an libe­ral moder­ni­sti­schen Unter­mi­nie­run­gen der Hei­li­gen Mut­ter Kir­che bevor­ste­hen würden.
    Heu­te ist die­ser ad acta geleg­te Eid viel­fach von einem „zeit­ge­mäss“ frei­gei­stig ange­hauch­ten pro­fa­nen „soli­da­risch brü­der­li­chen Gemeinschaftsdenken“
    gleich­sam ver­pul­ve­ri­siert worden.
    Hier ein kur­zer Aus­zug aus dem genann­ten Anti-Modernisteneid:
    -
    [.…]
    „So hal­te ich denn fest und bis zum letz­ten Hauch mei­nes Lebens
    wer­de ich fest­hal­ten den Glau­ben der Väter an die siche­re Gna­den­ga­be der Wahrheit,
    die in der Nach­fol­ge des bischöf­li­chen Amtes seit den Apo­steln ist, war und immer sein wird, so dass nicht das Glau­bens­ge­gen­stand ist, was ent­spre­chend der Kul­tur eines jeden Zeit­ab­schnit­tes bes­ser und pas­sen­der schei­nen könn­te, son­dern daß nie­mals in ver­schie­de­ner Wei­se geglaubt, nie anders ver­stan­den wur­de die abso­lu­te, unab­än­der­li­che Wahrheit,
    die seit Anfang von den Apo­steln gepre­digt wurde.
    Ich gelo­be, daß ich das alles getreu, unver­sehrt und rein beob­ach­ten und unver­letzt bewah­ren, daß ich in der Leh­re oder in jeder Art von Wort und Schrift nie davon abwei­chen wer​de​.So gelo­be ich, so schwö­re ich, so hel­fe mir Gott und die­ses hei­li­ge Evan­ge­li­um Gottes.“
    -

  7. Ich hof­fe doch es besteht kein Zwei­fel, dass der Nach­fol­ger Petri wie sei­ne Vor­gän­ger vom Hei­li­gen Geist erfüllt ist. Es ist wirk­lich trau­rig zu sehen, dass Scha­fe ihren Hir­ten in die­ser Art und Wei­se dif­fa­mie­ren. Vor einem Jahr wäre man von den glei­chen Leu­ten für jeg­li­che Kri­tik am Papst öffent­lich gestei­nigt wor­den, die hier applau­die­ren; es hat sich wahr­lich eini­ges geän­dert im Jahr 2013. Ich bete für unse­ren Hei­li­gen Vater, dass er Kraft und Zeit genug hat, mei­ne gelieb­te Kir­che wie­der auf­zu­rich­ten. Die har­sche Kri­tik von sei­ten der Pius­brü­der oder auch einer unbe­deu­ten­den Mexi­ka­ne­rin geben mir die Hoff­nung, dass er auf dem rich­ti­gen Weg ist.

    • „Es ist wirk­lich trau­rig zu sehen, dass Scha­fe ihren Hir­ten in die­ser Art und Wei­se diffamieren.“

      Hier von Dif­fa­mie­rung zu schrei­ben, ist wirk­lich ein star­kes Stück! Rich­ten Sie Ihre Kri­tik bes­ser gen Lim­burg oder Augs­burg, da trä­fe sie ins Schwarze!

    • Ja, wenn die Kir­che der ‚Wie­der­auf­rich­tung‘ bedarf (und das tut sie!) – wie ist sie denn über­haupt in die­se Lage gera­ten? Oder The­ma ‚Kuri­en­re­form‘ – wir haben ja bereits ZWEI post­kon­zi­lia­re „Kuri­en­re­for­men“ gehabt, die von 1967 und die von 1988, ganz „im Sin­ne des Kon­zils“; und danach lief alles „bestens“ … – nach 5o Jah­ren Refor­men über Refor­men jetzt immer noch nach noch mehr „Refor­men“ (in dem­sel­ben Geist … oder viel­mehr Ungeist) zu schrei­en, ist doch in Wirk­lich­keit eine Bank­rott­erklä­rung, oder extre­me Stur­heit und Wirk­lich­keits­ver­wei­ge­rung; denn, „rein-recht­lich“ müß­te doch jetzt, in die­ser „neu­pfingst­lich-nach­kon­zi­lia­ren Kir­che“ alles nur so strah­len und blü­hen … und doch herrscht über­all tie­fe Depression …

    • Wenn ein Papst ein mul­ti­pler Wider­sa­cher der über­lie­fer­ten Leh­re und Lit­ur­gie ist und dar­in sei­nen päpst­li­chen Vor­gän­gern augen­fäl­lig ent­ge­gen­steht, dann kön­nen allei­ne aus logi­schen Grün­den nicht alle die­se Väter mit dem Hl. Geist erfüllt sein.
      Soweit so klar?
      Also und nun wei­ter: wer ist dann wohl eher anzu­zwei­feln: der eine am Ende der Zei­ten, der nun alles durch­ein­an­der bringt (aus logi­schen Grün­den – bit­te Ver­nunft gebrau­chen, denn das ist gut-katho­lisch) oder die Päp­ste die 2000 Jah­re davor einschl. unse­res Herrn Jesus Christus?
      Sie kön­nen ger­ne für F. votie­ren – ich blei­be bei mei­nem Herrn und denen, die ihm durch die Jahr­tau­sen­de getreu­lich gefolgt sind…
      Und wie gesagt: bit­te auch den­ken, prü­fen, nüch­tern blei­ben. 1+1 bleibt 2 trotz eines Papstes…

      • Genau, 1+1 bleibt 2 trotz eines Pap­stes. Das dach­te ich mir auch oft wäh­rend der letz­ten 8 Jah­re. Ich hät­te mich aber nicht erdrei­stet, Bene­dikt XVI öffent­lich der­art in den Dreck zu zie­hen wie man­che jetzt Fran­zis­kus. Da wün­sche ich mir doch etwas mehr Ehr­furcht vor dem Amt und der unge­heue­ren Verantwortung.

        Aus logi­schen Grün­den – bit­te Ver­nunft gebrau­chen – konn­te in den letz­ten 2000 Jah­ren nicht immer alles in bester Ord­nung gewe­sen sein mit der Kir­che. Sonst hät­te es nie Päp­ste, Schis­men und Refor­ma­tio­nen gege­ben. Die Päp­ste der Renais­sance sind alle getreu­lich dem Herrn Jesus Chri­stus gefolgt?

        Ich spre­che den direk­ten Vor­gän­gern Fran­zis­kus‘ auf dem Stuhl Petri die per­sön­li­che mora­li­sche Inte­gri­tät nicht ab, aber das auf die gesam­te Kir­chen­ge­schich­te mit Aus­nah­me des letz­ten hal­ben Jah­res aus­zu­deh­nen hal­te ich dann doch schon für sehr gewagt. Den­ken, prü­fen und nüch­tern bleiben!

        • Ja, schön – wei­sen Sie erst mal nach, dass Bene­dikt der Leh­re wider­spro­chen hat: Sie wer­den es nicht kön­nen. Es kommt hier auf kla­re, trenn­schar­fe und abso­lut sach­be­zo­ge­ne Argu­men­te an und nicht auf gefühl­te Unlust bei Ben­dikt, der an die eigent­li­che Leh­re erin­nert hat. Klar passt das Ihnen und vie­len ande­ren nicht – bloß: war­um – und dann wird es interessant!!!
          Auch das gehört zum sau­be­ren Arbei­ten der Ver­nunft, dass man erst mal sieht, was denn Sache ist.
          Sie argu­men­tie­ren rein ad per­so­nam: Sie hul­di­gen einer Per­son um der Per­son wil­len und weil sie Ihren per­sön­li­chen Wün­schen offen­bar entgegenkommt.
          Lei­der haben nach dem Kon­zil sehr vie­le ver­lernt, objek­tiv und ad rem zu denken.
          Eine sinn- und niveau­vol­le Dis­kus­si­on, die auch Kri­tik ver­kraf­ten muss (wer sie ver­bie­tet offen­bart die Schwä­che sei­ner Posi­ti­on), muss aller­dings erst erlernt wer­den. Dafür gibt es Hand­werks­zeug, eine gewis­se Basic-Phi­lo­so­phie- und Logikausrüstung.
          Ich habe übri­gens – man lese bit­te genau! – den Päp­sten vor F. nicht eine mora­li­sche Inte­gri­tät zuge­spro­chen. Son­dern ich habe dar­auf hin­ge­wi­sen, dass kei­ner von ihnen der Leh­re wider­spro­chen und damit die Gläu­bi­gen ver­wirrt hat – auch wenn er ein drecki­ges Leben geführt hat.

          • Ich bin kein Theo­lo­ge, son­dern nur ein Laie – die braucht die Kir­che schließ­lich auch. Ja, ich hat­te eine gefühl­te Unlust bei Bene­dikt, und ich habe nie behaup­tet, dass er von einer „eigent­li­chen Leh­re“ abge­wi­chen wäre. Da mir gar nicht ein­mal klar ist, was denn die eigent­li­che Leh­re ist. 

            Erklä­ren Sie es mir Unwis­sen­dem! Was ist die eigent­li­che Leh­re der Kir­che, und wer legt sie fest? Das ist eine ernst gemein­te Fra­ge, ver­su­chen Sie es! Ände­run­gen unter­wor­fen waren Theo­lo­gie, Lit­ur­gie und Moral der Kir­che zu allen Zei­ten – Fest­hal­ten an der Tra­di­ti­on allei­ne reicht also zur Defi­ni­ti­on nicht. Abkehr vom Zeit­geist heißt auch die Abkehr vom Zeit­geist ver­gan­ge­ner Jahr­hun­der­te. Zu allen Zei­ten gab es Ein­flüs­se auf die Kir­che, die mit der Leh­re Chri­sti nichts zu tun haben; das ist doch kein neu­es Phänomen.

            Und wo genau Fran­zis­kus der „eigent­li­chen Leh­re“ wider­spro­chen hat, wür­de ich auch ger­ne wis­sen. Viel­leicht hat ja jemand die Geduld, dies jeman­dem zu erklä­ren, der sich nicht regel­mä­ßig in Ihren Krei­sen bewegt und für den sel­bi­ges daher kei­ne selbst­ver­ständ­li­che Tat­sa­che darstellt.

            Viel­leicht argu­men­tie­ren Sie aber auch nur ad per­so­nam und leh­nen eine Per­son um ihrer selbst wil­len ab, weil Sie ihren per­sön­li­chen Wün­schen nicht entgegenkommt.

          • @ Tor­sten 14.30 – tut mir leid, aber das ist Unsinn… die Leh­re der Kir­che ist kei­ne Geschmacks- und kei­ne Inter­pre­ta­ti­ons­fra­ge. Wenn ein Lehr­satz A sagt, meint er A und nichts ande­res. Die Kir­che über die Jahr­tau­sen­de weg hat die kla­re, von Anfang an vor­han­de­ne Leh­re in Dog­men und Ver­wer­fun­gen for­mu­liert und ent­fal­tet. Das ist das Sur­ro­gat aus der bibli­schen und münd­li­chen apo­sto­li­schen und mysti­schen Über­lie­fe­rung. Das ist ver­bind­lich und weder mei­ne per­sön­li­che Vor­lie­be noch die sonst eines Men­schen – es han­delt sich hier um gött­li­ches Recht.
            Dar­an kann – sofern man bei kla­rem Ver­stand ist – nicht gedeu­telt werden.
            Es gibt aber ein­fach Men­schen, die die­se Leh­re ableh­nen. Okay – das ist ein Phä­no­men, das hin­ge­nom­men wer­den muss. Nun denn – dann fort mit all jenen aus der Kir­che! Was wol­len sie da? Nun haben aber die­se Wöl­fe sich seit 50 Jah­ren in der Kir­che breit gemacht und nach und nach alles ver­wirrt und zer­stört, so dass jemand wie Sie kom­men kann und offen zuge­ben muss, dass er die Leh­re der Kir­che nicht kennt, weil er Laie ist! Ja – auch das eine Frucht des wun­der­ba­ren Kon­zils! Die Gläu­bi­gen haben kei­ner­lei Glau­bens­bil­dung mehr. Es ist völ­lig egal, ob einer Laie ist oder Geist­li­cher – es ist die Pflicht jedes Gläu­bi­gen, sich mit all sei­nen Kräf­ten in die Leh­re zu ver­tie­fen – kann sein, dass ein Laie sich gele­gent­lich mehr aus­kennt als ein Geist­li­cher. dar­um geht es nicht. Es geht drum, dass Sie, ich, jeder und jede die­se Pflicht hat.
            Woher man die­se Leh­re erfährt? Schnell geht es nicht. Es kann nun mal nicht jeder ohne Kennt­nis­se hier mit­re­den. Es gibt den Kate­chis­mus, es gibt die rei­che Lite­ra­tur der Kir­chen­leh­rer aller Zei­ten, es gibt v.a. die Bibel, die Kon­zils­ak­ten sämt­li­cher Kon­zi­li­en und die Lite­ra­tur dar­über. Es gibt das Stun­den­buch, das, jeden Tag gebe­tet, schon gro­ße Bil­dugn schafft etc. Fan­gen Sie damit an, und Sie wer­den mich bes­ser verstehen…

        • 2000 Jah­re haben der Hei­lig­keit der Einen katho­li­schen und apo­sto­li­schen Kir­che nichts anha­ben kön­nen, denn unser Herr Jesus Chri­stus ist ihr Haupt und der Hei­li­ge Geist ihr Regent.

          Kein Papst der Renais­sance hat sich auch nur einen Abstrich oder eine Hin­zu­fü­gung am über­lie­fer­ten Glau­ben gelei­stet auch wenn ihr Geba­ren noch so anstö­ßig gewe­sen sein mag. Das ungu­te Tun eben die­ser Päp­ste wird auch heu­te noch kritisiert.
          Bereits der Hei­li­ge Apo­stel Pau­lus hat den Hei­li­gen Petrus kri­ti­siert und er tat es bestimmt und mit dem nöti­gen Respekt.

          Sehr prä­sent ist wie ver­sucht wur­de Papst Bene­dikt XVI ‚in den Dreck zu zie­hen‚ und auch jetzt noch trifft ihn unbarm­her­zig der Haß, der davon erfüll­ten Geg­ner der Kirche. 

          Der vor­lie­gen­de Brief ist höf­lich und klar in der Aus­sa­ge und trifft dabei voll ins Schwar­ze. Es gibt dar­in kei­ne Über­trei­bung oder unwah­re Behaup­tung, son­dern ist ein authen­ti­scher Bericht einer getreu­en, lei­den­schaft­li­chen Katho­li­kin. ( Mei­ne eige­ne Feig­heit hin­dert mich dar­an, einen ähn­li­chen Brief zu verfassen.)

          Unse­re Richt­schnur ist aber die Wahr­heit, die Jesus Chri­stus ist. Wir sind als Getauf­te zur Wahr­heit ver­pflich­tet. Wer Jesus Chri­stus liebt, liebt auch des­sen Vikar mit all sei­nen mensch­li­chen Schwä­chen und glei­ches trifft auf die katho­li­sche Kir­che zu. Sie nicht zu lie­ben, hie­ße sich gegen Jesus Chri­stus zu versündigen.

