(Washington) Die katholische Kirche der USA ändert zusehends ihr Gesicht. Im vergangenen Februar beauftragte die US-amerikanische Bischofskonferenz das Center for Applied Research in the Apostolate (CARA) mit der genauen Erhebung der rassisch-ethnischen Zusammensetzung der Katholiken. Am 9. Oktober wurden die Ergebnisse von der Bischofskonferenz veröffentlicht. Laut der CARA-Erhebung sind exakt 34 Prozent der US-Katholiken lateinamerikanischer Herkunft. Sie werden in den USA unabhängig von ihrer Rasse unter dem Begriff „Hispanics“ zusammengefaßt. 58 Prozent der US-Katholiken sind Weiße (ohne Hispanics), lediglich drei Prozent sind Afro-Amerikaner, ebenfalls drei Prozent Asiaten und je ein Prozent Indianer und Pazifikbewohner einschließlich Hawaii.
Damit ergeben sich zum Teil deutliche Abweichungen gegenüber dem Anteil einzelner Gruppen an der Gesamtbevölkerung der USA. Der Anteil der Hispanics unter den Katholiken ist mit 34 Prozent mehr als doppelt so hoch als in der Gesamtbevölkerung (16,3 Prozent). Am deutlichsten unterrepräsentiert sind unter den Katholiken die Afroamerikaner mit lediglich drei Prozent, während ihr Anteil an der Gesamtbevölkerung 12,6 Prozent beträgt. Unterrepräsentiert sind, wenn auch in wesentlich geringerem Ausmaß, mit drei Prozent unter den Katholiken die asiatischen Amerikaner, die 4,8 Prozent der Gesamtbevölkerung ausmachen. Der Anteil der Weißen (ohne Hispanics) unter den Katholiken entspricht hingegen weitgehend exakt dem Gesamtbevölkerungsanteil. Mit einem Prozent gilt das auch für die Indianer Nordamerikas, die 0,9 Prozent der Gesamtbevölkerung stellen.
Fast 24 Prozent der US-Bürger sind Katholiken. Die Katholische Kirche ist damit die weitaus größte religiöse und konfessionelle Gemeinschaft der USA. Allerdings könnte sie noch weit größer sein. Auf je zwei Katholiken, die sich als solche erklären, kommt in den USA ein dritter, der zwar katholisch getauft ist, aber im Laufe seines Lebens die Konfession oder die Religion gewechselt hat. Der Anteil der Katholiken und katholisch Getauften an der US-Bevölkerung liegt bei etwa 37 Prozent der Gesamtbevölkerung.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: Il Sussidiario