  8. Bra­vo, bra­vo, bra­vo jedes Wort ein Treffer.
    Der Papst ist der Papst kei­ne Fra­ge, aber wenn er sol­ches wie og. tut, muß man ihm NICHT fol­gen, inso­fern bin ich aus gan­zem Her­zen bei der FSSPX.

  9. Gott seg­ne die­se groß­ar­ti­ge Frau! Bes­ser als alle Inter­views mit kir­chen­feind­li­chen Zei­tun­gen und Per­so­nen, wäre es, die­ser Frau zu ant­wor­ten und ihr als Ober­hir­te zu danken.

  10. Es ist schon ein wah­res Kreuz mit den tra­di­tio­na­li­sti­schen Christen:

    Sie kön­nen nicht zwi­schen den Zei­len lesen und inter­pre­tie­ren, um das Gemein­te zu ver­ste­hen, sie brau­chen daher ste­te Anlei­tung des Pon­ti­fex, um die Glau­bens­leh­re sicher ver­kün­den zu kön­nen, sonst ver­ste­hen sie alles wört­lich. Sie brau­chen das Gefühl, zu jeder Zeit mit dem Pon­ti­fex über­ein­zu­stim­men (oder soll­te man bes­ser sagen, dass der Pon­ti­fex mit ihnen über­ein­stimmt ?), anstatt zu prü­fen, ob sie der Umkehr bedür­fen; sie schrei­ben einen Brief vol­ler Gift an den hei­li­gen Vater und behaup­ten schein­hei­lig, es aus Lie­be zur Kir­che zu tun. Sie schau­en nicht auf den Grund der Din­ge, sin­dern hal­ten sich an Äußer­lich­kei­ten und Ästhe­tik fest. Am wenig­sten ertra­gen sie, wenn der Papst neben­bei auch noch ein Mensch ist.
    Und sie sind die besten Pro­te­stan­ten, die eben nicht dem Papst in Lie­be und Treue anhan­gen, son­dern nur dem Papst, den sie in Über­ein­stim­mung mit sich befin­den. Dann soll­ten sie viel­leicht Luther bis zum Ende folgen ?

    • Ui, gut gebrüllt, Löwe! Aber ich den­ke viel­mehr, man­che „tra­di­tio­na­li­sti­schen Chri­sten“, kön­nen nur zu gut zwi­schen den Zei­len lesen und ver­ste­hen hin­ter allen vor­der­grün­di­gen Armuts­ge­sten und aller so mensch­li­chen Barm­her­zig­keits­ver­kün­di­gung ohne Erwäh­nung der Reue als con­di­tio sine qua non sehr gut, was eigent­lich gemeint ist. Und gera­de daher begeh­ren sie auf. Dass dies die Berufs­pro­gres­si­sten, die ihrer­seits von anti­rö­misch Affek­tier­ten plötz­lich zu Papo­la­treu­ten mutie­ren und die ple­na pote­stas Leh­re für ihre Zwecke neu ent­decken, zutiefst ver­stört und ver­är­gert, ist begreif­lich. Im Übri­gen fürch­te ich, dass man am Ende direkt und ohne Umschwei­fe bei Luther ankommt, wenn man die­sem Papst und sei­nen Plä­nen kri­tik­los und gott­er­ge­ben folgt.

    • Jesus sagt: Euer „Ja“ sei ein „Ja“ und euer „Nein“ ein „Nein“, alles Übri­ge kommt vom Böse.…“

      Viel­leicht ist mein IQ zu nied­rig, um die­sen Papst zu ver­ste­hen, hat­te aller­dings kei­ne Schwie­rig­kei­ten die Lehr­schrei­ben und Reden sei­ner Vor­gän­ger zu verstehen.

      nach jesui­ti­scher Art alles auf drei Punk­te zu brin­gen, bin ich nun soweit mit mei­nem- wahr­schein­lich beschränk­tem- Intellekt:
      1. er täuscht die Fein­de der Kath. Kirche
      2. oder er täuscht die treu­her­zig Gläubigen
      3. oder – mit allem Respekt-: er tickt nicht richtig 

      den­noch oder gera­de des­halb will ich täg­lich für ihn beten.

      • da möch­te ich doch voll und ganz zustim­men-Sophi­ste­rei oder stu­re Recht­ha­be­rei wird nie zu Ende kom­me­nes sind die Zei­chen eines ego­ma­nen, macht­be­ses­se­nen Men­schen- fliegt er zur Türe hin­aus, kommt er hin­ten her­ein und wenn nicht. so doch ganz sicher nach 30 Jahren„„„
        ich habe den neu­en Papst nie ganz ver­stan­den-jetzt nach die­semein­drück­li­chen Brief ver­ste­he ich ihn besser.Die glau­bens­treu­eM­e­xi­ka­ne­rin, Mut­ter von 9 Kindern,Mathematikprofessorin als unbe­deu­tend hin­zu­stel­len ist ein­fach unanständig!

    • Ach Unsinn – „zwi­schen den Zei­len lesen“, hal­lo Mister Schulz-von-Thun!! Huhu! Lasst uns spe­ku­lie­ren, jubi­lie­ren, drang­sa­lie­ren und blablasieren…
      Ein Satz in einer mensch­li­chen Spra­che muss eine ein­deu­ti­ge Bot­schaft haben.
      das ver­langt allei­ne schon die Lie­be und der Respekt vor dem Emp­fän­ger der Bot­schaft. Man muss ja wis­sen, ob das, was so gesagt wird, auch so gemeint ist.
      Aber – wie gesagt, das 20. Jh hat eine beach­tens­wer­te Ver­dum­mungs­ar­beit gele­sen – jeder liest nur noch hin­ein und hinaus.versteht alles, bloß nicht mehr den Wortsinn.
      Wenn Sie mich fra­gen: wer so denkt, ist auf dem besten Weg in die Klapsmühle.

      Die F.-Kritiker han­gen kei­nem Papst an, son­dern der Wahr­heit. Und die ist in der Kir­che objek­tiv for­mu­liert. Punkt.
      Viel­leicht ist Ihnen bis­lang nicht klar, was eigent­lich Kir­che seit alters her war und ab 1962 nicht mehr sein durfte.
      Des­halb geht ja auch kei­ner mehr hin…

    • Sor­ry, aber an die­sem Brief ist nun wirk­lich nichts gif­tig. Lie­be­vol­ler kann man echt emp­fun­de­ne Kri­tik gar nicht artikulieren!

    • Es ist nicht die Auf­ga­be von Chri­sten ande­re „zwi­schen den Zei­len“ lesen zu las­sen, son­dern kla­re Stand­punk­te in einer kla­ren Rede zu äußern, wie es der Wahr­heit zukommt!
      Mt 5,37, Euer Ja sei ein Ja, euer Nein ein Nein; alles ande­re stammt vom Bösen.

  11. Gro­ßen Ehr­furcht und Respekt vor die­ser Frau, sehr mutig! Wenn es nur end­lich eine Umkehr bei Papst Fran­zis­kus erwir­ken würde.

  12. Als Kor­rek­tiv für das hier im Forum gepfleg­te über­kri­ti­sche Bild von Papst Fran­zis­kus möch­te ich Ihnen den Arti­kel von Edu­ard Habs­burg emp­feh­len, den kath​.net kürz­lich ver­öf­fent­licht hat: „Papst Fran­zis­kus und Seve­rin von Nori­cum – ein Dream Team“. Der Autor nimmt Bezug auf das Reclam-Heft „Vita Sanc­ti Seve­ri­ni“, das den Text des Eugip­pi­us samt deut­scher Über­set­zung bie­tet. Viel­leicht ver­hilft es Ihnen zu einem dif­fe­ren­zier­te­ren Urteil. ,

    • O, sind Sie aber bele­sen! Ich erstar­re in Ehr­furcht. Viel­leicht haben Sie aber auch die Gna­de, uns den­noch, auch ohen dass wir gan­ze Bücher für Sie lesen müs­sen, erfah­ren zu las­sen, was Sie nun so undif­fe­ren­ziert an dem obi­gen Arti­kel finden…

  13. @ Tor­sten: Kei­ner kri­ti­siert hier unter die­sen Zuschrif­ten den Papst um des Pap­stes Wil­len, wie es vie­le der Kir­che Fern­ste­hen­de tun, son­dern alle Kri­tik hat eine Grund­ur­sa­che: Die­ser Papst ver­kün­det die Leh­re in unver­ständ­li­cher Spra­che und Form. Wir erken­nen in sei­nen Wor­ten nicht mehr die ver­bind­li­che Leh­re sei­ner Vor­gän­ger und die Leh­re unse­res Her­ren Jesus Chri­stus. Auch wir wis­sen, dass es in der Ver­gan­gen­heit Päp­ste gab, die nicht den Ruf der per­sön­li­chen Hei­lig­keit stan­den, aber kei­ner von denen hat die Leh­re ver­fälscht oder unvioll­kom­men ver­kün­det, wie die­ses heu­te geschieht. Wer schaut, was hin­ter den so glat­ten Über­schrif­ten sei­ner Reden inhalt­lich ver­bor­gen wird, muss ent­setzt sein und Frau de Pla­nas Recht inhalt­lich geben.

  14. Welch ein har­ter Brief. Jeg­li­che Beschei­den­heit von Kar­di­nal Bergoglio/​Papst Fran­zis­kus wird als Gel­tungs­ma­che­rei beschimpft. Nach allem, was ich bis­her über unse­ren neu­en Papst gele­sen habe, infor­miert er sich gern aus erster Hand.
    War­um bit­te muss man Bischö­fe mit Exzel­lenz, Monseñor etc anre­den? Jesus selbst ist da Vor­bild: Als sei­ne Jün­ger ihn Rab­bi nen­nen woll­te, ver­wehr­te er es ihnen und gestand die­se Titel nur Gott zu. Jesus fühl­te sich als unser Bru­der, nicht als Herr. Er will uns alle – Chri­sten, Mus­li­me, Hin­dus, Bud­dhi­sten … alle Men­schen guten Wil­lens unab­hän­gig von ihrer Reli­ti­ons­zu­ge­hö­rig­keit zu unse­rem Vater füh­ren. Er berei­tet uns den Weg und zeigt ihn, gehen müs­sen wir ihn selber.

    Ich könn­te auf jeden ein­zel­nen Punkt der Kri­tik an unse­rem neu­en Papst ein­ge­hen, aber das wird mir zu lang.

    Den Tra­di­tio­na­li­sten möch­te ich sagen, dass die Lit­ur­gie ein Werk­zeug ist, sie ist für uns da, nicht wir für sie. Und so wie sich die Welt ändert und die Spra­che, muss auch die Lit­ur­gie immer wie­der Ände­run­gen und Anpas­sun­gen erfahren.

    In erster Linie zählt der Mensch. Und die Lie­be zu den Men­schen, die auch Aus­druck der Lie­be zu Gott ist. Denn Gott hat uns erschaf­fen, wir sind Zei­chen sei­ner Lie­be. Und die­se Lie­be sol­len wir auch den ande­ren schen­ken, die eben­falls aus Lie­be von Gott geschaf­fen wurden.

    Kri­tik am Papst, nur weil er nicht so ist, wie ihr ihn wollt – das ist sündhaft.

    • Die Anre­de ehrt zunächst das Amt und dann erst den Amts­trä­ger. Mit jedem Amt, daß über­nom­men wird, wird auch gleich­zei­tig eine ent­spre­chend gestuf­te Ver­ant­wor­tung über­nom­men. Gleich­zei­tig tirtt man in eine Rei­he von Vor­gän­gern im Amte ein, die je nach Amts­füh­rung Vor­bild oder Mah­nung sein kön­nen. So ist ein Pius V. sicher­lich ein Vor­bild in Lebens- und Amts­füh­rung (übri­gens einer der erfolg­reich­sten Refo­mer, der die „Zei­chen der Zeit“ bestens erkann­te), wäh­rend ande­re wegen ihrer skan­da­lö­sen „Fami­li­en­po­li­tik“ heu­te eher für RTL-Vier­tei­ler taugen.
      Wer nun an Pius V. rum­meckert, der han­delt, da möch­te ich Ihnen zustim­men, sünd­haft dumm, weil er offen­sicht­lich nicht weiß, wovon er spricht. Aber nach Ihrem Ver­ständ­nis müß­te dann auch die Kar­di­nals­er­he­bung eines eige­nen Soh­nes (wie einst­mals gesche­hen) kri­tik­los hin­ge­nom­men wer­den. Das hal­te ich nun wie­der­um für sünd­hat dumm!
      Wenn nun der amtie­ren­de Bischof von Rom so han­delt und redet, wie die Autorin des Brie­fes es dar­stellt, und dies ist schlicht­weg bewie­sen, dann han­delt er bei den Fran­zis­ka­nern der Imma­cu­la­ta zum Scha­den eines auf­blü­hen­den Ordens, dann ver­wirrt er die Gläu­bi­gen durch sein Han­deln und Reden.
      Das fest­zu­stel­len, ist kei­ne Sün­de, son­dern eine logi­sche Grundfunktion.
      Zu Ihren „prak­ti­schen“ Äuße­run­gen über die Lit­ur­gie („Werk­zeug“ „für uns da“) möch­te ich nur soviel sagen, daß Sie sich damit viel­leicht auf momen­tan päpst­li­cher Hand­lungs­ebe­ne befin­den, nicht jedoch auf dem Boden der Aus­sa­gen des 2. Vati­ka­nums über die Hei­lig­keit der Lit­ur­gie, geschwei­gen denn der Lehr­tra­di­ti­on unse­rer Kirche.
      Ich emp­feh­le Ihnen da ein per­sön­li­ches Update. Lesen Sie die Kon­zils­be­schlüs­se, ein wenig Guar­di­ni und gehen Sie mal über einen län­ge­ren Zeit­raum regel­mä­ssig zu den „Tra­di­tio­na­li­sten“ und suchen Sie dort das Gespräch.
      War­um sind wir auf Erden?
      Egal wel­chen Kate­chis­mus Sie auch neh­men, was steht dort (jeweils in ande­re Wor­te geklei­det)? Wir sind nicht auf Erden, weil die Men­schen so wich­tig sind, son­dern um Gott allein die Ehre zu geben und so die ewi­ge Glück­se­lig­keit zu finden.
      Dahin sol­len uns die Hir­ten der Kir­che füh­ren. Wegen die­ser Auf­ga­be gebührt ihnen Ehr­erbie­tung und Ach­tung, aber nicht blin­der und stum­mer Gehorsam.
      Wir haben so scharf zu den­ken wie St. Tho­mas und eben­so lie­be­voll und innig zu beten wie er!

    • In erster Linie kommt Gott. Das sagen uns schon die drei ersten der 10 Gebo­te. Wer das nicht begreift, der ver­steht auch nichts vom Men­schen. Nur wer Gott – ent­spre­chend dem Lie­bes­ge­bot – zuerst und mit aller Kraft liebt, ver­steht all­mäh­lich, was Näch­sten­lie­be ist.
      Näch­sten­lie­be ist die Sor­ge um das See­len­heil des ande­ren. Man muss den begrün­de­ten Ver­dacht haben, dass viel der angeb­li­chen „sozia­len Lie­be“ nichts wei­ter als die Nut­zung eines Geschwäch­ten als per­sön­li­che Pro­jek­ti­ons­flä­che zur Selb­st­ab­so­lu­ti­on ist („Seht, ich bin demü­tig und hel­fe, das muss dann auch Gott einsehen…“)

      Dass die­ser ande­re auch gele­gent­lich viel­leicht mate­ri­el­le Hil­fe braucht, ist eine Selbst­ver­ständ­lich­keit. Das hat F. nicht erfun­den. Seit 2000 jah­ren wird das ohne gro­ßes Demuts­ge­du­del prak­ti­ziert – aber das See­len­heil war an erster Stelle.

      So wird ja immer wie­der dar­auf ver­wie­sen, dass Mut­ter Tere­sa zwar sehr löb­lich und ver­dienst­voll „mate­ri­ell“ gehol­fen hat, aber es gibt so wenig Bekeh­rung und Auf­bruch an ihrem Ort – da sieht man, dass alles Men­schen­be­zo­ge­ne, wenn es nicht der Lie­be zu Gott und des­sen direk­tem per­sön­li­chem Auf­trag ent­springt, frucht­los blei­ben wird. Das ist bit­ter, liegt aber offen zuta­ge und lässt sich nicht leugnen.

      • Genau das ist die rich­ti­ge Defi­ni­ti­on: Erst Got­tes,- dann Näch­sten­lie­be. Wer Gott nicht von gan­zem Her­zen liebt, kann weder den Näch­sten lie­ben, noch die­sem adäquat hel­fen, denn sei­ne Aus­gangs­po­si­ti­on ist dann die untaug­lich­ste die man sich den­ken kann!

    • „In erster Linie zählt der Mensch. Und die Lie­be zu den Men­schen“ Nein!! Das ist die ver­que­re nach­kon­zi­lia­re Anthro­po­zen­trik. In erster Linie zählt Gott. Und die Lie­be zu Gott. Dar­aus ergibt sich dann auch die Lie­be zum Näch­sten und auch die Fein­des­lie­be. Und ja, der Mensch muss der Lit­ur­gie die­nen, denn der Mensch macht nicht die Lit­ur­gie, son­dern in der Lit­ur­gie han­delt Chri­stus. Das ist ja das Rie­senel­dend, dass wir Gott heu­te vom Men­schen den­ken und nicht den Men­schen von Gott!! Und eben dar­um hat Bene­dikt XVI. von uns eine „koper­ni­ka­ni­sche Wen­de“ des Den­kens gefor­dert. Wir müs­sen Gott wie­der zum Ziel- und Aus­gangs­punkt unse­res Den­kens und unse­res Glau­bens machen.

      • Ja, das ist doch aber ganz ein­fach: ich glau­be an Gott und weiß – habe gelernt‑, was wir tun sol­len in unse­rem Leben, näm­lich den Näch­sten lie­ben wie uns selbst. Geh mit dei­nem Näch­sten so um, wie Du selbst erwar­test, dass mit dir umge­gan­gen wird, wenn du dei­nen Weg gehst, in Freud und Leid. Freu dich mit dem Ande­ren, und hilf ihm, wenn er was braucht. Dem Ursprung und Grund mei­nes Lebens soll­te ich mit mei­nem Tun dan­ken, und das Tun ist Lob Got­tes, wenn es in Sei­nem Namen und im Gebet /​Gespräch mit Gott geschieht. Gro­ßer Wor­te bedarf Gott m.E. nicht von Jedem, und auch nicht beson­ders erbau­li­cher Reden und Beteuerungen!

    • @ Mim, zu Ihren Aussagen:
      „Jesus selbst ist da Vor­bild: Als sei­ne Jün­ger ihn Rab­bi nen­nen woll­te, ver­wehr­te er es ihnen und gestand die­se Titel nur Gott zu [das hört sich nach Zwei­feln an der Gott­heit Chri­sti an!?]. Jesus fühl­te sich als unser Bru­der, nicht als Herr. Er will uns alle – Chri­sten, Mus­li­me, Hin­dus, Bud­dhi­sten … alle Men­schen guten Wil­lens unab­hän­gig von ihrer Reli­ti­ons­zu­ge­hö­rig­keit zu unse­rem Vater füh­ren“ sowie: „In erster Linie zählt der Mensch. Und die Lie­be zu den Men­schen, die auch Aus­druck der Lie­be zu Gott ist“ – eini­ge Zita­te aus dem Neu­en Testa­ment, alles Christus-Worte:

      „Ich und der Vater sind eins.“ – Joh 1o,3o

      „Ihr sagt zu mir Mei­ster und Herr und ihr nennt mich mit Recht so; denn ich bin es.“ – Joh 13,13

      „Ich bin der Weg und die Wahr­heit und das Leben; nie­mand kommt zum Vater außer durch mich.“ – Joh 14,6

      „Wenn ihr mich liebt, dann hal­tet mei­ne Gebo­te.“ – Joh 14,15

      „Geht hin­aus in die gan­ze Welt, und ver­kün­det das Evan­ge­li­um allen Geschöp­fen! Wer glaubt und sich tau­fen lässt, wird geret­tet; wer aber nicht glaubt, wird ver­dammt wer­den.“ – Mk 16,15–16

      „Mir ist alle Macht gege­ben im Him­mel und auf der Erde. Dar­um geht zu allen Völ­kern und macht alle Men­schen zu mei­nen Jün­gern; tauft sie auf den Namen des Vaters und des Soh­nes und des Hei­li­gen Gei­stes, und lehrt sie, alles zu befol­gen, was ich euch gebo­ten habe. Seid gewiss: Ich bin bei euch alle Tage bis zum Ende der Welt.“ – Mt 28,18ss

      zur Fra­ge nach dem größ­ten, wich­tig­sten Gebot:
      „Das erste ist: Höre, Isra­el, der Herr, unser Gott, ist der ein­zi­ge Herr. Dar­um sollst du den Herrn, dei­nen Gott, lie­ben mit gan­zem Her­zen und gan­zer See­le, mit all dei­nen Gedan­ken und all dei­ner Kraft. Als zwei­tes kommt hin­zu: Du sollst dei­nen Näch­sten lie­ben wie dich selbst. Kein ande­res Gebot ist grö­ßer als die­se bei­den.“ – Mk 12,29ss

      • Er berei­tet uns nicht (nur) den Weg, wie Sie schrei­ben, son­dern Er IST der Weg – der ein­zi­ge! Hier noch eine ande­re schö­ne Stel­le aus dem Johannes-Evangelium:

        „Amen, amen, ich sage euch: Noch ehe Abra­ham wur­de, BIN ICH.“ – Joh 8,58

        So hoheits­voll hät­te nicht ein­mal der größ­te, Gott am Näch­sten ste­hen­de Pro­phet reden dür­fen; das wäre anma­ßend bis blas­phe­misch gewe­sen (und so wur­de es ja auch auf­ge­faßt von Sei­nen Fein­den). Nein, sol­che Wor­te ste­hen nur Gott selbst zu. 

        Wenn Sie nicht (wesent­lich^^) älter sind als ich und den „nor­ma­len, zeit­ge­nös­sisch-katho­li­schen Reli­gi­ons­un­ter­richt“ samt der „übli­chen, nach-kon­zi­lia­ren Sakra­men­ten­vor­be­rei­tung“ genos­sen haben (na ja^^), dann müs­sen wir uns wohl, ins­bes. in Anbe­tracht auch nur die­ser sehr klei­nen Aus­wahl an Her­ren­wor­ten, ein­ge­ste­hen, daß man uns in all den Jah­ren ein nicht ganz zutref­fen­des Chri­stus-Bild ver­mit­telt hat, um es mal ganz dezent zu formulieren.

    • „Jesus fühl­te sich als unser Bru­der, nicht als Herr.“
      Jesus hält dage­gen mit Sei­nen hei­li­gen Wor­ten: Wer den Wil­len Got­tes erfüllt, der ist für mich Bru­der und Schwe­ster und Mut­ter. Mar­kus 3,35

      Wür­den wir uns alle um den Wil­len Got­tes küm­mern, könn­te das Reich Got­tes kommen.
      Nur so wie jetzt, wo eine Selbst­ver­liebt­heit der Men­schen Vor­rang hat und der Sün­de gehul­digt wird, dürf­ten wir weit davon ent­fernt sein.
      Ein Umden­ken wäre drin­gend anzuraten.
      Jesus ist der Herr in Ewig­keit. Amen

      • Tor­sten, Papst Fran­zis­kus ent­spricht ein­fach nicht den tra­di­tio­na­li­sti­schen katho­li­schen Chri­sten, die in ihrer Eng­stir­nig­keit neue Gedan­ken nicht ver­tra­gen. Neu­es bedeu­tet Ver­än­de­rung – und Ver­än­de­rung macht sie krank.

        Es gab eine Pro­phe­zei­ung, dass nach Papst JP II ein noch kon­ser­va­ti­ve­rer Papst kom­me (B XVI), danach ein welt­of­fe­ner Papst, den ich in Fran­zis­kus sehe. Ich freue mich über die­sen Papst.

        • @Mim: Ver­mut­lich freu­en sie sich über Fran­zis­kus, genau­so wie es die Fein­de Got­tes unse­res Herrn und sei­ner Kir­che eben­falls tun. 

          Got­tes und Mari­ens Segen auf allen Wegen.

        • Wie „eng­stir­nig“ sind denn Leu­te, die den Fran­zis­ka­nern der Imma­cu­la­ta ver­bie­ten, das Hei­li­ge Meß­op­fer darzubringen?

        • Was für eine „Pro­phe­zei­ung“ denn? Und wer sind denn in Wirk­lich­keit die „Eng­stir­ni­gen“, die „Beton­köp­fe“, die „Ewig-Gest­ri­gen“? Nicht viel­mehr die­je­ni­gen, die, obwohl längst durch die (trau­ri­ge!) Wirk­lich­keit wider­legt, immer noch höchst eng­stir­nig und beton­köp­fig an alt und schal gewor­de­nen Kon­zep­ten aus den 6o-er- oder 7o-er-Jah­ren festhalten?
          Man möch­te jenen am lieb­sten zuru­fen: „Ihr hat­tet jetzt 5o Jah­re lang Zeit, die Kir­che in euer ’neu­es Pfing­sten‘, in die, wie ihr vol­ler Stolz und Anma­ßung mein­tet, ’neue, nun wirk­lich end­gül­tig nach-kon­stan­ti­ni­sche und (-triden­ti­ni­sche) Ära‘ zu füh­ren und zu bewei­sen, daß ihr wirk­lich alles bes­ser könnt und wißt als die von euch so geschmäh­ten ‚Alten‘; daß eure tol­len Kon­zep­te tat­säch­lich die rich­ti­gen waren – und die War­nun­gen der ‚Unglücks­pro­phe­ten‘ abso­lut gegen­stands­los. – Nun seht euch den Zustand der Kir­che und des Glau­bens­le­bens und ‑wis­sens doch mal an, auf *allen* Kon­ti­nen­ten; hört auf, euch selbst zu belü­gen und begreift end­lich, daß ihr *geschei­tert* seid; daß auch noch die schlimm­sten Befürch­tun­gen jener von euch so hoch­mü­tig belä­chel­ten, ver­spot­te­ten und auf’s Abstell­gleis gescho­be­nen ‚Beton­köp­fe und Spiel­ver­der­ber‘ alle­samt ein­ge­tre­ten – wenn nicht noch deut­lich über­trof­fen wor­den sind! Steigt von eurem hohen Roß her­un­ter, ja schämt euch – und besitzt nicht noch die Stirn, die­sen ver­hee­ren­den Zustand, die­sen völ­li­gen Zusam­men­bruch gera­de denen in die Schu­he zu schie­ben, die euch auf­rich­tig gewarnt und dafür nur euren Spott und eure Häme emp­fan­gen haben! KEHRT end­lich UM – zu Chri­stus!!! Und beharrt nicht noch wei­ter stur, unver­bes­ser­lich, ohne jede Kri­tik­fä­hig­keit und Selbst­kri­tik auf euren auf der gan­zen Linie geschei­ter­ten ‚Kon­zep­ten‘, for­dert nicht NOCH MEHR ‚Refor­men‘ in dem­sel­ben Ungeist, der die­se Kata­stro­phe ja erst her­bei­ge­führt und sovie­le gute See­len aus der Kir­che – ganz ‚eurer Kir­che‘, wie ihr wohl mein­tet – ver­trie­ben hat; seid froh, wenn ande­re bewahrt haben, was ihr hoch­mü­tig ver­kauft, ver­ra­ten und ver­wor­fen habt. Schweigt end­lich und laßt nun sie – mit Got­tes Hil­fe – wie­der­her­stel­len, was ihr zer­stört; denn ihr könnt es nicht mehr, von euch ist kei­ner­lei ech­te Erneue­rung mehr zu erwarten!“

          • Oder ist das jetzt zu hef­tig? – Es ist ja an nie­mand Bestimm­ten adres­siert, auch an kei­nen der Mit­dis­ku­tan­ten hier (auch nicht an Mim, des­sen /​ deren Wor­te aller­dings auch … der Deut­lich­keit nicht ent­beh­ren^^), son­dern bewußt all­ge­mein gehal­ten; ein ‚har­ter (vlt. zu har­ter?) Appell‘, ja, und ’nicht ganz ohne Emo­ti­on‘ geschrie­ben – aber ich will damit selbst­ver­ständ­lich nie­man­den per­sön­lich belei­di­gen! Mich „ner­ven“ nur die­se ewi­gen, mitt­ler­wei­le uralten Clichés wie ‚Eng­stir­nig­keit‘, ‚Stur­heit‘ oder ‚Gest­rig­keit‘, mit denen nun schon seit so vie­len Jahr­zehn­ten eine Mehr­heit ver­sucht, eine Min­der­heit (noch – hof­fent­lich nicht mehr lan­ge!^^) in eine bestimm­te Ecke zu stel­len, ja, zu dif­fa­mie­ren, um nur ja nicht auf deren Argu­men­te ein­ge­hen zu müssen …

          • Nicht zu hef­tig, aber sehr leidenschaftlich…und wahr…
            Ich ver­ste­he Sie: man hat das Gequat­sche die­ser ver­knö­cher­ten Moder­ni­sen aus dem Jah­re Anno dun­nemals ein­fach satt, die ein­fach nicht begrei­fen, dass sie Äonen hintndran und ihre Idea­le geschei­tert sind.
            Die katho­li­sche Glau­bens-Ach­se ver­läuft im übri­gen nicht zwi­schen Kon­ser­va­tiv und Fort­schritt­lich, son­dern zwi­schen Wahr und Falsch.
            Wer sich ein biss­chen aus­kennt, muss zuge­ben, dass Glau­bens­treue in der Kir­che fast immer mit Fri­sche, Inno­va­ti­ons­kraft und sehr oft auch mit einer gewis­sen „Abge­fah­ren­heit“ (wie man heu­te ori­gi­nel­le Sachen nennt) ver­bun­den war.
            Die Reform­schrei­häl­se sind die heu­ti­gen „Kon­ser­va­ti­ven“, die „Kon­ser­va­ti­ven“ sind auch „Kon­ser­va­ti­ve“ und die Tra­di­ti­ons­ver­bun­de­nen sind abge­fah­ren und frisch, streit­fä­hig und ernst­haft, gehen so tief, wie es dem ein­zel­nen mög­lich ist, und sind in ihrer Zeit prä­sent und wachsam.
            Die Alt­kon­zi­lia­ner dage­gen beweih­räu­chern immer noch irgend­wel­che Reni­tenz­bi­schö­fe, spie­len das bür­ger­li­che Spiel der „Revo­lu­ti­on“ und puber­tie­ren bis ins küh­le Grab vor sich hin: sie wol­len frei sexen und dann zur Kom­mu­ni­on, sie haben ein Herz für Schwu­le, bekä­men aber Bauch­grim­men, wenn es ihren Sohn beträ­fe, sie wol­len nicht mis­sio­nie­ren, hofie­ren den Islam und brin­gen schon mal klamm­heim­lich ihre Schäf­chen und Taler­chen ins Trocke­ne für den Fall, dass der mor­sche Laden hier auf­grund ihrer Idea­le zusammenbricht…
            Schon klar GW, ich ver­ste­he Sie, es ist ein Witz, und wenn Sie die Postings unse­rer Forums­li­be­ra­len anse­hen, fällt auf, dass die­sel­ben mehr schmä­hen als argu­men­tie­ren, dass sie sich in der Sache nicht gut aus­ken­nen, dass sie unbe­schei­den und arro­gant, von oben her­ab ihre Plat­ti­tü­den von sich geben, als sei­en es wei­se Wor­te. Ein Nach­ha­ken führt nur zu wei­te­ren Abson­de­run­gen ohne Ver­stand und am Ende weiß man immer noch nicht, auf­grund wel­cher trif­ti­gen Grün­de sie die Din­ge so sehen, wie sie sie sehen… Sie haben nur eines gelernt: dass „links“ toll ist und „rechts“ doof, wobei alles „rechts“ ist, was nicht ihrer Mei­nung entspricht…
            Gem­ma – des bringt nix.

          • Zu hart!? Es ist die rei­ne Wahr­heit, was Sie da schrei­ben! Die Zeit der Kon­zils­be­ton­köp­fe ist abge­lau­fen, auch wenn die­se das nicht wahr­ha­ben wol­len und lie­ber mit flie­gen­den Fah­nen in den Unter­gang des Rela­ti­vis­mus und Welt­ethos flüch­ten, anstatt der leben­di­gen Tra­di­ti­on Ent­fal­tungs­mög­lich­kei­ten einzuräumen.

        • Wenn Sie schon von Pro­phe­zei­hun­gen spre­chen: Es gibt die Pro­phe­zei­hung, dass Bene­dikt der letz­te wah­re Papst ist.
          Man den­ke sich den Rest dazu…

  15. Dan­ke für die Publi­ka­ti­on die­ses Briefes!
    Eine sehr gewich­ti­ge Stimme.

    Möge sich der hl. Vater das zu Her­zen nehmen.

  16. Auch ich möch­te mich für Ver­öf­fent­li­chung die­ses Brie­fes bei der Redak­ti­on bedan­ken. Und ich bin schon gespannt ob, wann und wie der Papst ant­wor­ten wird. Wobei ja eher zu erwar­ten ist, das kei­ne Ant­wort erfol­gen wird, denn dann müss­te die­ser ja über den Inhalt des Brie­fes nach­den­ken, und das wird im sicher nicht gefal­len, den in die­sen steht die Wahrheit. 

    Got­tes und Mari­ens Segen auf allen Wegen

    • Oder es kommt so ein Schwa­fel­brief, for­mu­liert nach den neue­sten Regeln des „Beschwer­de­ma­nage­ments“. Und F. lernt, dass er sein fal­sches Spiel noch sub­ti­ler anpacken muss, wo ihm doch all­mäh­lich die etwas hel­le­ren Köp­fe auf die Spur gekom­men sind…

  17. @Mim Ich fürch­te Sie ver­ste­hen Eini­ges falsch, wenn Sie glau­ben den Tra­di­tio­na­li­sten nur Eng­stir­nig­keit vor­wer­fen zu müs­sen und schon ist das Pro­blem gelöst. Die, die Sie mit einem gewis­sen Unter­ton Tra­di­tio­na­li­sten nen­nen, glau­ben, dass die Kir­che auf zwei Säu­len ruht, der Schrift und der tra­di­tio­nel­len Über­lie­fe­rung. Über die­sen Glau­ben bestand auch bis­her Grund­konsenz bei den Katho­li­ken und die soge­nann­ten Tra­di­tio­na­li­sten beru­fen sich auf das bis­he­ri­ge Selbst­ver­ständ­nis der Kir­che. Sie gehen davon aus, dass das, was Gott uns als gebun­den über­lie­fert hat und was der Papst kraft sei­ner Gewalt gebun­den oder gelöst hat, in der Tat nicht ver­han­del­bar ist. Soviel zur Eng­stir­nig­keit!!! Nun erzäh­len Sie uns, bit­te, wel­che neu­en Gedan­ken Sie denn mei­nen? und wel­che neu­en Gedan­ken mich Krank machen sollen?
    Sie kön­nen sicher Vie­les ver­än­dern, aber nicht das, was durch die Glau­bens­leh­re gebun­den ist.
    Sie wür­den näm­lich dem Glau­ben die inne­re Logik und die Glau­bens­kraft neh­men. Der Glau­be wür­de zu einer hoh­len Hül­se ohne Wert ver­kom­men und die Kir­che zu einer Nicht­re­gie­rungs­or­ga­ni­sa­ti­on mit Hand­auf­le­gung und huma­ner Ziel­set­zung aber ohne den drei­ei­ni­gen Gott.
    Gestat­ten Sie mir noch eine Bemer­kung zu der Anre­de Chri­sti als Bru­der. Sie impli­ziert, dass Chri­stus mit uns auf einer Stu­fe steht und nur einer ver­min­der­ten Ehr­furcht bedarf, Ich rede Chri­stus allein aus Grün­den der gebo­te­nen Ehr­furcht wei­ter als Herrn an. Auch sei­ne Jün­ger haben Ihn immer als Herrn ange­re­det, nie als Bru­der. Das hat nichts mit sei­ner Bin­dung an uns Men­schen zu tun. Die­se Bin­dung ist eine voll­kom­me­ne und geht über unse­re Vor­stel­lungs­kraft hin­aus. Die Bezeich­nung Bru­der kann die­sen mensch­li­chen Man­gel an Vor­stel­lungs­kraft nicht beheben.

  18. „Die in ihrer Eng­stir­nig­keit neue Gedan­ken nicht ver­tra­gen“, war­um sagen sie so etwas @Mim?; es geht hier nicht um Eng­stir­nig­keit, es geht um den wah­ren katho­li­schen Glau­ben, um die rei­ne Leh­re der Kir­che, und der wah­re Glau­be ist immer­wäh­rend, ist unver­än­der­lich. Ich den­ke, die­se mexi­ka­ni­sche Frau hat ein­drucks­voll geschil­dert wo die Feh­ler und Irr­tü­mer lie­gen. Lesen sie noch­mals den Brief.

    • Den Brief habe ich gele­sen ‑und er hat mich erschüt­tert. So tief, dass ich ant­wor­ten musste.
      Eine ein­zi­ge Kla­ge, dass Papst Fran­zis­kus nicht ihre Erwar­tun­gen an ihr Bischofs­bild erfüllt, son­dern sich bemüht, ein­fa­cher zu leben als sei­ne Vor­gän­ger. Und das auch sicht­bar macht. Dass er offen ist für ande­re Mei­nun­gen, mit Anders­den­ken­den und Katho­li­ken auf Augen­hö­he spricht. Und sich nicht wie ein Mon­arch aufführt.
      Es läuft vie­les falsch in der Kir­che – nicht nur der katho­li­schen. Und wenn sich unser neu­er Papst dazu auf­rafft, mal auf­zu­räu­men, ist das nur zu begrüßen.

      Und anstatt andau­ernd mit Stei­nen auf ihn zu wer­fen, unter­stützt ihn lie­ber. Oder es kommt das, was ihr her­bei­be­schwört: eine Kir­chen­spal­tung. Was ihr dann ver­mut­lich Drang­sal nen­nen werdet.

      Und mit Jesus been­de ich das hier jetzt: Rich­tet nicht, damit ihr nicht gerich­tet werdet.

      • „… sich bemüht, ein­fa­cher zu leben als sei­ne Vorgänger.“ 

        Oder eher: …sich bemüht, dass sein Lebens­stil ein­fa­cher erscheint, als der sei­ner Vorgänger.

        Man kann auch viel Auf­wand betrei­ben, damit etwas „arm“ aus­sieht. Christ­li­che Armut koket­tiert nicht damit.

      • O nein bit­te nicht die­se Plat­ti­tü­de vom „Rich­tet nicht auf dass ihr…“. Das haben wir jetzt seit 50 Jah­ren hören müs­sen, wenn wir ein­mal einen kla­ren Gedan­ken aus­ge­spro­chen haben.

        Denn: jeder kla­re, intel­li­gen­te, ein­deu­ti­ge Satz ist … zu hart, eine Ver­ur­tei­lung, blabla.

        Okay – aber so braucht man nicht weiterzureden.
        Stei­ne auf F? Auf­räu­men? Auf­raf­fen, aufzuräumen.
        Ach, Mim, wachen Sie doch auf!
        Nie­mand wirft Stei­ne, aber vie­le äußern Befürch­tun­gen, sind empört über kon­kre­te Vor­komm­nis­se und inzwi­schen müss­te wirk­lich jedem däm­mern, dass die­ser Papst nicht „auf­räumt“, son­dern alles zertrümmert…

  19. Wie an allen vor­an­ge­gan­ge­nen Kom­men­ta­ren unschwer erkenn­bar ist – man mag von dem neu­en Stil hal­ten, was man will – fac­tum est: er polarisiert!

    Ein Kom­pli­ment, das man bis dato nur Bischö­fen gemacht hat, die von der ver­öf­fent­lich­ten Mei­nung ins kon­ser­va­ti­ve Eck gedrängt wor­den sind. Dem­nach müss­te Fran­zis­kus ein „erz­kon­ser­va­ti­ver“ sein.

    Bleibt bei mir die ein­zi­ge Sor­ge, dass dadurch die Grä­ben nicht über­wun­den wer­den, son­dern die Spal­tung, in die wir uns seit 40 Jah­ren immer tie­fer ver­rannt haben, wei­ter vor­an­ge­trie­ben wird. Und dies­mal geht wahr­schein­lich nicht mehr so glimpf­lich ab, wie vor 25 Jah­ren mit den Piusbrüdern.

    Gott schüt­ze sei­ne arme Kir­che vor allen Ver­wir­run­gen und Verirrungen!

    • „Gott schüt­ze sei­ne arme Kir­che vor allen Ver­wir­run­gen und Verirrungen!“

      Dem kann ich mich ohne Wenn und Aber anschlie­ßen. Dass ein Pon­ti­fex pola­ri­siert, ist übri­gens wahr­lich kein Novum.

  20. Die­se Mei­nun­gen von Mim, Thor­sten und Gleich­ge­sinn­ten sind schon sehr Auf­schluß­reich. Sie spie­geln wie­der das Cha­os wel­ches nach dem 2. V . ent­stan­den ist. Eigent­lich kön­nen die­se amen Leu­te nichts dafür ‚ein solch ver­scho­be­nes Got­tes­bild zu haben . Gott zu lie­ben, zueh­ren, und zudan­ken ist das 1. und höch­ste Gebot , aber sie set­zen den Mit­mensch an die erste Stu­fe, wohl­weis­lich in der Hoff­nung von die­sem auch zu pro­fi­tie­ren. Gott wird ernied­rigt, her­ab­ge­setzt auf die Stu­fe wie es einem gera­de gefällt. Die Tra­di­ti­ons­ni­sten, die Gott an die erste Stel­le set­zen , müs­sen daher sol­chen Leu­ten schon sehr quer lie­gen und daher muß man die­se bekämp­fen, es ist ihnen dann jedes Mit­tel recht .
    Der Brief ist ein Zeug­nis für unse­ren jet­zi­gen Papst und man kann nur hof­fen daß er ihn auch zu lesen bekommt.

  21. Gott allein weiß, wie­viel ech­te Demut oder eben auch Eitel­keit in den Beschei­den­heits­ge­sten des hl. Vaters wirk­lich lie­gen. Es steht uns wohl auch nicht zu, dar­über zu urteilen.
    Aber ich kann mir nicht hel­fen. Wenn jemand so etwas Abstru­ses sagt wie: „die Welt­wirt­schaft (befin­det sich) in der Hand des Zio­nis­mus“, dann kann ich ihn nicht mehr ernst neh­men. Der­glei­chen Äuße­run­gen wür­de man doch wohl eher auf isla­mi­schen Web­sites erwarten.

  22. Die Dis­kus­sio­nen in die­sem Forum fin­de ich sehr niveau­voll und sachlich.Ich fin­de manch­mal gar nicht die Zeit, alle Arti­kel detail­iert durchzulesen.
    Der Brief ist sehr auf­schluss­reich. Aller­dings ver­ste­he ich nicht, dass Frau Lucre­cia Rego im 6. Abschnitt des Briefes
    „Mir gefal­len Dei­ne offi­zi­el­len Anspra­chen sehr (die an die Poli­ti­ker, die Gynä­ko­lo­gen, die Jour­na­li­sten, zum Welt­frie­dens­tag usw.) und Dei­ne Pre­dig­ten an den Fest­ta­gen, denn in ihnen erkennt man eine minu­tiö­se Vor­be­rei­tung und eine tie­fe Medi­ta­ti­on in jedem dar­in gebrauch­ten Wort. Dei­ne Wor­te und die­se .….….““ ein Lob­lied auf Papst F. singt, um spä­ter all die für uns so unbe­greif­li­chen Hand­lun­gen, Wor­te und Gesten auf­zu­zei­gen. Was war ihre Intention?
    @Mim Engstirnigkeit—Veränderung—Zeitgeist—Kirche ist für die Men­schen da—–Liturgie ist für uns da–Nein, wir sind für unse­ren Herr­gott da, wir soll­ten ihn in gebüh­ren­der Ach­tung und Ehr­furcht anbe­ten, wir sind eine Glau­bens­ge­mein­schaft und kei­ne Event­ver­an­stal­ter. Ein Papst soll­te uns im Glau­ben stär­ken, und nicht stän­dig irgend­wel­che Schlag­wor­te von Lepra, Feld­la­za­rett, Kar­ne­val etc…uns vor die Füße werfen.
    Bescheidenheit—Armut–man kann die­se Zuschrei­bun­gen nicht mehr lesen und hören. Seht her, wie BESCHEIDEN ich bin..ich woh­ne in…ich fah­re in.einem… ich habe schwar­ze Schu­he an…ich tra­ge ein Blech­kreuz (stimmt übri­gens nicht). Mein Gott, womit beschäf­ti­gen wir Gläu­bi­ge uns nur??? bit­te lesen: MOSEBACH; HÄRESIE DER FORMLOSIGKEIT
    @Laurentius Sie haben ja schon in die­sem Sin­ne geant­wor­tet., habe ich gera­de erst gelesen

    • Lie­be Dorothea,

      man kann es nicht oft genug sagen!
      Ganz aktu­ell ist bei „Una voce“ ein Son­der­druck mit einem Vor­trag von Mar­tin Mose­bach erschie­nen, den er auf Ein­la­dung des Lim­bur­ger Bischofs (sic!) in die­sem Jahr in Frankfurt/​Main gehal­ten hat:
      Das Para­dies auf Erden. Lit­ur­gie als Fen­ster zum Jenseits.
      Für alle, die nicht „eng­stir­nig“ oder „ver­bohrt“ sind, die auch mal die Pro­vo­ka­ti­on lieben!
      Lesen, medi­tie­ren und neu Den­ken ler­nen, lie­be „Fort­schritt­li­chen“!

  23. Noch ein Gedan­ke über die Leug­nung der Gott­heit Christi:
    Wür­de ich „nur“ an einen Schöp­fer­gott glau­ben, jedoch nicht an die Gott­heit Jesu, aber „im Wesent­li­chen für authen­tisch“ hal­ten, was in den Evan­ge­li­en geschrie­ben steht, zumin­dest im Bezug auf die Reden und ins­be­son­de­re die Selbst­aus­sa­gen Jesu, dann wäre (alles in dickem Irrea­lis!!) ich doch vor mei­nem Gewis­sen und in Ehr­furcht vor Gott gezwun­gen, den Men­schen Jesus von Naza­reth abzu­leh­nen, d.h. dürf­te in ihm nicht ein­mal mehr „nur“ einen Pro­phe­ten, einen Gott sehr nahe­ste­hen­den, vor­bild­li­chen und begna­de­ten Men­schen sehen; wäre logisch völ­lig unmög­lich, denn die­ser Mensch sagt – (dann) im vol­len Bewußt­sein sei­nes nur-Mensch­seins – Din­ge, die zu sagen nur Gott allei­ne zusteht. Ich müß­te sei­ne Wor­te also als läster­lich und anma­ßend emp­fin­den und dürf­te ihm nicht folgen. –
    Wenn jemand also den Glau­ben an die Gott­heit Chri­sti nicht (mehr) hat, so müß­te er kon­se­quen­ter­wei­se auch die Evan­ge­li­en ableh­nen, d.h. man dürf­te auch der Leh­re des Men­schen Jesus von Naza­reth nicht (mehr) fol­gen, dürf­te ihn nicht ein­mal mehr als Men­schen ‚vor­bild­lich und gut fin­den‘; er könn­te auch nicht der ver­hei­ße­ne Mes­si­as sein – denn die­ser wür­de sich als Mensch, gera­de wenn er im Auf­tra­ge Got­tes redet und han­delt, nie­mals gött­li­che Attri­bu­te bei­mes­sen; dies wäre eine Belei­di­gung Got­tes, eine Auf­leh­nung gegen Gott, es sei denn – er wäre Gott selbst!

  24. Oder ich behar­re dar­auf, daß Jesus ein Pro­phet war und in gött­li­chem Auf­trag sprach (nur – woher wüß­te ich das?), müß­te dann aber die Authen­ti­zi­tät bzw. die Glaub­wür­dig­keit der Evan­ge­li­en gene­rell bezwei­feln; denn ich dürf­te zwar das eine anneh­men (etwa die Selig­prei­sun­gen), müß­te aber ande­res zutiefst ableh­nen (wie die Selbst­aus­sa­gen Jesu, s.o.); in den Evan­ge­li­en stün­de dann Wah­res und Fal­sches zugleich, ich hät­te kein Kri­te­ri­um mehr, zu ent­schei­den, wüß­te nicht mehr, wel­che Aus­sa­gen Jesu nun authen­tisch sind und wel­che spä­ter „erfun­den“; dann hät­te ich einen Gott, der sich zwar durch einen mensch­li­chen Pro­phe­ten, Jesus, offen­ba­ren woll­te, es dann aber unter­ließ, auch dafür zu sor­gen, daß die­se sei­ne Offen­ba­rung authen­tisch wei­ter­ge­ge­ben, also erst wahr­heits­ge­mäß münd­lich über­lie­fert, dann kor­rekt nie­der­ge­schrie­ben wer­de; so müß­te ich auch an der All­macht Got­tes oder an sei­ner Glaub­wür­dig­keit zweifeln …
    … kurz­um: Kata­stro­phe! Ein „Chri­sten­tum“ zwar im Glau­ben an Gott-Vater, aber ohne den Glau­ben an die Gott­heit Chri­sti (und Sei­ne Iden­ti­tät mit Jesus von Naza­reth), ist logisch unmög­lich, ist in sich wider­sprüch­lich. Die Ten­denz, den ‚histo­ri­schen Jesus von Naza­reth‘ vom ‚Chri­stus des Glau­bens‘ zu tren­nen, führt letzt­lich gera­de­wegs in die Apo­sta­sie, in den Athe­is­mus, denn wenn ich gezwun­gen wäre, (dann) die Glaub­wür­dig­keit der Evan­ge­li­en zu bezwei­feln, dann aber auch die der alt­te­sta­ment­li­chen Schrif­ten (und jeder ande­ren reli­giö­sen Über­lie­fe­rung)! Dann brä­che wirk­lich alles zusam­men, die gan­ze Offen­ba­rung – ich hät­te auch kei­nen all­mäch­ti­gen, per­sön­li­chen und glaub-wür­di­gen Schöp­fer-Gott mehr, der sich uns Men­schen selbst geof­fen­bart hat und die kor­rek­te Wei­ter­ga­be und authen­ti­sche Ver­kün­di­gung sei­ner Bot­schaft garan­tiert; dem ich zutiefst ver­trau­en kann, der mich anspricht, und den ich anspre­chen darf. – Also, ein „Chri­sten­tum LIGHT“, ohne Jesus, den Chri­stus, den wah­ren Gott und wah­ren Men­schen, gibt es nicht! Man kann den Jesus, von dem die Evan­ge­li­en berich­ten, nicht ‚gut fin­den’, wenn man Sei­ne Gott­heit leug­net; ja, man dürf­te es nicht ein­mal. Ent­we­der, man ist für Ihn – und zwar ganz –, oder man ist gegen Ihn; da gibt es kei­ne „Kom­pro­mis­se“, kei­ne „Mit­te“.

    • dan­ke für die­sen glü­hen­den Bei­trag, vol­ler Uèberzeugung und Got­tes­lie­be .Bit­te las­sen Sie zu unse­rer Erbau­ung ihr feu sacré nie erlöschen.Ihre Glau­bens­tie­fe und ihr mes­ser­schar­fer Ver­stand ist für mich ein gran­dio­ses Gotteslob.ut glo­ri­fi­ce­tur maje­stas domini!

    • Sie haben es oben zitiert: 

      „Geht hin­aus in die gan­ze Welt, und ver­kün­det das Evan­ge­li­um allen Geschöp­fen! Wer glaubt und sich tau­fen lässt, wird geret­tet; wer aber nicht glaubt, wird ver­dammt wer­den.“ – Mk 16,15–16

      Der gewöhn­li­che Mensch reagiert gereizt – man könn­te ihm was weg­neh­men, abspre­chen, über­stül­pen, ihn abwer­ten wollen..

      Der sterb­li­che Mensch, der nichts hat außer der Mög­lich­keit, ein paar Jah­re das Maul weit auf­zu­rei­ßen, bevor er unwei­ger­lich und ohne gefragt zu wer­den, wie­der ver­schwin­den muss, erhält das Ange­bot, die­sen Zustand aus Gna­den zu überwinden.
      Nimmt er an, wird er leben, lehnt er ab (auch das Nicht-Ent­schei­den-Wol­len ist fak­ti­sche Ableh­nung), wird er verdammt.
      Damit sind kei­ne­re­li beson­de­re Wert­ur­tei­le über mei­ne ach so wich­ti­gen Selbst­ein­schät­zun­gen ver­bun­den, son­dern es ist der knapp beschrie­be­ne Zustand und die knapp benann­te Chan­ce jedes Men­schen: Ja oder Nein – dazwi­schen gibt es nichts.
      Daher ergibt nur der Herr Jesus, der uns prä­zi­se und anstö­ßig über­lie­fert ist, Sinn. Alles ande­re ist fak­ti­sche Ableh­nung und man soll­te so mutig sein und beken­nen, dass man IHN ablehnt.
      Nimmt man IHN aber an, dann ganz, mit Haut und Haar, und man wird hin­ein­ge­nom­men in die schön­ste und auf­re­gend­ste Lie­bes­ge­schich­te der Welt. man erlebt sie mit IHM und mit SEINER aller­se­lig­sten Mut­ter, mit Brü­dern und Schwe­stern in IHM, das Leben erhält einen Glanz, der weit hin­aus­hebt über die Bana­li­tät der anspruchs­vol­len Ablehnungskonzepte.
      Man weiß tief im Inne­ren, dass alles, was uns über IHN ver­bind­lich über­lie­fert ist, wahr ist und muss dage­gen nicht mehr oppo­nie­ren, denn man will nichts ande­res mehr als IHN.

  25. Freun­de – der Kar­ne­val ist vorbei ! 

    Wer Fran­zis­kus nicht ver­steht – ver­steht Jesus nicht – ja ver­steht die Kir­che auch nicht „ganz“! Ich habe nichts gegen Tra­di­tio­nen – aber wir müs­sen uns doch ver­ge­wis­sern was von unse­ren Tra­di­tio­nen ursprüng­lich christ­lich ist und was von den Hei­den stammt. Wer sich z.B. ein wenig mit der römi­schen Geschich­te aus­kennt weiß z.B. das ein gro­ßer Teil der heu­te noch gül­ti­gen kirch­li­chen Klei­der­ord­nung aus dem römi­schen Cäsa­ren­tum kommt. Oder der Titel Pon­ti­fex Maxi­mus (lat. für „Ober­ster Prie­ster“; zur Ety­mo­lo­gie sie­he Pon­ti­fex) bezeich­ne­te ursprüng­lich den ober­sten Wäch­ter des alt­rö­mi­schen Göt­ter­kults (Ober­ster Prie­ster) und ging spä­ter auf die römi­schen Kai­ser und schließ­lich auf die Päp­ste über (Wiki­pe­dia). Fran­zis­kus hat die­sen Zir­kus durchschaut.…wenn Lucre­cia meint, dass ein Bischof oder Papst mit einem Auto fah­ren muss, „das der Wür­de eines Bischofs ent­spricht“ – der macht den Glau­ben am Maß­stab der Welt abhängig.

    „Mein gro­ßes Pro­blem ist, daß ich gro­ße Tei­le mei­nes Leben dem Stu­di­um der Hei­li­gen Schrift, der Tra­di­ti­on und dem Lehr­amt gewid­met habe, so daß ich über eine kla­re Grund­la­ge ver­fü­ge, um mei­nen Glau­ben zu ver­tei­di­gen. Und nun ste­hen vie­le von die­sen siche­ren Fun­da­men­ten in Wider­spruch zu dem, was mein gelieb­ter Papst tut und sagt. Ich bin schockiert und brau­che, daß Du mir sagst, was ich tun soll.“

    Ich kann nur ant­wor­ten: Du hast die Leh­re Jesus nicht wirk­lich ver­stan­den – das soll­te dein Fun­da­ment sein, wor­auf dein Glau­ben ste­hen soll­te und auf die­sem Fun­da­ment steht Fran­zis­kus – ohne wenn und aber. Doch nicht nur der Glau­be allein ent­schei­det – son­dern nur mit den Wer­ken ! Ich kann Dir nur zuru­fen – befreie dich von dei­nem Hei­den­chri­sten­tum wer­de ganz Christ !

    • Der Brief einer Mut­ter und Katho­li­kin hat ins Schwar­ze getrof­fen. Die mei­sten Fran­zis­kus-Fans beschimp­fen de Pla­nas nur, und das auf teils pri­mi­ti­ve Art (sie­he ein bestimm­tes öster­rei­chi­sches katho­li­sches Forum).
      Sie bemü­hen sich zumin­dest um sach­li­che Kri­tik. Das ehrt Sie. Aller­dings zie­len auch Sie, wie mir scheint, am Ziel vor­bei. Und knapp vor­bei ist bekannt­lich auch dane­ben. Aus dem Brief kann ich nicht ent­neh­men, daß es de Pla­nas um das geht, was Sie aus­führ­lich dar­stel­len, samt apo­dik­ti­scher Schluß­fol­ge­rung. Sie haben die seit der Wahl von Fran­zis­kus geführ­te Dis­kus­si­on rote Schu­he ja oder nein, Tra­di­ti­on oder nicht, auf­ge­wärmt und in die­sem Zusam­men­hang die Fra­ge anti­ker (oder barocker) Pomp und Prunk ver­sus Armut.
      De Pla­nas hat auf­grund ihrer per­sön­li­chen Bekannt­schaft einen ande­ren, neu­en Aspekt ein­ge­führt, den die mei­sten natür­lich nicht ken­nen kön­nen, weil wir Berg­o­glio erst seit dem 13. März 2013 als Papst kennen.
      De Pla­nas Kri­tik geht dar­um tie­fer. Sie sagt, daß es Fran­zis­kus nicht um die roten Schu­he (und damit um eine inhalt­li­che Fra­ge) geht, son­dern dar­um, daß Berg­o­glio immer ein­fach nur etwas ande­res als die ande­ren tun müs­se (also eine cha­rak­ter­li­che Fra­ge). Er hät­te dem­nach die roten Schu­he nicht abge­lehnt, weil sie dem kai­ser­li­chen Hof­ze­re­mo­ni­ell ent­stam­men, daher über­holt sei­en und viel­leicht gar, wie Sie sagen, weil sie heid­ni­scher Her­kunft wären. Nein, er hat sie ganz ein­fach nur des­halb abge­lehnt, weil sie die Päp­ste vor ihm getra­gen haben und er anders sein will. Im Umkehr­schluß: hät­ten alle schwar­ze Schu­he getra­gen, wür­de er heu­te viel­leicht rote Schu­he tra­gen. Die­se cha­rak­ter­li­che Kom­po­nen­te, die de Pla­nas ein­ge­führt hat, scheint einen neu­en, ganz ande­ren Schlüs­sel zu vie­len „Gesten“ des neu­en Pap­stes zu lie­fern. Ob er beru­hi­gen­der ist, steht auf einem ande­ren Blatt geschrieben.

    • Und um dar­auf zu kom­men bedarf es eine Fran­zis­kus – nach­dem der vori­ge Papst, der ein erheb­lich ande­res geist­li­ches und intel­lek­tu­el­les Niveau hat­te weg­ge­mobbt wor­den ist?
      War­um wer­den uns alte Zöp­fe stän­dig als „neue Hüte“ verkauft?
      Viel­leicht haben Sie es ja nicht mit­be­kom­men, aber die­se gan­ze Debat­te um eine „Rei­ni­gung“ des Glau­bens hat­ten wir schon vor 500 Jah­ren mit den sel­ben ver­hee­ren­den Fol­gen, die wir jetzt haben.
      Ob man die­se oder jene Wor­te benutzt, die­se oder jene Klei­der­kon­ven­tio­nen – das ist per se nicht die Fra­ge. Die Fra­ge ist, wel­che Bedeu­tung dem allen gege­ben wird, wel­che Trans­for­ma­tio­nen etwas durch­lau­fen hat und wor­auf­hin. Man kann ohne Abstri­che sagen: die katho­li­sche Leh­re hat sich ent­fal­tet, und dies nicht im luft­lee­ren Raum, son­dern in der real exi­stie­ren­den Welt mit ihren Kla­mot­ten, ihren roten Schu­hen, ihren heid­ni­schen Pon­ti­fi­ces, die unter­ge­hen muss­ten, und von denen nur mehr ein Begriff übrig blieb, der voll­stän­dig neu gefüllt wur­de. Die Kir­che ist irgend­wann in die mate­ri­el­len Gei­ster­städ­te unter­ge­gan­ge­ner Reli­gio­nen ein­ge­zo­gen. Na und? Es ist so abstrus, dass aus­ge­rech­net die­je­ni­gen, die sich der Welt geist­lich so lie­bend gern anpas­sen, der Kir­che Anpas­sung an die Welt in man­chen mate­ri­el­len Din­gen vor­wer­fen! Das ent­larvt ja nur wie­der ihr mate­ria­li­sti­sches Den­ken und ihre geist­li­che Verarmung!
      Man muss bud­deln, um her­aus­zu­fin­den, dass auch römi­sche Bezir­ke mal „Diö­ze­se“ hie­ßen und die Klei­der­ord­nung der Kir­che anti­ke Wur­zeln hat – viel­mehr aber noch in der Klei­dung des jüdi­schen Kle­rus, was Sie offen­bar gar nicht wissen.
      Von Belang ist, ob die Bedeu­tung, die die Kir­che dem gege­ben hat, im Ein­klang mit der Leh­re steht oder nicht. Und sie steht im Einklang!
      Ja, der katho­li­sche Glau­be ist nicht welt­ab­ge­wandt oder lebens­feind­lich, auch nicht prin­zi­pi­en­rei­te­risch und mora­li­stisch, son­dern klar, objek­tiv, von einer rie­si­gen geist­li­chen und mysti­schen Erfah­rung und lebens­froh und ‑freund­lich.
      Der Moder­nis­mus ist dage­gen grau, mora­lin­sauer, ver­knö­chert und lebens­feind­lich, korin­then­kacke­risch und ver­bohrt. Man kann in der Nähe die­ser Leu­te wirk­lich nicht durchatmen.
      Und vor allem die­se Glo­bal­ur­tei­le wie oben bei einem der Ver­tre­ter die­ser Rich­tung: „Du hast die Leh­re Jesus nicht wirk­lich ver­stan­den – das soll­te dein Fun­da­ment sein, wor­auf dein Glau­ben ste­hen soll­te und auf die­sem Fun­da­ment steht Fran­zis­kus – ohne wenn und aber. Doch nicht nur der Glau­be allein ent­schei­det – son­dern nur mit den Wer­ken! Ich kann Dir nur zuru­fen – befreie dich von dei­nem Hei­den­chri­sten­tum wer­de ganz Christ!“
      Hil­fe! Es kommt eine gan­ze Moral­in­du­sche von der Decke!

  26. „Ich will kei­ne Hir­ten, die wie Scha­fe rie­chen, son­dern Scha­fe, die nicht nach Mist rie­chen, weil ihr Hir­te sie pflegt und sie immer sauberhält.“

    Ja, so ist es. Hir­te, die wie Scha­fe rie­chen sol­len? Dar­in drückt sich das Dilem­ma der kath. Kir­che seit VII aus. Bis VII ging die Rich­tung von unten nach oben. Danach hat sich das umgekehrt.
    Frü­her war der Prie­ster bestrebt, die Leu­te aus ihrem irdi­schen Ver­haf­tet­sein her­aus­zu­ho­len und hin­auf­zu­füh­ren auf den Berg. Die alte Lit­ur­gie drück­te es aus: der Prie­ster, der vor­ne am Altar steht und die Leu­te im Schlepp­tau mit­nimmt zum Herrn. Heu­te ist es umge­kehrt: in einer über­trie­be­nen Antro­po­zen­trik und falsch ver­stan­de­nen Näch­sten­lie­be steigt er vom Berg Got­tes, wo er als Beru­fe­ner wohnt bzw. woh­nen soll­te, her­un­ter zu den Leu­ten, um sich ihnen anzupassen.
    Ja, nach P. Fran­zis­kus soll er sogar ihren Geruch anneh­men. Wie absurd. Was soll das den Leu­ten brin­gen? Den irdi­schen Geruch anneh­men statt den Wohl­ge­ruch des Herrn brin­gen? Da kann man nur sagen: Umkehr auf der gan­zen Linie.

  27. Ins­ge­samt kann man sagen: solan­ge ein Papst so lie­be­vol­le, geist­rei­che Kri­ti­ker hat wie Lucre­cia Rego de Pla­nas, solan­ge besteht Hoffnung.

  28. Der Unter­schied zwi­schen Bene­dikt und Fran­zis­kus ist der, dass Bene­dikt gebe­tet hat: „Oh Herr, lass die­sen Kelch an mir vor­über­ge­hen“, wäh­rend Fran­zis­kus dar­um gebe­tet hat, dass das Kon­kla­ve ihn wählt.

    Bene­dikt hat das Kreuz auf sich genom­men und Fran­zis­kus frönt sei­nem Nar­ziss­mus. Er ver­zich­tet groß­ar­tig auf sei­nen Dienst­sitz, belegt aber im Gäste­haus eine gan­ze ‑abge­rie­gel­te- Eta­ge und zwingt Besu­cher Roms, anders­wo teue­rer zu woh­nen, wäh­rend sei­ne Dienst­woh­nung leersteht.

    • Als Jour­na­li­sten Papst Fran­zis­kus gefragt hat­ten, ob er sich gewünscht hät­te, Papst zu wer­den, hat er geant­wor­tet, man müß­te ver­rückt sein, wenn man sich das wün­schen würde!
      Gott läßt bestimmt nicht zu, daß jemand Papst wird, der in sei­ner Hybris dar­um betet, Papst zu werden!

  29. Zu etli­chen Anschul­di­gun­gen, die Frau de Pla­nas erhebt, gibt es schon lan­ge Antworten. 

    Der Papst trägt schwar­ze und kei­ne roten Schu­he, weil er ortho­pä­di­sches Schuh­werk tra­gen muß. Wegen Gelenks- und Rücken­pro­ble­men kann er sein Knie nicht beu­gen, beugt sich statt­des­sen aber nach der Wand­lung sehr tief. Letz­te­res dürf­te uns von vie­len unse­rer lie­ben Alten bekannt sein – der Papst ist immer­hin 76 Jah­re alt. Beim Gebet für Syri­en hat er sich trotz­dem kurz hin­ge­kniet. Der Papst ist ein gro­ßer Ver­eh­rer der Eucha­ri­stie, und hält jeden Abend eucha­ri­sti­sche Anbe­tung, wie er selbst sagte.

    Auch hat der Papst sich geäu­ßert, war­um er kei­ne Kom­mu­ni­on spen­det. Weil er nicht will, daß hin­ter­her jemand damit angibt, er habe vom Papst selbst die Kom­mu­ni­on erhal­ten. Er will die­ses Geran­gel um sei­ne Per­son nicht.

    Er lebt nicht in der Päpst­li­chen Woh­nung, weil er nicht allei­ne leben kann. Das hat er schon zwei­mal gesagt. Er sprach von einem psych­ia­tri­schen Pro­blem. Ein stän­di­ger Psych­ia­ter wür­de mehr kosten, als die Mie­te für die Woh­nung in San­ta Mar­ta. Das Woh­nen in San­ta Mar­ta ist also kein „Son­der­wunsch“, son­dern eine Not­wen­dig­keit für sein inne­res Gleichgewicht.

    Der Papst hat beim Kiosk ange­ru­fen, weil er sein Zei­tungs­abo abbe­stellt hat. Auch das wur­de berich­tet. War­um soll­te er das nicht sel­ber tun? Ähn­lich war es viel­leicht beim Milch­mann ein abzu­be­stel­len­des Abo, und beim Zahn­arzt und Fri­seur abzu­sa­gen­de Ter­mi­ne? Daß er dar­über aber kei­nes­wegs sei­ne Pflich­ten ver­nach­läs­sigt hät­te, wie Frau de Pla­nas schreibt, war leicht erkenn­bar an dem prall vol­len Pro­gramm nach sei­nem Amts­an­tritt: Jeden Tag teils meh­re­re Anspra­chen vor einer vol­len Audienzhalle.

    Der Papst hat erst vor weni­gen Tagen beim Fami­li­en­tref­fen in Rom her­vor­ge­ho­ben, daß das Rosen­kranz­ge­bet der Fami­lie viel Kraft gibt. Er ist kein Geg­ner des Rosen­kran­ge­be­tes. Unter „Gebe­te zäh­len“ kann man auch ver­ste­hen, den Rosen­kranz mecha­nisch zu beten, statt mit einem lie­ben­den Herzen.

    In zwei Anspra­chen hat der Papst sich geäu­ßert, daß es für ehe­los Leben­de wich­tig ist, daß sie ihre sexu­el­le Kraft in Form der geist­li­chen Vater- und Mut­ter­schaft leben. Sie kön­nen nicht bio­lo­gisch die Eltern­schaft leben, aber geist­lich. Wenn sie dies nicht tun, und die­se Kraft geist­lich nicht nut­zen, son­dern nur ver­trock­nen las­sen, nur dann spricht er von „alter Jung­fer“ oder „altem Jung­ge­sel­le“. Er hat sogar aus­drück­lich dar­um gebe­ten, ihn an die­sem Punkt nicht mißzuverstehen!

    Wenn der Papst in Rio vom „Krach machen“ spricht, so willl er damit sagen, daß die Jugend­li­chen ihren Glau­ben nicht aus­schließ­lich im stil­len Käm­mer­lein leben sol­len, son­dern er will, daß sie hin­aus gehen auf die Stra­ßen des Lebens, und dort ihren Glau­ben laut ver­kün­den. Sicht­bar, hör­bar, ver­nehm­bar, für alle, die am Leben ver­zwei­feln und ori­en­tie­rungs­los sind. Sie sol­len gemäß ihrem jugend­li­chen Tem­pe­ra­ment sich nicht scheu­en, in der Welt um ihren Glau­ben Wir­bel zu machen.

    Man muß den Papst auch ver­ste­hen wol­len, in sei­nem Wesen und sei­ner Ein­zig­ar­tig­keit, in der Gott ihn erschaf­fen hat, und in dem, was er meint, was er sagen will. Das scheint mir bei Frau de Pla­na zu feh­len. Der Schlüs­sel zum Ver­ständ­nis eines Men­schen ist und bleibt die Liebe.

    • Der Brief von Lucre­cia de Pla­nas hat mir aus dem Her­zen gespro­chen. Ich bin froh, dass ande­re auch so den­ken. Man bekommt ja Zwei­fel, ob man nicht viel­leicht doch etwas über­se­hen hat, ein Katho­lik will ja dem Papst treu sein und ihn nicht kri­ti­sie­ren. Aber…
      Lie­be Regi­ne, des­halb eini­ge Fra­gen und Anmerkungen:
      1.) könn­ten sie mir sagen, wer sag­te, daß der Papst schwar­ze statt rote Schu­he tra­gen muss „weil er ortho­pä­di­sches Schuh­werk tra­gen muß“? Abge­se­hen davon, er trägt maß­ge­fer­tig­te Schu­he, da könn­ten sie dann pro­blem­los auch rot ange­fer­tigt wer­den. Die Begrün­dung geht ins Leere.
      2.) Wer das sagt, dass er „wegen Gelenks- und Rücken­pro­ble­men sein Knie nicht beu­gen“ kann? De Pla­nas völl­lig berech­tig­te Fest­stel­lung wird mit einer Spe­ku­la­ti­on beantwortet.
      3.) Die Begrün­dung, wes­halb er nicht Kom­mu­ni­on spen­det, ist zu dürf­tig und vor allem theo­lo­gisch halt­los. Er hat es schon – laut eige­nen Anga­ben – in der Kathe­dra­le von Bue­nos Aires so gehal­ten, und da war er ja noch nicht Papst. Zudem: denkt man die Logik (jemand könn­te dann behaup­ten…) kon­se­quent zu Ende, könn­te kein Prie­ster mehr irgend­wem Kom­mu­ni­on aus­tei­len ohne vor­he­ri­ge exak­te Über­prü­fung jedes Kom­mu­nion­emp­fän­gers. Fran­zis­kus, der so sehr „Hir­te“ und nicht Papst sein will, ver­wei­gert sich einer der wich­tig­sten prie­ster­li­chen Auf­ga­ben, der Sakramentenspendung.
      4.) Also, das mit dem „psych­ia­tri­schen Pro­blem“, soll­ten wir viel­leicht nicht so laut herumposaunen…
      5.) Der „Milch­mann“ ist bei Frau de Pla­nas ein Sym­ptom für ein zumin­dest frag­wür­di­ges Ver­hal­ten. Es geht um die Aura des Sakra­len, den das von Chri­stus ein­ge­setz­te Papst­tum umgibt. Der Amts­in­ha­ber hat bei aller per­sön­li­cher Note dar­in auf­zu­ge­hen. De Pla­nas wirft Fran­zis­kus – m.E. völ­lig zu recht vor – sei­ne Per­son in den Vor­der­grund zu stel­len, hin­ter der das Papst­tum ver­schwin­de. Also gera­de sei­ten­ver­kehrt, wie es sein soll­te. Wenn ich die Bil­der von mei­nem Papst sehe, der wie Fon­zie in der US-Serie Hap­py Days die Dau­men nach oben streckt, fin­de ich das weder wit­zig noch nett noch süß noch cool. Ich will und brau­che kei­nen wit­zi­gen, coo­len Papst. Das mag Jor­ge Berg­o­glio in den Augen eini­ger sym­pa­thisch machen (mir nicht), aber es beschä­digt die Wür­de des Papst­tums. Unse­re Zeit lei­det dar­an, dass alle „gleich“ sind. Wir brau­chen kei­nen Papst, der sich uns allen gleich macht, son­dern einen See­len­füh­rer und Hir­ten, zu dem wir auf­schau­en kön­nen, respekt­ge­bie­tend, dem wir vol­ler Ehr­furcht begeg­nen, und dem auch alle Fern­ste­hen­den instink­tiv in sei­ner Nähe die­se Ehr­furcht entgegenbringen.
      6.) Sie haben recht, so hat er den Rosen­kranz emp­foh­len, und doch hat er sich auch lustig gemacht. Und sol­che Wider­sprü­che gibt es noch und nöcher. Alle im nach­hin­ein „rich­tig“ inter­pre­tier­bar. Das eben meint de Pla­nas: Fran­zis­kus scheint je nach Publi­kum zu reden, das er gera­de vor sich hat (um allen zu gefal­len?). Die offi­zi­el­len Lada­ria-Tex­te sind groß­ar­tig, wie de Pla­nas sagt. Das Spon­tan­ge­re­de ist meist Geschwa­fel (schlimm das, von mei­nem Papst sagen zu müs­sen). Si tacui­s­ses (Damit mei­ne ich mich für die­se Fesstel­lung, aber auch den Papst für sein…).
      7.) Ich wünsch­te mir einen Papst, der nie­man­den braucht, der danach alles „erklärt“, wie er es genau gemeint habe… Hät­te sich Scal­a­fa­ri bekehrt, dann wäre die­ser Dia­log mit ihm rich­tig gewe­sen. Scal­fa­ri fühlt sich aber in sei­nem Athe­is­mus bestä­tigt und prahlt. Also stimmt etwas nicht…
      Lie­be Regi­ne, ich hof­fe, dass Sie recht haben, für uns und unse­re Hei­li­ge Kir­che. Beten wir, dass sie recht haben…

      • Lie­ber Leo­pol­dus, daß der Papst wegen Rücken- und Gelenks­pro­ble­men sein Knie nicht beu­gen kann, ist kei­ne Spe­ku­la­ti­on. Paul Bad­de hat dies nur zwei Wochen nach dem Amts­an­tritt von Papst Fran­zis­kus geschrie­ben. Kath​.net hat vor weni­gen Tagen in einem eige­nen Arti­kel dar­über berichtet. 

        Auf dem Rück­flug von Rio hat der Papst im Gespräch mit den Jour­na­li­sten davon gespro­chen, daß er sich eine Ischi­al­gie zuge­zo­gen hat­te. (Das dürf­te ca. 2–3 Mona­te nach dem Amts­an­tritt gewe­sen sein, da sah man ihn eini­ge Tage im Vati­kan hum­peln). Er sag­te, er hät­te auf einem Stuhl geses­sen, der ihm nicht gut tat. War das viel­leicht jener Stuhl, von dem Frau de Pla­nas beklagt, daß er aus­ge­wech­selt wur­de? Dann wäre es eine Not­wen­dig­keit gewe­sen, und nicht, weil er „immer anders sein will“.

        Ich kann das nicht glau­ben, daß der Papst Gläu­bi­ge wegen des Betens des Rosen­kran­zes ver­spot­tet haben soll. Wo und wann soll das gewe­sen sein? Wer hat das berich­tet? Ein Papst, der in sei­nem Wap­pen Maria und Josef ver­an­kert hat, sei­ne Mari­en­fröm­mig­keit sel­ber nicht ver­steckt, soll ande­re in ihrer Mari­en­fröm­mig­keit ver­spot­tet haben? Das hal­te ich für absurd!

        Papst Fran­zis­kus hat in Bezug auf sein Pro­blem, nicht allei­ne leben zu kön­nen, auch von psy­cho­lo­gi­schen Grün­den gespro­chen. Wir soll­ten die­sen Eigen­dia­gno­sen nicht zu gro­ßen Wert bei­mes­sen. Er ist kein Arzt. Ich weiß auch von einer Frau, daß sie nach der Ope­ra­ti­on eines Gehirn­tu­mors, obwohl sonst gesund, nicht mehr allei­ne leben konn­te. Es kann also auch kör­per­li­che Grün­de als Aus­lö­ser geben. Alles ist offen…

        Ja, beten wir für den Papst!

  30. Frau de Pla­nas hat den Papst miß­ver­stan­den, als er davon sprach, daß Hir­ten den Geruch der Scha­fe haben sollen.

    Ein ein­fa­ches Bei­spiel: Ein Bau­er, der abends in den Stall geht und sich um sei­ne Tie­re küm­mert, indem er den Stall aus­mi­stet, die Tie­re füt­tert, sie rei­nigt, die kran­ken Tie­re ver­arz­tet, die Mut­ter­tie­re melkt oder ihnen beim Wer­fen hilft, die Zäu­ne und Stall­to­re über­prüft, damit kein Wolf ein­dring­t…, die­ser Bau­er wird unwei­ger­lich, wenn er ins Haus zurück­kehrt, den Geruch der Tie­re und des Stal­les an sich haben, und unter die Dusche müs­sen. Er war aber der „gute Hir­te“, der sich um sei­ne Tie­re geküm­mert hat.

    Anders jener Bau­er, der zu faul ist, in den Stall zu gehen und meint, das tue es auch noch ein paar Tage spä­ter. Er wird kei­nen Stall­ge­ruch anneh­men, war aber der „schlech­te Hir­te“, der sich nicht um die Tie­re geküm­mert hat. 

    Es gibt im Alten Testa­ment im Buch Eze­chi­el ein wun­der­ba­res Kapi­tel über den guten und schlech­ten Hir­ten, Kapi­tel 34: Der gute Hir­te ist jener, der sich um die Tie­re sorgt „wie es recht ist“, – die schlech­ten Hir­ten aber setzt Gott ab.

    Einem Prie­ster, der sich um sei­ne ihm anver­trau­ten Pfar­rei­kin­der küm­mert, wie es recht ist, wird auch von dem Leid, das er geteilt hat, von der Not, die er mit­ge­tra­gen und gelin­dert hat, von den Äng­sten und Bedürf­nis­sen, die er gestillt hat, von den Sün­den, die ihm bekannt wurden,… ein klei­ner Schlei­er auf der See­le haf­ten blei­ben (der „Stall­ge­ruch“). Er wird aber all die­se Din­ge, die ihn noch bewe­gen und umtrei­ben, am Abend betend vor Gott tra­gen, sodaß mit jedem Gebet die Lasten, Schat­ten und Nöte weni­ger und weni­ger werden.

    Der Papst und Frau de Pla­nas wün­schen sich dasselbe!

    • Toll, die Aus­füh­rung sind wirk­lich gut und sehr schön. Vie­len Dank.
      Sie wer­den aber ver­ste­hen, s.o. um es ver­zwei­felt zu sagen (der Herr möge mir ver­zei­hen): Was sol­len wir nur mit einem Papst tun, der danach immer jemand braucht, der erklärt, wie er etwas gemeint hat oder nicht. Das ist kein Segen, son­dern eine Stra­fe. Undenk­bar bei BXVI. Da stim­men Sie mir sicher zu.
      Der Schaf­ge­ruch ist schon in Ord­nung. Ich lese Ihre Inter­pre­ta­ti­on und stim­me Ihnen zu. Und ich lese de Pla­nas Beden­ken und stim­me ihr eben­so zu. Weil die Gedan­ken jeweils rich­tig sind. Der Papst, wenn er neue Gedan­ken, Wor­te, Meta­phern, Chif­fren ein­führt, soll­te zunächst für Begriffs­klar­heit sor­gen und dann von dort aus­ge­hend sei­ne Gedan­ken aus­brei­ten. Wer weiß denn schon wirk­lich, was er mit den „Armen“ meint, obwohl er das Wort stän­dig im Mund führt?
      Ich will ihm eigent­lich gar kei­nen Vor­wurf machen, außer höch­stes den, die Wahl ange­nom­men zu haben, denn er ist wahr­schein­lich ein­fach eben so wie er ist. Und das gei­sti­ge Mas­sa­ker, mit dem der Mar­xis­mus und die Mili­ta­ros Argen­ti­ni­en drang­sa­liert haben, hat durch uner­klär­li­che Umstän­de Berg­o­glio zum Weih­bi­schof, dann zum Erz­bi­schof und Kar­di­nal und also sol­che ins Kon­kla­ve gebracht.
      Mich treibt viel­mehr seit Mona­ten die Fra­ge um, was oder wer um Got­tes Wil­len hat BXVI gerit­ten, zurück­zu­tre­ten, und was oder wer um Got­tes Wil­len hat 90 Kar­di­nä­le gerit­ten, aus­ge­rech­net Jor­ge Berg­o­glio zum Papst zu wäh­len? Dar­auf wer­den wir wahr­schein­lich nie Ant­wort bekom­men (zumin­dest nicht auf die­ser Welt). Bis dahin wol­len wir beten, dass der Herr erbar­men mit sei­ner lau­en Her­de haben möge.

      • Aus dem Inter­view auf dem Rio-Rück­flug spricht der Papst davon, daß vie­les von dem, was er in den ersten Mona­ten the­ma­tisch ange­gan­gen hat, den Wün­schen der Kar­di­na­le im Kon­kla­ve ent­spro­chen hat. Er sag­te von sich im Kon­kla­ve: „Ich erin­ne­re mich, daß ich vie­les ver­lang­te und dach­te, ein ande­rer wür­de es werden.“

        Viel­leicht liegt hier der Grund, war­um ihn die Kar­di­nä­le gewählt haben. Bei sei­nem Tem­pe­ra­ment, Tem­po und Ideen­reich­tum kann man sich gut vor­stel­len, wie­viel er ins Kon­kla­ve ein­ge­bracht hat, und daß ihm die Kar­di­nä­le auch zuge­traut haben, daß er mit die­sen Eigen­schaf­ten als Papst geeig­net sein könn­te, daß er dann auch umsetzt, was er sel­ber alles ver­langt. Das ist jetzt natür­lich nur rei­ne Spe­ku­la­ti­on, aber ich kann es mir vorstellen. 

        Uns soll­te dies­be­züg­lich beru­hi­gen, daß er von sich sel­ber sagt „Ich bin ein Sohn der Kir­che“. D.h. er wird die Leh­re der Kir­che nicht ver­ra­ten. Das zei­gen auch die Auf­sät­ze vom Prä­fek­ten der Glau­bens­kon­gre­ga­ti­on, die die­ser mit Zustim­mung des Pap­stes in der Vati­kan­zei­tung ver­öf­fent­licht hat bzw. die ange­kün­digt sind. Das ist die Leh­re der Kir­che – die bleibt.

        Der Papst klei­det sei­ne Ver­kün­di­gung aber ger­ne in eine moder­ne Spra­che. Er tut das nicht, um sich selbst in den Vor­der­grund zu spie­len – das kann ich nicht erken­nen -, son­dern weil er damit die­je­ni­gen errei­chen will, die der Kir­che fern­ste­hen, und die für die tra­di­tio­nel­le Spra­che der Kir­che kei­ne Ohren mehr haben. Zumin­dest in Eng­land hat es den Effekt, daß die Zahl der Beich­ten stark ange­stie­gen ist. Radio Vati­kan berich­te­te dar­über. http://de.radiovaticana.va/news/2013/09/03/gro%C3%9Fbritannien:_papst_franziskus_l%C3%B6st_%E2%80%9Ebeicht-boom%E2%80%9C_aus/ted-725078.
        Das sind erste gute Früch­te, und der Papst ist so gese­hen ein Men­schen­fi­scher, gera­de durch sei­ne moder­ne Sprache.

        Für uns Gläu­bi­ge, die eher in einer lan­gen Tra­di­ti­on der Kir­che ver­an­kert sind, ist die­se moder­ne Spra­che eher etwas pro­ble­ma­tisch, weil unge­wohnt. Man muß schon eher ein­mal nach­den­ken, wie er was meint, da gebe ich Ihnen Recht. Das geht mir zuwei­len auch so (außer beim Geruch der Scha­fe, der war mir sofort klar). Es ist auch teils eine unge­wohn­te Art der Exege­se, sie bringt aber auch neue Aspek­te ein, die ich bis­her noch nicht gese­hen habe. 

        Ich sehe und höre aber hin­ter all sei­nen Aus­füh­run­gen immer eine ganz peni­ble, lang­jäh­ri­ge Gewis­sens­er­for­schung. Es ist alles dar­auf abge­zielt, das Hei­li­ge vom Unhei­li­gen zu unter­schei­den, das Bes­se­re vom Schlech­te­ren, das Gute vom Bösen etc. (v.a. in den mor­gend­li­chen Pre­dig­ten in San­ta Mar­ta). In sehr sehr vie­len Schat­tie­run­gen und Nuan­cen. Da spürt man einen lan­gen lan­gen Weg der Selbst­er­for­schung. Sei­ne Bot­schaf­ten sind gewis­ser­ma­ßen die Frucht die­ser Selbst­er­for­schung anhand der Bibel. Daß Papst Fran­zis­kus sei­ne Beru­fung im Beicht­stuhl erfah­ren hat, ist in sei­nen Wor­ten nicht zu über­hö­ren. Des­halb soll­ten wir uns die Mühe machen, zwei­mal hin­zu­hö­ren, wenn wir etwas nicht begrei­fen, und den Aus­tausch mit­ein­an­der pfle­gen, was der Papst denn gemeint hat, wenn wir mit etwas nicht klar kom­men. Es könn­te uns auf dem Weg der Hei­li­gung wei­ter­brin­gen. Die moder­ne Spra­che ist ein klei­ner Wer­muts­trop­fen für die Getreu­en, – aber zugun­sten jener, die dadurch den Weg zur Kir­che zurück­fin­den. Die Selen­ret­tung ist eines der gro­ßen Anlie­gen des Pap­stes, die er auch im Kon­kla­ve aus­ge­spro­chen hat.

        Daß der Papst aber wie wir alle noch ein Sün­der ist, der auf dem Weg zur immer grö­ße­rer Hei­lig­keit ist, also auch Feh­ler macht und stol­pert, das ist klar, und braucht uns nicht zu ver­un­si­chern. Erwar­ten wir nicht die Unfehl­bar­keit als Mensch von ihm, die gibt es nicht. Er ist wie wir auf dem Weg. Aus Hei­li­gen­bio­gra­fien weiß ich, daß es Gott lie­ber ist, jemand kämpft für das Reich Got­tes und macht dabei Feh­ler, als wenn er untä­tig hin­ter sei­nem Wohn­zim­mer­tisch bleibt, weil er dann auch kei­ne Feh­ler machen kann. Sei­en wir barm­her­zig mit dem Papst, wenn er Feh­ler macht. Gott ist es auch.

        • Das klingt alles gut, wie Sie das dar­le­gen und ich möch­te Ihnen ger­ne zustim­men. Dann den­ke ich kurz nach und der Mut, die­sem Papst unei­n­eg­schränkt zu applau­die­ren, schwin­det flugs dahin. Die offi­zi­el­len Anspra­chen sind gut, da tei­le ich Lucre­cia de Pla­nas Zustim­mung. Die Inter­views sind in sub­stan­ti­el­len Tei­len ein gefähr­li­ches Spiel mit dem Feu­er. Stich­wör­ter. Gewis­sen, Pro­se­ly­tis­mus, wie er mit einem Wisch die The­men Abtrei­bung, Eutha­na­sie und Homo­se­xua­li­tät vom Tisch fegt.
          Der Papst hat einen beein­drucken­den Instinkt, so zu han­deln und so zu spre­chen, dass er nicht mit der vor­herr­schen­den libe­ra­len öffent­li­chen Mei­nung in Kol­li­si­on gerät. Kein Zufall. Ganz gezielt. So gezielt, daß er genau abwägt, was er vor gro­ßer Öffent­lich­keit sagt und was er vor klei­ner (even­tu­ell nur katho­li­scher) Öffent­lich­keit sagt. Das miss­fällt mir zutiefst. Wir brau­chen unver­kürz­te Ver­kün­der des Glau­bens. Nicht Tak­tie­rer. Ich hof­fe und bete, dass er – wie bis­her – die Glau­bens­sub­stanz nicht anrührt. Ich will opti­mi­stisch sein. Es geht aber auch dar­um, was er nicht sagt. Abtrei­bung (die Kampf­front seit über 40 Jah­ren), Homo­se­xua­li­tät (die Kampf­front seit gut 10 Jah­ren): Getilgt! Es wur­de ja SOVIEL dar­über gesagt. Wirk­lich? In Deutsch­land schwei­gen sich die Bischö­fe schon lan­ge vor der gro­ßen Öffent­lich­keit aus. Eine Ermah­nung bräuch­te es. Aber nein, das Signal ist: recht so, es ist schon zuviel gesagt wor­den. Glei­ches zur Homo­se­xua­li­tät. Wisch­wa­schi der mei­sten Bischö­fe bis zum Erbre­chen, um ja nicht mit der ver­öf­fent­lich­ten Mei­nung in Kon­flikt zu gera­ten. Der Papst? Recht so! Wer was wis­sen will, soll den Kate­chis­mus lesen. Wie­vie­le Katho­li­ken haben noch nie einen Kate­chis­mus in die Hand genom­men, geschwei­ge denn Nicht-Katho­li­ken. Wel­cher Ein­druck soll da bit­te ent­ste­hen? End­lich ein Papst, bei dem man schwul sein und abtreib­em kann? Natür­lich nicht, wird man inner­kirch­lich sagen, aber die Leu­te drau­ssen? Das Gewis­sen ent­schei­det, hat der Papst gesagt! Zu Lam­pe­du­sa, da fin­det er Zeit und Gele­gen­heit zu reden, mehr­fach, immer wie­der. Aber zu Lam­pe­du­sa applau­die­ren ihm ja alle. Natür­lich kann er nicht sagen: „Wir haben [im Fern­se­hen] die Foto­gra­fien der getö­te­ten Kin­der in den Abtrei­bungs­kli­ni­ken gese­hen“, weil die ja kein Fern­se­hen zeigt. Aber Lam­pe­du­sa, das zei­gen alle TV-Sen­der jeden drit­ten Tag. Da muss der Papst Stel­lung neh­men (und zum Kin­der­mord schwei­gen). Sie spre­chen von mehr beich­ten? Ich will es hof­fen, hege jedoch mei­ne Zwei­fel. Ich wüß­te in den ver­gan­ge­nen 150 Jah­ren kei­nen Papst, der hin­term Wohn­zim­mer­tisch saß. Ganz im Gegen­teil und das ganz ohne Berg­o­glio-Style. Die Anpas­sung an die Welt ist eine wil­de Ver­füh­re­rin und die Kir­che längst in Strö­mun­gen zer­fal­len, die kaum noch unter einen Hut pas­sen. Und wie gesagt, ich sehe noch kei­ne vol­le­ren Kir­chen, noch kei­ne Änderungen/​Bekehrungen, die den gan­zen Auf-modern-machen-Kla­mauk recht­fer­ti­gen wür­den. Der Papst ist kein Kult­ob­jekt, er ist kein Idol, kein Phä­no­men. Und ich sehe den Applaus von der fal­schen Sei­te. Das stört, weil es untrüg­li­ches Indiz dafür ist, dass etwas nicht ganz stimmt. Und ich sehe die Gefahr, dass die Medi­en ihn abkau­en, miss­brau­chen und dann aus­pucken. Und wie steht das Papst­tum dann da? Und ich sehe in unse­ren Brei­ten die Moder­ni­sten jubeln. Nicht über den Papst, den wol­len sie auch unter Berg­o­glio abschaf­fen, aber sie spü­ren Mor­gen­luft, unter die­sem Papst ihren Eti­ket­ten­schwin­del (sich katho­isch nen­nen, und im Namen der Kir­che auf­tre­ten, aber nicht mehr katho­lisch sein) unge­stört fort­set­zen zu kön­nen. Und das ist scha­de. Die Implo­si­on der Kir­che in unse­ren Brei­ten kommt und sie wird dann nur umso radi­ka­ler und bru­ta­ler sein. Der Papst aber scheint die Hand­brem­se zu lösen. Ganz süd­län­disch undog­ma­tisch… Scha­de. Beten wir für ihn und die Kirche.

          • @Leopoldus“…Die Anpas­sung an die Welt ist eine wil­de Ver­füh­re­rin und die Kir­che längst in Strö­mun­gen zer­fal­len, die kaum noch unter einen Hut pas­sen. Und wie gesagt, ich sehe noch kei­ne vol­le­ren Kir­chen, noch kei­ne Änderungen/​Bekehrungen, die den gan­zen Auf-modern-machen-Kla­mauk recht­fer­ti­gen wür­den“. Ist Ihnen nicht auf­ge­fal­len, dass all die­se von Ihnen bedau­er­ten Ver­än­de­run­gen in Kir­che und Welt VOR Papst Fran­zis­kus ihren Anfang nah­men? Schlim­mer kann es doch gar nicht mehr werden!

    • Ich kann Ihnen nur zustim­men, Regine. 

      Ich habe Papst Fran­zis­kus, sei­ne Wor­te und sein Han­deln bis­her eben­so wie Sie ver­stan­den und war erstaunt, dass Frau De Pla­nas und die mei­sten Kom­men­ta­to­ren hier einen kon­trä­ren Ein­druck von Papst Fran­zis­kus erken­nen lassen.

      Für mich ist Fran­zis­kus der erste Papst, der öffent­lich demü­tig und beschei­den (Mar­kus 10, 43) lebt und bekennt, dass er wie wir ein Teil des Lei­bes Chri­sti auf dem gemein­sa­men Weg zu erwach­se­nen Chri­sten, zur Ein­heit des Gei­stes und zu Chri­stus Jesus ist (Ephe­ser 4).

      Wenn er nicht allein abge­schirmt im Vati­kan leben will, son­dern in der Umge­bung ande­rer Chri­sten, so ist auch das kein unbi­bli­scher Wunsch. Urchri­sten brauch­ten kei­nen Palast und sehn­ten sich jeweils in die Umge­bung von Mit­chri­sten zu kom­men, um sich gegen­sei­tig in Lie­be auf­er­bau­en zu kön­nen. Der Apo­stel Pau­lus arbei­te­te bei­spiels­wei­se wäh­rend sei­ner Pre­digt­rei­sen neben­bei als Zelt­ma­cher, um ande­ren Mit­chri­sten nicht unge­bühr­lich finan­zi­ell zur Last zu fal­len. Pau­lus leb­te nur allein, wenn er als Gefan­ge­ner im Gefäng­nis leben muss­te und litt unter die­sem Allein­sein. Er ermun­ter­te alle Chri­sten, die Gemein­schaft mit ande­ren Chri­sten nie auf­zu­ge­ben. Eine Woh­nung mit eini­gen Zim­mern und Gemein­schafts­räu­men wie in St. Mar­tha ist sicher bes­ser geeig­net, die­sen Zweck zu erfül­len als eine abge­schie­de­ne Woh­nung im Vatikan.

      Die Sit­te der roten Schu­he z.B. ist ledig­lich ein bild­li­ches Sym­bol für das Beken­nen, dass der Papst sein Mär­ty­rer­tum annimmt. Die­se Aner­kennt­nis ist aber heu­te unnö­tig, weil heu­te alle Chri­sten in der Bibel lesen kön­nen und nicht mehr durch Schuh­far­ben­bil­der oder Bil­der­ge­schich­ten wie im Mit­tel­al­ter, wo das ein­fa­che Volk nicht lesen konn­te, Bibel­in­hal­te ler­nen müs­sen. Biblisch kön­nen wir ler­nen, dass JEDER Christ bereit sein muss, ein Mär­ty­rer zu sein. Dazu müs­sen wir alle kei­ne roten Schu­he anzie­hen, son­dern ledig­lich offen beken­nen, dass wir Chri­sten und poten­zi­el­le Mär­ty­rer sind und danach leben.

      Er mutet uns als erster Papst eine eige­ne Gewis­sens­ver­ant­wor­tung zu, die in der Lage ist, dass wir wie erwach­se­ne Chri­sten eige­ne Gewis­sens­ent­schei­dun­gen tref­fen kön­nen und uns auch gegen­über dem Gewis­sen ande­rer Chri­sten nicht unge­bühr­lich ver­hal­ten. Dass sich eini­ge Chri­sten damit erst mal über­for­dert füh­len, ist zwar ver­ständ­lich, ist aber nach bibli­schem Muster unum­gäng­lich. 1.Kor.10, 23–24 + 29–33.

      Ich freue mich auf­rich­tig, dass Papst Fran­zis­kus dem bibli­schen Ursprung nahe kom­men will. Er braucht dazu viel Kraft und unser aller Gebet.

      Die neu­en Befra­gung der Gemein­den durch den Vati­kan ist ein erster Schritt, um Ver­ständ­nis zu erlan­gen über den Zustand des Lei­bes Chri­sti und zu ver­mehr­ter Öffent­lich­keits­ar­beit im Infor­ma­ti­ons­zeit­al­ter. Habt Geduld !

      • Noch ein Punkt liegt mir am Herzen.

        Kri­ti­siert wur­de, dass Papst Fran­zis­kus die Fuß­wa­schung im Gefäng­nis auch bei mus­li­mi­schen Gefan­ge­nen anwandte.

        Auf den ersten Blick mag das befremd­lich sein, wenn man in der Lage ist, zu erken­nen, dass hier Ange­hö­ri­ge der „vor Gott fal­schen Reli­gi­on“ vom Papst hofiert oder sogar ggf. als gleich­wer­tig aner­kannt werden.

        Der zwei­te Blick auf die­se Geste gegen­über Mus­li­men ist aber, dass hier tat­säch­lich Got­tes Wil­le aner­kannt wird, inso­fern Papst Fran­zis­kus sei­ne Lie­be und sein Mit­leid zu allen Men­schen zeigt, auch zu denen, die im reli­giö­sen Sinn die Got­tes­kind­schaft Jesu und sein Erlö­sungs­op­fer nicht aner­ken­nen und sich somit im bibli­schen Sinn als Fein­de Chri­sti dar­stel­len und der fal­schen Reli­gi­on ver­fal­len sind. 

        Wenn es heißt, dass wir unse­re Fein­de lie­ben sol­len, ist die­se Lie­be tat­säch­lich heu­te der ein­zi­ge Weg, Mus­li­me zu gewin­nen, Chri­sten zu werden.

        Man kann sich, falls man dies nicht glau­ben mag, infor­mie­ren über das groß­ar­ti­ge Erlö­sungs­werk, das der­zeit unter Mus­li­men welt­weit statt­fin­det. Mus­li­me berich­ten über­all, dass es die Lie­be unter den Chri­sten ist, die sie bewegt, der eige­nen mus­li­mi­schen Hass-Reli­gi­on den Rücken zu kehren.

        Auf der HP von Open Doors wer­den jähr­lich Zah­len ver­öf­fent­licht als Ver­fol­gungs­in­dex. Dort wird berich­tet, dass über­all in mus­li­mi­schen Län­dern die Zahl der Chri­sten stark zunimmt und dass die­se neu­en Chri­sten beson­ders extrem von Mus­li­men ver­folgt werden.

        Auch in dem 2012 im Brun­nen-Ver­lag erschie­ne­nen Buch „Träu­me und Visio­nen – Wie Mus­li­me heu­te Jesus erfah­ren“ von Tom Doyle und Greg Web­ster, das auch von Open Doors her­aus­ge­ge­ben wur­de, wird berich­tet über Mus­li­me, die Chri­sten wur­den, über ihren Umgang mit Chri­stus über Träu­me und Visio­nen, über die Lie­be als Chri­sten und über ihre gefahr­vol­le Ver­fol­gung durch hass­erfüll­te Muslime. 

        Als Chri­sten haben wir gegen­über Mus­li­men als christl. Erken­nungs­merk­mal die Lie­be zu Gott und den Men­schen, die Chri­sten aus­zeich­net. Lie­be allein ist geeig­net, dass Mus­li­me erken­nen, dass die mus­li­mi­sche Reli­gi­on lieb­los und hass­erfüllt ist und dass es sich lohnt, Christ zu wer­den und künf­tig Men­schen zu lieben.

        Die demü­ti­ge lie­be­vol­le Fuß­wa­schungs­ge­ste von Papst Fran­zis­kus ist vol­ler Mit­leid und beschämt die­je­ni­gen, die Hass aus­le­ben und Chri­sten ver­fol­gen. Man weiß im Vati­kan über die welt­weit ver­folg­ten Chri­sten, die frü­her als Kon­ver­ti­ten Mus­li­me waren, auch wenn nicht alle Mus­li­me kon­ver­tie­ren. Aber die­je­ni­gen kon­ver­tier­ten Chri­sten, die im Unter­grund leben, weil sie ver­folgt wer­den, wer­den die­se Geste zu schät­zen wis­sen und auch ande­re Mus­li­me, die noch emp­fäng­lich sind, wer­den beein­druckt sein.
        Eine gedan­ken­lo­se unnö­ti­ge will­kür­li­che Hofie­rung der Mus­li­me, wie hier ver­mu­tet wur­de, durch Papst Fran­zis­kus durch die Waschung, ist somit ausgeschlossen.

        • Lie­be Anna 321 und Regi­ne, Sie spre­chen mir aus dem Her­zen, Dan­ke für Ihre Bei­trä­ge und die wich­ti­gen Infor­ma­tio­nen hier an die­ser Stelle!

          • Was für „wich­ti­ge Infor­ma­tio­nen“? Wäre es nicht ein­fa­cher, wenn Papst Fran­zis­kus unkla­re, ver­wir­ren­de Aus­sa­gen und Gesten ver­mei­den wür­de? Bei BXVI wuss­te man, dass er sicher nichts gegen das Glau­bens­gut machen wird. Bei FI ist mir jeden Tag ban­ge, was als näch­sten kom­men wird. Ausser Ver­wir­rung.… nichts gewe­sen. Wo haben die Kar­di­nä­le nur hin­ge­schaut?? Und Tag um Tag bröckelt die Katho­li­zi­tät, von außen beschos­sen und kor­rum­piert, von innen nicht verteidigt…

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